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Vorrichtung zum Offnen von paketweise gewalzten Feinblechen Es sind
Vorrichtungen zum öffnen von paketweise gewalzten Feinblechen bekannt, bei welchen
die zu öffnenden Pakete einen gekrümmten Kanal durchlaufen. Bei den neuesten bisher
bekannten Entwicklungsstufen dieser Art von Blechpaketöffnern wird die auf der Innenseite
der Krümmung des Kanals liegende Wandung durch eine umlaufende Rolle oder Walze
gebildet, während die Außenseite des Kanals durch ein ortsfest stehendes Führungsblech
gebildet wird.
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Diese bekannten Vorrichtungen arbeiten mit einer Eintragvorrichtung,
bestehend aus zwei angetriebenen Walzen, von welchen das Blechpaket durch den gekrümmten
Kanal hindurchgetrieben wird. Am Austrittsende des Kanals ist eine in üblicher Weise
ausgebildete Austragvorrichtung in Form von zwei das Blechpaket fassenden Walzen
angeordnet. Die die Innenwandung des Kanals bildende Walze arbeitet mit zwei benachbarten
Walzen zusammen. Das Blechpaket tritt zwischen der die Innenwandung bildenden Walze
und der einen (oberen) benachbarten Walze in den gekrümmten Kanal ein und verläßt
diesen nach Umschlingung der die Innenwandung bildenden Walze durch den Spalt zwischen
dieser und der anderen (unteren) benachbarten Walze. Das gekrümmte Führungsblech
hat dabei lediglich die Aufgabe, das Blechpaket in der Krümmung zu leiten. Die die
Innenwandung bildende Walze und die beiden benachbarten Walzen erfassen und fördern
dagegen das Blechpaket mit mehr oder weniger hohem Druck. Obschon Vorrichtungen
vorgesehen sind, um die beiden Durchtrittsspalte zwischen den drei zusammenarbeitenden
Walzen der Stärke des Blechpaketes entsprechend einzustellen, gelingt es jedoch
nicht
immer, das Öffnen der Blechpakete bzw. das Trennen der einzelnen Blechtafeln voneinander
einwandfrei durchzuführen. Die Pakete werden zwar geöffnet, aber es zeigen sich
auf einzelnen Blechen nach Durchlaufen der Vorrichtung Faltenbildungen Der Erfindung
liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß diese unerwünschte Faltenbildung einerseits
auf Vorgänge beim Auswalzen der Blechpakete zurückzuführen ist, die also mit der
Bleehpaketöffnervorrichtung an sich nichts zu tun haben und die daraus resultieren,
daß bei zu großem Walzdruck und zu hoher Walztemperatur während des Blechwalzvorganges
stellenweise regelrechte Verschweißungen zwischen den aufeinanderliegenden Blechflächen
eintreten können, die aber bei richtig eingehaltenen Walzverhältnissen (Druck und
Temperatur) infolge der Zunderschicht auf den Blechoberflächen nicht auftreten dürften.
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Andererseits ist erkannt worden, daß auch die Vorgänge in den bekannten
Blechpaketöffnern selbst unter Umständen Faltenbildung hervorrufen können, zumindest
aber der vom Walzen der Pakete her bedingten Anfälligkeit zur Faltenbildung nicht
entgegenwirken. Um die Faltenbildung zu vermeiden, muß das Paket durch den gekrümmten
Kanal so hindurchgeführt werden, daß zusätzliche zur Paketoberfläche wirkende Pressungen
nicht auftreten. In dieser Beziehung arbeiten die bekannten Vorrichtungen nicht
einwandfrei; denn einerseits erzeugt die die Innenwandung des gekrümmten Kanals
bildende umlaufende Walze, von welcher das Blechpaket, verhältnismäßig fest anliegend,
herumgezogen wird, zusätzliche Pressungen, und auch der Durchlauf zwischen der die
Innenwandung bildenden Walze und den beiden benachbarten Walzen erfolgt nicht ohne
zur Blechoberfläche senkrecht wirkenden Druck.
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Nach der der Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnis ist der Durchlauf
durch die Austragvorrichtung, von der das geöffneteBlechpaketwiederum zwischen zwei
Walzen gefaßt wird, für den Offnungsv organg unschädlich, weil diese Austragvorrichtung
einer Fortpflanzung der beim Durchlaufen des Krümmungskanals auftretenden gegenseitigen
Verschiebung der einzelnen Bleche nach rückwärts nicht hinderlich ist.
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Aus den oben geschilderten Erkenntnissen heraus schlägt die Erfindung
nun vor, den Durchtrittskanal für die zu öffnenden Blechpakete im eigentlichen Biegebereich
durch während des Blechdurchlaufes unbeweglich stehende Wandungen zu bilden und,
um des weiteren auch derFortpflanzung des Lösevorganges nach rückwärts Widerstand
möglichst nicht entgegenzusetzen, die Eintragvorrichtung so auszubilden, daß sie,
lediglich gegen die Paketstirnkante wirkend, das Paket vorschiebt. Man kann vor
dem Eintritt in den Biegekanal noch Führungswalzen anordnen, die dann aber lediglich
den Zweck haben, ein Aufbauchen des Paketes unter dem in Längsrichtung des Paketes
wirkenden Druck der Edntragvorrichtung zu vermeiden. Die Eintragvorrichtung selbst
wird nach der Erfindung zweckmäßig als fortlaufender Förderer in der Weise ausgebildet,
daß auf mehreren parallel laufenden Förderketten, auf welche das zu öffnende Blechpaket
aufgelegt wird, hervorstehende Mitnehmer angeordnet sind, die sich gegen die Blechpakete
legen und das Paket vor sich herschieben. Das Blechpaket wird zweckmäßig so in den
Krümmungs- bzw. Biegekanal eingeführt, daß es mit einer Paketecke voran eintritt.
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Um Änderungen des Krümmungsgrades des Biegekanals zu ermöglichen,
werden erfindungsgemäß die Kanalwandungen einer Krümmung durch die gekrümmten Wandungen
von zu beiden Seiten der Symmetrielinie dieser Krümmung liegenden, gegeneinander
verstellbaren Backenpaaren gebildet, wobei zur Änderung der Kanalweite die Einzelbacken
eines jeden Backenpaares zusätzlich zueinander verstellbar angeordnet werden.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist in den Fig. i bis 5 schematisch
ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Im einzelnen zeigt Fig. i einen Vertikalschnitt
durch die Vorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ein:tragvorrichtung, Fig.
3 und q. die Ausbildung der den Biegekanal bildenden Backen in zwei Stellungen,
Fig. 5 die Verstellvorrichtung für die Backen nach Fig. 3 und ¢.
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Mit i und 2 sind die Zweige des insgesamt S-förmig verlaufenden Biegekanals
bezeichnet. Die Blechpakete werden in Richtung des Pfeiles 3 in den Biegekanal eingeführt
und verlassen ihn in Richtung des Pfeiles ¢.
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Die Bleche werden in den Kanal eingeschoben mit Hilfe der Eintragvorrichtung
nach Fig.2, bestehend aus den Förderketten 5, die bis kurz vor den Einlauf des Biegekanals
horizontal geführt sind und dort über die Kettenräder 6 nach unten abgelenkt werden.
Auf den Förderketten sind Mitnehmer 7 derart zueinander angeordnet, daß sie an die
in Durchlaufrichtung bei diagonaler Lage des Blechpaketes 8 rückwärtigen Kanten
g und io zur Anlage kommen, das Blechpaket also lediglich in den Kanal hineinschieben,
ohne auf das Blechpaket senkrecht zu seiner Oberfläche einen Druck auszuüben. Die
Blechpaketspitze i i tritt am Auslaufende 12 des Biegekanals zwischen die die, Aüstragvorrichtungen
bildenden. Walzen 13 und 1q., die das Blechpaket, welches bereits in Einzelbleche
aufgelöst ist, nunmehr unter Pressung auf die Blechpaketoberfläche in Richtung des
Pfeiles 4 herausziehen, nachdem der Schuh durch die Ei@ntragvorrichtung nicht mehr
wirksam ist.
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Im Bereich des Einlaufes bei 15 können zusätzlich Walzen oder Einzelrollen
oberseits und unterseits des Blechpaktes vorgesehen sein, die ein Aufbauchen des
Blechpaketes verhindern.
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Für Bleche unterschiedlicher Härte .ist es zweckmäßig, die Kanalkrümmung
veränderlich zu machen. Zu diesem Zweck werden die Känälwandungen durch die gekrümmten
Flächen einzelner Backen gebildet. Die Backen sind in Fig. 3 mit 16 bis 21 bezeichnet.
Jeweils bilden die Backen 16, i7
bzw. 18, 19 bzw. 20, 21 ein Backenpaar.
Die Unterteilungen der Backenpaare liegen etwa in den Symmetrielinien der beiden
Zweige des bei dem Ausführungsbeispiel S-förmig gekrümmten Biegekanals. Die Einstellung
eines anderen Krümmungsgrades geschieht durch Verschieben der drei. Backenpaare
in vertikaler Richtung zueinander. Fig. 4 zeigt die auseinandergefahrenen Backenpaare.
@ Zur einwandfreien Überleitung der Blechpaketspitze über den freien Raum zwischen
den Backenpaaren sind an den Backen 16, 17 und 18, 19 Auslaufspitzen vorgesehen
und an den Backenpaaren 18, 19 bzw. 20, 21 ein entsprechend trichterförmiger Einlauf
23. Am Auslauf 12 des Biegekanals sind mittels Scharniergelenke 24 zwei Auslaufführungen
25 aasgelenkt. Die Verstellung der Backenpaare zueinander in vertikaler Richtung
erfolgt durch Gewindespindeln, 26 (Fig.5), die mit unterschiedlichen Gewinden
27 und 28 versehen sind, so daß das Backenpaar 20, 21 am Auslaufende den doppelten
Verstellweg ausführt wie das mittlere Backenpaar 18, i9 gegenüber dem beim Ausführungsbeispiel
ortsfesten Backenpaar 16, 17.
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Zusätzlich kann noch eine Verstellmöglichkeit der Einzelbacken gegeneifnander
vorgesehen sein, um in Ausnahmefällen auch die Kanalweite ändern zu können. Zweckmäßig
werden. dabei lediglich die Einzelbacken. 16, i8 und 2o verstellt, während die Gegenbacken
17, i9 und 21 in ihrer Lage verbleiben.