DE926090C

DE926090C - Herstellung poroeser Oberflaechen auf hochporoesen Koerpern oder Platten mit hoher Schallschluckfaehigkeit

Info

Publication number: DE926090C
Application number: DEW11665A
Authority: DE
Inventors: Walter Dipl-Ing Neudert; Hans Dr Wilhelmi
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-07-10
Filing date: 1953-07-10
Publication date: 1955-04-07

Description

Herstellung poröser Oberflächen auf hochporösen Körpern oder Platten mit hoher Schallschluckfähigkeit Zur Erzielung hoher Schallschluckfähigkeit sowie Beseitigung von Störgeräuschen in Räumen werden WändeSodelr Decken mit hochporösen Materialien versehen. Hierbei ergibt sich ein Problem dadurch, daß diese porösen Materialien, z. B. Glaswolle, Fasern od. dgl., einerseits ihrem Zweck entsprechend in möglichst wenig ngebundener bzw. loser Form angebracht sein müssen, andererseits aber dadurch diese Flächen leicht beschädigt werden oder auch abfallen können. Man hilft sich dadurch, daß diese Materialien mit festem flächilgem Material ablgedeckt werden, das mit Löchern oder sonstigen Öffnungen, und zwar möglichst vielen und kleinen, versehen ist, um den Schall durchzulassen, der in dem porösen Material aufgefangen wird. Diese vielen kleinen Löcher in den dünnen Platten, z. B.
Sperrholz, Hartfaserplatten od. dgl., müssen auf mechanischem Wege hergestellt werden und wirken sehr verteuernd. Es ist offenbar und wird als sehr nachteilig empfunden, daß diese Maßnahmen und Einrichtungen nicht nur in ihrer Anbringung unpraktisch und teuer sind, sondern auch dekorativ unschön wirken sowie den architektonischen Wünschen bei der Gestaltung der Räume meist nicht entsprechen.
Es gibt auch hochporöse Platten aus Hdzspänen, Holz- oder Glasfasern od. digl., die bereits mit luftdurchlässigen gebfauchsfähigen und fertigen Ober- flächen mit gutem Widerstand gegen mechanische Einflüsse versehen sind, deren Oberflächen jedoch nicht genügend schalldurchlässig sind.
Zum genügenden Durchlaß von Luft und Schall müssen solche Oberflächen ebenfalls mit den erwähnten kostspieligen und unschönen Löchern oder Öffnungen versehen werden.
Nach der Erfindung werden nun hochporise Körper oder Platten aus Spänen, Fasern, organischen oder anorganischen Stoffen mit porösen, den ,Schall schluckbedürfnissen entsprechend genügend luftdurchlässigen Oberflächen versehen, so daß Oberflächen und hochporöses Grundmaterial einen Körper bzw. ein Element darstellen, die Öffnungen als solche bzw. zweckbedingte äußerlich nicht in Erscheinung treten und die Flächen allenlarchitelktox nischen bzw. dekorativen Wünschen angepaßt wie auch durch sonstige besondere Eigenschaften (etwa Abwaschbarkeit, Färbungen usw.) vorteilhafter gestaltet werden können.
Durch die Erfindung wird dazu noch erreicht, daß Materialien oder Körper aus organischen oder anorganischen Faserstoffen, die, um dem Zweck der Schallschluckung hervorragend dienen zu können naturgemäß eine lose oder leicht gebundene Form besitzen müssen, zugleich mit einer sozusagen tragenden und das lockere Material dabei verbindenden Schicht oder Oberfläche versehen werden, Vorzüge, die sowohl für Transport wie auch bequeme und zweckmäßige Verarbeitung bzw. Anbringung außerordentlich dienlich sind.
Die mit der beabsichtigten Oberfläche zu versehenden Körper, Werkstoffe oder Massen können bestehen aus organischen oder anorganischen Stoffen, wie Holz-, Glas-, Steinwolle, Kunst- oder Naturfasern, Halmen od. dgl., die auf bekannte Art zu losen oder gebundenen, mehr oder weniger starken Matten, Polstern oder auch sonstigen plattenformigen Gebilden hergestellt bzw. geformt sind.
Nach der Erfindung werden nun die Oberflächen gefertigt, indem kubische, kugelige oder perlförmige Körper miteinander mittels Bindemitteln so verbunden werden, daß genügend Offnungen zwischen diesen einzelnen Körpern verbleiben, die die erforderliche Luft- bzw. Schalldurchlässigkeit gestatten. Diese kubischen Körper können aus organischen oder anorganischen Stoffen hergestellt werden. Es können in Betracht kommen kubische Stüdkchen, Fäden, Späne aus Holz, aus härtbaren oder thermoplas tischen Kunstharzen, andererseits aber auch Körner oder Stücke aus Gesteinen usw.
Es kommt darauf an, daß sie wahllos aneinandergereiht oder zu dünner Schicht gestreut sich gegenseitig in gewissem Umfang berühren und an diesen Stellen mittels der Bindemittel miteinander verbunden werden, während mehr oder weniger Nichtberührungsstellen als Luftdurchlässigkeitsöffnungen verbleiben.
Ein Teil dieser kubischen Körper kann nach der Erfindung aber auch aus leicht lösbaren Stoffen, uie Kochsalz, Alaun od. dgl., bestehen, die später aus der festen Oberfläche xtieder herausgelöst bzw. herausgewaschen werden, so daß sie entsprechende Hohlräume hinterlassen und auch so die Oberfläche porös wird. Die Form -aller dieser Körper und ihre Menge richtet sich nach der zu erzielenden absoluten Schalldurchlaßmenge und deren grober oder feiner Verteilung auf die gesamte Fläche.
Als Bindemittel kommen in Betracht härtbare oder thermoplastische Kunstharze oder Leime, außerdem aber auch Lösungsmittel, die bei Verwendung von Material z. B. aus lösbaren Kunststoffen diese anlösen und an den gegenseitigen Berührungsstellen durch Anlösen, gegebenenfalls unter Anwendung von Druck und Wärme, in Verbund bringen.
Die Herstellung einer Oberfläche mittels der erwähnten Körper und Bindemittel erfolgt nach der Erfindung nun grundsätzlich unter Anwendung eines Preßvorganges mit die zu erreichende Porosität nicht beeinträchtigenden geringen Drücken und kann auf verschiedenen VVegen durchgeführt werden.
Erstens werden nach der Erfindung auf Zulageplatten aus Metall oder Glas die mit den Bindemitteln besprühten kubischen Körper in mehr oder weniger starker Schicht möglichst gleichmäßig aufgestreut, dann das mit der Oberfläche zu versehende Material aufgelegt und das Ganze in an sich bekannter Weise etwa zwischen Preßplatten, gegebenenfalls unter Wärmezufuhr, bis zur Erhärtung der Bindemittel maßhaltilg zusammengedrückt. Nach Wegnahme der glatten Zulageplatten ergibt sich sodann eine Grundschicht des wolligen bzw. hochporösen Grundmaterials mit einer ebenen, festen, jedoch ebenfalls porösen Oberfläche.
Zweitens können nach bekannten Verfahren schmelzbare thermoplastische oder aushärtblare Kunstharze in Pulverform, jedoch nach der Erfindung gemischt mit dem kubischen Oberflächenmaterial, auf den erwähnten glatten Zulageplatten durch Erwärmen zum Schmelzen gebracht und dann ebenfalls mit - dem wolligen bzw. hochporösen Grundmaterial durch Andrücken verbunden werden.
Drittens können auch die vorerwähnten schmelzbaren Kunstharze in dünner Schicht auf die glatte Zulageplatte aufgestreut, angeschmolzen und dann mit dem kubischen Oberflächenmaterial bestrebt werden, um dann nach Erwärmung und Schmelzung auf das Grundmaterial aufgepreßt zu werden.
Auf allen diesen vorerwähnten Wegen läßt sich - jede gewünschte Porosität der Oberfläche erreichen, indem Form, Größe des kubischen Oberflächenmaterials bzw. herauszulösenden Stoffes, Höhe des Druckes, Wahl der Viskosität der Bindemittel, Dicke der Oberflächenschicht, Temperaturhöhe entsprechend ausgewählt werden.
Es dient also die geeignete Kombination bzw.
Wahl aller dieser Faktoren zur Bestimmung bzw. als Regulierungsmittel des Grades und der Ver teilung der Luft- bzw. Schalldurchlässigkeit der Oberfläche. DieDurchlässigkeitbzw. der Strömungswiderstand kann so beliebig variiert bzw. eingestellt werden.
Während nach den vorerwähnten neuen Verfahren die porösen Oberflächen mittels kubischer Körper hergestellt werden, kann nach der Erfindung eine poröse Oberfläche mit vorbestimmbaren Porengrößen auf hochporösen Körpern auch dadurch erzielt werden, daß Gewebe oder Vliese aus organischem oder anorganischem Material mit,Kunstharzen, insbesondere Polyesterharzen. mittels Druck und Wärme auf die poröse Grundschicht aufgebracht werden, aber dabei der Zusatz der Harze nur in so geringen Mengen bzw. in solch verdünnter oder gelöster Form erfolgt, daß die Harze die Gewebröffnungen nicht voll ausfüllen, sondern mehr oder weniger nur mit den Gewebefäden verbunden eine sozusagen siebartige feste Fläche bilden und zugleich mit der porösen Grundschicht in einen Verbund treten. Hier läßt sich die Porengröße durch die Menge bzw. Verdünnung der Kunstharze, der anzuwendenden Druckhöhe sowie Temperatur einstellen.
Es ist naturgemäß, daß je nach Dichte oder Art des Grundmaterials das Oberflächenmaterial nicht nur mittels einer Zulage- oder Übertragungsplatte, sondern auch direkt auf das Grundmaterial aufgebracht werden kann, um dann unter Anwendung von Druck und Wärme untereinander in Verbund gebracht zu werden, d. h. die Umkehrung der vorbezeichneten verschiedenen Verfahren.
Schließlich können nach diesen vorerwähnten Methoden naturgemäß auch die Rückseiten des Grundmaterials mit porösen bis dichten Oberflächen versehen werden, so daß hochporöse Körper oder Platten entstehen, deren eine Oberfläche z. B. eine Porosität bzmr. Schalldurchlässigkeit von 50 0/o und deren Rückseite eine solche von z. B. 75 O/o besitzen kann.
Schließlich können durch Duplierung der nach dem neuen Verfahren mit Oberflächen versehenen Körper oder Platten hochporöse Körper gefertigt werden, die mehr oder weniger durchlässige Mittelschichten besitzen.
Die Oberflächeil können während oder nach der Fertigung mit Farbzusätzen behandelt werden.
Je nach Wahl der Bindemittel können die Oherflächen auch elastisch gefertigt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung poröser, fester oder elastischer Oberflächen auf hochporösen Körpern oder Platten mit hoher Schallschluckfähigkeit aus hochporösem, lockerem, gebundenem oder ungebundenem, fädigem, faserigem oder halmigem Grundmaterial, dadurch gekeun zeichnet, daß Gemische aus kubischen, kugeligen oder perlförmigen Körpern organischer oder anorganischer Stoffe und Bindemitteln aus pulverförmigen, flüssigen oder gelösten thermoplastischen und/oder aus härtbaren Kunstharzen mit Hilfe von Zulageplatten unter Anwendung von die Porosität nicht beeinträchtigendem geringem Druck sowie gegebenenfalls auch Wärme in sich und mit dem Grundmatenal in Verbund gebracht werden, wobei durch entsprechende Wahl der Körperformen, der Menge, Art und Form der Bindemittel, der Temperatur und des Druckes Grad und Verteilung der Porosität der Oberfläche vorbestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Oberflächenmaterial Körper aus lösbaren Stoffen und als Mittel zur Bindung Lösungsmittel verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gemisch für die Oberflächen aus Kunstharzen und kubischen Körpern auch solche Körper aus leicht lösbaren Stoffen zugesetzt werden, die wieder ausgewaschen oder herausgelöst werden können.
4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Oberflächenmaterial Gewebe, Vliese aus organischen oder anorganischen Stoffen und mit so geringen Mengen an Kunstharzen vermischt verwendet werden, daß die gewünschte Porosität dieses Materials gewahrt bleibt.
5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberflächenmaterial auf das Grundmaterial gebracht und dann mittels geringem Druck und mit oder ohne Wärme beides miteinander in Verbund gebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Obelrflächenmaterial gleicher oder verschiedener Porosität beiderseits auf das Grundmaterilal gebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere nach Anspruch I bis 6 behandelte Körper miteinander verbunden werden.
8. Verfahren nach Anspruch I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen während oder nach der Fertigung mit Farbzusätzen behandelt werden.