DE9248C - Herstellung eines Metallplüsch zur Filtration unter Pressung - Google Patents
Herstellung eines Metallplüsch zur Filtration unter PressungInfo
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Description
1879.
Klasse 12.
ALEXANDER MÜLLER in BERLIN. Herstellung eines Metallplüsch zur Filtration unter Pressung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Juli 1879 ab. Längste Dauer: 21. Juli 1891.
Seit Jahren ist die Technik bemüht, beim Filtriren unter hohem Druck und beim Auspressen
von Flüssigkeiten die chemisch und mechanisch zu wenig widerstandsfähigen organischen
Gewebe durch anorganische Filter- bezw. durchlässige Prefswandungen zu ersetzen, zugleich
mit Hinblick auf continuirlichen Betrieb und geringere Handarbeit. Einfacher Ersatz der
Prefstücher aus pflanzlicher oder thierischer Faser durch Metallgewebe ist schon aus dem
Grunde ungenügend, weil der Draht der zähen Metalle (Kupfer, Messing, Eisen, Stahl, bezw.
Silber, Gold und Platin) vergleichsweise zu wenig biegsam ist und oftmaliges Zusammenfalten
nicht verträgt. Etwas besser hat sich der Ueberzug von (hohlen) Quetschwalzen mit Drahtgewebe
bewährt; aber auch das feinste zur Anwendung gekommene Drahtgewebe ist wegen der Dicke des Drahtes gegenüber dem aus zahllosen
Einzelfasern bestehenden und überdies beim Benetzen aufschwellenden organischen Faden
ein sehr grobmaschiges Filtrum, welches zufolge seiner Structur zugleich den grofsen
Fehler hat, dafs in seine doppelt trichterförmigen Maschen die Prefsmasse sich keilförmig eindrückt
und schwer zu beseitigende Verstopfungen veranlafst.
Die gerügten Mifsstände werden durch Anwendung von Metallplüsch gehoben, wie sie in
beiliegender Zeichnung schematisch zur Anschauung gebracht wird. Der Metallplüsch bietet
dem Durchgang der Flüssigkeit zunächst die Läiigskanäle, welche entgegen dem. »Strich«
von wenigstens drei parallelen Drähten gebildet werden; aufserdem die schlitzförmigen Zwischenräume,
welche aus dem unvollkommenen Parallelismus folgen. Durch die Wahl von dickerem oder dünnerem, kürzerem oder längerem Draht,
sowie durch den mehr oder weniger dichten Stand und die mehr oder weniger parallele Lage
der Drähte ist die gröfsere oder geringere Durchlässigkeit des Plüsches bedingt. Durch Anätzen
mit Säure kann man den Draht rauh machen, so dafs die starren Körper nicht so leicht mit
der abgeprefsten Flüssigkeit durch den Plüsch dringen; wenn nöthig, werden dieselben noch
durch eine besondere Filterschicht aus Asbest (Schlackenwolle) hinter dem Plüsch aufgefangen.
Je stärker der Druck der Prefsmasse, um so dichter legen sich die Plüschdrähte aneinander,
ohne dafs das Vorübergleiten der in continuirlichem Betrieb vorübergeführten Prefsmasse im
mindesten erschwert wird. Da letztere unter sehr spitzem Winkel über die Drahtenden sich
fortbewegt, so drängt sie stetig die festen Körperchen, welche sich vor die erwähnten
Längskanäle des Plüsches gelegt haben, von denselben ab und öffnet sie wieder. Zu gründlicher
Reinigung des Plüsches drückt man Wasser von aufsen nach innen, wobei die
Drähte ventilartig sich aufrichten. Wünscht man die entwässerte Prefsmasse zugleich auszuwaschen,
so bringt man im Prefsraum axial ein mit Plüsch bekleidetes Rohr an und drückt durch dasselbe Wasser in die Prefsmasse.
Der Metallplüsch eignet sich vorzüglich zur Entwässerung der Diffusionsschnitzel und zur
Entsaftung des Reibseis in der Rübenzuckerfabrikation (bezw. des gequetschten Zuckerrohres),
zur Gewinnung des Kartoffelsaftes bei der Stärkefabrikation für Fütterungszwecke, zum
Mostpressen, zum Schlammpressen in Zuckerund Porcellanfabriken u. s. w.
Je nach der Verwendung kann der Metallplüsch grobdrähtig oder mufs so fein wie irgend
möglich sein; . danach richtet sich auch die Wahl des Metalles, die Construction der Filter
und Pressen, sowie die Methode der Plüschfabrikation. Der feinste Plüsch wird wie Wollplüsch
auf dem Webstuhl erzeugt; für Hervorbringung des gröberen bieten sich verschiedene
Methoden dar. Für manche Zwecke werden glatte Drahtgewebe oder gelochte Bleche mit
einem plüschartigen Ueberzug versehen, wie die bekannten Wollkratzen. Die Aufsenfläche eines
(gelochten oder cannelirten) Cylinders erhält dadurch eine Plüschbekleidung, dafs man »Drahtfranzen«
schraubenlinig darumwickelt, welche letzteren man durch Aufreihen von haarnadelförmig
gebogenen Drahtstückchen auf einen langen Draht oder durch Eindrehen von geraden
Drahtstückchen zwischen zwei langen Drähten wie bei der Fabrikation von Flaschenbürsten
mit nachfolgender Unibiegung und Anpressung herstellt. Soll ein Hohlcylinder inwendig
mit Plüsch ausgekleidet werden, so zer-
legt man ihn in einzelne Ringe und klemmt dazwischen einzelne oder aufgereihte Drahtbüschel
(wie zu Bürsten) oder Franzen, deren central gerichtete Drähte schliefslich nach einer
Richtung an die Wandung angedrückt werden. Bei Construction der Pressen mit Plüschwandung
bieten für die meisten Zwecke die Exter'-schen oder Gwynne'sehen Torfpressen eine
sehr beachtenswerthe Grundlage.
In beiliegender Zeichnung stellen dar:
α α Lochplatte, b b Plüschdrähte, c c Prefsmasse,
d d Asbestschicht zur Klärung der durch den Plüsch austretenden Flüssigkeit, e e Lochplatte
als Unterlage für die Asbestschicht d d, f keiförmige Unterlage für die Plüschdrähte am
unteren Ende des Prefsraums mit Stellvorrichtung zur Verengerung der Ausgangsöffnung.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Herstellung von Metallplüsch für Filtration unter Pressung.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=34715610
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT9248D Active DE9248C (de) | Herstellung eines Metallplüsch zur Filtration unter Pressung |
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