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Verfahren und Vorrichtung zum Aufstapeln von in einer Etagenpresse
gepreßten Platten, insbesondere aus Holzteilchen und Bindemitteln Es ist bekamt,
zwecks Rationalisierung der Fabrikation von sogenannten Kunstholzplatten aus Bindemitteln
und Holzteichen, wie Spänen, Schnitzeln, Fasern u. dgl.,eine Etagenpresse anzuwenden.
Derartige Pressen gestatten das gleichzeitige Verpressen einer größeren Anzahl Platten.
In der Presse liegen dann abwechselnd eine Heizplatte, ein Transportblech und eine
vorgepreßte Platte bzw. das noch lockere Gemisch von Holzteilchen und Bindemitteln
übereinander. Nach Beendigung des Preßvorganges werden üblicherweise die Transportbleche
mit den noch heißen Platten auf ein, Etagenentleerungsgestiell befördert und daraufhin
nacheinander einzeln von den daraufliegenden Platten befreit. Die Platten können
dann zu einem Stapel aufgeschichtet und zur Abkühlung in einen besonderen. Raum
verbracht werden, wo sie über die Dauer des einige Tage dauerndem Abkühlungsprozesses
verbleiben ohne viel Platz zu beanspruchen.
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Bei diesem Vorgehen ist es nicht zu vermeiden, daß die zuletzt aus
dem Entleerungsgestell entnommenen Platten längere Zeit offen auf den Tranisportblechen
liegenbleiben, bis sie au4gestap-elt oder in anderer Weisse zur Kühlung beiseite
gestellt werden. Die dabei ents:tehemdien Wartezeiten .dauern für die zuletzt vom.
den Tranrportblechen getrennten Platten je nach Material, Dicke und Anzahl derselben
io bis 30 Minuten.
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Durch Ve rsuche wurde festgestellt, daß das Liegemassen der heißen,
nicht abgedeckten- Platten auf den Transportblechen zu bleibenden Spannungen
im
Plattenininern führt. Die Wärmeahstrahlung ist natürlich bei dieser Lagerung der
Platten nicht symmetriisch in bezug auf die Plattenmittelebene, so däß die eine
Seite der Platten früher kühl wird und erstarrt als die andere Seite. Des weiteren
stellen sich leim Liegenlass@en der oft über ioo° C heißen. Paarten. auch unsymmetrische
Feuchtigkeitsgehalte Bein. Die starke Wärmeabstrahlung der Platte bewirkt, da.ß
sich die Umgebungsluft erhitzt und der relative Luftfeuchtigkeitsgehalt sinkt. Auf
der freien Oberseits der noch bis zu io ojö Feuchtigkeit @enthaltenden Platten nimmt
daher die Luft begierig Feuchtigkeit auf. Die Plattenunterseite behält dagegen ihre
Feuchtigkeit bei, da diese durch die Transportbleche am Austreten verhindert wird.
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Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, diese beschriebenen Nachteile
zu vermeiden. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufstapeln von in einer Etagenpresse
gepreßten Platten, i'nsbesondere aus Holzteilchen und Bindemitteln. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Platten nach dem Verpressen derart in ein Gestell
eingeschoben werden, daß die Platten übereinanderliegen, ohne sich gegenseitig zu
berühren, und daß jede Platte längs mindestens zwei einander gegenüberliegenden
Rändern gehalten wird, worauf sämtliche Platten gleichzeitig ausgelöst werden, so
daß sie frei aufeinander herabfallen und dabei einen Stapel bilden.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens. Das Neue dieser Vorrichtung liegt darin, daß das genannte Gestell
Halteschienen od. dgl. für das Aufliegen, der Plattenränder und ferner mit dien
Halteschienen zusammenwirkende Auslösemittel enthält, mit welchen sämtliche Halteschienen
gleichzeitig derart bewegt werden können, daß die durch sie getragenen Platten nicht
mehr gehalten werden und frei herabfallen, wobei je mindestens zwei Halteschienen
für :das Tragen einer Platte auf gleicher Höhe angeordnet sind.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Aufstapelung der
noch heißen Platten beschränkt. In gewissen Fällen hat man auch ein Interesse, die
bereits in irgendeiner Weise mehr oder weniger abgekühlten Platten ohm@e großen
Zeitaufwand zu einem Stapel aufzuschichten.
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Mit Vorteil ist das Gestell für die Stapelbildung mit einem Etagenentleerumgsgestell
der Presse zusammengebaut. Am besten liegt dann die Presse mit den beiden Gestellen
nicht in einer Geraden. Wenn die Presse und das Gestell für die Stapelbildung an
zwei nebeneinanderliegenden Seiten des Etagenentleerumgsgestells anschließen, ergeben
sich günstige Möglichkeiten für das Entleeren der Presse und das Trennen der verpreßten
Platten von den Transportblechen, weil sich die diese Arbeitsstufen ausführenden
Einrichtungen gegenseitignicht stören.
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ZweckmäßigerweIse werden, alle noch heißen Platten nach dem Verpressen
gleichzeitig von den Zwischenblechen getrennt und von der Etagenpresse oder einem
Zwischengestell im das Gestell für die Aufstapelung, im folgenden' kurz mit Gestell
bezeichnet, geschoben. Ferner soll die Auslösung der im Gestell befindlichen Platten
unverzüglich erfolgen rund die oberste Platte abgedeckt werden. Spannungen können
bei der Abkühlung nicht mehr erfolgen, da bei keiner Platte des Stapels einte unsymmetrische
Wärmeabstrahlung oder eine reimseitige Abgabe von. Feuchtigkeit an die Umgebungsluft
stattfinden kann.
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Eine -einfache Lösung für das Wegtransportieren des, gebildeten Plattenstapels
besteht darin, daß man vor dem Absturz der Platten einen niedrigen Transportwagen
umfiter das Gestell schiebt, welcher einen flachen Tisch für die Aufnahme des Stapels
aufweist. Nach dem Auslösen, der Platten läßt sich dann der ganze Stapel ohne Umladung
we:gtransportieren.
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Im folgenden sind an Hand der Zeichnung die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und ein Ausführungsbeispiel der dazu benötigten Vorrichtung beschrieben.
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Fig. i veranschaulicht in schematischer Weise Anordnung von Presse,
Entleerungsgestell und Gestell von oben, wobei die Presse horizontal geschnitten
ist; Fig. z zeigt eine Einzelheit im Schnitt einer an sich bekannten Vorrichtung
für das Ausziehen der Transportbleche mit den heißen Platten aus der Etagenpresse;
Fig.3 stellt eine Seitenansicht des Gestells dar, und zwar im Moment des Einschiebens
der verpreß,ten Platten in das Gestell; Fig. ¢ zeigt das Gestell :nach dem Auslösen
und Abstürzen. der Platten, wobei der gebildete Plattenstapel auf dem flachen. Tisch
eines unter das Gestell geschobenen Transportwagens ruht; Fig. 5 bezieht sich auf
eine Einzelheit der Vorrichtung für das Einschieben der Platten in das Gestell.
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Mit 3 ist in Fig. i eine bekannte Heißetagenpresse bezeichnet. Auf
die Darstellung der Vorrichtung zur Beschickung der Presse 3 wurde hier verzichtet,
da dieser Teil mit der Erfindung keinen Zusammenhang hat und daher das Verständnis
der Erfindung nicht erleichtern würde. Die Presse 3 enthält zwölf Etagen. Es lassen
sich daher in einem Vorgang zwölf Platten verpressen. Da die Presse in der schematischen
Darstellung nach Fig. i geschnitten gezeichnet ist, erkennt man ein Transportblech
2a mit einer fertigen verpreßten, daraufliegenden Platte i a.
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Rechts neben der Presse ist das Pressenentleerungsgestell 6 angeordnet.
Die Transportbleche sind im Entleerungsgestell 6 mit 2b und die Platten mit i b
bezeichnet.
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Die Teilansicht in Fig. 2 veranschaulicht das bekannte Prinzip der
Pressenentleerung. In der Presse liegen abwechslungsweise eine Heizplatte q., ein
Transportblech 2a und eine Platte ia aufeinander. Dias Entleerungsgestell weist
zwölf Etagentische 7 auf. jedem Etagentisch ist :eine Auszugstange 8 zugeordnet.
Die Stangen 8 besitzen an der der Presse 3 zugewandten Seiten je eine Klinke 9,
die sich um
die Achse i i drehen kann und mittels der Blattfeder
i o nach unten g@epreßt wird. An der gleichen Achse i i ist auf beiden Seiten der
Stange 8 bzw. der Klinke g je ein mittels einer Schraube 14 einstellbarer Schwenkarm
13 angelenkt. Die Schwenkarme 13 tragen an ihren. hinteren Enden Rollen 12, welche
.auf den Etagentischen 7 .aufliegen.
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Nach Beendigung des Preßvorgan,ges wird die Presse geöffnet, d. h.
die Heizplatten werden voneinander entfernt. Daraufhin werden die zwölf Stangen
8 gemeinsam durch einen nicht eingezeichneten Antrieb so lange nach links verschoben,
bis die Nasen der Klinken g in die Schlitze der Transportbleche 2a einschnappen.
Beim Zurückziehen der Stangen 8 werden die Transportbleche mitgenommen und mit den
darauf gelagerten, noch heißen Platten auf die Etagentische 7 befördert. Vor Ende
der rückläufigen Bewegung werden die Klinken 9 wieder angehoben und außer Eingriff
mit den Schlitzen der Transportbleche 2a gebracht. Nach dem später beschriebenen
Ausstoßen der Platten werden die Tranisportbleche wieder verwendet. Dieses Pressenentleerungsverfahren
ist jedoch nicht neu.
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Für das Ausstoßen der Platten aus dem Pressenentleerunt,gsgestell
und zum Trennen der Platten von den Transportblechen sind auf der Höhe jeder Etage
des Entleerungsgestells 6 zwei Stößel 17
(Fig.5) vorgesehen. Je-der Stößel
ist mit einem Schuh 19 aus U-Eisen und zwei Rollen 18 ausgerüstet. Die Stößel laufen
zwischen Kunstharzrollen 25, welche am Zapfen der Vertikalschienen 26 frei drehen.
Am hinteren Ende durchdringt jeder Stößel 17 -einen Winkelprofilträger 27, an welchem
er mit Hilfe der auf sein Gewinde 20 geschraubten Muttern 21 und 22 fixiert ist.
Die Antriebsmittel für das gl-eichrnäßige, axiale Verschieben der Stößel 17 sind
nicht dargestellt. Mit 28 und 29 sind Teile des Rahmens des Entloerungsgestells,
mit 3o horizontale Träger und mit 31 an diesen Trägern sitzende, frei drehbare Rollen
bezeichnet. Diese Rollen drehen sich, wenn die Platten 1b beim Ausstoßen darüber
gleiten.
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Mit dem Entleerungsgestel16 ist das Geste1135 für :die Bildung des
Plattenstapels zusammengebraut. Die Pfeiler 36 stützen die beiden parallelen Doppel-T-Träger
37, :deren Enden ,auf beiden Seiten durch U-Profile 38 verbunden sind. An den Trägern
37 ist ein Wagen aufgehängt, der ähnlich wie .eine Laufkatze ausgebildet ist. Er
besitzt zwei starke, auf den äußeren Seiten der Träger 37 liegende Platten 44, welche
je zwei Ränder 39 und 40 tragen. Die Platten sind mit Hilfe der Querträger
41 und 42 starr zusammen verbunden. Die Räder 39 und 40 sitzen auf den nach innen
gerichteten Seiten der Platten 44 und rollen auf den unteren Flanschen der Träger
37. Das schief verlaufende U-Profil45 dient zur Verstärkung des vertikalen Flacheisenprofils
46. Analoge Flachprofile 47 sind neben den Pfeilern 36 angeordnet.
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Zwischen jedem Flachschienenpa,ar 46 und 47, senkrecht zu diesen Flachschienen,
verlaufen die Halteschienen 5o bzw. 51. Es sind zwei zueinander parallele Reihen
von je zwölf Halteschienen vorgesehen. Letztere weisen an den Enden Drehzapfen auf,
die in Bohrungen der Flachschienen 46 bzw. 47 greifen. Sämtliche vorderen Drehzapfen
der linken Reihe sind mit je einem 'kleinen Schwenkarm 54 und die Drehzapfen der
rechten, ortsfesten Reihe mit je einem Schwenkarm 55 verschweißt. Alle Schwenkarme
54 sind an die Stange 52 angelenkt. Beim Heben und Senken der Stange 52 verdrehen
sich die Halteschiencon 54 der linken, nicht festen Reihe. Die um den Drehzapfen
57 der Platte 44 drehbare Klinke 6o, die durch die Rolle 71 des zweiarmigen Hebels
70 in der verklinkten Lage gehalten werden kann, ist bei 56 an :ein Zwischenglied
68 angelenkt. Für das Verdrehen der Halteschienen 55 der rechten Reihe ist ebenfalls
eire Stange 53, ein Zwischenglied 69 und eine um den am Träger 37 sitzenden Zapfen
59 drehende, bei 58 mit dem Zwischenglied 69 beweglich verbundene Klinke vorgesehen.
Diese kann durch die Rolle 75 des um den Zapfen 76 schwingenden, zweiarmigen Hebels
74 ausgelöst werden. Ein ähnlicher Hebel 77 schwingt um einen Zapfen 78,
der starr am Träger 37 sitzt. Die beiden Hebel 74 wid 77 sind mittels der Stange
79 kraftschlüssig gekuppelt. Der Hebel 77 läßt sich mittels der mit einem
Handgriff 82 versehenen Zugstange 81 verschwenken.
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Man sieht, da:ß der Hebel 77 nur in der äußersten, Stellung
des den Rahmen für die beweglichen Haltesichienen 54 tragenden Wagen auf den Hebel
7o einwirken kann. Mit 73 und 8o sind Anschläge für die Hebel 70 und 74 und
mit 62 bis 65 Anschläge für die Klinken 6o und 61 bezeichnet. Der Zweck der Rückst@ellhebel83
und 84 ist weiter unten beschrieben.
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Eine auf nicht gezeichneten Rollen gelagerte Stoßstange 33 ist mit
dem Antriebssystem der Stößel gekuppelt und verschiebt den Wagen mit der beweglichen
Halteschienenreihe beim Vorschub der Stäfel nach links. Beine Rücklauf der Stange
33 wird dagegen der Wagen .nicht mitgenommen. In Fig. 4 ist noch ein Wagen 85 für
den Abtransport des Plattenstapels ersichtlich. Dieser besitzt einen flachen Tisch
86 und Räder 87.
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Es sei angenommen, daß sich die Transportbleche 2b mitsamt :den verpreßten,
praktisch noch nicht abgekühlten Platten im Etagenentleerungsgestell 6 befinden.
Die Klinken 6o und 61 seien verklinkt, so daß die Halteschienen 5o und 51 horizontal
liegen. Des weiteren befinde sich der Wagen mit der linken Halteschienenreihe in
seiner rechten Endstellung. Diese Lage ist in Fig.3 punktiert angedeutet.
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Die Stößel 17 werden nun gemeinsam angetrieben und stoßen mit ihren
Schuhen i 9 die Platten i b aus dem Entleerungsgestell, ohne jedoch die Transportbleche
2b zu beeinflussen. Die Platten 1b laufen dabei über die Rollen 31 und gleiten über
die Halteschienen 51. Sobald die Platten so weit vorgeschoben sind, daß ihre Vorderkanten
genügend weit auf den Halteschlenen 5o aufliegen, erreicht die Stange 33 den Wagen,
dessen Räder 39 und 4o nun mit Vors'chubgeschwin@digkeit der Stößel 17 auf dem Träger
rollen. Nach Erreichen der 'mit strichpunktierten
Linien angegebenen
Endstellung werden die Stößel 17 zurückgezogen. Die Platten 44 berühren die Anschläge
43, von denen nur ein einziger sichtbar ist in der Zeichnung. Gleichzeitig mit den
Stößeln. 17 wird auch die Stange 33 zurückgezogen.
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Die zwölf Platten sind nun längs zwei parallelen Seitenrändern ,getragen.
Nachdem noch ein Transportwagen 85 unter das Gestell geschoben wurde. kann der Auslös@egriff
82 ,gezogen werden. Dies bewirkt -ein Heben der Rollen 71 und 75. Die Klinken 6o
und 61 werden nun unter dem Gewicht der Stangen 52 und 53 und der Platten icnach
unten verdreht. Beim Senken der Stangen 52 und 53 drehen sich sämtliche Halteschienen
5o und 51, die daraufliegenden Platten ic verlieren gleichzeitig den Halt und stürzen
unter Bildung eines Stapels auf den Tisch 86 des Trainsporttvagens 85 (Fig. 4).
Um ein Entstehen von Spannungen in der obersten Platte zu vermeiden, deckt man .diese
mit einer Deckplatte. Der ganze Stapel wird hierauf in den Kühlraum gefahren, wo
er um 9o° gekantet aufgestellt und während längerer Zeit abgekühlt wird, ohne viel
Platz zu beanspruchen.
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Die beschriebenen Arbeitsstufen folgen kurz hintereinander. Es ist
also nicht möglich, daß die Platten: vor Bildung des Stapels sich unsymmetrisch
abkühlen. oder auf den beiden Seiten ungleiche Feuchtigkeitsgehalte annehmen.
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Dias Rückstellen der Halteschienen geschieht in einflacher Weise von
Hand mit Hilfe der Hebel 82
und 83.
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Für .das Auslösen der Vorrichtung könnten unter Umständen auch elektrische
Mittel vorgesehen sein, die die Auslösung beispielsweise automatisch bewirken, -wenn.
die verpreßten Platten in das Gestell 3 5 eingeschoben worden sind und auf den Halteschienen
aufliegen.
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In gewissen Fällen empfiehlt es sich, auch eine von Hand einstellbare
Sicherung vorzusehen, welche das Betätigen des Handgriffes 82 im blockierten Zustand
der Sicherung auch in der linken Endstellung des Wagens unmöglich macht.