DE9252C - Neuerungen in der Behandlung von Holz oder vegetabilischen Stoffen, um dieselben biegsam und untentflammbar zu machen - Google Patents

Neuerungen in der Behandlung von Holz oder vegetabilischen Stoffen, um dieselben biegsam und untentflammbar zu machen

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DE9252C
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P. P. DE LA SALA in London
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • C09D5/00Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
    • C09D5/18Fireproof paints including high temperature resistant paints

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Description

1879.
Klasse 88.
PASTOR PEREZ de la SALA in LONDON.
Neuerungen in der Behandlung von Holz oder vegetabilischen Stoffen, um dieselben biegsam
und unentflammbar zu machen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. August 1879 ab.
Das Verfahren besteht darin, die Eigenschaften der Sprödigkeit und Entzündbarkeit lebloser vegetabilischer Stoffe entweder in ihrem compacten holzigen Zustande oder in ihrem faserigen Zustande zu verändern und sie biegsamer und feuerbeständig zu machen.
Um dieses zu erreichen, werden die Harze verseift und die Säuren der Hölzer neutralisirt, und zwar entweder mittelst der aus ihrer Asche gewonnenen Alkalien oder mittelst der von anderen mineralischen oder animalischen Stoffen erhaltenen Alkalien.
Obgleich alle alkalischen Verbindungen die Eigenschaft besitzen, die vegetabilischen Stoffe mehr oder weniger biegsam und unentflammbar zu machen, so werden doch vorzugsweise die kohlensauren Alkalisalze in der folgenden Weise angewendet. In kaltem oder warmem klaren Wasser werden die kohlensauren Salze des Kalis oder Natrons gelöst, oder es werden dieselben in einer mit filtrirtem, bis zum Siedepunkt erhitzten Wasser gemachten Lösung verwendet, welcher Lösung Kalkhydrat zugesetzt wird, wobei die Stärke so gradirt wird, dafs ein specifisches Gewicht von 1,060 bei Anwendung von Kali, oder von 1,050 bei Anwendung von Natron nicht überstiegen wird. Im ersten Falle entspricht die Stärke der Lösung ungefähr ι Gewichtstheil Aetzkali auf 16 Gewichtstheile Flüssigkeit oder ungefähr 1 Gewichtstheil Aetznatron auf 24 Gewichtstheile Flüssigkeit.
Holz, welches in Schiffsconstructionen und in Gebäuden oder Bauwerken am Lande verwendet werden soll, wird, nachdem es mit der obigen Alkalilösung behandelt worden ist, frei von Entzündungsgefahr sein, infolge der unentflammbaren Beschaffenheit der Salze und verseifenden Ueberzüge, die. durch die chemische Wirkung der Alkalien gebildet werden.
Bereits vollendete Gebäude und Schiffe kön-. nen ebenfalls feuersicher gemacht werden, indem die Böden und Verdecke und alles zu Tage liegende Holzwerk mit Alkalilaugen getränkt werden, und wenn sie trocken sind, können sie in der üblichen Weise übertüncht, gemalt oder gefirnifst werden.
Für Bretter, Planken oder dickere Bauholzstücke wird die Zeit der Eintauchung so bestimmt, dafs ein Ueberzug von 1 '/., bis 3 mm gebildet wird, der in 4 bis 12 Stunden erlangt werden kann, je nach der mehr oder weniger porösen Beschaffenheit des Holzes oder der Dichtigkeit seiner Faser.
Ein Ueberzug von ungefähr 3 mm Tiefe wird ein genügend feuerfester Schutz für alle Arten Bauholz für Gebäudezwecke sein, da die Ausdehnung des Feuers und grofse Feuersbrünste gewöhnlich durch kleine Ursachen entstehen, wie glühende herabfallende Kohlen, Funken von Feuerstellen, entflammte Flüssigkeiten, Gasexplosionen u. s. w.
Der feuerfeste Ueberzug kann jedoch auch tiefer oder selbst durch das ganze Bauholz gehend gemacht werden, falls man grofse Biegsamkeit mit absoluter Unentflammbarkeit zu vereinigen wünscht. In diesem Falle wird hydraulischer oder anderer Druck angewendet, um die Alkalilaugen bis zur gewünschten Tiefe in das Holz einzudrücken.
Dünne, in der oben beschriebenen Weise behandelte Fourniere von irgend einem dicht geäderten Holze können einen solchen Grad von Biegsamkeit, Weichheit und Unentflammbarkeit erhalten, dafs sie gegerbtem Leder gleichen. Um dieses Resultat zu erreichen, werden die Fourniere in die schon beschriebene Alkalilösung während einer genügenden Zeit eingetaucht, damit sie ein durchsichtiges Aussehen annehmen; man erlangt dieses in 15 bis 40 Minuten, entsprechend der Beschaffenheit und Dicke der Fourniere. Man läfst sie dann trocknen und preist und walzt sie zwischen Stahlcylindern oder Platten.
Auf diese Art behandelte Fourniere können für viele Zwecke statt Leder, Pergament, Pappendeckel oder Kartenpapiere, für Wandbekleidungen, Sitze und Stuhllehnen, Bucheinbände u. s. w., sowie auch zum Schreiben, Malen und Drucken verwendet werden. Sie können auch zur Erzeugung von Mattenwerk, Tauwerk, Korbwaaren, Hüten und zahlreichen Modeartikeln verwendet werden.
In derselben Weise behandelte Holzspähne können als feuerfestes elastisches Packmaterial

Claims (2)

oder zum Ausstopfen von Matratzen und Möbeln angewendet werden. Analoge, nicht entflammbare Producte geben bei gleicher Behandlung ebenso wie das Holz der Baumstämme, auch Blätter, Zweige, Sträucher, Pflanzen und Gräser, oder deren lose Fasern, wie Hanf, Jute, Baumwolle, Flachs ii. dergl., selbst wenn sie schon zu Waaren verarbeitet worden sind, wodurch sie eine erhöhte Sicherheit, z. B. für öffentliche 'Unterhaltungsorte, bieten, indem sie unentflammbare Bühnen, Vorhänge, Coulissen u. s. w. liefern. Die Rückstände der Laugen, welche übrig bleiben, nachdem die vegetabilischen Stoffe wie beschrieben hergerichtet worden sind, werden entweder als Dünger oder -zu anderen chemischen Zwecken verwendet. Wenn auf die oben beschriebene Weise behandelte vegetabilische Stoffe verbrannt werden, so bleiben schwammige, fette Rückstände von starkem Metallglanz zurück. Diese Rückstände werden dann entweder zur Erzeugung von Färbesalzen oder zu anderen chemischen Zwecken verwendet. Paten τ-An sp rüche:
1. Das Biegsam- und Unentflammbarmachen aller vegetabilischen Stoffe, ob nun diese vegetabilischen Stoffe in ihrem compacten und natürlichen Zustande sind (wie Holz, Pflanzen, Sträucher, Gräser) oder in ihren künstlich erzeugten losen und faserigen Formen, oder verarbeitet zu Webstoffen jeder Gattung (wie Canevas, Leinen, Baumwolle u, s. w.) oder zu irgend welchen erzeugten Artikeln, deren Material vegetabilischen Ursprungs ist.
2. Die Nutzbarmachung der Rückstände der verwendeten Alkalilaugen, sowie der hergerichteten vegetabilischen Stoffe, wenn letztere verbrannt worden sind.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1073613B (de) * 1955-07-22 1960-01-21 N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken, Eindhoven (Niederlande) Wechselspannungsgleichhalter
DE1233474B (de) * 1959-03-18 1967-02-02 Siemens Ag Magnetischer Spannungsregler mit einer gleichstromvormagnetisierten Drossel
DE19829277A1 (de) * 1998-06-30 2000-01-05 Fraunhofer Ges Forschung Baubiologisch unbedenkliche Flamm- und Pilzschutzmittel für Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

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