DE920311C - Einrichtung zur Sprachuebertragung aus geraeuscherfuellten Raeumen - Google Patents
Einrichtung zur Sprachuebertragung aus geraeuscherfuellten RaeumenInfo
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Description
Das Patent 912 821 betrifft eine Einrichtung zur
Sprachübertragung aus geräuscherfüllten Räumen mit einem eine achterförmige Richtcharakteristik
aufweisenden Druckgradientenempfänger, der so nahe besprochen wird, daß der Nutzschall eine
Kugelwellenwirkung besitzt. Dieselbe ist dadurch gekennzeichnet, daß der Besprechungsabstand und
die die Empfindlichkeit des Druckgradientenempfängers beeinflussenden Entzerrungsmittel oder
ίο Eigenschaften des Empfängers selbst so aufeinander abgestimmt sind, daß der wirksame Frequenzgang
für den als Kugelwelle wirksam werdenden
Nutzschall! im Bereich der Kugelwellenwirkung frequenzunabhängig oder nahezu frequenzunabhängig
und in diesem Teil des Frequenzbandes der Frequenzgang für den als ebene Welle wirksam
werdenden Störschall abgesenkt wird.
Die Erfindung bezieht sich auf Weiterbildungen von Druckgradientenempfängern nach dem Hauptpatent.
Es ist bekannt, daß elektromagnetische und elektrodynamische Mikrofone besonders robust und
betriebssicher gebaut werden können. Es kommt hinzu, daß der Ausgangsscheinwiderstand gering
gehalten werden kann, so daß der Anschluß einer
') Von der Patentsudlerin sind als die Erh'nder angegeben worden:
Dr. Hans Joachim von Braunmühl, Baden-Baden und Dr. Walter Weber f,Berlin-Charlottenburg
längeren Leitung möglich ist, ohne daß ein Vorverstärker
unmittelbar angebaut werden muß.
Ein Druckgradientenempfänger muß so gebaut sein, daß die Schallwellen von beiden Seiten auf
die Membran einwirken können. Bei einem solchen Empfänger steigt die auf die Membran wirkende
Kraft im ebenen Schallfeld proportional mit der Frequenz an, wenigstens so lange, als die Abmessungen
der Membran kleiner als die Wellenlänge der höchsten zu übertragenden Frequenz sind. Auf Grund dieser Tatsache erhält man bei
den auf dem induktiven Prinzip arbeitenden Mikrofonen den gewünschten, mit der Frequenz ansteigenden
Empfindlichkeitsverlauf, wenn die Membranbewegung überwiegend durch Reibungshemmung
bestimmt wird. In diesem Falle ist nämlich zur Erzeugung einer frequenzunabhängigen
Membranamplitude eine proportional mit der Frequenz ansteigende Kraft erforderlich, also eine
solche Kraft, wie.sie bei einem Druckgradientenmikrofon zur Verfügung steht. Die damit erreichte
frequenzunabhängige Membranauslenkung ergibt anderseits gerade die gewünschte, mit der Frequenz
ansteigende Ausgangsspannung.
Es ist bereits bekannt, bei Schalldruckempfängern mittels einer unmittelbar hinter der
Membran angeordneten Platte, die mit durchgehenden Löchern versehen ist, bestimmte Frequenzen
der &iembran zu dämpfen oder der Membran eine bestimmte Eigenfrequenz zu
geben.
Gemäß der Erfindung wird bei elektrodynamischen
bzw. magnetischen Druckgradientenempfängern eine überwiegende Reibungshemmung dadurch erzielt, daß die bewegliche Membran auf
der einen Seite unmittelbar, auf der anderen durch Perforationen in einer festen Platte vom Schall
beeinflußt wird, wobei der Abstand zwischen Membran und perforierter Platte möglichst klein
bei an sich kleinem Durchmesser der Perforationen und großer gegenseitiger Entfernung der Perforationen
gewählt wird.
Durch Anwendung einer derartigen Reibungshemmung bei induktiven und aus nächster Nähe
besprochenen Druckgradientenempfängern ist es möglich, dem Empfänger für einen bestimmten
Besprechungsabstand einen frequenzunabhängigen Verlauf zu geben.
Ein elektrodynamisches bzw. elektromagnetisches Mikrofon mit überwiegender Reibungshemmung
läßt sich erfindungsgemäß so konstruieren (Fig. 1), daß auf einer Seite einer
schwingungsfähigen Membran α im geringen Abstand eine feste Platte b angebracht wird, welche
mit Perforation c versehen ist. Der Schall beeindruckt die Membran dann auf der einen Seite unmittelbar,
auf der anderen Seite durch die Perforation der festen Platte. Aus Symmetriegründen
und zur weiteren Erhöhung der Reibungsdämpfung kann es zweckmäßig sein, auch auf der anderen
Seite der Membran eine perforierte Platte d anzubringen, die den gleichen Abstand von der Membran
und die gleiche Zahl und Anordnung von Perforationen enthält wie die gegenüberliegende
Platte.
Bei der praktischen Ausführung macht sich neben der überwiegenden Reibungshemmung bis zu
einem gewissen Grade auch noch die Massenhemmung und die elastische Hemmung geltend,
und zwar erstere durch ein gewisses Absinken der Empfindlichkeit nach den tiefen, die letztere ebenfalls
durch ein Absinken der Empfindlichkeit nach den hohen Frequenzen. Die Frequenzkurve besitzt
demnach den Charakter einer stark gedämpften Resonanzkurve (Fig. 2). Um den ganzen Frequenzbereich
möglichst gleichmäßig zu übertragen, ist es infolgedessen vorteilhaft, die gedämpfte Eigenschwingung
des Systems in die Mitte des Übertragungsbereiches zu legen. Auf diese Weise erhält
man für die hohen und tiefen Frequenzen einen etwa gleichen und unter Umständen mit einfachen
Mitteln kompensierbaren Abfall.
Die beschriebenen Mikrofonanordnungen zeigen die Richtcharakteristik einer Acht, d. h. sie besitzen
von vorn und hinten maximale, von der Seite verschwindende Empfindlichkeit. Fig. 3
zeigt die Richtcharakteristik eines solchen Mikrofons, dessen Membranebene in der horizontalen
Achse liegend und senkrecht auf der Zeichenebene zu denken ist. Durch eine geringfügige Änderung
des Mikrofonaufbaues ist es jedoch auch möglich, eine Richtcharakteristik in Form einer Kardioide
(Niere, Fig. 4) zu erhalten. Eine solche Richtcharakteristik ist der Achtercharakteristik für
manche Anwendungsgebiete noch vorzuziehen. Ein elektromagnetisches bzw. elektrodynamisches
Mikrofon mit nierenförmiger Charakteristik kann man dadurch erhalten, daß bei einem Mikrofon
gemäß Fig. 1 auf der anderen Seite der perforierten Platte eine Hil'fsmembran angeordnet wird
(Fig. 5). Diese Membran e beeinflußt in bestimmter frequenzabhängiger Weise den von hinten auf das
Mikrofon auftreffenden Schallanteil. Insbesondere beeinflußt sie den bei rückwärtiger, also unmittelbar
auf die Hilfsmembran gerichteter Besprechung des Mikrofons durch die Hilfsmembran hindurchtretenden
Schall in der Weise, daß der als Antriebskraft für die elektromagnetisch wirksame
Membran wirkende Druckgradient für alle Frequenzen gleich Null ist.
Im einzelnen läßt sich die Wirkungsweise wie folgt beschreiben: Unter dem Einfluß der Schallwellen
vollführt ein solches System von zwei Membranen zwei Hauptbewegungen. Einerseits
bewirkt der Schalldruck eine Gegeneinanderbewe- n5
gung der beiden Membranen unter Zusammendrücken des eingeschlossenen Luftvolumens. Andererseits
tritt durch die Differenz der auf beiden Seiten wirksamen Schalldrücke eine Parallelverschiebung
beider Membranen unter Mitnahme des eingeschlossenen Luftvolumens ein. Die Arbeitsweise
bei Schallbeeinflussung aus verschiedenen Richtungen ist in den Fig. 6 bis 8 dargestellt. Bei
einem Schalleinfall senkrecht auf die elektrisch wirksame Membran (Fig. 6) verursacht der durch
den Pfeil 5" dargestellte Schalldruck eine Membran-
bewegung im Sinne und in der Größe der Pfeile S1,
S2, die Schalldruckdifferenz eine Bewegung im Sinne und in der Größe der Pfeile S1, s2. Als resultierende
Bewegung der elektrisch wirksamen Membran α ist die Summe beider auf sie wirkenden
Schalleindrücke, also S1 + S1, maßgebend. Sie wird
in der Fig. 6 nach Richtung und Größe durch den Pfeil P dargestellt. Bei seitlicher Schalleinfallrichtung,
die in Fig. 7 durch den Pfeil 51 dargestellt
wird, stellen die Pfeile S1, S2 wieder die Membranbewegung
unter dem Einfluß des Schalldruckes dar. Eine Schalldruckdifferenz ist in dieser Richtung
nicht vorhanden. Der Pfeil P gibt die in diesem Falle kleinere Bewegung der wirksamen
Membran α an. Bei einer Einfallrichtung des Schalles von hinten auf die Hilfsmembran e
(Pfeil S in Fig. 8) zeigen die Pfeile S1, S2 wie in
den vorhergehenden Fällen die Membranbewegung unter dem Einfluß des Druckes, die Pfeile^, S2
ao die Membranbewegung unter dem Einfluß der Druckdifferenz. Die resultierende Bewegung der
wirksamen Membran α ist in diesem Falle gleich Null, da S1 und S1 entgegengerichtet sind. Es
findet nur eine Bewegung der Hilfsmembran e statt. Ein solches Mikrofon besitzt daher eine
Richtcharakteristik in Form der Kardioide nach Fig. 4. Hierbei ist das Mikrofon auf der Horizontallinie
parallel mit der Membran derart zu denken, daß die Vertikalachse senkrecht zur elektrisch
wirksamen Membran steht.
Voraussetzung für eine abnehmende verschwindende Empfindlichkeit für Schalle aus rückwärtiger
Richtung ist die Gleichheit der Membranauslenkungen unter dem Einfluß des Schalldruckes und
der Schalldruckdifferenz. Die von der Schalldruckdifferenz bewirkte Membranauslenkung ist durch
die Hemmung der Membran durch die Größe der Schalldruckdifferenz bestimmt. Die letztere ist
durch die Weglänge zwischen Vorder- und Rückseite der Membran gegeben, d. h. einfach durch den
Mikrofon durchmesser.
Die perforierte Platte zwischen den beiden Membranen kann außer den durchgehenden Perforationen
noch eine Anzahl nicht durchgehender Löcher / (Fig. 5) erhalten, deren Zahl, Größe, und
Anordnung die unter der Einwirkung des Schalls stattfindende Membranauslenkung beeinflußt.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zur Sprachübertragung aus geräuscherfüllten Räumen mit einem eine achterförmige Richtcharakteristik aufweisenden Druckgradientenempfänger, der so nahe besprochen wird, daß der Nutzschall eine Kugelwellenwirkung besitzt und der Besprechungsabstand und die die Empfindlichkeit des Druckgradientenempfängers beeinflussenden Entzerrungsmittel oder Eigenschaften des Empfängers selbst so aufeinander abgestimmt sind, daß der wirksame Frequenzgang für den als Kugelwelle wirksam werdenden Nutzschall im Bereich der Kugelwellenwirkung frequenzunabhängig oder nahezu frequenzunabhängig und in diesem Teil des Frequenzbandes der Frequenzgang für den als ebene Welle wirksam werdenden Störschall' abgesenkt wird, nach Patent 912 821, auf dem elektromagnetischen oder -dynamischen Prinzip, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Membran auf der einen Seite unmittelbar, auf der anderen Seite durch Perforationen in einer festen Platte vom Schall beeinflußt wird, wobei der Abstand zwischen Membran und perforierter Platte möglichst klein bei an sich kleinem Durchmesser der Perforationen und großer gegenseitiger Entfernung der Perforationen gewählt wird, um eine große Reibungsdämpfung zu erzielen.
- 2. Mikrofon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der anderen Seite der Membran ebenfalls eine perforierte Platte angebracht ist, die der ersten in Form und Anordnung ähnlich ist.
- 3. Mikrofon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gedämpfte Eigenschwingung der Membran durch entsprechende Wahl ihrer Masse und ihrer Elastizität in den mittleren Frequenzbereich gelegt wird.
- 4. Mikrofon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der anderen Seite der g0 perforierten Platte eine Hilfsmembran angebracht ist, um bei Einwirkung des Schalls von hinten den von rückwärts auf die Hauptmembran fallenden Schallanteil so zu beeinflussen, daß der die Hauptmembran antreibende gs Druckgradient Null wird.
- 5. Mikrofon nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die perforierte Platte außer den durchgehenden Durchbohrungen noch einige nicht durchgehende Löcher erhalten hat, deren Anzahl, Größe und Anordnung zur Beeinflussung der Bewegungshemmung der Membran dient.Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 341 557, 350 502, 428;USA.-Patentschrift Nr. 1 584451.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen956s 11.54
Priority Applications (1)
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DES14938D DE920311C (de) | 1935-11-13 | 1936-03-20 | Einrichtung zur Sprachuebertragung aus geraeuscherfuellten Raeumen |
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DES25791D DE912821C (de) | 1935-11-13 | 1935-11-13 | Einrichtung zur Sprachuebertragung aus geraeuscherfuellten Raeumen |
DES14938D DE920311C (de) | 1935-11-13 | 1936-03-20 | Einrichtung zur Sprachuebertragung aus geraeuscherfuellten Raeumen |
Publications (1)
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DE912821C (de) | 1954-06-03 |
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