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Hydraulischer Grubenstempel Gegenstand der Erfindung ist ein hydraulischer
Grubenstempel, bei welchem in bekannter Weise das hydraulische Mittel aus dem Vorratsraum
im hohlen Stempeloberteil durch Druckluft in den eigentlichen Druckraum im Stempelunterteil
gedrückt und so dem Stempel die gewünschte Vorspannung gegeben wird. Diese Stempel
haben gegenüber denjenigen, die von einer im Abbaubetrieb verlegten Druckleitung
aus befällt werden, den Vorteil, daß die Flüssigkeitsleitungen fortfallen, die die
Übersicht in dem Gewinnungsbetrieb beeinträchtigen und die Befahrung erschweren.
Außerdem fällt die Belästigung durch das beim Rauben der Stempel austretende Wasser
fort. Gegenüber den ebenfalls bekannten Stempeln, bei welchen das hydraulische Mittel
beim Setzen der Stempel durch eine Pumpe aus dem hohlen Oberteil in das Unterteil
gepreßt wird, hat das Setzen derselben durch Druckluft den Vorteil, daß es schneller
und bequemer erfolgen kann. Insbesondere werden von dem Bergmann keine Kraftanstrengungen
erfordert. Das Setzen eines Stempels kann daher gegebenenfalls von einem Mann allein
bewirkt werden.
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Erfindungsgemäß ist bei einem Stempel, bei welchem das hydraulische
Mittel durch Druckluft aus dem Oberteil in das Unterteil gepreßt wird, in dem Vorratsraum
des Oberteils ein druckabhängiges Organ angeordnet. Bei Überschreitung eines bestimmten
Luftdruckes wird durch dieses Organ die Überströmöffnung zu dem Druckraum des Unterteils
verschlossen oder die Schließbewegung eines Ventils ausgelöst. Umgekehrt wird die
Überströmöffnung freigelegt, sobald in dem Vorratsraum des Oberteils ein bestimmter
Druck unterschritten
wird. Alsdann kann das hydraulische Mittel
aus dem Unterteil in den Vorratsraum des Oberteils entweichen. Der Stempel sinkt
also in sich zusammen.
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Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, ist die Handhabung
und Bedienung eines Stempels gemäß der Erfindung denkbar einfach und bequem. Beim
Setzen des Stempels braucht lediglich vorübergehend die Druckluftleitung mit dem
Stempeloberteil in Verbindung gebracht zu werden mit dem Erfolg, daß der Stempel
gleich von Anfang an eine ziemlich erhebliche Vorspannung erhält, worauf dann der
Vorratsraum des Oberteils selbsttätig geschlossen wird. Soll der Stempel geraubt
werden, so wird lediglich das Rückschlagventil, durch welches die Luft zuvor eingeführt
wurde, von seinem Sitz abgehoben. Der Druck in dem Oberteil sinkt. Dadurch wird
die Öffnung, welche den Druckraum des Unterteils mit dem Oberteil verbindet, freigelegt,
und die Druckflüssigkeit kann in den Vorratsraum des Stempeloberteils entweichen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden. Die beiden Fig. I und 2 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen
schematisch im Schnitt.
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Bei der Ausbildung gemäß Fig. i der Zeichnung ist in dem Unterteil
io, der als Zylinder dient, das Stempeloberteil i i dicht schließend geführt. Der
hydraulische Druckraum 12 wird befällt durch die Öffnung 13, die durch das Rückschlagventil
14 verschlossen werden kann, welches unter der Einwirkung der Feder 15 steht. Im
übrigen wird das Ventil 14 noch durch die Druckstange 16 beeinflußt, die über ein
Wellrohr 17 gegenüber der oberen Begrenzungswand 18 des hohlen Stempeloberteils
i i abgestützt ist. Im Innern des Wellrohres 17 ist eine Druckfeder ig angebracht,
die sich in der Längsrichtung desselben zu spreizen sucht. Die Einführung der Druckluft
in den Vorratsraum 2o des Oberstempels wird durch den Stutzen 21 bewirkt. Der Einführungskanal
wird durch das Ventil 2:2 verschlossen, welches unter der Wirkung der Feder 23 steht.
Im übrigen ist noch in dem Boden des Stempeloberteils ein Überdruckventil 24 angeordnet,
welches bei Überschreitung der höchstzulässigen Auflastung des Stempels sich selbsttätig
öffnet und einen Teil des Druckmittels aus dem Raum 12 in den Vorratsraum 2o des
Stempeloberteils zurücktreten läßt.
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Das Setzen eines Stempels der beschriebenen Art erfolgt in der Weise,
daß durch den Stutzen 21 Druckluft in den hohlen Stempeloberteil i i eingeführt
wird. Diese Druckluft treibt den Oberstempel i i gegen das Hangende und drückt gleichzeitig
durch die zunächst frei liegende Öffnung 13 einen Teil der Flüssigkeit aus dem Raum
2o in den eigentlichen Druckraum 12. Steigt der Luftdruck in dem Oberteil i i an,
so drückt er schließlich entgegen der Wirkung der Feder ig das Wellrohr in seiner
Längsrichtung zusammen. Dadurch wird die Druckstange 16 zurückgezogen. Das Ventil
14 legt sich unter der Wirkung der Feder 15 dicht schließend vor die Öffnung 13.
Steigt nunmehr der Druck der Hangenden, so kann die Druckflüssigkeit aus dem Raum
12 nicht zurückströmen. Der hydraulische Druck in dem Raum 12 steigt also entsprechend
an. Um eine dauernde Verformung oder sogar eine Zerstörung des Stempels zu verhindern,
ist das Überdruckventil 24 angebracht, welches bei Überschreitung eines bestimmten
Höchstdruckes in dem Raum 12 einen Teil des Druckmittels in den Raum 2o übertreten
läßt, dann aber selbsttätig wieder absperrt, so daß der Stempel mit seiner höchstzulässigen
Auflastung weiterhin stehenbleibt.
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Soll ein Stempel der beschriebenen Art geraubt werden, so kann das
in einfacher Weise dadurch geschehen, daß das Rückschlagventil22 entgegen dem Druck
der Feder 23 von seinem Sitz abgehoben wird. Das kann durch einen Druckstößel geschehen,
der von außen durch den Stutzen 21 auf die Kugel des Ventils 22 einwirkt. Der Luftdruck
aus dem hohlen Stempeloberteil bläst dann durch den Stutzen 21 ab. Das Wellrohr
17 streckt sich unter der Wirkung der Feder ig wieder. Das hat zur Folge, daß das
Ventil 14 unter Spannung der Feder 15 ebenfalls von seinem Sitz abgehoben wird mit
der Folge, daß das hydraulische Mittel aus dem Raum 12 durch die Öffnung 13 in den
Vorratsraum 2o des Oberteils i i zurückströmt. Das Oberteil i i sinkt also in den
Stempelunterteil io hinein.
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Der Stempel gemäß der Fig. 2 der Zeichnung unterscheidet sich von
der beschriebenen Einrichtung lediglich dadurch, daß als druckabhängiges Organ eine
Membran 25 vorgesehen ist, die durch eine Druckstange 26 auf den Ventilkörper 14
einwirkt. Die Membran 25 federt nach unten und kann gegebenenfalls durch entsprechend
wirkende Federn unterstützt werden. Steigt der Luftdruck im Innern des Oberstempels
I i, so wird die Membran 25 nach oben durchgebogen. Die Druckstange 26 gibt den
Ventilkörper 14 frei, der seinerseits dann die Öffnung 13 verschließt. Das Rauben
wird auch in diesem Fall durch Öffnen des Ventils 22 bewirkt. Das dadurch hervorgerufene
Abblasen der Druckluft hat zur Folge, daß wiederum die Öffnung 13 freigelegt wird.