-
Radsatz für Bahnaufsichts-Draisinen Die Erfindung betrifft Radsätze
für Gleiskraftwagen, die dem Aufsichtsdienst der Gleisanlagen der Eisenbahn dienen
und auf denen über Tragfedern der Wagenkasten ruht.
-
Die Draisinen besitzen bisher Radsätze, deren angetriebene Hinterräder
wie bei Eisenbahnwagen mit der umlaufenden Achswelle fest verbunden sind, während
die vorderen Räder auf am Wagenkasten festgelegten, nicht umlaufenden Achsen durch
einfache Kugel- oder Kegellager gelagert sind.
-
Fahren derartige Draisinen mit einer Geschwindigkeit von 4o bis 5o
km/h, so sind die Fahrtgeräusche so groß, daß es für die Benutzer der Draisinen
unmöglich ist, sich im geschlossenen Fahrgastraum zu unterhalten. Hinzu kommt, daß
infolge der auftretenden Erschütterungen der Verschleiß der Motoren, Bandagen und
Karosserien erheblich ist, obwohl der Wagenkasten, wie schon gesagt, auf den Radsätzen
durch Tragfedern abgestützt ist.
-
Man hat daher vorgeschlagen, zwischen dem Laufkranz jedes Rades und
dessen Nabe elastische Mittel, z. B. Gummiringe, anzuordnen. Die Herstellung derartiger
Räder bereitet Schwierigkeiten, weil das Einbringen der elastischen Mittel nicht
einfach ist. Aber selbst dann, wenn derartige Mittel zwischen Laufkranz und Nabe
vorgesehen sind, treten beim Befahren der Schienen Geräusche auf, weil die metallische
Lauffläche unmittelbar auf der metallischen Schiene abrollt. Bei anderen Draisinenradsätzen
ist es bekannt, am Umfang der Lauffläche
mehrere parallel nebeneinanderliegende
oder einander konzentrisch umgebende, verhältnismäßig dünne, elastische Ringscheiben
vorzusehen. Dieser Vorschlag verringert zwar die auf die Räder wirkenden Stöße,
befriedigt aber nicht völlig, weil die Schwingungen bzw. Stöße nicht an der Quelle
unterbunden werden.
-
Die Räder machen rund 6oo Umdr./Min. Außer den Rad-Schienen-Geräuschen
treten dadurch zusätzliche Geräusche auf, daß sich der besonders bei Gegenwind häufig
sehr starke Fahrtwind an Teilen des Fahrzeuges bricht. Dies ist besonders bei den
Rädern der Fall. Die Felge wird bekanntlich mit der Nabe entweder durch Speichen
oder durch eine Öffnungen aufweisende Scheibe verbunden. Laufen die Räder mit großer
Geschwindigkeit um, so entstehen durch den Fahrtwind Geräusche, ähnlich denen, die
beim Anblasen von Lochscheiben auftreten. Die hierdurch entstehenden Schwingungen
werden ebenfalls auf den Wagenkasten übertragen und veranlassen neben den von den
Radstößen herrührenden Erschütterungen den Kasten zum Mitschwingen, wodurch eine
Unterhaltung im Wagen nicht mehr möglich ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, am Umfang des Laufkranzes einen einteiligen, am äußeren Umfang
mit Füllstoffen, wie Schmirgel, Quarz oder sonstigen Schleifmitteln, versetzten
Gummilaufring anzuordnen, der einerseits vom Spurkranz des Rades und andererseits
von einem mit der Felge beispielsweise verschraubten oder an sie angegossenen Ring
gehalten wird, den metallischen Spurkranz an der dem Gummilaufring zugewandten Seite
mit einem Gummiring zu bekleiden und Nabe und Laufkranz so zu verbinden bzw. abzudecken,
daß die Radscheibe frei von Durchbrüchen ist bzw. daß etwa vorhandene Durchbrüche
durch Abdecken mit Platten gegen Luftdurchtritt unwirksam gemacht werden. Schutz
wird nur für die Gesamtkombination dieser Merkmale begehrt.
-
Die üblicherweise zylindrische Auflagefläche für den Gummilaufring
braucht nur roh abgedreht zu werden, so daß sie dem auf ihr sitzenden Gummilaufring
einen gewissen Widerstand bietet. Man kann, wie bekannt, jeden Radkörper einteilig
fertigen oder aus mehreren Teilen zusammensetzen. Im ersten Fall werden der Laufkranz
und der Spurkranz so abgedreht, daß man beide mit je einem einteiligen Gummiring
bekleiden kann. Außerdem werden, wenn die Radscheibe Löcher hat, an der Außen- oder
Innenseite des Rades oder an beiden eine bzw. zwei die Löcher einseitig oder beidseitig
abdeckende Scheiben, beispielsweise aus Blech, vorgesehen. Im anderen Fall wird
der Laufkranz und die Nabe gesondert gefertigt; beide werden durch zwei Tragscheiben,
die keinerlei Durchbrüche aufweisen, vereinigt, und zwischen ihnen werden Ringscheiben
angeordnet. Zur Erhöhung der Festigkeit und Gewichtsverminderung des Radsatzes wird
empfohlen, eine Sperrholzringscheibe zwischen den Tragscheiben vorzusehen. Die Räder
des Radsatzes werden so ausgebildet, daß sich, wie bekannt, ihre Teile leicht auswechseln
lassen.
-
Zur Erhöhung der Benutzungsdauer derartiger Radsätze bzw. zur weiteren
Verhinderung des Verschleißes wird zusätzlich empfohlen, die Räder bzw. Achsen derartiger
Radsätze von Draisinen, wie dies bei Förderwagen bekannt ist, mit selbstspannenden,
d. h. federnd angestellten Kugel- oder Kegellagern, zu versehen. Je nachdem, um
welche Achse es, sich handelt, wird man ein oder zwei Kugel- oder Kegellager vorsehen,
deren Innen- oder Außenring unter Wirkung einer sie anstellenden Feder stehen. Läuft
das Rad auf der feststehenden Achse bzw. einem feststehenden Achsstummel um, so
werden, wie üblich, zwei Kugel- oder Kegellager innerhalb des vom Radsatz umschlossenen
Raumes vorgesehen, zwischen denen die Nachstellfeder sitzt; ist das Rad fest auf
der umlaufenden Achswelle angeordnet, so wird man diese mittels je eines in der
Nähe jedes Rades angeordneten, ebenfalls nachstellbaren Kegellagers lagern. Derartige
Lager mit federnder Anstellung geben dem Fahrzeug einen besonders ruhigen Lauf und
bedürfen außer gelegentlicher Schmierung keinerlei Wartung.
-
Der Erfindungsgedanke wird an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt Fig. I einen Radsatz für Draisinen mit einteiligen Rädern, Fig.
2 einen Radsatz mit mehrteiligen Rädern. Auf der z. B. umlaufenden Achswelle I,
auf der der nicht dargestellte Wagenkasten elastisch über an der Stelle 2 eingreifende
Tragfedern gelagert wird, sitzt eine Buchse 3 fest. Auf ihr sitzt der Innenlaufring
4 eines Kegellagers, dessen Außenring 5 im Lagergehäuse 6 angeordnet ist. Im Lagergehäuse
6 ist eine Scheibe 7 vorgesehen, die durch eine Feder 8 gegen den Außenring 5 gedrückt
wird. Die Radnabe 9 ist auf den Achsstummel io aufgeschoben, gegen Verdrehung durch
den Keil i i und gegen Lösen durch die Scheibe 12 mit Mutter 13 gesichert.
Das Lagergehäuse 6 ist gegenüber der Nabe 9 durch eine Dichtung 14, auf der anderen
Seite durch eine Dichtung 15 abgedichtet. Am Umfang des Laufkranzes 16 sitzt ein
einteiliger Gummiring 17, der am äußeren Umfang mit Füllstoffen 18 versetzt ist.
Er wird vom Spurkranz i9 und einer Scheibe 2o gehalten. Der Spurkranz i9 ist so
abgedreht, daß man an ihm einen entsprechend gestalteten Gummiring 21 befestigen
kann, dessen Außendurchmesser beispielsweise etwas größer ist als der Außendurchmesser
des abgedrehten Spurkranzes. Dieser Außendurchmesser ist so zu wählen, daß die zwischen
dem Außendurchmesser des Gummiringes 17 und dem Außendurchmesser des Gummiringes
21 vorgeschriebene Differenz vorhanden ist. Die Scheibe 2o wird durch die Schrauben
22 am Laufkranz 16 festgelegt. Die Nabe wird durch einen mittels der Schrauben 23
festgelegten Deckel 24 abgeschlossen. Die Befestigungsschrauben 22 können außer
zur Festlegung der Scheibe 2o zur Festlegung einer Platte 25 benutzt werden, die
wie im Ausführungsbeispiel der
Fig. I an der Außenseite des Rades
angeordnet ist. Die Bemessung der einzelnen Teile wird zweckmäßigerweise so vorgenommen,
daß man die Platte 25 auch durch die Deckelbefestigungsschrauben 23 gegenüber der
Nabe festlegen kann.
-
Die Nabe 26 des Ausführungsbeispieles nach Fig. 2 stellt ein besonderes
Drehteil dar. Der Laufkranz wird aus einer topfähnlichen Ringscheibe 27 und einer
topfähnlichen Ringscheibe 28 gebildet, welche beide an der Nabe durch Befestigungsmittel
29 festgelegt werden und miteinander über Befestigungsmittel 30 in Verbindung
stehen. Zwischen den beiden Ringscheiben 27,28 ordnet man zweckmäßigerweise
eine Sperrholzringscheibe 3I an. In diesem Fall ist es nicht notwendig, eine Platte
25 vorzusehen.
-
Man kann die Räder auch als Losräder ausbilden und die dann vorzusehenden
Kugel-oder Kegellager innerhalb des von jedem Radkörper umschlossenen Raumes anordnen,
wie dies bei Förderwagenradsätzen bekannt ist. Falls sich der Gummiring I7 durch
die Walkwirkung längt, kann man einen dünnen Holzring zwischen die Metallflächen
des Rades und die Innenmantelflächen des Gummiringes I7 einfügen.
-
Die Ansprüche 2 bis 4 sind reine Unteransprüche, die keine selbständige
Bedeutung haben und nur in Verbindung mit Anspruch I bzw. mit dem oder den Ansprüchen
gelten, auf die sie zurückbezogen sind.