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Mit einer Frisch.luftbelüftungsanlage, beispielsweise Klimaanlage,
verbundene Schutzraumbelüftungsanlage Es sind Schutzraumbelüftungsanlagen bekannt,
die mit einer Frischluftbelüftungsanlage, beispielsweise Klimaanlage, verbunden
sind. Im allgemeinen ist die Arbeitsweise dieser Belüftungsanlagen folgende: Bei
Frischluftbelüftung wird von einem Lüfter Außenluft über ein Luftaufbereitungsgerät
angesaugt und von dort über eine oder mehrere Luftverteilleitungen in die zu belüftenden
Räume geführt. Nachdem die Frischluft die Räume durchspült hat, entweicht sie über
Öffnungen ins Freie oder wird durch Ablüfter abgesaugt. Bei Schutzraumbelüftung
wird die etwa vergiftete Außenluft in der Regel durch einen besonderen Lüfter über
ein Kampfstoffilter angesaugt, wobei sie von den Kampfstoffen befreit und über Luftverteilleitungen
den Aufenthaltsräumen zugeführt wird. Die Abluft entweicht über Merdruckventile
ins Freie. In den zu belüfteciden Räumen wird gegenüber der freien Atmosphäre ein
derartiger Überdruck erzeugt, daß Kampfstoffe auch bei Winddruck nicht in die zu
belüftenden Räume gelangen können.
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Die Schutzraumbelüftungsanlage ist sehr kostspielig und umfangreich.
Daher werden die Schutzraumbelüftungsanlagen in der Regel nur so bemessen, daß sich
in den Aufenthaltsräumen, in denen durch die Atmung der Personen dauernd Kohlensäure
erzeugt wird, bei dauernder Belegung nur ein solcher Kohlensäuregehalt einstellt,
der gesundheitlich unschädlich ist. Die im Fall der Schutzraumbelüftung geförderte
Luftmenge kann
beispielsweise ein Zehntel und auch weniger der Luftmenge
bei Frischluftbelüftung betragen. Um bei Schutzraumbelüftung hinsichtlich Lufttemperatur
und Luftfeuchte die gleichen Zustände herzustellen wie bei Frischluftbelüftung,
wird bei Schutzraumbelüftung so viel Umluft zusätzlich gefördert, daß die gesamte
Luftmenge bei Schutzraumbelüftung etwa gleich der Luftmenge bei Frischluftbelüftung
ist. Die Gesamtluftmengewird im Luftaufbereitungsgerät entsprechend aufbereitet.
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Aus praktischen Gründen wählt man für die Förderung der Umluft für
die Schutzraumbelüftung den Lüfter der Frischbelüftungsanlage. Allgemein wird die
Anlage so aufgebaut, daß der Lüfter für Fischluftbelüftung an seiner Saugseite an
einem Vorraum angeschlossen ist, der je eine. Öffnung für die Frischluft- und Umluftansaugung
enthält. Bei Frischluftbelüftung wird die Ansaugöffnung für die Frischluft geöffnet
und die andere Öffnung für die Umluft je nach Rücksichtnahme auf Wirtschaftlichkeit
zum Teil geöffnet oder geschlossen. Bei Schutzraumbelüftung dagegen wird die Öffnung
für die Frischluftansaugung geschlossen und die Umluftansaugöffnung geöffnet. In
den Umluftstrom fördert der Lüfter der Gasschutzbelüftungsanlage die entgiftete
Frischluft. Die gesamte Luftmenge wird dann im Luftaufbereitungsgerät aufbereitet.
Bei dieser bisher üblichen Bauart besteht bei Schutzraumbelüftung die Gefahr. daß
durch Undichtigkeiten. die an dem Abschluß der Frischluftsaugöffnung vorhanden sein
können, Kampfstoffe von außen angesaugt werden. und zwar dann, wenn der Strömungswiderstand
in der an der Umluftsaugöffnung angeschlossenen Umluftsaugleitung so groß ist, daß
in dem Vorraum ein Unterdruck gegenüber der vergifteten Atmosphäre entsteht. Die
Gefahr ist naturgemäß noch größer, wenn darüber hinaus aus irgendeinem Grunde der
Überdruck in den Schutzräumen absinkt oder fast ganz verschwindet.
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Es sind weiterhin mit einerFrischluftbelüftungsanlage, beispielsweise
Klimaanlage, vereinigte Schutzraumbelüftungsanlagen, bei denen derLüfter der Frischluftbelüftungsanlage
an seiner Saugseite je eine verschließbare Öffnung für die Frischluft-und Umluftansaugung
besitzt, bekanntgeworden, bei denen die verschließbare Frischluftansaugöffnung mit
einem Frischluftraum verbunden ist, der seinerseits eine verschließbare, die Verbindung
mit der Außenluft herstellende Öffnung und eine verschließbare, in den zu belüftenden
Raum bzw. in die zu belüftende Räume mündende Öffnung aufweist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten
Anlagen zu vermeiden, und besteht darin, daß die verschließbare Frischluftansaugöffnung
mit einem Vorraum verbunden ist, in den die Gasschutzbelüftungsanlage fördert und
der seinerseits eine verschließbare, die Verbindung mit der Außenluft herstellende
Öffnung und eine vorzugsweise verstellbare Öffnung aufweist, die in den Schutzraum,
vorzugsweise in die Saugseite der Frischluftanlage, mündet. Bei dieser neuen Belüftungsanlage
wird bei Gasschutzbelüftung in dem Vorraum, in den die Gasschutzbelüftungsanlage
fördert und dessen die Verbindung mit der Außenluft herstellende Öffnung in diesem
Fall verschlossen wird, ein bestimmter Druck erzeugt. Die in den Schutzraum, vorzugsweise
in die Saugseite der Frischluftanlage, mündende. gegebenenfalls verstellbare Öffnung
wird nun derart bemessen, daß ihr Luftaustrittswiderstand bz-%v. ihr Überströmwiderstand
in den Vorraum im Verhältnis zu der den Schutzraum umgebendenAußenluft, d. h. gegenüber
der freien Atmosphäre, einen Überdruck entstehen läßt. Dieser ist im gegebenen Fall
größer als der Strömungswiderstand in der Umluftsaugleitung samt dem Winddruck.
Bei Undichtigkeiten an dem Abschluß der die Verbindung mit der Außenluft herstellenden
Öffnung des Vorraumes kann, da in diesem ein Überdruck herrscht, demzufolge unter
keinen Umständen ungereinigte. z. B. kampfstoffhaltige Luft in das Belüftungssystem
eindringen. Vielmehr wird in einem solchen Fall entgiftete Frischluft über die Undichtigkeit
ins Freie entweichen.
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Ein besonders einfacher Aufbau der Anlage wird erreicht, wenn das
in der Saugseite der Frischluftbelüftungsanlage angeordnete Öffnungspaar für Umluft
und Frischluft mit nur einem, jeweils nur eine der Öffnungen entsprechend der Belüftungsart
verschließenden Verschlußbauteil, vorzugsweise einer Klappe, versehen ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Belüftungsanlage schematisch dargestellt.
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Abl). i -zeigt eine Ausführungsform im Frischluftbelüftungsbetrieb,
Abb. z die gleiche Anlage im Schutzraumbelüftungsbetrieb ; Abb.3 zeigt eine andere
Ausführungsform im Fall der Frischluftbelüftung, Abb.4 die gleiche Anlage im Fall
der Schutzraumbelüftung.
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In allen Abbildungen ist die Luftführung durch Pfeile dargestellt.
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Die Luft kann durch den Lüfter i der Frischbelüftungsanlage aus dem
Vorraum 2 und der Kammer 3 über das Luftaufbereitungsgerät q. gesaugt werden. Der
Vorraum :2 besitzt eine mit einer Klappe 5 verschließbare Öffnung 6, die ins Freie
mündet, die Kammer 3 besitzt eine mit einer Klappe 7 verschließbare Umluftsaugöffnung
8, die mit dem Schutzraum z2 in Verbindung steht, ferner eine mit der Klappe 13
versehene Öffnung i-., die die Kammer 3 mit dem Vorraum 2 verbindet. In den Vorraum
2 mündet die Zuluftleitung i i des Gasschutzlüfters 9, der Außenluft durch das Kampfstoffilter
io ansaugen kann. DieRäume2 und 3 stehen außerdem über eine Öffnung 17 miteinander
in Verbindung, deren Öffnungsquerschnitt wesentlich geringer als derjenige der Öffnung
1q. ist und einstellbar sein kann.
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Die Abb. i zeigt die Arbeitsweise der Anlage bei Frischluftbelüftung.
Bei dieser Betriebsart fördert der Lüfter i, während der Lüfter 9 außer
Betrieb
ist. Hierbei sind die Öffnungen 6 und 14 geöffnet, während die Öffnung 8 je nach
Wirtschaftlichkeit entweder geschlossen oder zum Teil geöffnet ist. Die im Schutzraum
12 durch den Lüfter i über die Zuluftleitung 15 zugeführte Luft wird durch einen
Ablüfter 16 ins Freie geführt.
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Die Abb. 2 zeigt die gleiche Anlage im Betrieb bei Gasschutzbelüftung.
Bei dieser Betriebsart fördert der Lüfter i und der Lüfter 9. Die Öffnungen 6 und
14 sind durch die Klappen 5 und 13 verschlossen, und die Umluftsaugöffnung 8 ist
geöffnet, so daß die Kammer 3 mit dem Schutzraum 12 in Verbindung steht. In den
Vorraum 2 fördert der Gasschutzlüfter 9 die im Verhältnis zur Luftmenge bei Frischbelüftung
wesentlich geringere Luftmenge, wobei die vergiftete. von außen angesaugte Frischluft
vorher im Kampfstoffilter io gereinigt wird. Aus diesem Vorraum 2 strömt die entgiftete
Luft über die gegebenenfalls einstellbare Öffnung 17 in die Kammer 3. Die
fehlende Frischluftmenge wird als Umluft durch die Umluftsaugöffnung 8 aus dem Schutzraum
12 angesaugt. Die dem Schutzraum 12 durch den Gasschutzlüfter 9 zugeführte entgiftete
Außenluft entweicht über ein Überdruckventil 18 ins Freie. Das Überdruckventil 18
kann in der Saugleitung i9 des im Gasschutzfall stillstehenden Ablüfters 16 eingebaut
sein. In dem Schutzraum 12 stellt sich gegenüber der freien Atmosphäre ein 'Überdruck
ein, der verhindert, daß Kampfstoffe durch Winddruck in den Schutzraum gelangen.
Ist nun der Durchflußwiderstand in der an der Umluftsaugöffnung 8 gegebenenfalls
angeschlossenen Umluftsaugleitung größer als der Raumüberdruck oder sinkt durch
irgendeinen Einfluß der vorschriftsgemäße Überdruck in dem Schutzraum 12, so wird
das Eindringen von Kampfstoffen in das Belüftungssystem durch Undichtigkeiten an
der Klappe 5 der Frischluftsaugöffnung 6 dadurch verhindert, daß die in den Vorraum
2 durch den Gasschutzlüfter 9 geförderte Luft über die Öffnung 17 in die
Kammer 3 überströmt, wobei der Durchflußwiderstand in der Öffnung 17 so hoch eingestellt
wird, daß sich in der Kammer 2 gegenüber der freien Atmosphäre ein Überdruck einstellt,
der höher ist als der Strömungswiderstand in der Umluftsaugleitung zusätzlich dem
Winddruck. Bei Undichtigkeiten können daher niemals Kampfstoffe in den Raum 2 und
damit in das Belüftungssystem eindringen, vielmehr wird höchstens ein Teil der in
diese Kammer eingeführten entgifteten Luft über die Undichtigkeit direkt ins Freie
entweichen. Eine Gefahr des Eindringens von Kampfstoffen durch Undichtigkeiten an
der Klappe 5 in den Schutzraum 12 besteht im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungen
solcher Anlagen nicht. Die in den Abb. 3 und .4 dargestellte Ausführungsform der
Erfindung unterscheidet sich von der Bauart nach den Abb. i und 2 nur dadurch, daß
die Klappen 13 und 7 durch eine gemeinsame Klappe 2o ersetzt werden. Wie die Abb.
3 zeigt, wird bei Frischluftbelüftung die Umluftsaugöffnung 8 mit der Klappe 20
ganz oder teilweise geschlossen, wodurch gleichzeitig die Öffnung 1q., die die beiden
Räume 2 und 3 verbindet, ganz oder teilweise freigegeben wird. Weiterhin wird bei
Frischluftbelüftung die Klappe 5 der Öffnung 6 geöffnet.
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Wie Abb. d. zeigt, wird bei Schutzraumbelüftung die Öffnung 1:I durch
die Klappe 20 verschlossen, wodurch gleichzeitig die Umluftsaugöffnung 8 freigegeben
wird. Weiterhin wird bei dieser Betriebsart die Öffnung 6 durch die Klappe 5 verschlossen.
Bei dieser Anordnung wird ebenfalls erreicht, daß bei Schutzraumbelüftung durch
Undichtigkeiten an der durch die Klappe 5 geschlossenen Öffnung 6 keine giftgashaltige
Luft in das Belüftungssystem des Schutzraumes 12 eindringen kann, da die vom Gasschutzventilator
9 geförderte Luft aus der Kammer 2 über die gegebenenfalls einstellbare Öffnung
17 in die Kammer 3 überströmen muß, wobei der Durchflußwiderstand in der Öffnung
17 so hoch eingestellt wird, daß sich in der Kammer 2 gegenüber der freien
Atmosphäre ein Überdruck einstellt. Dieser ist höher als der Strömungswiderstand
in der Umluftsaugleitung samt dem Winddruck.