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Elektrische Fernmeldeanlage Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische
Fernmeldeanlage, bei der erfindungsgemäß eine Übersetzereinrichtung vorgesehen ist,
welche Meldungen nach einem Buchstabensystem empfängt und diese vollständig in gleichbedeutende
Meldungen eines Zahlensystems übersetzt.
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Unter Übermittlung nach einem Buchstabensystem versteht man solche,
bei denen die übertragenen Signale Buchstaben des Alphabets darstellen und mittels
einer auf Zeichen eines Telegrafenalphabets ansprechenden Einrichtung in Buchstaben
oder gleichwertige Zeichen übersetzt und als solche gedruckt werden können, wie
beispielsweise bei einer Drucktelegrafeneinrichtung.
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Unter Übermittlung nach einem Zahlensystem versteht man solche, bei
denen die übertragenen Signale Impulse sind, welche Ziffern eines Zahlensystems,
beispielsweise des Dezimal- oder Duodezimalsystems, darstellen, wie beispielsweise
im Falle von automatischen Telefonanlagen, wo Gruppen von Impulsen gesendet werden,
von denen jede eine bestimmte Ziffer des zugrunde gelegten Zahlensystems darstellt
und die direkt oder unter Verwendung einer Speichervorrichtung zur Betätigung von
Wählschaltern, Relais od. dgl. dienen, um entsprechend diesen Ziffernimpulsen Verbindungen
herzustellen.
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Bei den automatischen Telefonanlagen bekannter Art werden die Ziffernimpulse
bekanntlich mittels einer Nummernscheibe gesendet, deren Fingerlöcher je eine verschiedene
Ziffer darstellen, beispielsweise die Ziffern z bis 9 und o. In einigen Ländern
ist es üblich, die Teilnehmernummern sowohl durch Buchstaben als auch durch Ziffern
darzustellen,
beispielsweise derart, daß lediglich eine vierstellige
Zahl verwendet wird, der ein oder mehrere Buchstaben vorgesetzt sind. Dies hauptsächlich
deshalb, weil sich solche Teilnehmernummern leichter einprägen als solche, die nur
aus Ziffern bestehen. Bei diesen bekannten Anlagen werden alle Impulse nach einem
Zahlensystem ausgesendet und betätigen im Amte Speichervorrichtungen oder Wahlschalter,
welche die Herstellung einer Verbindung bewerkstelligen. In ähnlicher Weise können
bei einer Drucktelegrafenanlage außer Buchstaben auch Ziffern übermittelt werden,
wobei jedoch die Übertragung von Ziffern -die Wahl eines entsprechenden Wählorgans
bewirkt, das seinerseits die Ziffern zum Abdruck bringt.
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Die Erfindung bezieht sich somit gemäß der oben gegebenen Definition
nicht auf Fernmeldeanlagen, bei denen Signale, welche die Bezeichnung einer gewünschten
Leitung darstellen, mit Hilfe einer sowohl Buchstaben als auch Ziffern aufweisenden
Nummernscheibe ausgesendet werden, da, obgleich einige der ausgesendeten Signale
für den die Nummernscheibe betätigenden Teilnehmer die Bedeutung eines Buchstabens
besitzen mögen, diese Signale für die sie empfangenden Einrichtungen der Anlage
nur die Bedeutung von Ziffern haben.
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Die erfindungsgemäße Fernmeldeanlage kann mit einer Übersetzereinrichtung
versehen sein, die eine Meldung in einem Telegrafenkode empfängt, der für jeden
Buchstaben eine stets gleich große Anzahl von Zeichenelementen aufweist und der
diese Meldung vollständig in eine gleichwertige Meldung eines Zahlensystems übersetzt.
Signale, die im genannten Telegrafenkode ausgesandt werden, können also in Signale
nach einem Zahlensystem übersetzt werden, die z. B. zur Betätigung einer Gebührenberechnungseinrichtung
oder zur Steuerung von Wahlschaltern einer automatischen Fernmeldeanlage, bei denen
die verschiedenen Schaltstellungen verschiedenen Ziffern eines Zahlensystems entsprechen,
verwendet werden. Im letzteren Falle kann die Übersetzereinrichtung beispielsweise
einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Wahlschalter irgendeiner in automatischen
Fernsprechanlagen üblichen Art zugeordnet sein.
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Die Erfindung soll an Hand der Figuren näher erläutert werden, in
denen eine Ausführungsform der Erfindung für die Umsetzung von Signalen nach dem
Fünferalphabet für die Einstellung eines Schalters zur Steuerung der Wählschalter
dargestellt ist.
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Fig. i zeigt die Anordnung zur Speicherung von fünf Zeichen des Telegrafenkodes,
Fig.2 dieSpeicherrelais@sätze für dieTelegrafenkodezeichen, Fig.3 Kettenschaltungen,
die durch die Relais der Fig. 2 vervollständigt werden, und Fig. q. einen Umrechnungsschalter.
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In der Fig. i endigt eine Telegrafenleitung TL
an einem polarisierten
Relais LR, welches so eingestellt ist, daß ein Anker Ir i eine neutrale Lage zwischen
dem Zeichenkontakt m und dem Trennkontakts einnimmt, falls in der Leitung kein Strom
fließt. Beim Beginn der Aasschaltung eines Fernschreibers an die Leitung
TL fließt ein Zeichenstrom in der Leitung, und das Relais LR legt seinen
Anker Ir i in die Stellung m. Beim Anschlagen einer Fernschreibertaste sendet
der Sendemechanismus, des Fernschreibers in an sich bekannter Weise zuerst einen
Startimpuls, dann fünf aus Zeichen- oder Trennstrom bestehende Zeichenimpulse und
schließlich einen Stopimpuls aus. Auf diese sieben Impulse spricht das Relais LR
in entsprechender Weise an. Da der Startimpuls aus Trennstrom besteht, legt es seinen
Anker Ir i auf den Zeichenkontakt s um, wodurch der Magnet CR erregt wird. Dieser
Magnet hebt die Sperrung einer Welle auf, die mit fünf um gleiche Winkel versetzte
Nocken versehen ist, von denen jede zur Steuerung eines der Kontakte b i bis b 5
dient, die somit während einer Umdrehung der Welle der Reihe nach einmal geschlossen
werden. Außerdem besitzt diese Welle einen zur Steuerung des Kontaktes CN i dienenden
Nocken, der so angeordnet und bemessen ist, daß zu Beginn der Umdrehung der mit
Erde verbundene Arbeitskontakt geschlossen wird und bis zur Vollendung der Umdrehung
geschlossen bleibt. Als der Anker LR i durch den Startimpuls auf den Trennkontakts
umgelegt wurde, erfolgt vor der öffnung des Ruhekontaktes CN i auch die Erregung
des Magneten RH eines mit sechs Schaltarmen rm i bis rm 6 versehenen Schalters.
R. Wenn nun der Ruhekontakt CN i geöffnet wird, wird der Magnet RH aberregt und
schaltet dabei seine Schaltarme rm i bis rm 6 aus der Ruhestellung i nach
der Stellung 2 weiter. In dieser Stellung wird eine Reihe von an die Bankkontakte
angeschlossenen Kondensatoren über die Kontakte a 2 bis a 6 eines Relais
A, dessen Wicklung am Kontakt 7 der Bankreihe rm6 angeschlossen ist, und
über die durch Nocken betätigten Kontakte b i bis b 5 mit dem Anker ZR i verbunden,
so, daß die Impulse der Impulskombination die entsprechenden Kondensatoren aufladen.
In den Bankreihen rm i bis rm5 sind an die Kontakte der Stellungen 2 bis 6, wie
erwähnt, Kondensatoren angeschlossen, und außerdem sind in jeder der Bankreihen
rm i bis rm 5 die Kontakte :2 mit den Kontakten 7, die Kontakte 3 mit den Kontakten
8, die Kontakte q. mit den Kontakteng usw. verdrahtet. Die Arbeitskontakte a2 bis
a6 sind mit den Erregungswicklungen des Relais CA bis CE verbunden. Der Schalter
R ist so ausgebildet, daß er fünf Zeichenelemente auf den Kondensatoren speichern
kann. Der auf die fünf Zeichenimpulse. folgende Stopimpuls, der immer ein Zeichenstromimpuls
ist, verhindert am Ende der Umdrehung d-er Nockenwelle eine vorzeitige Wiedererregung
des Magneten CR nach dem Öffnen des Kontaktes CN i.
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Sobald der dem nächsten Zeichenimpuls vorangehende Startimpuls ankommt,
der ein Trennstromimpuls ist, werden die beiden Magnete CR und MR
wieder
erregt und letzterer wieder aberregt, sobald der Kontakt CN i umgelegt hat, wodurch
die Schaltarme rm i bis rm6 in die Stellung 3 weitergeschaltet werden. In dieser
Stellung wird die zweite Impulskombination in den an den Kontakten 3 der Bankreihen
R 3.I i bis R315 angeschlossenen Kondensatoren gespeichert. Am Ende
der Sendung von fünf Zeichen wird ein Blankzeichen ausgesendet, welches den Magneten
RII aberregt und den Schalter R auf den siebenten Kontaktsatz schaltet.
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In dieser Stellung wird ein Relais A über den Schaltarm rziz6 erregt
und schließt einen eigenen Haltestromkreis über den Arbeitskontakt a i und den Arbeitskontakt
N i des Schalters R, der geschlossen wurde, als der Schalter R die Ruhestellung
i verließ. Das Relais A schließt ferner seine Arbeitskontakte a,2 bis a6, durch
die die Schaltarme rm i bis rm 5 mit den Erregerwicklungen der Relais
CA bis CE verbunden werden, und bereitet ferner am Kontakt a7 einen weiteren
Stromkreis für die Erregung des Schaltmagneten RM vor.
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Die Bankkontakte des siebenten Satzes sind mit den entsprechenden
Kontakten des zweiten Satzes im Vielfach geschaltet. In gleicher Weise sind die
Kontakte des achten, neunten, zehnten und elften Satzes mit den entsprechenden Kontakten
des dritten, vierten, fünften und sechsten Satzes in Vielfach geschaltet.
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Das Relais A verbindet über die Kontakte a2 bis a6 den Kondensatorsatz,
auf dem das erste Zeichen gespeichert ist, mit den Arbeitswicklungen der entsprechenden
Relais CA bis CE. Die Kondensatoren entladen sich und betätigen .die entsprechenden
Relais, welche über ihre oberen Wicklungen und ihre Kontakte co, i u.sw. Haltekreise
zu den Ruhekontakten cf i und Erde schließen. Die Schließkontakte cal usw.
(Fig. 2) der betätigten Relais schließen einen Stromkreis für entsprechende Relais
DA bis DE, die mit dem Relais CF in Reihe liegen. Der Kontakt cf i
trennt den; Haltekreis für die Relais CA bis CE auf, und der Kontakt cf
2
schließt einen Stromkreis für den Magneten R II. Der Kontakt cf
3 schließt einen Haltekreis für die betätigten Relais DA his
DE, die in Serie mit dem Relais DF liegen. Das Relais DF unterbricht mit
den Kontakten d f 6 unmittelbar diesen Haltekreis und ersetzt ihn durch einen
zweiten über den Kontakt a8 zur Batterie. Das Relais CF fällt ab und unterbricht
mit seinem Kontakt cf 2 den Stromkreis des Magneten R11, welcher den Schalter
R auf den nächsten Kontaktsatz fartschaltet. Eine andere Relaiskombination
CA bis CE wird durch den nächsten Kondensatorsatz betätigt. Infolge des Ansprechens
des Relais DF wird diese Kombination auf die Relais EA bis EE, die in Serie mit
CF liegen, übertragen, worauf EF erregt und CF wieder aberregt wird. Der Schalter
R wird fortlaufend auf den neunten, zehnten und elften Kontaktsatz fortgeschaltet,
und die Speicherung der aufeinanderfolgenden Zeichen wird von den entsprechenden
Relaiskombinationen CA bis CE auf die Relais FA bis FE, GA bis
GE und HA bis HE sowie HF,
welches mit der letzten Kombination
zusammenarbeitet, übertragen.
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Die Kontakte der Relais DA bis DE in Fig. 3 sind so
eingestellt, daß sie Kettenkreise ergeben, welche die Buchstaben des Alphabets darstellen.
Gleiche Relaiskombinationen in den anderen vier Relaissätzen ergeben die sechundzwanzig
Buchstaben des Alphabets. Ein Schalter PM i,n Fig. 4 ist in jeder Stellung einem
Fünfzeidhenkode angepaßt, und er wird über die Kontaktfedern pM4 bis pm8 und die
in Fi;g. 3 dargestellten Kreise betätigt. Für das Kodewort relay würde beispielsweise
ein Kontakt in der Reihe pzn4 mit dem Kontakt R in Fig. 3, der dem Anschluß
DT zugeordnet ist, verbunden. Der Anschluß DT ist mit dem Anschluß ET verbunden,
und die entsprechende Klemme, welche den Buchstaben E darstellt, würde an den der
Feder pzn 5 zugeordneten Kontakt angeschaltet. Der zu pm6 gehörige
Kontakt würde mit der Klemme L
der dritten Gruppe und dadurch mit dem Kontakt
FT verbunden, welcher mit dem Kontakt GT in Verbindung steht. Der zugehörige
Kontakt A würde mit dem der Feder prn7 zugeordneten Kontakt verbunden, während die
entsprechende, mit patz 8 verbundene Feder mit der dem Kontakt AT zugeordneten
Klemme Y verbunden würde. Der Kontakt HT steht mit dem Relais T in Fig. 4
in Verbindung. Die Kontakte hf 3 schließen den Stromkreis für den Schaltmagneten
P,11, welcher fortgeschaltet wird, bis er die gekennzeichnete Kontaktreihe erreicht,
worauf das Relais T anspricht und den Antriebskreis auftrennt. Der Kontakt
t i und die Federn pm i, pm 2 und pzyz 3 würden, wie es bereits
bekannt ist, zur Bildung einer Zahlenumsetzung verwendet werden, um eine Anzahl
von Leitzahlen zu übertragen und/oder Wähler nach einem Zahlensystem einzustellen.
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Natürlich können die Zeichenkombinationen ebensogut auf Schaltern
wie auf Relais gespeichert werden, wobei der Schaltarm und die Kontaktreihen so
angeordnet sind, daß der Schalter PIVI in der beschriebenen Art belegt wird.
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Zur Vervollständigung der Zahlenumsetzung können nicht dargestellte
Kreise geschlossen werden, welche den Schalter R2 wieder in die Normallage bringen,
wobei der Stromkreis für die Relais DF, DH usw. geöffnet wird.
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Es ist zu beachten, daß, wenn von jedem Satz von Relais D_4 bis
DE usw. Kettenschaltungen gebildet werden, diese Schaltungen entweder, wie
beschrieben, zur Einstellung eines Umrechnungsschalters P.11 benutzt werden können,
oder daß jede Kettenschaltung zur Einstellung eines besonderen Schalters benutzt
werden kann, dessen Stellungen in dem in Betracht kommenden System die Bedeutung
einer Zahl haben. Jeder Umrechnungsschalter kann dann zur Steuerung einer Berechnungseinrichtung
verwendet werden, oder der bzw. die Umrechnungsschalter können in bekannter Weise
zur Steuerung von Wählern in einer Fernsprechanlage benutzt werden. Beispielsweise
können dem bzw. den Umrechnungsschaltern Steuereinrichtungen zugeordnet
sein,
welche Impulse zur Steuerung von Wählern mit Schrittschaltwerk aussenden, oder eine
Steuereinrichtung, welche durch einen Motor angetriebene Schalter durch rückwirkende
Impulse steuert, oder eine Kennzeichnungseinrichtung für in einer Richtung bewegliche
Wähler oder Querschienenschalteinrichtungen. Zu diesem Zweck kann in bekannter Weise
die Übersetzeranordnung zur Verwendung kommen, um die zu ihr ausgesandten Signale
zu empfangen und zu übersetzen und am Ende der Übersetzung und/oder Steuerung von
den Leitungen über die die Verbindung hergestellt wurde, abgeschaltet zu werden.
Diese Übersetzereinrichtung kann also einen Teil einer Registrieranordnung in einer
Ferndruckervermittlung oder einer einer Wählstufe zugeordneten Steuereinrichtung
bilden, und sie wird in jedem Fall, nachdem die Verbindung, welche sie steuert,
hergestellt ist, für einen anderen Verwendungszweck frei gemacht.