DE919944C - Streckenausbau aus Stahl oder Leichtmetall - Google Patents

Description

• Streckenausbau aus Stahl oder Leichtmetall Im Bergbau, insbesondere in der Nähe des Abbaues, muß der Streckenausbau nachgiebig sein, um der Abbauwirkung Rechnung zu tragen. Vorteilhaft beträgt diese Nachgiebigkeit über 5o°lo der Flözmächtigkeit. Beim Streckenausbau aus ineinanderliegenden Rinnenprofilen ist diese Bedingung leicht zu erfüllen, dagegen ist bei Doppel-T- und ähnlichen Profilen dieseAufgabe nur unvollkommen gelöst. Vielfach glaubte man, mit Holzeinlagen u. dgl. diesen Zweck zu erreichen. Wenn auch in Einzelfällen mit diesen Konstruktionen gewisse Erfolge erzielt wurden, ist jedoch beim Dauerausbau der heutigen Großbetriebe diese Frage noch ungelöst. Holz steht hierfür in der bisher üblichen Verwendungsart nicht mehr in genügender Menge zur Verfügung. Die Verwendung der billigen und sehr tragfähigen Doppel-T-Profile mit großer Nachgiebigkeit für Streckengestelle ist die heutige Tagesfrage im Bergbau, weil damit die Lebensdauer des Ausbaues mit geringen Mitteln wesentlich erhöht wird.
• Die neue Erfindung befaßt sich mit der Lösung dieser Aufgabe. Es werden Profilformen für die Streckenbogensegmentverlängerungen vorgeschlagen, deren Überlappungsverbindungen hohe Klemmung und große Nachgiebigkeit zulassen; dabei kann der Klemmwiderstand bis zur Tragfähigkeit der Bogenteile gesteigert werden, was bekanntlich zur Erhaltung des Urzustandes beiträgt und die Lebensdauer der Strecke vergrößert. Es sind doppel-T-ähnlicheProfile, die in dieLaschenkammer der Hauptbogensegmente passen und miteinander an der Überlappungsstelle verklemmt sind, jedoch so, daß das Streckengestell dem Gebirgsdruck ausweichen kann.
• Es ist bereits bekannt, beim Grubenausbau Doppel-T-Profile in die Laschenkammer zu legen. Hierbei handelt es sich nicht um einzelne Streckengestelle, sondern um dicht an dicht liegende Ringe als Zylinder, wobei die einzelnen Ringe nicht für sich dem Gebirgsdruck ausweichen können, wie es im Streckenausbau erwünscht ist. Auch ist ein Streckenausbau bekannt, dessen Verlängerungsprofile in die Laschenkammer fassen und weiter um das doppel-T-förmige Hauptprofil herum, ähnlich der bekannten Klammerlasche. Auch diese Profile lassen einen Vergleich mit der Erfindung nicht zu, denn sie sind in der Herstellung teuer, und das übergreifende Profilende verbiegt sich leicht und verhindert so ein Durchgleiten des Hauptprofils.
• Die Klemmung nach der Erfindung benötigt keinerlei Bearbeitung, wie Lochung u. dgl., ist also einfach in der Herstellung und beim Einbau unter Tage.
• Die Erfindung ist in der Abb. i der Zeichnung beispielsweise dargestellt; Abb. 2 und 3 zeigen Einbaubeispiele.
• Abb. i zeigt einen Schnitt durch die nachgiebige Überlappungsverbindung. Der Haupttragbogen i nimmt in seinen Laschenkammern die doppel-T-ähnlichen Verlängerungsstücke 2 auf. Der Bügel q. und der Keil 5 klemmen alle Teile mit großem Widerstand zusammen. Bei Überlastung rutschen die Verlängerungsstücke durch die Klemmung, bevor Verbiegungen eintreten. Die Laschenkammern des Teiles i bilden den Winkel a, in den die Flansche der Teile 2 greifen; damit wird die bekannte Keilnutenreibung ausgenutzt. Bei geringer Klemmkraft werden große Reibwiderstände erzielt. Um ein Festfressen der Nutenreibung zu verhindern, muß der Winkel a in seiner Größe der Reibzahl des Bogensegmentmaterials angepaßt werden. Große Reibzahlen bedingen große Winkel und kleine wieder kleine Winkel. Ist ein besonders großer Winkel nötig, können die Flansche des Hauptträgers nach außen abgewinkelt sein, wie punktiert nach 3 gezeichnet; dadurch wird auch die Knicklänge vergrößert, was bei Verwendung der Konstruktion als Grubenstempel vorteilhaft ist. Erhält das Profil :2 seitlich Rippen 6, kann die Klemmung durch einfache Schrauben erreicht werden. Vorsprünge 7 sind am Teil i fest und halten den Bügel q. in der gewollten Stellung.
• Abb. 2 zeigt den Einbau eines Streckenbogens in der halbsteilen Lagerung. Der Bogenteil i hat an den Füßen eine Verlängerung aus den Bogenteilen 2. An den Überlappungsstellen sitzen Verbindungen nach Abb. i. Der Holzverzug 8 überträgt den Gebirgsdruck auf die Streckengestelle. An der Firste können noch die bekannten Bewehrungen 9 angeordnet sein, die eine Beweglichkeit zulassen und den Einbau erleichtern.
• Abb.3 zeigt den Einbau eines Streckengestells in der flachen Lagerung. Es ist tragfähiges Hangendes angenommen und eine einfache Stahlkappe io angeordnet. Die Stempel bestehen aus dem Oberteil nach Profil i und aus zwei Unterteilen Profil :2 mit Überlappungsverbindungen nach Abb. i. Es ist nur ein Streckenausschnitt dargestellt. Bei günstigen Druckverhältnissen können die Stempel auch geradlinig verlaufen.
• Ist die Gebirgsbewegung beendet, kann der untere Stempelteil fortgenommen und anderweitig verwendet werden.
• Die Einbaumöglichkeit der Erfindung ist keinesfalls auf die dargestellten Einbaubeispiele beschränkt; sie ist auch in Richtstrecken und Querschlägen und überall dort verwendbar, wo Gebirgsbewegung zu erwarten ist. Die kleinen Verlängerungsprofile müssen in den Summenwerten dem Wert des Hauptprofils entsprechen; dieses ist in jeder Biegeachsenrichtung erforderlich. Sie können Begrenzungsrippen haben, die ein zu starkes Eindringen in die Laschenkammern verhindern.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Frei stehende Streckengestelle des Streckenausbaues für den Bergbau aus Stahl oder Leichtmetall, dadurch gekennzeichnet, daß in den Laschenkammern eines Bogensegments in Doppel-T-Form zwei doppel-T-förmige Verlängerungsprofile eingreifen, die durch Klemmreibung an den Überlappungsstellen zusammengehalten werden, und daß die Klemmteile keinerlei Bearbeitung aufweisen.
2. 2. Frei stehende Streckengestelle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Verlängerungsprofilen Begrenzungsrippen angeordnet sind, die zu festes Anziehen der Klemmung verhindern.
3. 3. Frei stehende Streckengestelle nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laschenkammerwinkel der Profile größer ist als zwei Reibungswinkel der Werkstoffreibzahl. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 713 8o5, 677 766, 68o:252.