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Vorrichtung für Kammgarnkrempeln zum Freilegen der in der Wolle enthaltenen
Kletten usw, und zum anschließenden Entkletten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für Kammgarnkrempeln zum Freilegen der in der Wolle enthaltenen Kletten usw. und
zum anschließenden Entkletten.
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Von den bekannten Ausführungen unterscheidet sich die Vorrichtung
nach der Erfindung vor allen Dingen dadurch, daß zwischen den Speisewalzen und der
üblichen Vorreißwalze eine unmittelbar von den Speisewalzen beschickte, allein das
einleitende Öffnen der Wolle bewirkende Hilfsvorreißwalze sowie zwischen ihr und
der üblichen Vorreißwalze und einem dieser zugeordneten Klettenentferner eine Übertragungswalze
vorgesehen sind. Vorteilhaft hat die Hilfsvorreißwalze einen kleineren Durchmesser
und läuft mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit als die übliche Vorreißwalze.
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Als besonders günstig haben sich Umfangsgeschwindigkeiten von i9 m/min
.für die übliche Vorreißwalze und 13,3$ m/min für die Hilfsvorreißwalze erwiesen.
Dabei liegt dann die Umfangsgeschwindigkeit der Übertragungswalze zwischen den Geschwindigkeiten
der beiden Vorreißwalzen.
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Damit die Geschwindigkeiten entsprechend der Qualität des zu verarbeitenden
Materials gewählt werden können, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung ein Geschwindigkeitswechselgetriebe
für
den Antrieb der Hilfsvorreißwalze und der Übertragungswalze
vorgesehen. Werden die Hilfsvorreißwalze und die Speisewalzen zu einem gemeinsamen
Bauteil zusammengefaßt, dann können auch bestehende Krempel durch Anbringen dieses
Bauteiles leicht und einfach im Sinne der Erfindung umgestaltet werden.
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Mit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung wird ein wirksameres
Entkletten bei vollständigerem Ablösen der Fasern von den Kletten erreicht, als
es bisher der Fall ist.
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Nähere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigt Fig. i eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung
und Fig. 2 eine schematische Draufsicht dazu.
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In dem Ausführungsbeispiel ist nur so viel von der Kammgarnkrempel
dargestellt, als für das Verständnis der Erfindung nötig ist. In dem von einem Rahmen
ii getragenen Lager io der Maschine liegt die übliche Vorreißwalze 12 mit einem
Durchmesser von 762 mm, die zweckmäßig mit einer Umfangsgeschwindigkeit von i9 m/min,
angetrieben wird. Die zweite, dritte und vierte Vorreißwalze mit ihren Antriebsmitteln,Auflösewalzen,
Klettenwalzen u. dgl. sowie der Rest der Krempel sind fortgelassen, da sie in bekannter
Weise ausgeführt sind.
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An Stelle der Speisewalzen zum unmittelbaren Speisen der üblichen
Vorreißwalze ist eine Hilfsvorreißwalze 13 mit einem Durchmesser von 305
mm vorgesehen, die zweckmäßig mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 13,38 in/min
angetrieben wird und mit der die Speisewalzen 14, 15 und 16 vereinigt sind. In dem
Raum zwischen der zusätzlichen Vorreißwalze 13 und der ersten Vorreißwalze 12 liegt
eine Übertragungswalze 17, die von einem Arm 18 des Rahmens i i getragen wird. Mit
der ersten Vorreißwalze 12 arbeitet hinter der Übertragungswalze 17 eine Klettenwalze
18a zusammen, die in einem Arm 19 des Rahmens i i gelagert ist. Die ihr benachbarte
Putzkante 2o wird von einem Arm 2i getragen, der ebenfalls am Rahmen i 1 befestigt
ist. Die Hilfsvorreißwalze 13 ist in Armen 13u eines Hilfsrahmens i ia gelagert,
der sich durch nicht dargestellte Einrichtungen am Ende des Hauptrahmens i i befestigen
läßt. Die Speisewalzen 14, 15 und 16 liegen ebenfalls in zweckentsprechenden Armen
-des Hilfsrahmens 1 ja, aber diese Arme sind in der Zeichnung nicht dargestellt,
damit sie die Walzen nicht verdecken. Der Träger 22 eines Fördergitters bekannter
Ausführungsform ist, wie die Abbildung zeigt, am Hilfsrahmen i ia so befestigt,
daß das Fördergitter 23 mit dem Spalt der Speisewalzen 14 und 15 in einer Linie
liegt.
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Die dargestellte Anordnung zeigt die Hilfsvorreißwalze 13 und die
damit verbundenen Speisewalzen als eine Einheit auf dem Hilfsrahmen gelagert, der
beim Umändern vorhandener Maschinen mit diesen verbunden wird. Selbstverständlich
Rönnen bei einer Neukonstruktion einer Kamrngarnkrempel die Hilfsvorreißwalze 13
und die damit verbundenen Speisewalzen in einer Verlängerung des Hauptrahmens gelagert
werden.
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Die erste Vorreißwalze 12 wird in der üblichen Weise über eine Kette
angetrieben, von der ein Teil schematisch durch die gestrichelten Linien 24 dargestellt
ist und die mit dem Kettenrad 25 im Eingriff steht, das ebenfalls gestrichelt gezeigt
ist. Es sitzt auf der Welle 12a der ersten Vorreißwalze 12. Auf dieser Welle sitzt
ferner ein Kettenrad 26, das über die Kette 27 das auf der Welle 13b der Hilfsvorreißwalze
13 sitzende Kettenrad 28 antreibt. Die Kette 27 läuft über einen Kettenspanner 29
am Rahmen. Die Umlaufgeschwindigkeit der Welle 13b kann durch Auswechseln des Kettenrades
28 gegen ein anderes von abweichender Größe geändert werden. Die Übertragungswalze
17 wird durch eine Kette 3o, Kettenräder 30a und 30b sowie Getrieberäder 31 und
32 angetrieben. Eine Änderung ihrer Umlaufgeschwindigkeit kann durch Auswechseln
eines der Kettenräder gegen ein anderes von abweichender Größe bewirkt werden. Die
Klettenwalze 18a wird durch einen Treibriemen von einer folgenden, nicht dargestellten
Klettenwalze aus angetrieben. Die untere Speisewalze 14 wird durch Getrieberäderpaare
34, 35 und 36, 37 von der Welle 13b aus angetrieben. Die Speisewalze 16 erhält ihren
Antrieb von der Speisewalze 14 über ein Paar gleicher Getrieberäder 38, 39. In ähnlicher
Weise wird die Walze 15 von der Walze 14 über ein Paar nicht dargestellter gleicher
Getrieberäder angetrieben.
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Beim Arbeiten wird das Fasermaterial durch das Fördergitter 23 zu
dem Spalt der Speisewalzen 14 und 15 geführt und von dort an die Oberfläche der
Hilfsvorreißwalze 13 abgegeben. Von dort aus gelangt es zur ersten Klettenwalze
i8a und .dann zu den folgenden Vorreißwalzen der Maschine. Die Geschwindigkeit der
Hilfsvorreißwalze 13 und, falls nötig, die Geschwindigkeit der übertragungswalze
17 können zur Anpassung an die Qualität des Materials durch die schon beschriebenen
Mittel geändert -,verden, damit man bestmögliche Ergebnisse erhält. Beispielsweise
kann bei einer Durchschnittsqualität der Mischung und einer Umlaufgeschwindigkeit
von 13,38 m/min für die Hilfsvorreißwalze 13 der Abgang an den Klettenwalzen der
Krempel ein verbessertes Verhältnis zwischen Kletten und Fasern von der Größenanordnung
75 zu 25 erreichen. Durch praktische Versuche kann leicht die Geschwindigkeit für
die Hilfsvorreißwalze 13 ermittelt werden, mit der die besten Ergebnisse erzielt
werden. Das verbesserte Verhältnis wird dadurch erreicht, daß eine größere Menge
von Kletten durch die erste Klettenwalze entfernt wird, weil das einleitende Ablösen
der Kletten von den Fasern ohne ein Zerteilen der Kletten erfolgt. Die kleinere
Menge von Kletten oder Klettenspitzen, die hinter der ersten Klettenwalze in der
Mischung verbleibt, kann leichter und wirksamer durch eine Morelwalze entfernt werden.
Das Endergebnis ist ein Flor, der weit freier von pflanzlichen Bestandteilen ist
als früher.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Hilfsvorreißwalze 13
kann beim oben beschriebenen Beispiel bis zu 15,2 m/min gesteigert oder bis zu 11,43,
m/min herabgesetzt werden.