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Belüftungsanlage für Luftschutzräume Die Erfindung betrifft eine Anlage
zur Belüftung von Luftschutzräumen. Luftschutzbunkern u. dgl. Derartige Belüftungsanlagen
werden fast ausschließlich so angelegt, daß zwei Belüftungsarten möglich sind, und
zwar sollen einmal die Räume, wenn keine Giftgasgefahr besteht, mit Frischluft belüftet
werden können, zum anderen soll die Belüftung beim Auftreten von Giftgasen in der
umgebenden Luft über ein Gasschutzfilter erfolgen können. Die erste Belüftungsart
wird allgemein Hauptlüftung, die zweite Schutzlüftung genannt.
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Die Anlagen werden gewöhnlich nur mit einem Luftförderer ausgerüstet,
der durch eine Rohrleitung die Luft von außen ansaugt und sie in die zu belüftenden
Räume drückt. Damit die Anlage mit diesem einen Luftförderer sowohl zur Hauptlüftung
als auch für die Schutzlüftung verwendet werden kann, wird das Schutzfilter hierbei
derart angeordnet, daß es bei Hauptlüftung aus dem Luftführungsweg ausgeschaltet
und bei Schutzlüftung eingeschaltet werden kann, so daß die angesaugte Luft zunächst
das Filter passieren muß, um von Giftgasen gereinigt zu «:erden, ehe diese Luft
in die zu belüftenden Räume eintritt. Die Hauptlüftung unterscheidet sich demnach
von der Schutzlüftung lediglich dadurch, daß die Luft nicht über das Gasschutzfilter
geleitet, sondern vielmehr durch eine das Gasschutzfilter ausschaltende Umgehungsleitung
geführt wird. Hierdurch wird vermieden, daß dieses bei Hauptlüftung unnötig beansprucht
und so in seiner Leistung beeinträchtigt wird.
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Es sind mehrere Anordnungen bekanntgeworden, die die Umschaltung von
einer Belüftungsart auf die andere ermöglichen. Allen diesen Anlagen ist
zunächst
gemeinsam, daß die von außen einmündende Luftleitung, die im allgemeinen Zugangsleitung
genannt wird, sich in zwei Leitungen teilt. Die eine dieser Leitungen, die Schutzluftleitung
genannt wird, führt zum Gässchutzfilter und von dort zur Luftfördereinrichtung.
Die andere Leitung, die im allgemeinen Hauptluftleitung genannt wird, umgeht das
Gasschutzfilter und ist ebenfalls mit der Luftfördervorrichtung nach Vereinigung
mit der vom Gasschutzfilter kommenden Schutzluftleitung verbunden. Für diese Anlagen
sind mehrere Schaltanordnungen bekanntgeworden, um die Luft einmal durch das Gasschutzfilter,
das andere Mal direkt durch die Luftfördervorrichtung in die zu belüftenden Räume
einzublasen. Bei einer bekannten Anordnung ist vor dem Gasschutzfilter und in der
Hauptluft-Leitung je ein Absperrorgan eingesetzt. Bei Schutzlüftung wird das vor
dem Gasschutzfilter angeordnete Ventil geöffnet und das in der Hauptluft-Leitung
angeordnete Ventil geschlossen. Bei Haupt-Lüftung wird das in der Hauptluftleitung
gelegene Ventil geöffnet und das vor dem Gasschutzfilter angeordnete Ventil geschlossen.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß bei Hauptlüftung der Zugang zum Gasschutzfilter
von der Lufteintrittsseite zwar versperrt ist, doch steht das Filter an der Luftaustrittsseite
dauernd in offener Verbindung mit der Hauptluftleitung. Dies ist einmal insofern
nachteilig, als nunmehr durch diesen stets geöffneten Zugang zum Gasschutzfilter
. sowohl bei HauptlüftunL- als auch bei Stillstand der Anlage Luft und damit auch
Feuchtigkeit in das Gasschutzfilter eindringen kann. Das Gasschutzfilter wird durch
die Aufnahme der Feuchtigkeit in seiner Leistung beeinträchtigt. Ein weiterer Nachteil
dieser Anlage ist der, daß beim Umschalten von Hauptlüftung auf Schutzlüftung jeweils
zwei Ventile betätigt werden müssen. Da aber derartige Anlagen vorwiegend von Laien
bedient werden, besteht die Gefahr, daß die Einstellung der Ventile im Ernstfall
in der Aufregung falsch erfolgt.
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Diesen letztgenannten Nachteil vermeidet eine andere bekannte Anordnung,
bei der die Abzweigstelle der Hauptluftleitung von der Schutzluftleitung vor dem
Gasschutzfilter als Dreiwegeventil ausgebildet ist. In der .einen Stellung dieses
Dreiwegeventils wird die von außen angesaugte Luft bei Hauptlüftung durch die Hauptluftleitung
dem Luftförderer direkt zugeführt, bei der anderen Stellung des Ventils strömt die
von außen angesaugte Luft durch die Schutzluftleitung über das Gasschutzfilter zu
dem gleichen, Luftförderer. Diese bekannte Anordnung hat aber wiederum den Nachteil,
daß das Gasschutzfilter an der Luftaustrittsseite ständig in offener Verbindung
mit der Hauptluftleitung steht, so daß Luft und damit auch Feuchtigkeit sowohl bei
Stillstand der Anlage als auch bei Hauptlüftung in das Filter eindringen können.
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Um bei den bisher beschriebenen Schaltanordnungen die Möglichkeit
einer Feuchtigkeitsaufnahme des Filters bei Hauptlüftung bzw. bei Stillstand der
Anlage völlig auszuschalten, hat man noch vorgeschlagen, das Gasschutzfilter nicht
ständig in die Anlage einzusetzen, sondern es neben der Anlage zu lagern. Die beiden
Anschlußstutzen der Luftschutzleitung und das Gasschutzfilter werden an der Gasaustritts-
und der Gaseintrittsöffnung mit Blindkappen abgedichtet. Bei Umschaltung von Hauptlüftung
auf Schutzlüftung müssen dann die Blindkappen zunächst abgeschraubt und dann das
Gasschutzfilter in die Anlage eingesetzt werden. Dadurch wird die Bedienung naturgemäß
noch umständlicher, so daß man von dieser Art des Betriebes der Anlagen abgesehen
hat. Da in erster Linie vermieden werden soll, daß das Filter der Anlage durch Aufnahme
von Feuchtigkeit in. seiner- Leistung beeinträchtigt wird, ist man schließlich .dazu
übergegangen, drei Ventile in die Anlage einzubauen, von denen das eine in der Hauptluftleitung
und die anderen beiden in der Schutzluftleitung (je eins vor und nach dem Gasschutzfilter)
eingebaut sind. Durch diese Anordnung ist es zwar möglich, das Gasschutzfiltcr durch
Verschließen der beiden in der Schutzluftleitung angeordneten Ventile völlig von
der umgebenden Luft abzutrennen; diese Anlage hat :aber den Nachteil, daß nunmehr
drei Ventile betätigt werden müssen. Dadurch wird jedoch die .Gefahr, daß die von
Laien zu bedienenden Anlagen im Ernstfall falsch betätigt werden, noch erheblich
vergrößert. Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bisher
bekannten Anordnungen zu vermeiden. Erfindungsgemäß wird dies durch eine Belüftungsanlage
erreicht, bei der die von der Lufteintrittsöffnung sowie von der Luftaustrittsöffnung
des Gasschutzfilters führenden Leitungen sowie die von außen heranführende Luftzugangs-und
die zum Luftförderer führende Luftabgangsleitung an einem einzigen Luftleitungsorgan
angeschlossen sind, das in der einen Stellung einerseits die von dem Gasschutzfilter
kommenden Leitungen absperrt oder untereinander verbindet und andererseits die Luftzugangsleitung
mit der Luftabgangsleitung verbindet, und das in der anderen Stellung einerseits
die Luftzugangsleitung mit der zur Gaseintrittsöffnung des Gassehutzfilters führenden
Leitung und andererseits die Luftabgangsleitung mit der zu der Gasaustrittsöffnung
des Gasschutzfilters führenden Leitung verbindet. Durch diese Anordnung wird erreicht,
daß durch ein einziges Ventil die Anlage von Schutzlüftung auf Hauptlüftung bzw.
umgekehrt umgestellt werden kann. Weiterhin ergibt die erfindungsgemäße Anordnung
den Vorteil, daß bei Schaltung als Hauptlüftung bzw. bei Stillstand der Anlage das
Gasschutzfilter von der luftführenden Leitung an beiden Enden abgeschlossen und
dauernd in der Anlage betriebsfertig eingebaut ist.
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Das Luftleitungsorgan kann vorteilhaft als Drehschieber ausgebildet
werden. An dem Drehschieber sind vorzugsweise die vier zu dem Ventil führenden Leitungen
in einer zur Drehachse senkrechten Ebene in gleichen Abständen angeschlossen, und
dessen Küken enthält zwei in einer Ebene liegende 9o°- i Krümmer.
Bei
dieser Ausbildung der Luftwege innerhalb des Drehschiebers bietet das Luftleitungsorgan
der durchströmenden Luft nur einen äußerst geringen Widerstand. Dies ist naturgemäß
von erheblichem Vorteil.
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Die Zeichnung gibt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Schaltung von Belüftungsanlagen wieder, und zwar zeigt Abb. i die Schaltung bei
Betrieb der Anlage als Hauptlüftung und Abb.2 die Schaltung der gleichen Anlage
bei Betrieb als Schutzlüftung.
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Zu dem Luftschutzraum i führt von außen eine Luftzugangsleitung 2.
Diese ist über das Staubfilter 3 und die Leitung i i mit dem Luftleitungsorgan 4
verbunden. Von diesem Luftleitungsorgan führt eine Leitung 5 zu dem Gasschutzfilter
6 und von diesem eine Leitung 7 zu dem Luftleitungsorgan 4. Schließlich ist noch
an dieses die zum Luftförderer 8 führende Leitung 9 angeschlossen. Der Luftförderer
steht über die Leitung io mit den in den einzelnen Räumen angeordneten Luftauslaßstellen
in Verbindung.
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Bei Betrieb der Anlage als Hauptlüftung wird durch die in Abb. i dargestellte
Einstellung des Luftleitungsorgans durch die Zugangsleitung 2 und durch das Staubfilter
3 angesaugte Luft durch den 9o°-Krümmer ummittelbar zu der Luftfördervorrichtung
8 und von da in die Luftschutzräume geführt. Bei dieser Schaltung ist das Gasschutzfilter
6 von der Hauptluftleitung und gleichzeitig von der umgebenden Luft abgetrennt.
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Bei der in Abb. 2 dargestellten Einstellung des Luftleitungsorgans
wird die Anlage als Schutzlüftung betrieben, und zwar strömt die durch die Zugangsleitung
2 angesaugte Luft über das Staubfilter 3, durch das Luftleitungsorgan 4 über die
Schutzluftleitung 5 zu dem Gasschutzfilter 6, von hieraus über die Leitungen 7 und
9 zu der Fördervorrichtung 8 und wird von da in die Luftschutzräume gedrückt. Es
ist also ohne weiteres möglich, mit einem Handgriff die Anlage von Hauptlüftung
auf Schutzlüftung umzustellen.