DE922288C - Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide

Info

Publication number
DE922288C
DE922288C DED12327A DED0012327A DE922288C DE 922288 C DE922288 C DE 922288C DE D12327 A DED12327 A DE D12327A DE D0012327 A DED0012327 A DE D0012327A DE 922288 C DE922288 C DE 922288C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alkali
reaction
bromides
bromide
anhydrous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED12327A
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DED12327A priority Critical patent/DE922288C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE922288C publication Critical patent/DE922288C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/10Bromides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung reiner Alkalibromide in fester, kristalliner Form, die bezüglich des Reinheitsgrades z. B. den Vorschriften des Deutschen Arzneibuches entsprechen. Die üblichen Herstellungsverfahren von Alkalibromiden sind verhältnismäßig einfach, soweit man sich mit Rohsalzen in einer bestenfalls technischen Reinheit begnügt. Zur Gewinnung reinerer Bromsalze, wie sie hauptsächlich in der Pharmazie, Photographie und Lithographie VeT-wendung finden, müssen die technischen Produkte jedoch besonderen Reinigungsverfahren unterzogen werden, die eine vielstufige Behandlung unter beträchtlichem Aufwand an Apparaturen, Arbeitszeit und Energie erforderlich machen. Die Neutralisation von Alkalihydroxyden oder Carbonaten mit gasförmigem oder flüssigem, im Bromgasbrenner aus Wasserstoff und Brom hergestelltem Bromwasserstoff führt zwar auf einfachere Weise zu verhältnismäßig reinen Produkten, ist aber nur dort mit wirtschaftlichem Erfolg durchführbar, wo billiger, reiner Wasserstoff zur Verfügung steht. Auch ist dieses Verfahren verhältnismäßig anfällig wegen der Möglichkeit der Vergiftung des Kontaktes für die Bromwasserstoffbildung und infolge der starken Korrosionswirkung des Bromwasserstoffes auf die verwendeten Apparaturen.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung werden nun in sehr einfacher Weise reinste, wasserfreie Alkalibromide in feinkristalliner Form dadurch ge- Wonnen, daß Alkylbromide, insbesondere Methylbromid, mit Alkalihydroxyden in solchen praktisch wasserfreien, flüssigen Medien umgesetzt werden, die für die gebildeten Alkalibromide ein wesentlich geringeres Lösevermögen besitzen als für die entsprechenden Alkalihydroxyde.
  • Als flüssige, wasserfreie Medien für die Durchführung der erfindungsgemäßen Umsetzung kommen insbesondere aliphatische Alkohole, z. B. Methanol, Äthanol, Propanol oder Butanol, in Betracht. Besonders einfach gestaltet sich das Arbeiten in Methanol, das bei Temperaturen von 2o bis 5öq für Kaliumbromid und Natriumbromid ein Lösevermögen von nur etwa i bis 2 g in ioo g wasserfreier Lösung aufweist, während sich in diesem Temperaturbereich die zehn- bis zwanzigfache Menge der entsprechenden Alkalihydroxyde in Methanol löst.
  • Erfindungsgemäß wird die Umsetzung zweckmäßig bei Temperaturen unterhalb 5ö° vorgenommen, um die Bildung von in einer Nebenreaktion entstehendem Alkyläther von vornherein in mäßigen Grenzen zu halten.
  • Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß es möglich ist, die Umsetzung der Alkylbromide mit den Alkalihydroxyden kontinuierlich durchzuführen. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Verfahrens wird dabei das flüssige Reaktionsmedium, also beispielsweise das Methanol, in einem geschlossenenKreislaüf dem Reaiktionsgefäß wieder zugeleitet, nachdem es von denn ausgeschiedenen Alkalibromid befreit und gegebenenfalls mit Alkalihydroxyd wieder aufkonzentriert wurde.
  • Da .das zu zersetzende Alkylbromid sowohl gasförmig als auch, bei einer bevorzugten Ausführungsform, flüssig zur Reaktion gebracht werden kann, ergeben sich für die Ausgestaltung des erfindungsgemäßenVerfahrens zu einem kontinuierlichen Proz.eß vielfältige Möglichkeiten. Man kann z. B. die Umsetzung in einem Strömungsrohr vornehmen oder in ein mit einem Rührer versehenes geschlossenes Reaktionsgefäß die Alkalihydroxydlösung und das flüssige Alkylbromid getrennt einleiten, wobei .das im unteren Teil des Gefäßes sich sammelnde feste Alkalibromid laufend abgezogen und mittels einer geeigneten Vorrichtung, z. B.. einer Siebzentrifuge, von der anhaftenden Flüssigkeit getrennt wird. Es ist. auch möglich, die Reaktionsflüssigkeit zusammen mit dem gebildeten Alkalibromid durch einen in geeigneter Höhe angebrachten Überlauf aus dem Reaktionsgefäß laufend abzuführen und das feste Bromid außerhalb des Reaktionsgefäßes aus dem flüssigen,, im Kreislauf geführten Medium abzuscheiden. Schließlich kann auch in einer Art Kolonne gearbeitet werden, in die das Alkylbromid gasförmig und zweckmäßig im Gegenstrom zu der das Alkalihydroxyd enthaltenden Flüssigkeit eingeführt wird.
  • Die Gewinnung von Natriumbromid aus Methylbromid durch Umsetzen von Ätznatron in Methanol nach dem Verfahren der Erfindung sei nachstehend an Hand eines Beispiels weiterhin erläutert.
  • Beispiel In einen mit Rührwerk, Einleitungsrohr und einem Rückflußkühler versehenen, mit 2320 g reinem Methanol beschickten, 61 fassenden Glaskolben wurden unter Rühren 350 g Natriumhydroxyd eingetragen. Der Lösung wurden nach und nach unter Kühlung goo g Methylbromid zugefügt. Dabei stieg die Temperatur des Reaktionsgemisches zunächst auf 42" und wurde bis zum Ende der Umsetzung auf 2o bis 25° gehalten. Zu Beginn der Reaktion fiel unter Rühren sofort feinpulveriges, kristallines, wasserfreies Natriumbromi.d aus. Nach einer Reaktionszeit von 2 Stunden wurde der entstandene Niederschlag abgesaugt, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Es wurden 2q.5 g trocknes, wasserfreies Natriumbromid mit einem Reinheitsgehalt von 99,5 °4 gefunden. Aus der Mutterlauge und denn Waschmethanol konnten bei der vorstehend beschriebenen diskontinuierlichen Arbeitsweise noch weitere Mengen an reinem Natriumbromid gewonnen werden. Während der Umsetzung gasten infolge der ,hohen Reaktionstemperatur q.59 g Methylbromid ab, die in einer Vorlage kondensiert und in reiner Form wiedergewonnen wurden.
  • Zur Durchführung einer kontinuierlichen Arbeitsweise gemäß der Erfindung kann beispielsweise die in der Abb. i schematisch .dargestellte Apparatur dienen. Sie besteht im wesentlichen aus dem Reaktionsgefäß i, das zum Austragen des gebildeten festen Alkalibromides in seinem unteren Teil 2 konisch ausgebildet und mit einem Auslaßschieber 3 versehen sein kann. Am Deckel trägt das Reaktionsgefäß i einen Einlaß q. für die wasserfreie Alkalihydroxydlösung und einen Entlüftungsstutzen.5, der zu einem Kühler 6 führt. Außerdem befindet sich im mittleren Teil des Reaktionsgefäßes noch ein Einlaß 7 für das umzusetzende AlkylbTomid. Das Reaktionsgefäß i ist mit einem Rührer 8 versehen. Das Reaktionsprodukt kann durch den Schieber 3 aus dem Unterteil des Reaktionsgefäßes in eine unmittelbar diesem nachgeschaltete Trennvorrichtung, beispielsweise in eine Siebzentrifuge g, gefördert werden, aus der es bei io ausgetragen wird. Die abgetrennte Flüssigkeit wird aus der Zentrifuge über die Pumpe i i abgezogen und durch die Leitung 12 dem Reaktionsgefäß im Kreislauf wieder zugeführt. Die Leitung4 verbindet das Reaktionsgefäß i mit einem Rührkessel 13, in den durch die Leitung 1q. die Umsetzungsflüssigkeit, z. B. Methanol, eingeführt wird, während durch den Stutzen 15 die Beschickung mit festem Alkalihydroxyd erfolgt. Zur Herstellung der Alkalihydroxydlösung befindet sich im Rührkessel 13 noch ein Rührer 16. Die als Umsetzungsmedium benutzte wasserfreie Flüssigkeit wird dem Rührkessel 13 durch die Leitung 17 zugeführt. Vor dem Ansatzstutzen 1q. des Rührkessels befindet sich noch eine Umwegleitung 18, .durch die die Siebzentrifuge 9 unmittelbar mit dem Reaktionsmedium als Waschflüssigkeit beaufschlagt werden kann.
  • Die bei der Reaktion dampfförmig entstehenden Produkte, insbesondere gebildete Alkyläther und auch niedrigsiedende Alkohole, die als Umsetzungsmedium benutzt werden, entweichen durch die Leitung 5 in den Kühler 6 und können als -solche gewonnen werden. Bei der Kombination einer Methylbromidzersetzung in Methanol mit einer Anlage zur Gewinnung von Methylbromid aus Brom, Methanol und Schwefelverbindungen entweicht aus dem Reaktionsgefäß durch 5 im wesentlichen Methanol und Dimethyläther. Dieses Gemisch kann unmittelbar der Methylbromidherstellung zugeführt und damit auf diese Weise quantitativ nutzbar gemacht werden.
  • Das Verfahren der Erfindung gestaltet sich in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht besonders vorteilhaft, wenn es mit der technischen Gewinnung von Alkylbromiden kombiniert wird.
  • Auf diese Weise ist es möglich, Alkylbromide, die nicht als solche verwendet werden sollen, auf reinste Alkalibromide aufzuarbeiten. Weiterhin läßt sich so auch eine einfache, weitgehende Reinigung technischen Broms vornehmen, indem dieses mit Schwefelwasserstoff oder Schwefelrohöl und Methanol in reines Methylbromid übergeführt wird und hieraus nach dem Verfahren der Erfindung reinste Alkalibromide , -hergestellt werden. Aus derartigen Bromiden läßt sich dann nach an .sich bekannten Methoden das Brom in reinster Form gewinnen.
  • Eine derartige Kombination bietet hinsichtlich der vollständigen, verlustlosen Ausnutzung der Reaktionskomponenten weiterhin die :Möglichkeit, die bei der Zersetzung des Alkylbromides aus dem Reaktionsraum dampfförmig entweichende Flüssigkeit, z. B. Methanol, zusammen mit dem entstandenen Alkyläther unmittelbar für die Herstellung des Alkylbromides wieder zu verwenden.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: . i. Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, feinkristalliner Alkalibromide, dadurch gekennzeichnet, .daß Alkylbromide, insbesondere Methylbromid, mit Alkalihydroxyden in praktisch wasserfreien Flüssigkeiten umgesetzt werden, die für .die gebildeten Alkalibromide ein wesentlich geringeres Lösevermögen besitzen als für die entsprechenden Alkalihydroxyde.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Alkylbromide mit Alkalihydroxyden in aliphatischen Alkoholen, insbesondere in Methanol, vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Umsetzung Temperaturen unterhalb 5o° eingehalten werden. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Alkylbromide mit Alkalihydroxyden kontinuierlich, z. B. in einem Strömungsrohr oder in einer Kolonne, durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die von Alkalib.romid befreite Flüssigkeit, gegebenenfalls nach Aufkonzentrierung mit Alkalihydroxyd, im Kreislauf der Reaktion wieder zugeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylbromid flüssig zur Umsetzung gebracht wird.
DED12327A 1952-05-21 1952-05-21 Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide Expired DE922288C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED12327A DE922288C (de) 1952-05-21 1952-05-21 Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED12327A DE922288C (de) 1952-05-21 1952-05-21 Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE922288C true DE922288C (de) 1955-01-13

Family

ID=7034043

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED12327A Expired DE922288C (de) 1952-05-21 1952-05-21 Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE922288C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2127851A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrochinon
DE922288C (de) Verfahren zur Herstellung reiner, wasserfreier, kristalliner Alkalibromide
DE2315350C3 (de) Verfahren zur Oxidation von aliphatischen und cycloaliphatischen C5-C12-Kohlenwasserstoffen
DE1966165C3 (de) Verfahren zur Herstellung von acetylenischen Alkoholen. Ausscheidung aus: 1904918
DE1095818B (de) Verfahren zur Herstellung von Isophoron
DE2202204C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzimidazol
CN106380499A (zh) 一种地奥司明反应产物的分离回收方法
DE2422969A1 (de) Verfahren zum herstellen eines c1 c3 alkylchlorids
DE1215173B (de) Verfahren zur Herstellung von kristallinem Natriumsalicylat
DE1543062C (de)
DE1493746B2 (de) 2- (p-Aminobenzoyloxy)-3-methylnaphtho-l,4-hydrochinon und Verfahren zu seiner Herstellung
DE593385C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalialkoholaten
DE1116231B (de) Verfahren zur Herstellung von Diphenylamin
AT228742B (de) Verfahren zum Aufarbeiten von teilweise abgebauten Arbeitslösungen der Herstellung von Wasserstoffperoxyd nach dem Anthrachinonverfahren
DE2831995A1 (de) Verfahren zur herstellung einer waessrigen loesung eines alkalisalzes von 2-hydroxy-1-naphthalinsulfonsaeure
DE435900C (de) Behandlung von Bariumperoxyd zur Gewinnung von Wasserstoffperoxyd und Blankfix
DE2028423A1 (en) Dialkylethers of polyalkylene glycols prodn
DE589948C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoaethansulfonsaeuren
DE2827935C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 7,3',4'-Tri-O-β-hydroxyäthyl-rutosid
DE1518818C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Guanidinderivaten
DE2826842C2 (de) Verfahren zum Abtrennen von Laurent- Säure (1-Naphthylamin-5-sulfonsäure) aus einem Gemisch von Laurent- und Peri-Säure (1-Naphthylamin-8-sulfonsäure)
DE3017339C2 (de) Verfahen zur Herstellung von Difluormethoxyderivaten aromatischer Aldehyde
JPS58110407A (ja) 亜二チオン酸塩の製造方法
JPS58110406A (ja) 亜二チオン酸塩の製造方法
DE555902C (de) Verfahren zur Gewinnung von Salmiak und Soda