DE9216003U1 - Gebinde mit mindestens zwei getrennten Kammern - Google Patents

Gebinde mit mindestens zwei getrennten Kammern

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Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Gebinde mit mindestens zwei getrennten Kammern.
Farben, Kleber und weitere Stoffe werden heute häufig auf Zweikomponentenbasis hergestellt. Die beiden Komponenten können erst kurz vor der Verarbeitung miteinander vermischt werden, da sie vermischt innerhalb sehr kurzer Zeit aushärten. Es ist folglich unumgänglich, dass die beiden Komponenten in separaten Gebinden aufbewahrt und transportiert werden. Das Mischverhältnis der beiden Komponenten muss sehr exakt stimmen, um eine einwandfreie Aushärtung zu ermöglichen. Es ist daher üblich, die beiden Komponenten stets miteinander, in passenden Mengenverhältnissen, zu liefern.
Aus dem Stand der Technik sind bereits Blechgebinde für Zweikomponentenkleber und -farben bekannt, bei denen innerhalb des Gebindes ein Zwischenboden eingesetzt ist. Solche Gebinde benötigen zwei Einsteckdeckel, um einerseits die beiden Komponenten einzufüllen und andererseits nach dem Durchstechen des Zwischenbodens eine Vermischung der beiden Komponenten vornehmen zu können.
Es sind auch Behälter bekannt, bei denen der Härter in einem separaten Gebinde auf den Deckel der zweiten Komponente angeordnet ist.
Bei den bekannten Gebinden sind folglich immer zwei Deckel zum Einfüllen
-2- ■ '■'<■- *■"" ■■ '■■■■ -:., ,..-,.-,._. und später für die Entnahme der beiden Komponenten notwendig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfach zu handhabendes Gebinde zu schaffen, bei dem die Hauptkomponente, z.B. Farbe oder Kleber, in einem handelsüblichen Gebinde untergebracht werden kann und bei dem der in einem zweiten Gebinde untergebrachte Härter mit demselben, vorzugsweise handelsüblichen einzigen Deckel verschlossen werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Gebinde in dessen Rumpf ein Einsatzbehälter von oben vollständig eingeschoben und auf dem Bördelrand des Rumpfes mit seinem eigenen Bördel abgestützt ist und den unter dem Einsatzbehälter liegenden Füllraum des Gebindes dicht verschliesst.
Es gelingt mit dem erfindungsgemässen Gebinde einerseits von einem herkömmlichen und damit in grossen Mengen kostengünstig hergestellten Gebinde auszugehen und als Einsatzgebinde ein niedrigeres und ebenfalls herkömmlich hergestelltes Gebinde einzusetzen, dessen oberer Bördelrand auf den Bördelrand des Hauptgebindes aufsetzbar ist. Der für den Verschluss verwendete Deckel kann, da die Gebinde herkömmliche Dimensionen aufweisen, ebenfalls ein in grossen Mengen hergestellter genormter Einsteckdeckel sein. Zur Sicherung der beiden ineinander gesteckten Gebinde und den Deckel kann wiederum ein herkömmlicher in grossen Mengen hergestellter Spannring verwendet werden.
Das erfindungsgemässe Gebinde erfüllt zudem die stets höheren Anforderungen bezüglich der vollständigen Entleerung der Gebinde. Durch die glatten Wände sowohl des unteren wie des oberen Gebindeteiles können diese annähernd restlos und in einfacher Weise mit einem Spachtel oder einem ähnlichen Instrument entleert werden. Die Belastung bei Recycling der meist aus Weissblech bestehenden Gebinde wird dadurch auf ein Minimum reduziert.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch die zusammenzufügenden Teile des Gebindes (explosionsartig dargestellt), Figur 2 das zusammengefügte, dicht verschlossene Gebinde,
Das in Figur 1 mit Bezugszeichen 1 dargestellte Gebinde besteht aus einem konischen Mantel oder Rumpf 3, dessen obere Öffnung 5 einen gebördelten Rand 7 aufweist. Der Boden 9 ist in bekannter Weise durch einen Rollbördel 11 mit der unteren Öffnung des Rumpfes 3 verbunden. Im oberen Bereich des Rumpfes 3 können eine oder mehrere umlaufende Sicken 13 zur Verstärkung vorgesehen sein. Beim beschriebenen Gebinde 1 handelt es sich um ein herkömmliches für die Verpackung von flüssigen, pastösen oder pulverförmigen Füllgütern bekanntes Verpackungsmittel, das in grossen Stückzahlen und in genormten Grossen hergestellt wird. Als Rumpfmaterial wird in den meisten Fällen Weissblech oder lackiertes Schwarzblech verwendet.
Oberhalb des Gebindes 1 ist in Figur 1 ein Einsatzbehälter 15 dargestellt, dessen Rumpf 17 vorzugsweise eine etwas grössere Konizität aufweist (linke Hälfte) oder aber mit einem geknickten Mantel ausgestaltet ist (rechte Hälfte). Die Höhe h des Einsatzbehälters 15 ist kleiner als die Höhe H des Gebindes 1. Die Höhe h des Einsatzbehälters 15 wird entsprechend dem prozentualen Anteil des im Einsatzbehälter 15 unterzubringenden Füllgutes 43 bezüglich der Menge, des im Gebinde 1 enthaltenen Füllgutes 43 bemessen.
Der Einsatzbehälter kann einen Boden 19 aufweisen, der durch einen Bördel 21 mit dem Rumpf 17 verbunden ist. Der Boden 19 kann auch Teil des Einsatzbehälters 15 sein, wenn dieser durch eine Tiefziehoperation aus einem Stück hergestellt worden ist (rechte Seite). Der obere Rand um die Öffnung 23 ist durch einen im wesentlichen eine halbkreisförmige Gestalt
aufweisenden Bördel 25 abgeschlossen. Auf der konkaven Seite des Bördeis 25 ist ein Dichtmittel 27 eingelegt oder eingespritzt.
Zum Verschliessen des Gebindes wird ein Einsteckdeckel 29 herkömmlicher Ausbildungsform benutzt Der Einsteckdeckel 29 besteht aus einem tiefgezogenen Deckelteil 31, mit einem im wesentlichen zylindrischen Rand 33, der nach aussen umgebördelt ist und an der konkaven Seite eine Dichtung 35 aufweist. Die Schnittkante kann zur Vermeidung von Verletzungen in herkömmlicher Weise als Rollbördel 37 ausgefüllt sein. Solche Einsteckdeckel 29 werden zum Verschliessen von Gebinden 1 in grossen Mengen und in genormter Ausführung hergestellt.
Mit einem Spannring 39, der im Handel erworben und der durch ein in Figur 1 nur schematisch dargestelltes Spannschloss 41 zusammengezogen werden kann, lässt sich der Einsteckdeckel 29 sicher mit dem Gebinde 1 bzw. dessen oberen Bördelrande 7 verbinden.
Der Einsatzbehälter 15 wird wie folgt zusammen mit dem Gebinde 1 verwendet: Nach dem Füllen des Gebindes 1 mit der ersten Komponente 43 eines Füllgutes bis zur Höhe hi wir der Einsatzbehälter 15 in das Gebinde 1 eingesteckt. Der Aussendurchmesser des Einsatzbehälters 15 ist gleich oder geringfügig kleiner als der Innendurchmesser des Gebindes 1 im Bereich der gegenseitigen Überlappung, d.h. im Bereich einer Höhe h von der Oberkante des Gebindes 1 gemessen. Nach dem Einsetzen des Einsatzbehälters 15 kann dieser mit der zweiten Komponente 45 gefüllt werden, wenn die Füllung nicht schon vor dem Einsetzen in das Gebinde 1 stattgefunden hat. Die beiden Komponenten 43 und 45, wobei es sich bei der zweiten Komponente 45 meistens um einen Härter handelt, liegen nun getrennt übereinander innerhalb des Gebindes 1.
Nun kann der Einsteckdeckel 29 in bekannter Weise von oben aufgesteckt werden. Dabei gelangt der Rand 33 des Einsteckdeckels 29 nicht in Kontakt mit dem Mantel 3 des Gebindes 1, sondern mit dem Mantel 17 des Ein-
satzbehälters 15. Die im Rand des Deckels 29 eingebrachte Dichtung 35 schliesst den Inhalt des Einsatzbehälters 15 dicht ab. Analog dazu schliesst die Dichtung 27, welche unter dem Bördel 25 des Einsatzbehälters 15 eingebracht ist, den Inhalt des Gebindes 1, d.h. die erste Komponente 43, bezüglich der Atmosphäre dicht ab.
Das Aufbringen des Einsteckdeckels 29 auf den Einsatzbehälter 15 kann selbstverständlich schon vor dem Einsetzen des Einsatzbehälters 15 in das Gebinde 1 erfolgen. Es ist folglich auch eine vorübergehende Lagerung des Härters 45 für verschiedene Produkte möglich.
Für den Transport und die Handhabung des Gebindes 1 mit den darin eingefüllten Komponenten 43 und 45 wird der Spannring 39 nach dem Öffnen des Spannschlosses 41, über die drei ineinander greifenden Bördel, bzw. Bördelränder 7,25 und 36 gelegt und mit dem Spannschloss 41 zusammengezogen. Durch das Zusammenziehen des Spannringes 39 werden der Einsteckdeckel 29 und der Einsteckbehälter 15 satt auf den Bördelrand 7 des Gebindes 1 gepresst und die drei Elemente sturzsicher und dicht zusammengehalten.
Anstelle eines Einsteckdeckels 29 kann auf dem Bördel 25 des Einsatzbehälters 15 eine Membran (nicht dargestellt) aufgeklebt oder aufgesiegelt sein. Zum Entnehmen der beiden Komponenten 43 und 45 muss das Spannschloss 41 gelöst und der Spannring 39 aufgeweitet werden. Mit einem Spachtel oder einem Schraubenzieher kann anschliessend der Einsteckdekkel 29 vom Einsatzbehälter 15 gelöst werden. Danach kann der Einsatzbehälter 15 aus dem Gebinde 1 herausgezogen und der Inhalt, nämlich die zweite Komponente 45, in die erste Komponente 43 im Gebinde 1 geschüttet und vermischt werden. Allfällig an der Aussenseite des Einsatzbehälters 15 haftende Teile der ersten Komponente 43 können in einfacher Weise mit einem Spachtel oder einem Pinsel entfernt werden. Ebenso lassen sich die Innenseiten sowohl des Einsatzbehälters 15 als auch des Gebindes 1 leicht mit dem Spachtel oder Pinsel vollständig entleeren, so dass das
Gebinde 1, der Einsatzbehälter 15 und der Deckel 29 einem Recycling-Prozess unterzogen werden können.
Es ist auch ohne weiteres möglich, jeweils nur einen Teil der beiden Komponenten 43 und 45 zu entnehmen und danach in gleicher Reihenfolge wie beim Füllen die beiden Gebindeteile 1 und 15 wieder mit dem Einsteckdeckel 29 dicht zu verschliessen und mit dem Spannring 39 zu sichern.

Claims (8)

1. Gebinde (1) mit mindestens zwei getrennten Kammern zur Aufnahme von vor der Verarbeitung miteinander zu mischenden Produktekomponenten (43,45) in dessen Rumpf (3) ein Einsatzbehälter (15) von oben vollständig eingeschoben ist und auf dem Bördelrand (7) des Rumpfes (3) mit seinem eigenen Bördel (25) abgestützt ist, und den unter dem Einsatzbehälter (15) liegenden FüUraum des Gebindes (1) dicht verschliesst.
2. Gebinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bördel (25) des Einsatzbehälters (15) ein auf dem Bördelrand (7) des Gebindes (1) aufzuliegen bestimmtes Dichtmittel (27) eingelegt oder eingespritzt ist.
3. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzbehälter (15) unterhalb seines Bördeis (25) einen Aussendurchmesser aufweist, der kleiner oder gleich dem Innendurchmesser des Gebindes an seiner Öffnung (5) ist.
4. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzbehälter (15) einen halbkreisförmigen Bördel (25) und einen eingebördelten Boden (19) aufweist.
5. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatzbehälter (15) einen halbkreisförmigen Bördel (25) aufweist und durch eine Tiefziehoperation aus einem Stück hergestellt ist.
6. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf die obere Öffnung (23) des Einsteckbehälters (15) ein Dekkel (29) aufgesetzt ist.
7. Gebinde nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (29) als Einsteckdeckel oder als eine auf den Bördel (25) des Einsatzbehälters (15) aufgebrachte Membran ausgebildet ist.
8. Gebinde nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (36) des Deckels (29) sowohl den Bördel (25) des Einsatzbehälters (15) als auch den Bördelrand (7) des Gebindes (1) mindestens teilweise umgreift.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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