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Ladegewichtsanzeiger für Fahrzeuge, insbesondere für Lastwagen
Es sind
bereits an Fahrzeugen angebrachte Ladegewidhtsanzeiger bekannt, bei denen die durch
das Beladen eines Fahrzeuges infolge Federdur&-biegung eintretende Veränderung
des Abstandes zwischen Achse und Rahmen gemessen und auf hydraulischem Wege mittels
Manometer zur Anzeige gebracht wird. Be einer bekannten Einrichtung dieser Art befinden
sich die hydraulischen Fühler in ständiger Anlage an dem Rahmen, auch bleiben etwaige
im Laufe der Zeit durch Abnutzung, wie z. B. Setzen der Wagenfedern, Flüssigkeitsverluste
in dem hydraulischen System usw., bedingte Änderungen der Einstellung unberücksichtigt,
so daß keine Gewähr für eine fortdauernd richtige Gewichtsanzeige geboten ist.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung beseitigt, deren wesentliche
Eigenart darin besteht, daß der Ladegewichtsanzeiger jederzeit neu eingestellt bzw.
geeicht und darüber hinaus jedesmal die richtige Einstellung der Anzeigevorrichtung
von dem Fahrzeugfülhrer nachgeprüft werden kann.
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Diese Eigenschaft wird im wesentlichen durch die Anbringung eines
besonderen Druckzylinders in dem hydrautischen Leitungssystem mit Stellorgan für
seinen Druckkolben erzielt, dessen jeweilige Stellung zu der Manometeranzeige in
Beziehung gesetzt werden kann. Dementsprechend ist gemäß der Erfindung an die Verbindungsleitung
zwischen den Kolben der Fühlstifte und dem Manometer ein gemeinsamer Druckzylinder
mit einer Stelivorrichtung für dessen Kolben angeschlossen, dessen jeweilige Stellung
zu dem Zeiger des Manometers die Größe der Belastung anzeigt. Zweckmäßig weist die
Stellvor;richtung einen durch Seilzug mit
dem Druckkolben verbundenen
Drehknopf auf, der, z. B. über ein Za1hnradvorgelege, einen das Manometer umschließenden,
Stellring mit Marke antreibt. Der Ladegewichtsanzeiger gemäß der Erfindung bietet
den weiteren Vorteil, daß er nur bei Bedarf eingerückt zu werden braucht, während
er sonst in der Ruhestell!ung ohne jede Beansuchung oder Abnutzung verharren kann.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I einen Ladegewichtsanzeiger für Fahrzeuge gemäß der Erfindung in
sehaubildlicher Darstellung, Fig. 2 eine hydraulische Fühleinrichtung im senkrechten
Schnitt, Fig. 3 den gemeinsamen Druckzylinder mit einstellbare Druckkolben im senkrechten
Schnitt und Fig. 4 ein Manometer mit Stellvorrichtung für den Druckkolben und Stellring
mit Marke.
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Als Fühlstifte ausgebildete Kolben I sind in an den Federpaketen
des Fahrzeuges befestigten senkrechten Führungszylindern 2 längs beweglich und stehen
unter der Einwirkung von Druckfedern 3.
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In dem Zylinder 2 befindet sich ferner ein durch den Kolben I abgeschlossener
Faltenbalg 4 aus ölfestem Gummi, dessen Innenraum über einen Nippel 5 an eine Rohrleitung
6 angeschlosseii ist, die sämtliche Kolben I der an verschiedenen Stellen des Fahrzeuges
verteilten Fühleinrichtungen untereinander hydraulisch verbindet und in eine zentrale
Verteilerdose 7 mündet. An die Verteilerdose 7 ist über eine Leitung 8 ein Manometer
g angeschlossen.
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Eine weitere Zweigleitung 10 führt zu einem gemeinsamen Druckzylinder,
dessen Aufbau im einzelnen aus Fig. 3 hervorgeht.
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Der Druckzylinder besteht aus einem Faltenbalg II innerhalb eines
Führungszylinders- I2, der an einem Ende durch einen längs beweglichen Kolben I3
abgeschlossen ist. Letzterer steht unter der Einwirkung einer Feder I4, die sidh
einmal gegen den Führnngszylinder 12 und ein andermal: gegen einen bundartigen Ansatz
am Ende der Kolbenstange des Kolbens. I3 legt und bestrebt ist, den Kolben I3 nach
oben zu ziehen. Der Kolben I3 und somit auch der mit ersterem verbundene Faltenbalg
ii ist entgegen der Wirkung der Feder 14 mittels eines aus dem Seil 15 und der Spirale
I6 bestehenden Bowdenzuges verstellbar, von denen das Seil I-5 in dem Führungszylinder
12 verankert und die ersteres umschließende Spirale I6 an, dem Kolben I3 befertigt
ist. Das andere Ende des Seiles 15 endet an einem an dem Gehäuse des Manometers
g angebrachten Drehknopf I7, ebenso auch das andere Ende der Spirale I6- unter Einbeziehung
einer Stellmlutter I8 zum Ausgleich der Längenänderungen. Der Drehknopf I7 steht
über eine an seiner Spindel vorgesehene, hier nicht weiter dargestellte Verzahnung
mit einem den Zeiger des Mano- -meters g umschließenden drehbaren Stellring 19 im
Eingriff, der auf der Vorderseite einen Zeiger 20 (Fig. 4) erkennen läßt. Der Zeiger
20 bewegt sich über einer kreisförmigen Skala 21, die für jedes Fahrzeug eine besondere
Teilung erhält. Durch Betätigung des Drehknopfes 17 wird sowohl der Kolben I3 als
auch der Ring 19 mit dem Zeiger 20 verstellt.
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Nachstehend wird die Wirkungsweise der Einrichtung erläutert. Nach
Füllung des hydraulischen, Systems, vorzugsweise m-it Bremsflüss,iglseit, und Entlüftung
wird die Gewichtsskala 2I folgendermaßen geeicht. Der Sei.lzug I5, I6 wird durch
Betätigung des Dr!ehknopfes I7 gespannt, und dadurch wird der Kolben 13 gegen den
Faltenbalg II gedrückt. Die in dem Balg befindh.che Flüssigkeit versucht zu entweichen
und fließt in das Leitungsnetz, wodurch die Fühistifte I aus den Zylindern 2 heraustreten,
bis sie am Rahmen anstoßen. Durch den Widerstand steigt der Druck in dem gesamten
System an und wird am Manometer g als Zeigerbewegung sichtbar. Der Seilzug wird
weitergespannt, bis das Manometer z. B.. I atü anzeigt.
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Der am Manometergehäuse drehbare Ring 19 mit dem Zeiger 20 zeigt auf
eine beliebige Stelle der noch unbeschrifteten Skala 2I; diese Stelle wird mit Leergewicht
bezeichnet. Der Drehknopf 17 wird nunmehr losgelassen, und die Kolben gehen in ihre
ursprünglliche Lage zurück, da sie unter der Einwirkung der Federn 3 und 14 stehen.
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Wird das Fahrzeug nunmehr belastet, so tritt eine Durchbiegang der
Wagenfedern ein, und der Abstand vom Rahmen ändert sich entsprechend.
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Wenn z.B. 1 t Last aufgelegt und der Seilzug wie im ersten Falle bis
zu der Druckanzeige I atü wieder gespannt wird, so ist aulf der Skala 2I in der
entsprechenden Stellung des Zeigers 20 die Marke 1 t aufzutragen. Diese Einteilung
ist bis zur maximalen Last zu wiederholen. Durch Aufteilung der Zwischenräume kann
die Skala weiter unterteilt werden. Auch bei einer ungleich verteilten Last ist
die Anzeige richtig, da in dem Leitungssystem überall gleicher Druck herrscht und
die Bewegung der Fühlstifte I sich entsprechend ausgleichen kann. Bei allen Messungen
ist jedoch zu beachten, daß das Manometer immer den gleichen Druck anzeigt.
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Der Ladegewichtsanzeiger kann jederzeit auf die richtige Einstellung
auch in beladenem Zustand geprüft werden. Zu diesem Zweck wird der Seilzug I5, 16
weiter gespannt, bis der Zeiger 20 auf der Skala 21 sieh um einen vorbestimmten
Wert weiterbewegt hat. Da dadurch der Druck in dem Leitungssystem zunimmt, muß der
Zeiger am Manometer über die bisherige Marke sich hinaus bewegen. Wenn der festgelegte
Wert mit der Weiterbewegung des Zeigen 20 an der Gewichtsskala 21 übereinstimmt,
ist der Beweis erbracht, daß das Genät an dem Fahrzeug richtig eingestellt ist und
daß das Gewicht der Ladung stimmt. Es ist noch zu beachten, daß die Fühlstifte in
der Ruhelage von dem Fah'rzeugrahmen genügend weit entfernt sinld und auch bei größeren
Durchschlägen der Wagenfedern nicht beschädigt werden. Die Verwendung von Faltenbälgen
ermöglicht eine einwandfreie Abdichtung des hydraulischen Systems und gewährleistet
eine gleichbleibende Einstellung
über einen längeren Zeitraum. Etwa
notwendig werdende Korrekturen lassen sich mit Hilfe der Stellm.utter an dem oberen
Ende der Spirale 16 neben dem Dreihknopf I7 leicht vornehmen.