DE912998C - Verfahren zum Herstellen von Gussbloecken aus unberuhigtem Stahl - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Gussbloecken aus unberuhigtem Stahl

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DE912998C
DE912998C DET968D DET0000968D DE912998C DE 912998 C DE912998 C DE 912998C DE T968 D DET968 D DE T968D DE T0000968 D DET0000968 D DE T0000968D DE 912998 C DE912998 C DE 912998C
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DE
Germany
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block
mold
bottle neck
steel
solidification
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Expired
Application number
DET968D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Eichholz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Thyssen AG
Original Assignee
August Thyssen Huette AG
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D7/00Casting ingots, e.g. from ferrous metals

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Gußblöcken aus unberuhigtem Stahl Bis vor einigen Jahren wurde unberuhigter Stahl (Thomas-, Siemens-Martin-Elektrostahl) in sogenannten offenen Kokillen (Fig. i) vergossen. Durch Untersuchungen der Eigenschaften von Stahlblöcken wurde @ festgestellt, daß für den in der Kokille vergossenen Stahlblock kennzeichnend eine breite, in ihrer Ausdehnung beeinflußbare, sehr saubere und weiche Randzone ist, die einen plötzlichen Übergang zum geseigerten Kern zeigt. Ferner ist eigentümlich für den Aufbau eines unberuhigt in offener Kokille vergossenen Stahlblockes das Auftreten eines äußeren Randblasenkranzes in der sauberen Randzone bis zu einer Höhe von etwa 35 bis 6o% vom Blockfuß aus, je nach den angewandten Gießbedingungen. Fig. z zeigt schematisch den Aufbau eines in offener Kokille unberuhiggt vergossenen Stahlblockes.
  • Bei den genannten Untersuchungen blieb indessen der Einfluß der bei dieser Gießart auf dem in der Kokille hochsteigenden Stahl entstehenden sogenannten Lunkerschlacke außer acht. Diese Lunker- oder Oxydationsschlacke dringt bei der weiteren Abkühlung bzw. Erstarrung bis zu einer nicht voraussehbaren Tiefe in den Block ein, Wird unberuhigter Stahl in offener Kokille vergossen, dann vergeht ein Zeitraum von etwa 1/4 bis 1/2 Stunde, bis der Block mit einem gußeisernen Deckel abgeschlossen werden kann und dann ruhig erstarrt.
  • Derart hergestellte Stahlblöcke zeigen aber den Nachteil, daß die Lunkerschlacke durch die beim Gießen auftretende Wirbelbewegung bis zu unberechenbaren Tiefen in das Gießgut in der Kokille herabgerissen wird und teilweise im Stahl verbleibt (Fig. a). Dieses führte zu schwerwiegenden Fehlern im Stahlblock und machte es außerdem erforderlich, erheblich große, mit Lunkerschlacke durchsetzte Kopfschrottabschnitte zu machen. Zur Beseitigung dieser Nachteile wurde eine Blockform entwickelt, die als Flaschenhalskokille bekanntgeworden ist (Fig. 3). Das wesentliche Merkmal dieser bekannten Kokille besteht darin, daß der obere Teil der Blockform in der Weite flaschenhalsähnlich verengt ist. Nach Füllung der Kokille wird ein wassergekühlter Stahldeckel aufgesetzt.
  • Diese bekannte Flaschenhalskokille zeigt gegenüber der offenen Kokille den Vorteil, daß durch den verengten Querschnitt beim Gießen weniger Luft in die Kokille mitgerissen wird und mit dem hochsteigenden Stahl in Berührung kommt.
  • Ein anderer Fortschritt ist der, daß wegen der Verengung des oberen Teiles der Kokille weniger an Schrott vom fertiggegossenen Block zu entfernen ist. Auch findet in dem verengten Teil eine raschere Abkühlung des Stahles und der Lunkerschlacke statt, womit eine günstige Wirkung im Sinne eines kleineren Schrottabschnittes erreicht wird. Endlich wird bei der Flaschenhalskokille die starke Wirbelbewegung und weitgehende Entgasung des in offener Kokille erstarrten Blockes vermieden. Bei der Flaschenhalskokille erstarrt der Block unter erheblichem Druck. Durch die Einführung der Flaschenhalskokille konnte auf verschiedenen Hüttenwerken das Ausbringen um etwa 2% gesteigert werden.
  • Im Gegensatz zu dem in offener Kokille vergossenen Block zeigt der Flaschenhalsblock eine schmale saubere Randzone und einen allmählichen Übergang zur geseigerten Kernzone. Ferner zieht sich wegen Fortfallens der Wirbelbewegung nach Auflegung des Deckels der äußere Randblasenkranz bis zum obersten Teil des Blockkopfes hin. Der innere Blasenrandkranz fehlt dagegen vollkommen. Infolge des sofortigen Erstarrens der Blockoberfläche in der Flaschenhalskokille und wegen des geringeren Zutritts von Oxydationsluft während des Gießens oxydiert naturgemäß weniger Kohlenstoff, Mangan und Eisen. Bei gleicher Schmelzanalyse ist der durchschnittliche Gehalt des Flaschenhalsblockes an Kohlenstoff 0,0150/0 und an Mangan um 0,0590 höher. Fig. q. zeigt beispielsweise einen in der' Flaschenhalskokille erstarrten Stahlblock. Die Figur stellt einen senkrechten Mittelschnitt durch den Block dar.
  • Ein bisher nicht klar erkannter weiterer Vorteil des Gießens in den Flaschenhals der Kokille besteht darin, daß durch das plötzliche Erstarren des Stahles ini Flaschenhalsblockkopf die Lunkerschlacke auf dem Blockkopf festgelegt wird. Hierdurch und wegen der Unterdrückung der Wirbelbewegung.ist die Gefahr beseitigt, daß Lunkerschlacke in nicht voraussehbarer Weise tief in den Block gelangt und so zu späterhin nicht mehr feststellbaren Fehlern führt.
  • Diesem Vorteil des Vermeidens von Lunkerschlacke in dem Stahlblock bei Verwendung von Flaschenhalskokillen steht aber als schwerwiegender Nachteil die Ausbildung der schmalen seigerungsfreien äußeren Randzone gegenüber.
  • Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieses Nachteils, um in idealer Weise die guten Eigenschaften der beiden verschiedenen bekannten Blockformen bei einer neuen Blockform miteinander zu verbinden. Erfindungsgemäß wird bei der Herstellung von Gußblöcken aus unberuhigtem Stahl zur Erzielung einer breiteren sauberen Randzone der Blöcke nach Beendigung des Gießens und Erstarrung der Lunkerschlacke der Druck, unter dem sonst in Flaschenhalskokillen die Erstarrung des Gußblockes erfolgt, durch eine Rißbildung in einem Teil des Blockumfanges unterbrochen.
  • Die Unterbrechung der unter Druck erfolgenden Erstarrung kann auch in der Weise bewirkt werden, daß der obere Teil des Blockes mit der Blockform mechanisch fest verbunden wird, wie dies z. B. dann eintritt, wenn der Block sich an einer bestimmten Stelle in der Kokille aufhängt, z. B. durch übervolles Gießen der Kokille. Dadurch wird ein Ouerriß in der Blockoberfläche herbeigeführt.
  • Zu dem gleichen Zweck können auch Flaschenhalskokillen verwendet werden, in deren Innenwand, vorzugsweise in dem Teil, der später als natürlicher Schrott entfällt, ein Streifen eines schlechten Wärmeleiters eingelegt ist, oder solche Flaschenhalskokillen, die im Innern des Flaschenhalskopfes der Blockform. einen Vorsprung aufweisen, z. B. einen vorstehenden Wulst oberhalb des Flaschenansatzes.
  • Alle Maßnahmen zur Unterbrechung der Erstarrung unter Druck dürfen selbstverständlich nur so weit getrieben werden, daß kein Blockteil abgesprengt wird. Der Riß in der Blockoberfläche soll vielmehr so beschaffen sein, daß die im Inneren des Blockes unter Druck stehenden Gase entweichen können und der Luft Zutritt gegeben wird.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, an der Innenwand der Kokille Vertiefungen, z. B. Nuten, anzuordnen, um hierdurch Längsrisse zu vermeiden. Die Tiefe und die Neigungswinkel dieser Nuten sind bei diesem bekannten Vorschlag so gewählt, daß der Block bei der Erstarrung reibungslos schwindet. Ferner ist es bekannt, eine Aufeinanderfolge von Nuten vorzusehen, also von zurückspringenden Teilen, die wellenförmig ineinander übergehen. Durch diese bekannte Kokille soll das Entstehen von Längsrissen vermieden werden, dadurch, daß man dafür sorgt, daß der Block beim Schwinden nicht hängenbleiben kann. Genau das Gegenteil davon soll durch die Erfindung erreicht werden. Hier ist bezweckt, den oberen Teil des Blockes gegenüber der Kokille festzulegen. In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel für die Anbringung einer mit feuerfesten Massen ausgefüllten Vertiefung und eines ausgegossenen erhabenen Aufhängewulstes dargestellt. Durch diese Maßnahme wird also erreicht, daß durch die Verwendung des Flaschenhalses (Erstarrung unter Druck) die schädlichen Lunkerschlackeneinschlüsse vermieden werden, daß aber gleichzeitig durch Unterbrechung der Erstarrung unter Druck in der Flaschenhalskokille das Auftreten einer breiten sauberen Randzone gewährleistet wird.
  • Der Erfolg des Verfahrens nach der Erfindung wird durch Fig. 6 und 7 veranschaulicht, die Querschnittsbilder von Drahtproben derselben Schmelze zeigen, die in beiden Fällen in Flaschenhalskokillen vergossen wurden. Die Probe nach Fig. 6 stammt von einem Block, der in bisher bekannter Weise in Flaschenhalskokillen unter Druck erstarrte. Die Probe nach Fig. 7 stammt von einem Block, der entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung mit Unterbrechung der Druckerstarrung erstarrt ist. Die Eigenschaften der beiden Drähte sind entsprechend dem Erstarrungsverlauf und damit dem Gefügeaufbau grundsätzlich verschieden, und der unter Druck erstarrte Block ist für den in diesem Falle beabsichtigten Verwendungszweck (Wasserfederdraht) nicht mehr geeignet. Bei Tiefziehwerkstoff für sehr starke Tiefzüge ist z. B. das Vorhandensein der breiten weichen Randzone bei gleichzeitigem Fehlen von Lunkerschlacke von außerordentlich großer Bedeutung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Gußblöcken aus unberuhigtem Stahl in einer Flaschenhalskokille, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer breiteren sauberen Randzone der Blöcke nach Beendigung des Gießens,und Erstarrung der Lunkerschlacke der Druck, unter dem sonst in Flaschenhalskokillen die Erstarrung des Gußblockes erfolgt, durch eine Rißbildung in einem Teil des Blockumfanges unterbrochen wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußblock zur Erzielung eines Risses in einem Teil des Blockumfanges durch übervolles Gießen aufgehängt wird. 3. Flaschenhalskokille zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen in die Innenwand der Blockform, vorzugsweise in den Teil, der später als natürlicher Schrott entfällt, eingelegten Streifen eines schlechten Wärmeleiters. q.. Flaschenhalskokille zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Vorsprung im Flaschenhals der Kokille.
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