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Zurückschiebbares Verdeck für Kraftwagen Es sind zurückschiebbare
Verdecke für Kraftwagen bekannt, bei denen ein einziger geschlossener Seilzug angewendet
wird, dessen an den Führungen der Verdeekspriegel entlang geführte gleichlaufende
Seilabschnitte mit dem Hauptspriegel des Verdeckes verbunden sind.
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Ferner ist bekannt, zum Zurückschieben eines Verdeckes mehrere Seilzüge
zu verwenden, die an der Kante der Dachöffnung entlang geführt sind.
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Man hat an jeder Seite der öffnung ein dinziges Seil angeordnet, welches
an einem Rollenschlitten befestigt,ist, der das in einen Hohlraum des Wagenaufbaues
hineingezogene, gespannt gehaltene Verdeck vor- und zurückschiebt. Das Verdeckende
wird dabei durch ein, iin senkrechter Ebene unter dem Wagenboden hindurch zu einer
Federwickelwalze geführtes Leitseil gehalten. Eine andere Bauform benutzt an den
parallel laufenden Dachöffnungsränd'ern je einen hin- und zurücklaufenden Zug eines
Seiles, dessen Enden gegenläufig auf eine gemeinsame Seiltrommel aufgewickelt sind.
Die zur Stützung des Verdeckes notwendigen Spniegel sind hierbei in ,Schienen gleitend
;geführt. Der obere Seilzug durchläuft ebenfalls diese Schienen und ist mit dem
Spriegelführungsschuh fest verbunden, so d'aB der .Spriegel mittels des Seilzuges
bewegt werden kann.
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Während bei der ersterwähnten Au-shildungsform die gleichmäB,ige Bewegung
des das Verdeck führenden Rollenschlittens durch entgegengerichtete Federzugkraft
erzwungen wird, wodurch eine höhere Arbeitskraft erforderlich ist, wird bei der
Anwendung
der hin- und zurückgeführten Seilzüge zwar eine gewisse Zwangsläufigkeit der Bewegung
in beiden Richtungen erreicht, jedoch ist für den Antrieb der Seile eine verhältnismäßig
große Trommel nötig, da auf dieser vier Seilenden festgelegt werden müssen. Außerdem
ist hierdurch die Belastung der Trommel doppelt hoch, so daß die Lagerung und Befestigung
dieser Seiltrommel Schwierigkeiten bereiten.
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Durch die Erfindung werden vor allen Dingen demgegenüber eine gleichmäßigere
Zugbewegung und Zugkraft in den beiden an den Führungen der Verdeckspriegel verlaufenden
Seilschlaufen und ein gleichmäßiger Kräfteangriff am Spriegel erzielt. Grundsätzlich
wird diese Aufgabe d'urc'h Herbe:iiiihrung des symmetrischen Angriffes des an such
geschlossenen Seilzuges an den Trommeln der Betätigun-vorrichtung gelöst.
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Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung der geschlossene Seilzug aus-
zwei entlang den Führungen der Verdeckspriegel verlaufenden .Seilschlaufen gebildet,
deren gekreuzte Verbindüngszüge Über je eine Trommel geführt werden, die miteinander
gekuppelt sind.
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Zufolge dieser Maßnahme wird die vom Triebwerk hervorgebrachte Bewegungskraft
sowohl geteilt als auch gegengerichtet auf die symmetrischen Seilzüge übertragen,
wobei sich,als Vorteil ergibt, daß einerseits die Seilbelastung halbiert und die
unvermeidbaren elastischen Dehnungen stark vermindert werden, andererseits aber
:auch die Betätigungsvorrichtung von der einseitigen, ihre Befestigung und Lagerung
erschwerendenZugreaktion entlastet wird.
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Man kann iin einfacher Weise zwar die Verhindungszüge unter ein- oder
mehrfacher Umschlingung über jede der zum Bewegungsantrieb vorgesehenen Seiltrommeln
führen. Damit jedoch ein unbedingt störungsfreier Gleichlauf beider Seilschleifen
erreicht,wird, ist es gemäß der Erfindung vorteilhaft, daß jeder der zwei Verbindungszüge
an einer Trommel befestigt und so langbemessen ist, daß sich auf der Trommel ein
der Zuglänge entsprechender Seilvorrat befindet.
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Um nunmehr auch die Justierung der Seile zu ermölichen, sind erfindungsgemäß
die .Enden eines jeden durchschnittenen Verbindungszngies jeweils an den entgegengesetzten
Enden dergleichen Seiltrommel n.achstellbar und um i8o° versetzt befestigt.
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Eitle die Montage erleichternde Möglichkeit der achspannung der Seilisdhlaufen
von der freien Stirnseite der Seiltrommeln her ist gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
daß das ebne Ende des getrennten Verbindungszuges .auf einen innerhalb der Seiltrommel
gelagerten und von außen zu betätigenden, unter dem Einfluß einer Sperrklinke stehenden
achspanndorn geführt -ist, während das andere 1?nde des Verbindungszuges durch die
Wandung der Seiltrommel geführt und mit dieser fest verbunden ist.
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D,ie erfindungsgemäß gestaltete Elinrichtung kann sowohl von Hand
als auch durch Motorantrieb betätigt werden. In diesem Falle ist eine wahlweise
Betätigung in einfacher Weise dadurch zu erreichen, daß erfindungsgemäß bei Motorantrieb
der Seiltrommeln ein federnd in Einrückstellung gehaltenes Zwischenrad angeordnet
ist, welches beim Aufstecken einer Handkurbel entgegen der Federwirkung ausgerückt
wird.
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Eine weitere Entlastung des Zugseiles, insbesondere bei halbgeöffnetem
Verdeck, wird ferner gemäß der Erfindung idadurch erzielt, .daß jeder Hilfsspriiegel
beiderseits mit einer gefederten Sperrklinke versehen eist, deren eines Ende in
eine Verzahnung der Führungsschiene eingreift, während das andere, über den Hilfsspriege
-l vorstehende Ende in .der Bewegungsbahn eines .auf dem vorgelagerten Spriegel
sitzenden Anlaufbolzens sitzt.
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Durch .diese Maßnahme wird die zur Spannung des Verdeckes notwendige
Zugkraft durch Abstützung des Hilfsspriegels ersetzt. Hierdurch ist die Verwendung
dünner, leicht ,biegsamer Seile möglich und eine erhebliche Kraftersparnis herbeigeführt.
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In der Zeichnung ist e'i e beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt.
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Es zeigt Abb. i .im Grundriß eine schematische Skizze der Sei-lanordnung.
Abb.2 die mit Motorantrieb verbundene Getrie'beeinrich,twnig zur Seilbewegung .in
Draufsiicht, Abb. 3 dieselbe im Längsschnitt gemäß Linie A-B der Abb. 2, .Ab'b.
4 eine Stirnansicht der Seiltrommel, Abb. 5 einen Schnitt gemäß Linie C-D der Abb.
q., Abb. 6 aden Anschluß der Getriebeeinrichtung an die Sei.lstrommel in iDraufsicht,
Aibb. 7 eine Endansicht der Getriebeeinrichtung mit eingeschaltetem Übertragungsgrad,
Abb.8 die gleiche Endansicht der Getriebeeinrichtung, jedoch mit ausgeschaltetem
übertragungsrad bei aufgesteckter Handkurbel, Abb.9 eine Seitenansicht eines Hilfsäpriegelendes
mit der Sperrklinke, ,Abb. io einen Schnitt nach Linie E-F der Abb. 9 und Abb. i
i eine Seitenansicht des Hillfsspriegelendes mit anstoßendem Hauptspriegel und ausgelöster
Sperrklinke.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, besteht der geschlossene Seilzug aus zwei
entlang den an den Längsrändern 7 des Dachausschnittes liegenden Führ ungsschienen
für die Enden der Spriegel 3 und .I verlaufenden Seilschlaufen 12, 13, deren sich
gegenseitig überkreuzende Verbindungszüge 26, 26' über je eine Seiltrommel :i, 2i'
geführt werden und über Seid- bzw. Wenderollen 14., 16 laufen.
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D:ie beiden Seiltrommeln 21, 21' sind miteinander durch Eingriff ihrer
als Zahnräder 310 ausgebildeten Stirnfläche ;gekuppelt. Sie drehen sich demnach
in entgegengesetzter Drehrichtung. Beide Trommeln 21, :21' sind vorzugsweise auf
einer Grundplatte 31 gelagert, .auf welcher .auch das zur Hervorbriingüng der Drehung
erforderliche Getriebe 32 sowie der
Antriebsmotor 33 und die Schalteinrichtung
des letzteren angeordnet sind (Abt. 2 und 3).
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Die die Verbindungszüge darstellenden -Seide 26, 26' sind vorzugsweise.
durchschnitten, wobei symmetrische Schlaufen entstehen. Das gleaichlaufende Ende
34 jeder Schlaufe ist so lang bemessen, daß auf jeder Trommel 21, 21' ein der Bewegungslänge
(Zuglänge) entsprechender Seilvorrat aufgewickelt ist. Hierbei sind die Enden 34
der Verbindungszüge 26, 26' auf der Seiltrommel nachspan.nbar befestigt, während
die Enden 35 lediglich festgeklemmt sind.
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Zum Zwecke der Nachspa.nnbarkeit ist das Seilende 34 auf einem ,in
einer Aushöhlung 36 der Seiltrommel angeordneten, in der Stirnwand 37 drehbar ,gelagerten
Nachspanndorn 38 aufgewickelt. Eine unter Federwirkung der Drehfeder 39 stehende
Sperrklinke 40 sichert die ungewollte Rückdreh@un,g des Spanndornes. Letzterer besitzt
an der äußeren Stirnfläche der Trommel einen zum Ansetzen eines Knebels od. dgl.
;geeigneten Vier-@kantkopf 41, so d:aß der Dorn von außen. gedreht werden kann.
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In die Zahnung 3o der einen Seiltrommel 21 des Seiltrommelpaares greift
das Übertragungszahnrad 42 ein, welches auf derWelle.l.3 im Getriebegehäuse 32 festgelagert
ist.
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Die Seiltrommel 21' steht durch ihre Verzahnung mit der Seiltrommel
21 in zwangsläufiger Drehverbindung, so daß erstere sich entgegengesetzt zur vorgeordneten
Seiltrommel 21, beim Antrieb dreht. Ein Zwischenrad 44 und ein Ritzelpaar 45, 46
verm:ittelndie weitere Verbindung vom Übertragungszahnra,d 42 mit der Triebwelle
47, auf welcher ein Schneckenrad 48 sitzt. Ein durch den Anker des Motors 33 angetriebenes
Schnecke:nritzel 49 steht mit dem Schneckenrad 48 im Eingriff, so daß die Drehung
des Motors 33 über das Getriebe auf die Seiltrommeln 21 übertragen wird.
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Das Getriebe :ist so ausgebildet, daß an Stelle des motorischen Antriebes
auch eine Betätigung von Hand erfolgen kann, wenn auf die Welle 43 des Übertragungszahnrades
42 eine Handkurbel 5o aufgesteckt wird. Die Muffe 51 dieser Kurbel schiebt eine
mit einem Kragen 52 versehene Büchse 53 einwärts, wobei ein mit seiner Nase 54 auf
den Kragen 52 federnd aufgestützter Doppelhebel 55 um seinen Lagerzapfen 56 geschwenkt
wird und das Zwischenrad 44 aus seiner Eingriffsstellung heraus verschiebt. Nunmehr
kann das Zwischenrad 42 und können unmittelbar die Seiltrommeln 21, 21' mittels
der Handkurbel 5o gedreht werden, ohne daß die Hemmung des Getriebes in Erscheinung
tritt.
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Die Spriegel des Verdeckes sind in an sich bekannter Weise mit Faltspriegeln
ausgerüstet. die eine gleichmäßige Faltung des Verdecktuches beim Öffnen bewirken.
Die Enden der Spriegel werden in Führungsschienen 8 geführt.
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Der Hauptsprie;gel 3 ist an seinen beiden Enden mit dem beiderseitigen,
gleichlaufenden Zugseil 12 fest verbunden. Bei der Bewegung des Seiles wird demzufolge
der Hauptspriegel3 in sich selbst paralleler Lage verschoben. Die Hilfsspriegel
4 werden durch Anlaufen des Haupts:priegels 3 zurückgeschoben und durch den von
letzterem auf das Verdecktuch ausgeübten Zug vorgezogen.
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An den Hilfsspriegeln 4 .ist eine Sperrklinke 58 um den Haltezapfen
59 schwenkbar angeordnet, deren Ende in eine an der Schiene 8 .angebrachte Verzahnung
6o unter der Wirkung beispielsweise einer Feder 61 eingreift. Das andere, über den
Hilfsspriegel vorstehende Ende 62 der Sperrklinke 58 liegt ein der Bewegungsbahn
eines auf dem vorgelagerten Spriegel 3 sitzenden Anlaufbolzens 63. Werden die Hilfsspriegel4
beim Schließen des Verdeckes vorgezogen, so klinkt :die,Sperrkli:nke 58 in die Zahnung
6o ein und entlastet das Zugseil von der Verdecktuchspannung oder auch von an diesem
auftretenden Kräften, die durch den Fahrwind erzeugt werden.
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Bewegt man aus der Schließstellung den Hauptspriegel 3 zurück in die
Öffnungsstellung, so stößt der Bolzen 63 gegen das Ende 62 der Sperrklinke (s. Abb.
i i) und hebt diese aus, so daß der Hslfsspriegel zusammen mit dem Hauptspriegel
zu,rückgefahren werden kann.