DE924641C

DE924641C - Leistungsschalter mit Differentialkolben

Info

Publication number: DE924641C
Application number: DES30610A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Reeh
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1952-10-11
Filing date: 1952-10-11
Publication date: 1955-03-07

Description

Der in den Löschkammern eines Leistungsschalters eingebaute Differentialkolben dient bekanntlich dazu, eine zwangläufige Strömung des Löschmittels herbeizuführen. Der vom Abschaltlichtbogen infolge Verdampfung eines Teiles des Löschmittels, z. B. L51, hervorgerufene Druck beaufschlagt beide Seiten des Differentialkolbens, wobei aber ein Teil der einen Kolbenfläche mit dem druckfreien Raum der Löschkammer in Verbindung steht und somit dem Druck entzogen ist. Es entsteht daher eine Druckdifferenz, so daß eine Hubbewegung des Kolbens zustande kommt. Eine bei der Bewegung gespannte Feder sorgt für die Rückführung des Kolbens nach Beendigung des Löschvorganges. Bei der Abschaltung größerer Ströme kann -der vom Lichtbogen erzeugte Druck solche Werte annehmen, daß es geboten ist, Überdruckventile vorzusehen, um einer Zerstörung der Kammer vorzubeugen. Die Verwendung von Überdruckventilen ist bei Leistungsschaltern an sich und auch bei Schaltern mit einem Differentialkolben bekannt.
Die Bedeutung der Erfindung liegt darin, daß die Sicherheitsvorrichtung gegen übermäßigen Druck trotz des bei modernen Strömungsschaltern gedrängten Aufbaues angebracht werden kann, ohne ,daß an tiergrundsätzlichen Konstruktion der Löschkammer Änderungen erforderlich sind. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der den Druckraum von dem druckfreien Raum abgrenzende Kolbenboden einen solchen Durchmesser erhält, daß eine beide Räume verbindende Ringöffnung verbleibt, die durch einen als Überdruckventil dienenden, unter Federdruck stehenden Ringkörper abgedeckt wird. Der auf dem Ringkörper lastende Federdruck wird so abgestimmt, ,daß beim Auftreten eines gefährlich hohen Kammerdruckes der Ring sich relativ zum Kolben verschiebt und dadurch einen Weg in den druckfreien Raum der Löschkammer freigibt. Es tritt eine augenblickliche Druckentlastung ein, da ein zumindest teilweiser Ausgleich in den druckfreien Raum stattfinden kann.
In der einfachsten Verwirklichung des Erfindungsgedankens bildet die zur Rückführung des Differentialkolbens in die Ausgangsstellung bestimmte Feder gleichzeitig die Druckfeder für den Ringkörper. Es ist aber auch möglich, mehrere auf den Umfang .des Ringkörpers verteilte Druckfedern vorzusehen. Da diese Federn aus dünnerem Draht hergestellt werden können als die dem Kolben zugeordnete Feder, ist .ihre Masse geringer. Der Ringkörper spricht deshalb bei Verwendung mehrerer Druckfedern mit kleinem Drahtdurchmesser schneller an, was mit Rücksicht auf die Sicherheit des Schalters erwünscht ist. Es ist der weitere Vorzug damit verbunden, daß bei starker Druckbildung eine zu hohe Beschleunigung des Kolbens vermieden wird.
In der Zeichnung, Abb. i und 2, ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
In der mit i angedeuteten Löschkammer befindet sich der Differentialkolben 2, der bei seiner Bewegung gegen die Spannung der Feder 3 das Löschmittel dem zwischen dem festen Kontakt q. und dem Schaltstift 5 entstehenden Lichtbogen zuführt. Der Ringraum 6 mündet in .den druckfreien Teil der Löschkammer. DaderKolbenboden7einenkleineren Durchmesser hat als der Einsatzzylinder 8, entsteht die Ringöffnung 9, die durch den Ringkörper io gegen den Druckraum i i verschlossen wird. Im linken Teil der dargestellten Kammer ist die Verwendung der Kolbenfeder 3 als Schließfeder für das Ringventil io gezeigt, während auf der rechten Seite mehrere auf den Umfang des Ringkörpers verteilte Druckfedern i2 vorgesehen sind. Sie stützen sich an den am Kolbenschaft angebrachten Ansätzen 13 ab, die auch als Abstützung für die Kolbenfeder 3 dienen. Die Ausführung nach Abb. 2 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel nach Abb. i lediglich darin, daß das Ringteil io und der Kolbenboden 7 mit konisch verlaufenden Auflageflächen 1q. versehen sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Leistungsschalter mit in denUschkammern eingebautem Differentialkolben, dadurch gekennzeichnet, daß der den Druckraum vom druckfreien Raum abgrenzende Kolbenboden einen solchen Durchmesser hat, daß eine beide Räume verbindende Ringöffnung verbleibt, die von einem als Überdruckventil dienenden, unter Federdruck stehenden Ringkörper abgedeckt wird.
2. Leistungsschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, .daß die zur Rückführung des Differentialkolbens in die Ausgangsstellung dienende Feder gleichzeitig die Druckfeder für den Ringkörper bildet.
3. Leistungsschalter nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von mehreren auf den Umfang des Ringkörperis verteilte Druckfedern. q.. Leistungsschalter nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch konisch verlaufende Auflageflächen zwischen -Ringkörper und Kolbenboden. Angezogene Druckschriften.: Deutsche Patentschriften Nr. 682 982, 8o2:259.