DE916719C - Schutzrelais mit Anordnung zur UEberwachtung elektrischer Stromkreise bzw. Stromversogungsnetze - Google Patents

Description

• Schutzrelais mit Anordnung zur Überwachung elektrischer Stromkreise bzw. Stromversorgungsnetze Die Überwachung 'elektrischer Stromversorgungsnetze erfolgte bisher in der Regel dadurch, daB sämtliche Stützpunkte, Übergabe- und Netzstationen von Überwachungstrupps von Zeit zu Zeit und besonders bei auftretenden Störungen kontrolliert wurden. Um diese Kontrollarbeit zu erleichtern, werden an den Übergabestellen im Zuge der Versorgungsleitungen sogenannte KurzschluBanzeiger angebracht. Bei auftretenden Fehlern sprechen diese Kurzschlußanzeiger an, soweit sie von dem Überstrom bzw. KurzschluB-strom beeinflußt werden, das sind stets die zwischen Fehlerstelle und Stützpunkt liegenden Kurzschlußanzeiger. Bei dieser Art der Überwachung ist einerseits trotz der durch die Kurzschlußanzeiger gebotenen Erleichterung eine erhebliche Kontrollarbeit zu leisten, weil auch nicht zur Auslösung führende Kurzschlußströme die unverzögerten KurzschluB-anzeiger zum Ansprechen bringen, so besteht also auch keine Gewähr für einen zuverlässigen Überwachungserfolg. Das ergibt sich unter Bezugnahme auf Abb. t der Zeichnung aus folgendem: Vom Stützpunkt z aus führt das Versorgungskabel 2 über die hintereinander liegenden Übergabestellen 3a bis 3e zu den Abnehmerstationen q.a bis 40. Die Abnehmer und die Stationen sind einzeln abschaltbar. Auch das Kabel 3 kann vom Stützpunkt i getrennt werden. Sämtlichen Schaltern ist ein Überstromschutz zugeordnet, der gestaffelte Zeiteinstellung aufweist. Der Schutz 5 beim Abnehmer hat eine Ansprechzeit von z. B. o,5 Sekunden, der Schutz 6 in der Übergabestation eine solche von z. B. o,8 Sekunden. Das Schutzrelais 7 im Stützpunkt i ist auf 1,5 Sekunden eingestellt. An jeder Übergabestelle ist ein Kurzschlußanzeiger 8 angebracht.
• Wenn z. B. bei einem Abnehmer der Station 4a ein Kurzschluß auftritt, so wird der vorgeschaltete Schutz 5 die Abschaltung des Abnehmers nach 0,5 Sekunden veranlassen. Bis dahin werden die Kurzschlußanzeiger 8 der Übergabestellen 3a, 3b und 3c durch den Kurzschlußstrom beeinflußt und in Kurzschlußstellung gebracht. Wenn der vom Kurzschluß betroffene Abnehmer den Fehler sofort meldet, so wird das Überwachungspersonal die auf Kurzschluß eingestellten Anzeiger 8 zurückstellen, damit dieselben für die Kenntlichmachung eines neuen Fehlers zur Verfügung stehen. Wenn aber keine Meldung durch den Abnehmer erfolgt, wie es in der Regel der Fall ist, und anschließend ein Fehler am Kabel :2 auftritt, so schaltet das Schutzrelais 7 im Stützpunkt ab. Von dieser Störung erhält das Überwachungspersonal durch die Abschaltung der fehlerhaften Kabelstrecke sofort Kenntnis. Zwecks Beseitigung dieser zweiten, jetzt dem Überwachungspersonal bekanntgewordenen Störung werden sämtliche angesprochenen Kurzschlußanzeiger zurückgestellt, wobei, da ja die erste Störung in der Station 4d unbekannt geblieben ist, angenommen wird, daß der Kurzschluß hinter dem letzten angesprochenen Kurzschlußanzeiger im Abnehmer 4c liegen muß. Es ist demnach eine Fehlschaltung unvermeidlich.
• Dieser Mangel in der Überwachung von Stromversorgungskreisen wird erfindungsgemäß mittels eines Schutzrelais behoben, das mit einer von seinem Ansprechglied betätigten Kontakteinrichtung versehen ist, die den Stromkreis einer Anzeige- bzw. Meldeeinrichtung beherrscht. Da das Ansprechglied bei Auftreten eines Überstroms oder Kurzschlußstroms sofort, d. h. unabhängig von der Zeiteinstellung des Relais anspricht, wird ein Anzeigen oder eine Meldung.bei jedem Fehler erfolgen.
• Abb.2 zeigt eine Ausführungsmöglichkeit für die Kontakteinrichtung des Schutzrelais. Das Ansprechglied des Relais, d. h, der Anker g des Überstrommagneten, ist mit einem übertragungs-Nebel io versehen, der den Kontakt i i normalerweise in der Offenstellung erhält. Sobald aber der Anker g angezogen wird, schließt der Kontakt i i unverzögert einen Stromkreis 1z, in welchem eine Fallklappe oder irgendein anderes Signalinstrument angeordnet ist. Bei der Schaltung nach Abb. i ist hierfür eine zentrale Meldeeinrichtung 13 vorgesehen.
• Dank dieser Ergänzung der überwachungsanordnung nach Abb. i wird nunmehr jeder Fehler, auch solche, die im Stützpunkt nicht zur Auslösung führen, durch das Instrument 13 gemeldet oder angezeigt. Das Überwachungspersonal wird also auch auf Fehler aufmerksam, die in der Regel bisher nicht gemeldet wurden und daher unbeachtet blieben. Durch die nunmehr mögliche sofortige Zurückstellung der Kurzschlußänzeiger werden also Fehlschaltungen unmöglich gemacht. Die Kurzschlußanzeiger erleichtern dabei wie bisher die Fehlerauffindung und sind deshalb für die Gesamtanordnung von besonderem Vorteil.
• Die erfindungsgemäße Überwachungsanordnung zeichnet sich im übrigen gegenüber der bisher üblichen Anordnung noch besonders dadurch aus, daß das Überwachungspersonal seine Kontrollen auf diejenigen Kabelstrecken beschränken kann, für welche Fehler durch die Fallklappe 13 gemeldet werden. Bisher mußte sich die Kontrolle der Kurzschlußanzeiger nach jeder Spannungsschwankung im Netz, die nicht zu einer Auslösung führte, auf sämtliche Kabelabgänge, auch auf die der parallel arbeitenden Stützpunkte, erstrecken.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schutzrelais zur Überwachung elektrischer Stromversorgungskreise, gekennzeichnet durch seine Ausstattung mit einer von seinem Ansprechglied betätigten Kontakteinrichtung, die den Stromkreis einer Anzeige- bzw. Meldeeinrichtung beherrscht. z. Anordnung zur Überwachung von Stromversorgungsnetzen unter Verwendung von Kurzschlußanzeigern an den Übergabestellen und von Überstromschutz mit gestaffelter Zeiteinstellung in den Abnehmerstationen bzw. Übergabestellen und in den Stützpunkten, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützpunkte mit Schutzrelais gemäß Anspruch i ausgestattet und die den Relais zugeordneten Anzeige- bzw. Meldeeinrichtungen in eine zentrale Überwachungsstelle verlegt sind.