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Bügelapparat Das Bügeln von Kleidungsstücken-, insbesondere das erstmalige
Bügeln neugefertigter Kleidungsstücke, erfordert neben der heißen Dampfbehandlung
auch eine Preßbehandlung. Ferner lassen sich die Kleidungsstücke nur durch eine
abschnittsweise Bügelbehandlung in eine einwandfreie Form bringen, wobei für die
abschnittsweise Behandlung die einzelnen Flächen stark :schwanken. Aus diesen Gründen
ist man bisher praktisch auf das Bügeln mit dem Handbügeleisen angewiesen geblieben,
durch welche immer nur eine sehr kleine und gleichbleibende Flächengröße beim einzelnen
Kleidungsstück unmittelbar beei:nflußt werden kann und demzufolge eine zeitraubende
Nachbehandlung zur Beseitigung von beim Bügeln aufgetretenen Unebenheiten amKleidungsstück
unvermeidlich ist.
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Es sind schon Bügelapparate vorgeschlagen, welche eine als Bügeltisch
dienende Dampfverteilungsplatte und eine dieser angepaßte auflegbare Preßplatte
aufweisen. Diese erfordern eine besondere Dampfauflheizungs- und Wasserabscheidungseinrichtung,
verursachen leicht Schwierigkeiten und Störungen und sind schwer, unförmig und unhandlich.
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Diesen Übelständen wird durch die Erfindung begegnet.
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Der Bügelapparat gemäß der Erfindung weist gleichfalls eine als Bügeltisch
dienende Dampfverteilungsplatte und eine auflegbare Preßplatte auf und ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Dampfverteilungsplatte die Decke einer möglichst niedrigen
Dampfkammer bildet, unter welcher in ihrer ganzen Ausdehnung eine Dampferzeugungskammer
angeordnet ist.
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Eine solche Einrichtung ist einfach, in den Gestehungs,kosten billig,
leicht zu bedienen und in großer oder kleiner Ausführung betriebssicher und im Verhältnis
gleichleistend. Sie ist als Tischapparat
ausführbar und als solcher
handlich und schnell gebrauchsfähig und ist allen Erfordernissen der Dämpf- und
Preßbehandlung von Stoffen und Kleidungsstücken im handwerklichen Betrieb gewachsen.
Alts elektrisches Gerät ist für seinen Gebrauch nur wie bei einem elektrischen Bügeleisen
die elektrische Verbindungsschnur mit Stecker vom Tisch zu einer Steckdose zu führen.
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Der Dampfverteilungsplatte kann eine iabnehmbäre Filzdecke zugeordnet
sein.
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Der Apparat kann mit einer die Preßplatte beeinflussenden Anpreßvorrichtung
vorgesehen sein. Diese Anpreßvorrichtung kann abnehmbar und, als Traggriff für den
Apparat ausgebildet sein.
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Die Dampfverteilungskammer ist vorteilhaft unterteilt, und jede Teilkammer
ist mit einem besonderen Zuleitungsabsperrventil ausgestattet. Auf diese Weise kann
die Dampfverteilungsplatte je nach Bedarf und Zweckmäßigkeit in der erwünschten
Teilfläche zur Bügelungsbehandlung ververwendet werden.
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Auch die Preßplatte kann unterteilt und die einzelnen Teile können
so ausgebildet sein, daß sie sich einzeln verwenden und auch miteinander fest zur
größeren Preßplatte vereinigen lassen.
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Die Füße des Apparats sind zweckmäßig mit einliegenden, die Unterseite
überragenden Kugeln versehen, so daß sich der Tischapparat auf dem Arbeitstisch
leicht und schnell nach Bedarf verschieben läßt.
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Die Preßplatte kann enge, von der Unterseite zur Oberseite führende
Kanäle aufweisen, so d:aß überflüssiger Bügeldampf durch -die Preßplatte entweichen
kann.
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Die Unterseite der Preßplatte kann mit Samt, Velveton, Haarfilz oder
Kork überzogen sein, um auch empfindlichste Stoffe schonendst behandeln- zu können.
Unter Umständen empfiehlt sich die Verwendung einer Preßplatte aus Holz, um einem
Blankbügeln zu begegnen.
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Ein Tischapparat in einer Länge von etwa 70 cm und einer Breite
von etwa 2o cm bewährt sich bestens und vermittelt in Sch.neidereibetrieben große
Arbeitserleichterungen und Einsparungen an Arbeit.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines Bügelapparats
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Bügeltischapparat in Seitenansicht, Fig. 2 den
Apparat gemäß Fig. i im mittleren Längsschnitt bei abgenommener Anpreßvorrichtung,
Fig. 3 den gleichen Apparat in Seitenansicht, Fig.4 den Apparat im Schnitt IV-IV
gemäß Fig. i bei abgenommener Anpreßvorrichtung.
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Gemäß den Fig. i und 2 ist unter einer mit engen Durchlaßkanälen 29
versehenen Dampfverteilrungsplatte i eine Dampfkammer 2 angeordnet. Die Dampfverteilungsplatte
i -ist mit einer abnehmbaren Filzdecke 4 belegt, welche einer weiteren Dampfverteilung
dient und den Dampf auch gleichzeitig läutert. Auf die Filzplatte werden die zu
behandelnden Kleidungsstücke oder Stoffe gelegt, auf welche dann für eine Preßbehandlung
eine Preßpl@atte 3 aufgelegt wird. Unter der Dampfkammer 2, welche durch eine Mittelwand
unterteilt ist, ist eine Dampferzaugungskammer 6 angeordnet. Von dieser führen zu
jedem Teil der Dampfkammer 2 je ein Verbindungskanal 7 mit einem Zuleitungsabsperrventil
mit an der Vorderseite des -Apparats befindlichen Ventilgriff 16. An der Vorderseite
des Apparats sind ein Manometer 17, ein Sicherheitsventil 18, ein Wasserstandsglas
i9 und ein Einfüllstutzen 2o zum Einfüllen von Wasser angeordnet.
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Mittlere Stützwände in der Dampferzeugungskamm@er 6 tsind unten mit
Wasserdurchlaßöffnungen 27 und im oberen Teil mit Dampfdurchlaßöffnungen 28 versehen.
Elektrische Heizkörper 26 befinden sich im unteren Teil der Dampferzeugungskammer
und erstrecken sich in Längsrichtung fast über den ganzen Boden der Dampferzeugungskammer.
Ihr Steckanschluß 22 ist an einer Seitenwand des. Apparats vorgesehen.
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Die Füße 14 des Apparats sind jeweils mit einer Kugel 15 versehen,
welche die Fußunterseite überragt und den Apparat auf dem Arbeitstisch leicht verschieben
läßt. An der Unterseite des Apparats ist querlaufend ein kastenförmiges Gehäuse
2 1 angeoa-dnet, in welches sich eine abnehmbare Anpreßvorrichtung 5 einschieben
läßt. Der Griffhebel fo der Anpreßvorrichtung 5 ist starr mit einem drehbar gelagerten
Zahnrad i i verbunden, welches mit einer Zahnstange 9 im Eingriff steht. Diese Zahnstange
9 ist lose gelagert und setzt bei der Grube 25 auf die Preßplatte 3 auf. So wird
mit Hilfe der Anpreßvorrichtung 5 vom Griffhebel fo her der ausgeübte Anpreßdruck
auf die Preßplatte 3 übertragen. Die Preßplatte 3 ist mit Griffen 24 für das Abheben
und Aufsetzen der Preßplatte versehen.
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Gemäß Fig. 3 ist an dem Bügel 8 der Anpreßvorrichtung, welcher die
Zahnstange 9 führt und das Zahnrad ii mit Griffhebel fo trägt, eine Sperrklinke
13 beweglich aufgehängt. Diese läßt sich in eine an der Zahnstange 9 vorgesehene
möglichst enge Seitenzahnung f2 einrasten, damit die angepreßte Platte 3 in der
Preßstellung verbleibt, in die sie gebracht worden ist. Die Heizeinrichtung weist
zwei Schalter 23 für eine stufenweise Einschaltung der Heizkörper auf.
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Fig. 4 gibt die Anordnung der Heizkörper 26 sowie die in den Stützwänden
befindlichen Wasserdur chlaßöffnungen 27 und Dampfdurchlaßöffnungen 28 zu erkennen.
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Der Apparat hat beispielsweise eine Länge von 70 cm und eine
Breite von 2o cm. Er wird mit etwa 2,5 1 Wasser gefüllt. fo Minuten nach dem Einschalten
ist hinreichend Dampf entwickelt, daß der Tischapparat inBenutzung genommenwerden
kann.
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Der Apparat besteht beispielsweise aus Gußmetall. Die Preßplatte 3
kann statt aus Metall aus Holz bestehen.
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Zum Dekatieren von Stoffen läßt sich schnell die Anpreßvorrichtung.
5 - abnehmen und die Preßplatte 3 abheben, um dann nur eine Dämpfbehandlung vorzunehmen.
Zum
Bügeln wird die Dampfverteilungsplatte i mit der Filzdecke 4 belegt. Sobald der
eingeschaltete Apparat hinreichend Dampf entwickelt, wird der betreffende Teil des
Kleidungsstückes ordnungsgemäß aufgelegt, die Preßplatte 3 aufgesetzt und die Anpreßvorrichtung
5 in den kastenförmigen Halter :2i eingeschoben. Durch Druck auf den Hebel io wird
der Preßplatte 3 der gewünschte Preßdruck verliehen und nachfolgend die Klinke 3
in die Seitenzahnung 12 eingerastet. Nach Beendigung der Dampf- und Preßbehandlung
wird auf den Hebel io gedrückt, so daß die Zahnstange 9 ein wenig tiefer geht. In
diesem Augenblick rastet die Klinke 13 selbsttätig aus. Danach wird der Hebel io
nach der anderen Seite umgelegt und zwangläufig damit die Zahnstange 9 aufwärts
bewegt. Es kann nun die Preßplatte 3, an den Griffen 24 erfaßt, abgenommen und das
Bekleidungsstück für eine weitere Behandlung entsprechend zurechtgelegt werden.