DE9213188U1 - Muskeltrainingsgerät - Google Patents
MuskeltrainingsgerätInfo
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Classifications
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Description
— A — 30,September 1992
DE 12693
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Muskeltrainingsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind vielfältige Muskeltrainingsgeräte zum Training von jeweils
einzelnen Muskeln oder Muskelgruppen bekannt. Eine trainierende Person bewegt mit Muskelkraft bewegliche Teile des
Muskeltrainingsgeräts gegen einen einstellbaren Widerstand. Dadurch können die Muskeln von Körperextremitäten oder eines
Rumpfes aufgebaut werden. Körperpartien können an den bekannten Muskeltrainingsgeräten jedoch nur in isolierten Sequenzen trainiert
werden, so daß zwar ein Bewußtsein bei der trainierenden Person für seine Muskelgruppen entsteht, aber ein natürlicher
Bewegungsablauf nicht gefördert wird. Beispielsweise werden Beine an Beinpressen oder ähnlichen Geräten trainiert, ohne daß
eine aktive dynamische Bewegung des Rumpfes erfolgt. Es ist jedoch im rehabilitativen Bereich wünschenswert, daß eine Vielzahl
von Bewegungen mit zugehörigen Muskelkontraktionen bzw. Muskelrelaxationen in einem trainiert werden kann. Ferner ist
es im rehabilitiven Bereich die Muskeln sehr schonend ohne schlagartige Belastungen und ohne störende Geräusche zu trainieren.
Es ist Aufgabe der Erfindung ein Muskeltrainingsgerät zu schaffen,
das zu Rehabilitationszwecken verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
Durch eine mechanische Trennung von widerstandsgebenden Hebeln für die unteren Extremitäten und den Rumpf lassen sich die
bein- und wirbelsäulenumgreifende Muskulatur in einem gewünschten Verhältnis zueinander belasten. Dabei ist eine von außen
einwirkende Drehmomentbelastung unterschiedlich auf die beiden Hebel verteilbar. Das erfindungsgemäße Muskeltrainingsgerät
ermöglicht eine kombinierte physiologische Extensionsbewegung aller großen Gelenke der unteren Extremitäten und der Wirbelsäule
in ihren drei Abschnitten (Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule)· Der komplexe ausführbare Extensionsablauf
entspricht dem physiologischen Aufheben eines Gegenstandes vom Boden, wobei der Bewegungsablauf durch die Wahl der Körperlage
in dem Muskeltrainingsgerät nicht gegen, sondern mit der Schwerkraft erfolgt. Der Schwerkrafteinfluß auf den Körper der
Person wird als negatives Gewicht eingesetzt, indem die Person die Extremitäten und den Rumpf im Sinne der Schwerkraft Richtung
Boden bewegt, so daß eine exakte, feine Widerstandsdosierung möglich ist, die unabhängig vom individuellen Körpergewicht
ist. Der fein dosierbare Widerstand erlaubt den Einsatz des erfindungsgemäßen Muskeltrainingsgeräts im präoperativen
und früh rehabilitativen Bereich. Die Person kann sehr früh physiologische Bewegungsmuster assisitiv (gegen geführten Widerstand)
einüben, ohne sich der Belastung des eigenen Körpergewichtes auszusetzen. Eine mögliche niedrige Reizintensität
läßt eine hohe Wiederholungszahl zu und schafft damit die Voraussetzung zum Wiederaufbau eines physiologischen Motostereotyps.
Der therapeutische Vorteil für die unteren Extremitäten liegt in der Gewährleistung eines komplexen dynamischen ökonomischen
Bewegungsablaufes zur Verbesserung der intermuskulären Koordination. Der Vorteil für den Rumpfbereich besteht in der
Autostabilisation der Lendenwirbelsäule (Drehpunkt Hüftgelenk) mit isometrischer Kräftigung der tiefliegenden Wirbelsäulenmuskulatur
und der prävertebralen Halswirbelsäulenmuskulatur und der damit erreichbaren isometrischen intramuskulären Koordination.
Durch einen variablen Schwenkwinkel können die Bewegungen der Gelenke im Bewegungsausmaß und die Bewegungsgeschwindigkeiten
der Gelenke zueinander festgelegt werden. Die Person ist in der Lage, z. B. im Kniegelenk mit einer niedrigen, gleichen
5 oder höheren Geschwindigkeit als in dem darüber oder darunterliegenden Gelenk zu üben. Ähnliches gilt für Sprung- und Hüftgelenk.
Die Bedienbarkeit des Muskeltrainingsgeräts und das Erlernen der Bewegungen sind einfach.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung gemäß den Ansprüchen 4
bis 7 ist der Hebel für die unteren Extremitäten über einen Schermechanismus verschwenkbar, dessen Hebelarme verstellbar
sind und wobei das Kniegelenk der Person unterstützt wird. Verstellmöglichkeiten
von Hebelarmen des Schermechanismus garantieren eine gewünschte Anpassung an eine individuelle Anthropometrie
der Person, sowohl im Bein- als auch im Rumpfbereich. Von besonderem Vorteil ist dabei eine dorsale Sicherung des
Kniegelenks über den gesamten Verlauf der Extensionsbewegung.
Das Kniegelenk kann bis zu einer physiologischen Nullstellung gestreckt werden, ohne dabei eine dorsale Kapselwand zu überdehnen
und eine Kokontraktion der kniegelenkumgreifenden Muskulatur zu verlieren. Der Stress auf die ventralen Strukturen
des Kniegelenks, besonders der ventralen Bündel des vorderen Kreuzbandes, wird durch die Kokontraktion der rückwärtigen
Oberschenkelmuskulatur in Form einer erhöhten Aktivität der ischiocuralen Muskulatur durch verstärkte aktive Hüftextension
reduziert. Während bei herkömmlichen Beinpressen durch die geringe aktive dorsale Sicherung des Kniegelenks keine aktive
Streckung durchgeführt werden kann, kann mit dem erfindungsgemäßen
vorteilhaft weitergebildeten Muskeltrainingsgerät ein Klappen des Kniegelenks verhindert werden. Es läßt sich ein Bewegungsgewinn
von ca. 20° in der Extension des Kniegelenks erreichen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung nach Anspruch 12 bis 14 sieht eine Limitierung der Schwenkwinkel der Hebel vor, um damit
möglichen Kontrakturen der Muskeln Rechnung zu tragen. Ferner kann damit verhindert werden, daß die trainierende Person
ein Hohlkreuz macht, aus dem ein erneutes Aufrichten sehr schwer fällt.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung gemäß den Ansprüchen 15 bis 20 besteht darin, daß eine Vorspanneinrichtung vorgesehen
ist, die so einstellbar ist, daß von den Hebeln beim Verschwenken zum Aufbringen des Drehmoments bewegte Gewichte in Nullstellung
des Muskeltrainingsgeräts nicht auf den unbewegten Gewichten bzw. am Gestell nicht aufliegen. Damit werden schlagar-
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tige Belastungen und ungewünschte Geräusche von aufschlagenden
Gewichten wirkungsvoll unterdrückt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Muskeltrainingsgeräts
,
Fig. 2 ein in Fig. 1 verdecktes Detail des Muskeltrainingsgeräts aus Fig. 1 und
15
15
Fig. 3a und 3b Details einer vorteilhaften Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Muskeltrainingsgeräts in verschiedenen Stellungen.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist das erfindungsgemäße Muskeltrainingsgerät
ein Gestell 1 auf, an dem ein Sitz 2 fest fixiert ist. Der Sitz 2 dient als Körperunterlage für eine trainierende
Person. Anstelle des Sitzes 2 kann ebenso eine beliebige andere, den Körper unterstützende Körperunterlage vorgesehen
sein, wie beispielsweise ein Gurt, eine Liege usw. . In dem gezeigten Ausführungsbeispiel dient der Sitz 2 als Auflage für
das Gesäß der trainierenden Person.
An dem Gestell 1 ist ein Hebel 3 angelenkt, der als Rückenlehne ausgebildet ist und zur Unterstützung der Wirbelsäule bzw. des
Rumpfes vorgesehen ist. Der Hebel 3 für die Wirbelsäule ist ergonomisch
günstig angepasst und gegenüber dem Sitz 2 um einen Schwenkpunkt 4 verschwenkbar, der eine physiologische Extension
des Rumpfes und des Hüftgelenks beim Verschwenken des Hebel 3 in Fig. 1 nach rechts erlaubt. Beim umgekehrten Verschwenken
des Hebels 3 in Fig. 1 nach links ist eine physiologische Flexion des Rumpfes und des Hüftgelenks erreichbar. An der Oberseite
des Hebels 3 sind beiderseits nicht gezeigte Handgriffe angebracht, die durch die trainierende Person in Kopfhöhe ge-
griffen werden, um einen Kontakt des Rumpfes mit dem Hebel 3 während dem Verschwenken in beide Richtungen beizubehalten. Der
Schwenkwinkel des Hebels 3 ist sowohl nach hinten (in Fig. 1 nach rechts) als auch nach vorne (Fig. 2 nach links) durch
nicht gezeigte Anschläge limitierbar, die einstellbar ausgebildet sind. Am Schwenkpunkt 4 ist der Hebel 3 drehfest mit einer
Schwenkachse verbunden, die im Gestell 1 gelagert ist.
Das erfindungsgemäße Muskeltrainingsgerät hat ferner einen weiteren
Hebel 5 für untere Extremitäten, der an einem vom Schwenkpunkt 4 verschiedenen Schwenkpunkt 6 am Gestell 1 angelenkt
und gelagert ist. Der Hebel 5 ist als Fußstemme ausgebildet, wobei der Schwenkpunkt 6 unterhalb des Sitzes 2 angeordnet
ist. Der Schwenkbereich des Hebels 5 ist über einen nicht gezeigten verstellbaren Anschlag in beide Richtungen limitierbar.
Auf dem Hebel 5 für die unteren Extremitäten befinden sich eine Fersenstütze 7 und eine Fußstütze 8, die jeweils
in Längsrichtung des Hebels mittels Verstelleinrichtungen 9 und 10 verschiebbar sind, um die Einstellung einer ergonomisch günstigen
Lage gegenüber dem Sitz 2 zu ermöglichen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen die Verstelleinrichtungen
9 und 10 jeweils aus den Hebel 5 umgreifenden Muffen, die über Fixiereinrichtungen mit dem Hebel 5 verbindbar sind. Die Fixiereinrichtungen
sind durch Sicherungsbolzen gebildet, die in am Hebel 5 vorgesehene Sicherungslöcher eingreifen. Am Hebel
sind jeweils eine Vielzahl von in einer Reihe beabstandeten Sicherungslöcher vorhanden, um eine möglichst körpergerechte Anpassung
der Fersenstütze 7 und der Fußstütze 8 zu ermöglichen. Die Fersenstütze 7 und die Fußstütze 8 können unabhängig voneinander
verstellt werden. Die Verstelleinrichtungen können jedoch auch durch einen nicht gezeigten, längenverstellbaren Hebel
gebildet sein. Beim Verschwenken des Hebels 5 bewegen sich die Fersenstütze 5 und die Fußstütze 8 jeweils auf einer
Kreisbahn um den Schwenkpunkt 6, der so unterhalb des Sitzes 2 angeordnet ist, daß ein physiologisches Ausstrecken der unteren
Extremitäten möglich ist.
Das Verschwenken des Hebels 5 erfolgt über einen Schermechanismus 11, 12. Der Schermechanismus besteht aus zwei Hebelarmen 11
und 12, die in einem Gelenkpunkt 13 gelenkig miteinander verbunden
sind. Der Hebelarm 11 ist mittels einer einfachen Verstelleinrichtung 17 längenverstellbar ausgeführt und mit dem
Hebel 5 in einem Verbindungspunkt 15 gelenkig verbunden. Der Hebelarm 12 ist an dem dem Gelenkpunkt 13 entgegengesetzten Ende
in Schwenkpunkt 14 am Gestell 1 angelenkt. Beim Verschwenken werden der Hebelarm 12 und der Hebel 5 gleichsinnig bewegt. Der
Gelenkpunkt 13 ist am Hebelarm 12 längsverschieblich gelagert, so daß eine gewünschte Verstärkungswirkung zwischen den
Schwenkbewegungen des Hebelarms 12 und des Hebels 5 einstellbar ist. Der Gelenkpunkt 13 befindet sich hierzu auf einer längsverschieblichen
Verstelleinrichtung 18 ähnlich den Verstelleinrichtungen 9 und 10. Auf der Verstelleinrichtung 18 ist ferner
eine Kniestütze 16 in unmittelbarer Nähe zum Gelenkpunkt 13 angebracht. Die Kniestütze 16 ist als weiterer Krafteinleitpunkt
an dem Muskeltrainingsgerät neben Hebel 5 für die unteren Extremitäten vorgesehen und bewegt sich beim Verschwenken auf
einer Kreisbahn um den Schwenkpunkt 14. Die Kniestütze 16 befindet sich in jeder Lage in Höhe des Kniegelenks der trainierenden
Person. Der Schwenkpunkt 14 ist gegenüber dem Sitz 2 so angeordnet, daß ein physiologisches Bewegen des auf der Kniestütze
16 abgestützten Knies möglich ist. Beim dem Ausführungsbeispiel ist die Kniestütze 16 durch Vorsehen einer Knierolle
abgepolstert. Durch die Kniestütze 16 ist eine dorsale Sicherung des Kniegelenks der trainierenden Person gewährleistet,
so daß sich gegenüber dem ungesicherten Fall ein Bewegungsgewinn von ca. 20° ergibt. Der Hebel 5 kann jedoch ebenso
in nicht gezeigter Weise direkt ohne zwischengeschalteten Schermechanismus 11, 12 betätigt werden, indem beispielsweise
ein geeignetes Getriebe vorgesehen ist. In diesem, nicht gezeigten Ausführungsbeispiel fehlt die Kniestütze.
Über die Verstelleinrichtungen 9, 10, 17 und 18 ist die Fußstemme
nicht nur an die individuelle Anthropometrie anpassbar, es können ebenso die relativen Winkelgeschwindigkeiten zwischen
dem Hebel 5 und dem Hebelarm 12 eingestellt werden. Ferner kann die Körperkraft zwischen der Fersenstütze 5 bzw. der Fußstütze
8 und den Kniestütze 16 in geeigneter Weise eingestellt werden. Besonders vorteilhaft teilen sich die Körperkräfte auf Füße und
Knie im Verhältnis 1:1 ± 10% auf. Durch die beliebigen Verstellmöglichkeiten
sind jedoch auch große Abweichungen möglich, und die für bestimmte Trainingszwecke gewünscht sind.
Die Schwenkbewegungen des Hebels 3 und des Hebels 5 sind über eine Koppeleinrichtung und eine nicht gezeigte Verdrehsicherung
gegenläufig zwangskoppelbar. Die Zwangskoppelung der beiden Hebel 3 und 5 ist so gewählt, daß eine geführte, körpergewichtsentlastende
Simulation der Extensions- und Flexionsbewegung der unteren Extremitäten und der Wirbelsäule der trainierenden
Person durchgeführt werden kann. Während die Person mit dem Rücken den Hebel 3 nach hinten (in Fig. 1 nach rechts) drückt,
schwenkt gleichzeitig der Hebel 5 nach unten (in Fig. 1 nach links), so daß die gleichzeitige Extension der unteren Extremitäten
und der Wirbelsäule erzwungen wird. Bein- und wirbelsäulenumgreifende
Muskulatur kann im gewünschten Verhältnis zueinander belastet werden, weil ein von außen einwirkendes
Drehmoment auf die beiden Hebel 3, 5 unterschiedlich verteilt ist und die Schwenkwinkel verschieden groß sind. Die trainierende
Person sitzt mit dem Gesäß auf dem Sitz 2 und drückt die Hebel 3, 5 mit einer angewinkelten Körperstellung beginnend
auseinander. Während dem gesamten Bewegungsvorgang befindet sich die Person im wesentlichen in horizontaler Lage, wodurch
gewährleistet ist, daß die Person nicht gegen das körpereigene Gewicht arbeitet. Vielmehr wird die zum Auseinanderdrücken benötigte
Kraft hauptsächlich durch das von außen aufgebrachte Drehmoment bestimmt, während das eigene Körpergewicht beim
Nach-unten-Bewegen der Hebel 3, 5 sogar bewegungsunterstützend
wirkt. Die Körperkraft ist daher geringer wählbar als die Körperkraft für den natürlichen Bewegungsablauf. Durch die
Zwangskoppelung sind ferner die Schwenkbereiche der beiden Hebel 3,5 gekoppelt limitierbar.
Die nicht gezeigte Verdrehsicherung befindet sich in vorteilhafter
Weise zwischen dem Hebel 3 und der im Schwenkpunkt 4 liegenden Schwenkachse. Dazu kann beispielsweise eine gelochte
Kreisscheibe vorhanden sein, die mit einem axial beweglichen Sicherungsbolzen in Eingriff bringbar ist. Wird die Verdrehsicherung
gelöst kann beispielsweise der Hebel 5 für die unteren
Extremitäten alleine betrieben werden, ohne daß eine Schwenkbewegung
des Hebels 3 für die Wirbelsäule erzwungen wird, weil die Zwangskoppelung aufgehoben ist. Der Hebel 3 verfügt über
eine nicht gezeigte Arretiervorrichtung, mit der er in einer 5 oder in mehreren vorbestimmten Winkellagen arretierbar ist und
eine feste Rückenlehne bildet. Die Verdrehsicherung kann jedoch ebenso am Hebel 5 angebracht sein, so daß ein Training möglich
ist, bei dem nur der Hebel 3 verschwenkt wird, während der Hebel 5 über eine nicht gezeigte Arretiervorrichtung fixiert ist.
Der Koppelmechanismus ist an die Schwenkachse des Hebels 3 drehgekoppelt, der den Hebel 5 über den zwischengeschalteten
Schermechanismus 11, 12 gegenläufig verdreht. Der in Fig. 1 durch einen Getriebekasten 19 verdeckte Koppelmechanismus weist
einen in Fig. 2 gezeigten ersten, drehfest mit dem Hebel 3 verbundenen ersten Koppelhebel 21 auf, einen drehfest mit dem Hebelarm
12 des Schermechanismus 11, 12 verbundenen zweiten Koppelhebel 22 und eine die freien Enden des ersten und zweiten
Koppelhebel 21 und 22 verbindenden Koppelhebel 23 auf. Der Koppelmechanismus
gewährleistet ein gegenläufiges Verschwenken des Hebels 3 gegenüber dem Hebelarm 12. Dies kann ebenso durch ein
nicht gezeigtes Zahnradgetriebe erfolgen. Durch die unterschiedliche Länge der Koppelhebel 21 und 22 wird einerseits ein
unterschiedlicher Schwenkwinkel des Hebels 3 gegenüber dem Hebeiarm 12 gewährleistet, andererseits wird damit ebenso ein von
außen einwirkendes Drehmoment unterschiedlich verteilt. Die unterschiedlichen Schwenkwinkel oc und &bgr; sind beispielsweise in
Fig. 2 dargestellt.
Auf die gekoppelten Hebel 3 und 5 wird von außen ein Drehmoment
eingeleitet, das durch den Koppelmechanismus und Schermechanismus
11, 12 unterschiedlich verteilt wird. Die Drehmomentverteilung liegt bevorzugterweise bei 3 3 % für den Wirbelsäulenbereich
und 67% für den Fußbereich, wobei über den verstellbaren Schermechanismus 11, 12 beliebige Korrekturen dieser Verteilung
möglich sind. Das von außen aufgebrachte Drehmoment kann in vielfältiger Form erzeugt werden, beispielsweise durch Federn,
Reibbremsen, usw.. In dem Ausführungsbeispiel wird das Drehmoment durch anzuhebende Gewichte 3 2 erzeugt, die an einem Seil
20 hängen. Es können in bekannter Weise mehrere Gewichte 32 an das Seil 20 gehängt werden, so daß das Drehmoment beliebig einstellbar
ist.
Das Seil 20 wird über eine Umlenkrolle 24 im Getriebekasten 19 geführt. Die Fig. 2 zeigt eine in Fig. 1 verdeckte Exzenterscheibe
25, auf die das Seil 20 läuft. Durch Verschwenken der Exzenterscheibe 2 5 um den Schwenkpunkt 4 im Gegenuhrzeigersinn
in Fig. 2 wird das Seil 20 aufgewickelt, wodurch die in bekannter Weise mit dem Seil 20 verbundenen Gewichte 3 2 angehoben
werden und ein der Bewegung entgegengerichtetes Drehmoment erzeugt wird. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Exzenterscheibe
25, der Hebel 3 und der Koppelhebel 21 drehfest miteinander verbunden. Über den oben beschriebenen Koppelmechanismus
und Schermechanismus wird ein großer Anteil dieses Drehmoments auf den Hebel 5 übertragen.
In Fig. 2 ist ferner eine Einstiegshilfe in Form eines Bolzens
26 gezeigt, der die Schwenkbewegung der Exzenterscheibe 25 in die durch die Gewichtskräfte hervorgerufene Richtung so limitiert,
daß die Hebel 3 und 5 nicht bis in ihre oberste Lage verschwenkt werden, sondern ein bequemes Einsteigen ermöglicht
ist. Die Einstiegshilfe ist nicht auf die gezeigte Form beschränkt.
Es kann ebenso eine die Hebel 3 und 5 verstemmende Halterung vorgesehen sein.
Fig. 3a zeigt die entspannte Stellung einer Vorspanneinrichtung 31 gemäß einer vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Muskeltrainingsgeräts. Die Vorspanneinrichtung 31 verbindet das Ende des Seils 20 mit den anzuhebenden Gewichten 32.
Die Gewichte 32 sind über darin ausgebildete, nicht gezeigte Durchtrittsöffnungen auf zwei Führungsstangen 30 aufgefädelt,
die in vertikaler Richtung verlaufen. Mithilfe einer Steckvorrichtung 33 können eine beliebige Anzahl von Gewichten 32 an
das Seil 20 gekoppelt werden, indem die Steckvorrichtung 3 3 das unterste, anzuhebende Gewicht 32 mit der Vorspanneinrichtung 31
koppelt. Die Vorspanneinrichtung 31 läuft ebenfalls durch die Führungsstangen 20 geführt in vertikaler Richtung und weist einen
sich nach unten erstreckenden Abschnitt auf, der mit einer
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Vielzahl von nicht gezeigten Stecklöchern versehen ist, in die die Steckvorrichtung 3 3 einsteckbar ist. Die Vorspanneinrichtung
31 ist zwischen einer ersten Stellung, in der die mithilfe der Steckvorrichtung 3 3 an das Seil gekoppelten Gewichte 32 auf
den nicht angekoppelten Gewichten 32 bzw. am Gestell 1 in Nullstellung
des Muskeltrainingsgeräts aufliegen und einer zweiten Stellung umstellbar, in der die an das Seil 20 gekoppelten Gewichte
32 in Nullstellung des Muskeltrainingsgeräts einen vorbestimmten Abstand zu den nicht angekoppelten Gewichten 3 2 aufweisen.
Die erste Stellung der Vorspanneinrichtung 31 und der anzuhebenden Gewichte 32 in Nullstellung des Muskeltrainingsgeräts,
d. h. wenn keine Körperkraft auf die zu verschwenkenden Hebel 3 und 5 wirkt, ist in Fig. 3a gezeigt, während die
zweite, gespannte Stellung in Fig. 3b dargestellt ist. Durch die zweite Stellung der Vorspanneinrichtung 31 werden die anzuhebenden
Gewichte 3 2 um ein vorbestimmtes Maß gegenüber den restlichen Gewichten angehoben. Dadurch ist in besonders vorteilhafter
Weise sichergestellt, daß die anzuhebenden Gewichte 32 und die restlichen Gewichte 32 in Nullstellung des Muskeltrainingsgerät
keinen Kontakt miteinander haben und daher während des Trainingsbetriebs nicht aufeinander aufschlagen können.
Die Vorspanneinrichtung 31 kann bei allen Muskeltrainingsgeräten angewendet werden, · die zur Drehmomenterzeugung einen
Seilzug und Gewichte aufweisen. Die Nullstellung des Muskeltrainingsgerät kann beispielsweise durch die zuvor erwähnten,
einstellbaren Anschläge bestimmt sein, die abfedernd ausgeführt sind. Damit sind durch die Vorspanneinrichtung 31 nicht nur ungewünschte
Geräusche durch Aufschlagen von Gewichten 32 unterdrückt sondern auch ein schlagartiger Wegfall des Drehmoments
während des Trainingsbetriebs verhindert. Der Trainingsablauf gestaltet sich daher erheblich gleichmäßiger und schonender.
Daher ist das Muskeltrainingsgerät besonders gut für den Rehabilitationsbereich geeignet.
Die Vorspanneinrichtung 31 hat eine auf ihr drehbar gelagerte Scheibe 31a. Die Lagerung kann beispielsweise durch ein handelsübliches
Kugellager erfolgen. An der Scheibe 31a ist exzentrisch das Ende des Seils 20 über eine stangenartige Koppeleinrichtung
31d befestigt, die gegenüber der Scheibe 31a drehbar
ist. Die Scheibe 31a ist drehfest mit einem hebelartigen Handspanner
31b verbunden, mit dem die Scheibe 31a von Hand zwischen der in Fig. 3a dargestellten ersten Stellung und der in
Fig. 3b gezeigten zweiten Stellung verschwenkbar ist. Die Scheibe 31a weist ferner einen Anschlag 31c auf, der nur in der
zweiten Stellung mit dem Ende des Seils 20 bzw. mit der Koppeleinrichtung 31d in Anlage ist. Dadurch ist eine stabile zweite
Stellung der Vorspanneinrichtung 31 gewährleistet, die ein Überdrehen der Scheibe 31a wirkungsvoll unterdrückt. In der ersten
Stellung ist die Scheibe 31a in einer solchen Winkellage, daß sich die Koppeleinrichtung 3Id in der höchsten Lage gegenüber
der Vorspanneinrichtung 31 befindet. Der Befestigungspunkt der Koppeleinrichtung 31d an der Scheibe 31a liegt oben, wobei
sich die größtmögliche freie Seillänge des Seils 20 ergibt.
Beim Verdrehen der Scheibe 31a in die zweite Stellung wandert der Befestigungspunkt der Koppeleinrichtung 3Id auf einer
Kreisbahn in die tiefstmögliche Lage, wobei die freie Seillänge des Seils 20 verkürzt wird. Die anzuhebenden Gewichte 32 liegen
bei Nullstellung des Muskeltrainingsgerät nicht auf den restlichen Gewichten 32 auf, weil mittels der Vorspanneinrichtung 31
die freie Seillänge des Seils 20 verkürzt wurde.
Claims (1)
- SchutzansprücheMuskeltrainingsgerät mit einer an einem Gestell befestigten Körperauflage und einem gegen die Wirkung eines einstellbaren Drehmoments verschwenkbaren, am Gestell angelenkten Hebel,dadurch gekennzeichnet, daßein weiterer verschwenkbarer Hebel (5) am Gestell (1) angelenkt ist, der zur geführten, körpergewichtsentlastenden Simulation der Extensions- und Flexionsbewegung der unteren Extremitäten und der Wirbelsäule einer Person an die Verschwenkung des anderen Hebels (3) gegenläufig zwangskoppelbar ist, wobei das Drehmoment unterschiedlich auf die beiden Hebel (3, 5) verteilbar ist, die Schwenkwinkel der beiden Hebel (3, 5) verschieden groß wählbar sind und der Körper der Person im wesentlichen in horizontaler Lage ist.Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßdie Hebel (3, 5) durch Arretieren einer Verdrehsicherung zwangskoppelbar sind.Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daßdie beiden Hebel (3, 5) um verschiedene Schwenkpunkte (4, 6) schwenkbar sind.Telefon: 0 89-53 96 Telex: 5-24 845 tipat Telefax: 0 89-532611 und/and: 0 89-53 73 77 (bis Dez. 93/crH Dec. 93)Dresdner Bank (München) Kto. 3939 844 (BLZ 700 800 00) Deutsche Bank (München) Kto. 286 1060 (BLZ 700 700 10) Postgiroamt (München) Kto. 670-43-804 (BLZ 700 100 80) Dai-Ichi-Kangyo Bank (München) Kto. 51 042 (BLZ 700 207 00) Sanwa Bank (Düsseldorf) Kto 500 047 (BLZ 301 307 00)4. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daßder Hebel (5) für die unteren Extremitäten über einen Schermechanismus (11, 12) verschwenkbar ist.
55. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daßder Schermechanismus zwei längenverstellbare Hebelarme (11, 12) aufweist, wobei der eine Hebelarm (12) am Gestell (1) angelenkt ist, der andere Hebelarm (11) mit dem Hebel (5) verbunden ist und die beiden Hebelarme (11, 12) in einem Gelenkpunkt (13) verbunden sind.6. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daßdie auf den Hebel (5) für die unteren Extremitäten aufbringbare Körperkraft zusätzlich mindestens an einem Krafteinleitpunkt (16) in den Schermechanismus (11, 12) einleitbar ist, der in unmittelbarer Nähe des Gelenkpunktes (13) des Schermechanismus (11, 12) liegt.7. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daßder Krafteinleitpunkt (16) des Schermechanismus (11, 12) in Höhe des Kniegelenks der Person liegt und dieses bei der Simulation der Extensions- und Flexionsbewegung zwangsführt.8. Muskeltrainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daßdas Drehmoment mit Hilfe einer Exzenterscheibe (25) erzeugbar ist, die beim Verdrehen ein Seil (20) aufwickelt, wobei über Umlenkrollen (24) wählbare Gewichte angehebbar sind.9. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Exzenterscheibe (25) mit dem Hebels (3) für die Wirbelsäule drehfest verbindbar und mit dem Hebel (5) für die un-teren Extremitäten über eine Koppelungseinrichtung und den Schermechanismus (11, 12) verbindbar ist.10. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daßdie Koppelungseinrichtung einen dem Schermechanismus (11, 12) vorgeschalteten mit der Exzenterscheibe (25) drehfest verbundenen ersten Koppelhebel (21), einen mit dem Hebelarm (12) des Schermechanismus drehfest verbundenen zweiten Koppelhebel (22) und einen die freien Enden des ersten Koppelhebels (21) und des zweiten Koppelhebels (22) verbindenden dritten Koppelhebel (23) aufweist.11. Muskeltrainingsgerät nach einem Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daßder Hebel (3) für die Wirbelsäule eine Rückenlehne bildet.12. Muskeltrainingsgerät nach einem Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daßdie Verschwenkbewegung der beiden Hebel (3, 5) durch einstellbare Anschläge limitierbar ist.13. Muskeltrainingsgerät nach einem Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daßmindestens einer der Hebel (3, 5) in einer vorbestimmten Lage durch eine Arretiervorrichtung arretierbar sind.14. Muskeltrainingsgerät nach einem Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daßder Schwenkbereich von mindestens einem der Hebel (3, 5) durch eine zusätzliche Einstiegshilfe (26) limitierbar ist.15. Muskeltrainingsgerät nach einem Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daßdie Gewichte (32) über eine Führungseinheit (30) mit einer einstellbaren Vorspanneinrichtung (31) an das Seil (20) koppelbar sind.16. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Führungseinheit (30) durch mindestens ein in vertikaler Richtung verlaufendes rohrförmiges Führungselement (30) gebildet ist, auf das die Gewichte (32) über Durchtrittsbohrungen aufgefädelt sind, wobei mithilfe einer Steckvorrichtung (33) eine beliebige Anzahl von Gewichten (32) an das Seil (20) koppelbar ist.17. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Vorspanneinrichtung (31) zwischen einer ersten Stellung, in der die mithilfe der Steckvorrichtung (33) an das Seil (20) gekoppelten Gewichte (32) in Nullstellung des Muskeltrainingsgeräts auf den nicht angekoppelten Gewichten (32) bzw. am Gestell (1) aufliegen und einer zweiten Stellung umstellbar ist, in der die an das Seil (20) gekoppelten Gewichte (32) in Nullstellung des Muskeltrainingsgeräts einen vorbestimmten Abstand zu den nicht angekoppelten Gewichten (32) aufweisen.18. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Vorspanneinrichtung (31) eine drehbare Scheibe (31a) aufweist, die auf der Vorspanneinrichtung (31) gelagert ist und an der exzentrisch das Ende des Seils (20) befestigt ist, wobei die Scheibe (31a) zwischen der ersten Stellung und zweiten Stellung verschwenkbar ist und dabei den Abstand zwischen dem Ende des Seils (20) und den Gewichten (32) verändert.19. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daßdie Scheibe (31a) von Hand über einen hebelartigen Handspanner (31b) bedienbar ist.20. Muskeltrainingsgerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daßdie Scheibe (31a) einen Anschlag (31c) aufweist, mit demdas Ende des Seils (20) in der zweiten Stellung in Anlageist, um ein Überdrehen der Scheibe (31a) zu verhindern.
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