AT212232B - Verfahren und Gerät zum Neutralisieren saurer Abwässer bzw. zum Entgiften von vergifteten Abwässern, die durch chemische Verfahren zur Oberflächenveredelung vergiftet sind - Google Patents
Verfahren und Gerät zum Neutralisieren saurer Abwässer bzw. zum Entgiften von vergifteten Abwässern, die durch chemische Verfahren zur Oberflächenveredelung vergiftet sindInfo
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren und Gerät zum Neutralisieren saurer Abwässer bzw. zum Entgiften von vergifteten Abwässern, die durch chemische Verfahren zur Oberflächenveredelung vergiftet sind Das Neutralisieren saurer Abwässer und das Entgiften von Abwässern, die durch chemische Verfahren zur Oberflächenveredelung vergiftet sind, wurde bislang im allgemeinen mit Hilfe von Kalk oder ähnlichen Zuschlägen durchgeführt. Dies hatte jedoch den Nachteil, dass erhebliche Schlammengen anfielen, deren Beseitigung Kosten und Umstände mit sich brachte. Man hat deshalb auch schon vorgeschlagen, in anderer Weise vorzugehen und unter Vermeidung der Verwendung von Kalk andere chemische Stoffe zu benutzen. Jedoch war damit der Nachteil verbunden, dass Hydroxyde nicht in Lösung blieben und dass die Neutralisationsmasse verbackte. Der Erfindung liegt die klare Erkenntnis dieser Verhältnisse und damit die Aufgabe zugrunde, in dieser Hinsicht Abhilfe zu schaffen. Dies ist dadurch in einfacher Weise möglich geworden, dass man die Abwässer und die Behandlungsmasse während eines an sich bekannten Entgiftungs- bzw. Neutralisationsprozesses durch Sauerstoff, z. B. Luft, aufoxydiert. Dadurch ist erreicht, dass die Reaktionsfähigkeit der Behandlungsmasse durch den Oxydationsvorgang nicht beeinträchtigt wird und dass die Masse insbesondere auch nicht zusammenbackt. Dies bedeutet aber, dass für das zu behandelnde Wasser stets ein ausreichender Durchgang durch die Masse gewährleistet bleibt. Es ist vorteilhaft, das neue Verfahren unter Verwendung der grundsätzlich bekannten Vorrichtungen, die für diese Zwecke dienen könnten, derart durchzuführen, dass der Sauerstoff zusammen mit dem Abwasser von unten nach oben durch die Behandlungsmasse strömt. Dadurch wird verhindert, dass sich die Masse zusammensetzt und den Wasserdurchgang erschwert. Vielmehr wird nunmehr dauernd und zwangsläufig eine Auflockerung der Masse bewirkt. Es sind zwar bereits Verfahren zum Säubern von bakteriologisch oder biologisch verunreinigtem Wasser bzw. von Abwasser bekannt, bei denen dieses während des Reinigungsprozesses zusätzlich belüftet wird. Diese Verfahren betreffen jedoch nicht das hier vorliegende Problem des Neutralisierens bzw. Entgiftens von anorganisch verunreinigten sauren oder vergifteten Wässern. Ein zur Ausübung des neuen Verfahrens zweckmässiges Gerät besteht darin, dass mehrere mit verschiedenen Neutralisationsmitteln bzw. Entgiftungsmitteln gefüllte Kammern je einen eigenen regelbaren Zulauf und einen eigenen regelbaren Ablauf sowie zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Kammern einen vom entsprechenden Ablauf unabhängigen Überlauf aufweisen, wobei die Höhe der aufeinanderfolgenden Überläufe nach unten abgestuft ist. Entsprechend dem angegebenen Anwendungsgebiet des neuen Geräts kommen als Entgiftungs- bzw. Neutralisationsmittel beispielsweise Eisensulfat zur Entgiftung von Chromsäure, Natriumhypochlorit zum Entgiften von Natrium-und Kaliumcyanid, Magnesiumoxyd zum Entgiften von Salpetersäure und kaustisch gebrannte Magnesia zum Neutralisieren von Salz-und Schwefelsäure'in Betracht. Es kann zweckmässig sein, dass die Kammern des neuen Geräts einen gemeinsamen zentralen Ablauf mit ihrer Zahl entsprechenden Eintrittsöffnungen aufweisen, für die vorzugsweise ein gemeinsames Absperrelement dient, das die einzelnen Abläufe wahlweise steuern lässt. Ferner ist es vorteilhaft, wenn sämtliche Kammern zusätzlich an eine gemeinsame Zuleitung für Abwasser angeschlossen sind, wobei die einzelnen Anschlüsse zwecks Erzielung gleicher Druckverhältnisse in den Kammern von der gemeinsamen Zuleitung gleich weit entfernt liegen. <Desc/Clms Page number 2> Dies lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass die gemeinsame Zuführungsleitung für das Abwasser die zu diesem Zweck um einen zentralen Punkt angeordneten Kammern ringförmig umgibt. Eine bevorzugte Ausführungsform des neuen Geräts besteht darin, dass in jede Kammer unter deren Siebboden eine regelbare und vorzugsweise an eine gemeinsame Zuführungsleitung angeschlossene Pressluftzuführung mündet, wobei die entsprechenden Anschlüsse an die Kammern von der gemeinsamen Zuführungsleitung zwecks Erzielung gleicher Druckverhältnisse in allen Kammern gleich weit entfernt sind. Dies ist wiederum dadurch erreichbar, dass die gemeinsame Zuführungsleitung die zu diesem Zweck um einen zentralen Punkt angeordneten Kammern ringförmig umgibt. Um in allen Kammern möglichst günstige Strömungsverhältnisse zu erzielen, sollte jeder der erwähnten Überläufe aus einer sich über die ganze Länge der ihn tragenden Wand erstreckenden Überlaufrinne bestehen, an die mehrere gleichmässig über diese Länge verteilte und unter den Siebboden der folgenden Kammer reichende Fallrohre angeschlossen sind. Da es nicht vermeidbar ist, dass im Laufe der Zeit die Behandlungsmasse durch die Siebböden hindurchtritt, wird ferner vorgeschlagen, dass jede der Kammern unter ihrem Siebboden Anschlüsse für Zuund Abführung eines Reinigungsmediums aufweist. Zur Überwachung dieser Verhältnisse ist es dienlich, dass jede Kammer unter dem Siebboden ein Fenster trägt. In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Wie Fig. 1 zeigt, sind vier Kammern 1, 2,3, 4 in einem gemeinsamen Behälter zusammengebaut. In jeder Kammer ist ein Siebboden 5 angeordnet, über dem die zur Entgiftung bzw. zur Neutralisation dienende Masse aufgebracht wird. Unter diesem Siebboden 5 mündet je ein regelbarer Anschluss 6 zur Zuführung von Abwässern in die entsprechende Kammer. Ausserdem sind sämtliche Kammern von einer Ringleitung 7 umgeben, die je einen regelbaren Anschluss 8 an die verschiedenen Kammern, u. zw. ebenfalls für Abwässer, besitzt. Eine zweite Ringleitung 9 dient zur Zuführung von Pressluft. Sie ist über Absperrventile 10 an jede Kammer regelbar angeschlossen und endet dort in je einem praktisch den Kammerquerschnitt ausfüllenden Ringstück 11 unterhalb des zugehörigen Siebbodens 5. Diese Ringstücke sind mit einer grossen Anzahl von Luftaustrittsöffnungen versehen. Wie Fig. 1 zeigt, weisen im Ausführungsbeispiel sämtliche Kammern einen zentral liegenden gemeinsamen Ablauf 12 mit einem einzigen Absperrelement auf, das die einzelnen Abläufe wahlweise steuern lässt. An den Oberkanten der die einzelnen Kammern voneinander trennenden Zwischenwandungen 14 ist je eine Überlaufrinne 15 vorgesehen, die sich praktisch über die ganze Länge der entsprechenden Kante erstreckt. An die Rinnen der Kammern 1, 2 und 3 sind jeweils mehrere Fallrohre 16 angeschlossen, die gleichmässig auf die Länge der Rinne verteilt sind und sich unter den Siebboden 5 der folgenden Kammern erstrecken (Fig. 2 und 3). Die Überlaufrinne 15 der Kammer 4 mündet in den zentralen Ablauf 12. Die Überlaufhöhe der aufeinanderfolgenden Kammern ist in dieser Richtung nach unten abgestuft. Ausser diesen Überlaufrinnen weist jede Kammer einen besonderen Ablaufhahn 17 und unterhalb ihres Siebbodens 5 Anschlüsse 18 und 19 für die Zu- und Abführung eines Reinigungsmediums auf. Schliesslich ist sie zur Überwachung der Verhältnisse unter ihrem Siebboden dort mit einem Fenster 20 (Fig. 3) versehen. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass man Abwässer entweder durch die Anschlüsse 6 oder wahlweise durch die Anschlüsse 8 der Ringleitung 7 in jede der Kammern 1 - 4 getrennt zuführen und diese dort unter besonderen Voraussetzungen behandeln kann. Die Abführung kann dann durch die Abläufe 17 getrennt oder durch den Ablauf 12 gemeinsam erfolgen. Man kann das Abwasser aber auch bei entsprechender Ventilstellung durch zwei oder mehr Kammern hintereinander führen, worauf es durch den gemeinsamen Ablauf 12 abgeführt wird. In jedem Fall lässt sich in eine oder mehrere Kammern ent- EMI2.1 während des Durchgangs durch die Behandlungsmasse aufzuoxydieren. **WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Neutralisieren saurer Abwässer bzw. zum Entgiften von vergifteten Abwässern, die durch chemische Verfahren zur Oberf1 chenveredelung vergiftet sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die Abwässer und die Behandlungsmasse während eines an sich bekannten Entgiftungs- bzw. Neutralisationsprozesses durch Sauerstoff, z. B. Luft, aufoxydiert. <Desc/Clms Page number 3> EMI3.1
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