DE9103925U1 - Fluid-Applikations-Vorrichtung - Google Patents
Fluid-Applikations-VorrichtungInfo
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Description
FLUID-APPLIKATIONS-VORRICHTUNG
Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Kosmetik- und Medizinal-Technik
und betrifft eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Schutzanspruchs,mit der ein Präparat als dünne Schicht flächig appliziert
werden kann.
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Flächige Applikation dünner Schichten von kosmetischen oder pharmazeutischen
Präparaten, beispielsweise auf die Haut, werden meist von Hand durchgeführt oder durch "Spraying". Dabei ist eine genaue Dosierung und eine sehr
regelmässige Verteilung schwierig. Es ist unvermeidbar, dass ein Teil des zu
applizierenden Präparates auf der apph'zierenden Hand verbleibt. Zudem sind Spraydosen wegen Umweltverschmutzung nicht mehr erwünscht.
Zum Beispiel werden kombinierte Präparate zur Behandlung von Körperhaar
vor dem Rasieren und der frischrasierten Haut nach dem Rasieren von der kosmetischen Industrie entwickelt und dauernd verbessert. Solche Präparate
werden in Form einer Flüssigkeit, Creme oder Schaum vor dem Rasieren meist von Hand auf der Haut verteilt. Dies bedeutet einen Arbeitsgang vor
dem Rasieren und eine genaue, aber sparsame Dosierung ist eigentlich nicht
möglich. Dies ist vor allem ein Nachteil bei Verwendung von neueren Präparaten, die derart wirksam sind, dass schon sehr kleine Mengen, beispielsweise
50 bis 250mgr, für eine Rasur vollauf genügen. Es ist schwierig, eine so kleine Menge von Hand regelmässig zu verteilen.
Aus diesen Gründen sind Vorrichtungen entwickelt worden, die es erlauben,
Hautpräparate während des Rasierens automatisch auf die Haut zu verteilen. Es ist zum Beispiel in den U.S. Patentschriften 4,074,429, 4,381,293 und
4,562,644 vorgeschlagen worden, ein Hautpräparat in fester Form derart am Rasierkopf anzubringen, dass es beim Rasieren vor der Klinge oder den
Klingen über die Haut gezogen wird, wobei ein dünner Film des Präparates auf die Haut abgerieben wird. Das feste Präparat verändert jedoch durch den
Verbrauch seine Form und muss deshalb in seiner Position gegenüber der Klinge oft ajustiert werden.
Ferner ist vorgeschlagen worden, flüssige oder schaumförmige Präparate mit
am Rasierkopf befestigten Teilen aus schwammartigem Material (U.S Patentschriften
3,895,437 und 4,314,404) oder mit entsprechenden Gummirollen (U.S Patentschriften 2,677,883 und 2,861,338) zu applizieren. Auch mit diesen
Vorrichtungen ist es schwierig, einen regelmässigen Präparatefilm auf die
Haut zu bringen. Ausserdem enthalten alle diese Vorrichtungen ein Resevoir mit einem flüssigen oder schaumförmigen Präparat,'das durch kleine Öffnungen
auf den Applikationskopf und von diesem auf die Haut gebracht wird. Da diese Öffnungen nie, auch wenn der Rasierkopf nicht in Aktion ist, fest
verschlossen sind, besteht die Gefahr, dass das Präparat darin vertrocknet und die Öffnungen blockiert. Dadurch wird die Verteilung des Präparates
ungleichmässig oder sogar ungenügend.
-J-
Es ist nun die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit
deren Hilfe ein pumpbares Präparat als dünne, regelmässige Schicht flächig appliziert werden kann. Die Zufuhr von Präparat zur Applikation soll nur
während des Applikationsvorganges möglich sein. Wird nicht appliziert, sollen sämtliche Zufuhrwege automatisch geschlossen sein. Es soll aus hygienischen
Gründen verhindert werden, dass Verunreinigungen von aussen in das vorrätige Präparat eingeschleppt werden. Es soll für den Anwender leicht möglich
sein, das Präparat genau zu dosieren.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung gemäss den kennzeichnenden
Teilen der unabhängigen Schutzansprüche. Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird im Folgenden vornehmlich am Beispiel einer in ein Rasiergerät
integrierten Applikationsvorrichtung beschrieben. Die Anwendung beschränkt sich aber keineswegs auf das Rasieren. Die erfindungsgemässe Vorrichtung
besteht in jedem Falle aus einem Applikator.
Die folgende Beschreibung und die dazugehörenden Figuren befassen sich
zuerst mit der ganzen Applikationsvorrichtung (Fig. 1) sowie mit dem Applikator (Fig. 2 und 3).
Applikationsvorrichtung:
Fig. 1 zeigt eine schematische Aufsicht auf eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, die aus zwei Teilen besteht, nämlich
aus einem Applikator und einer Speisevorrichtung, aus der das Präparat in den Applikator gespeist wird. Der Applikator ist beispielsweise in einem
Rasierkopf 1 bekannter Art, auf dessen detaillierte Ausgestaltung in diesem Zusammenhang nicht eingegangen werden soll, integriert. Der Hauptbestandteil
des Applikators ist eine parallel zu den Klingen 2 angeordnete Applikati-
onsrolle 3. Die Speisevorrichtung ist im Handgriff 4 der Applikationsvorrichtung
untergebracht und besteht aus einer Minipumpe 5 und einem Reservoir 6.
Zum Rasieren wird der Rasierkopf 1 mit Hilfe des Handgriffes 4 derart über
die Haut gezogen, dass die Applikationsrolle 3 unmittelbar vor den Klingen 2 über die Haut rollt. Die Minipumpe 5 ist derart positioniert, dass sie zwischen
Daumen und Zeigefinger liegt und durch leichtes alternierendes Drükken und Wieder-Loslassen betätigt werden kann. Dadurch wird Präparat aus
dem Reservoir 6 in den Applikator gepumpt und als dünner Film auf die Applikationsrolle 3 verteilt und von dieser auf die Haut übertragen. Die
Dosierung ist einfach. Eine zu knappe Dosierung wirkt sich durch Trockenlaufen der Applikationsrolle, eine zu starke Dosierung durch Tropfenbildung
aus.
Applikator:
Die folgenden Figuren dienen der Beschreibung des Applikators.
Fig. 2 (a und b) zeigt eine Seitenansicht einer beispielhaften Ausführungsform
des Applikators und einen separaten Lagerteil,
Fig. 3 (a und b) zeigt Schnitte durch dieselbe Ausführungsform und durch
eine weitere, in einen Rasierkopf integrierte Ausführungsform.
Der Applikator besteht aus einer Applikationsrolle und einem Zufuhrsystem.
Die Applikationsrolle wird für die Applikation zum Beispiel über die Haut
gerollt. Sie ist derart dreh- und schwenkbar gelagert, dass sie beim Abrollen
in der einen Richtung (Applikationsrichtung R) ausgeschwenkt wird, während sie beim Abrollen in die andere Richtung und, wenn sie nicht rollt, in ihrer
Ruhelage verbleibt. Durch das Ausschwenken wird es möglich, dass auf der Rollenoberfläche ein dünner Film von Präparat aus dem Zufuhrsystem gegen
aussen mitgeführt wird. In Ruhestellung schirmt die Applikationsrolle das
Zufuhrsystem gegen aussen ab.
Fig. 2a zeigt den Applikator von der Seite. Er besteht aus der Rolle 3, einem
Kopfstück 21 und zwei seitlich vom Kopfstück 21 angebrachten Lagerteilen 22. Die Lager 23 in den Lagerteilen 22 sind derart gestaltet, dass sie nicht
nur eine Drehung der Rolle 3 um ihre Drehachse, sondern auch ein Ausschwenken dieser Drehachse ermöglichen. In Fig. 2b, die einen separaten
Lagerteil 22 darstellt, ist ein derart gestaltetes Lager 23 deutlich sichtbar.
Fig. 3a zeigt einen Schnitt durch den Kopfteil 21 der in Fig. 2a dargestellten
Ausführungsform des Applikators. Eine Bohrung 31, die der Zufuhr des Präparates dient, verbindet das rollentragende Ende des Kopfteiles 21 mit seinem
Anschlussende. Am Rollenende mündet die Bohrung in einen parallel zur Rolle 3 verlaufenden, gegen die Rolle 3 offenen Kanal 32. Am Anschlussende
ist die Bohrung entsprechend dem Anschluss an die Speisevorrichtung ausgestaltet. Auf beiden Seiten des Kanales 32 ist der Kopfteil zu Lippen 33.1
und 33.2 geformt.
Die Lager der Rolle 3 in den Lagerteilen 22 (siehe Figur 2) sind derart gestaltet,
dass die Rolle zwei extreme Schwenkpositionen einnehmen kann: eine "Ruhelage" (in der Figur ausgezogen dargestellt) und eine "Applikationslage"
(in der Figur gestrichelt dargestellt). Wenn die Rolle 3 in ihrer Ruhelage ist, ist sowohl die Spalte A zwischen der Lippe 33.1 und der Rolle 3, als auch die
Spalte C zwischen der Lippe 33.2 und der Rolle 3 derart schmal, dass kein
Präparat austreten kann und der Kanal 32 und damit das Zufuhrsystem gegen aussen abgeschirmt ist. Wenn die Rolle 3 von der Ruhelage in die Applikationslage
bewegt wird, verändert sich die Breite der Spalte A nicht, während sich die Spalte C verbreitert, bis in der Applikationslage ihre Breite der gewünschten
Austrittsmenge für das Präparat entspricht.
Wird die Rolle 3 in Applikationsrichtung über die Haut gezogen, wird sie
durch die Reibung zwischen der Haut und der Rolle in der Richtung des Pfeiles R gedreht und dadurch in die Applikationslage ausgeschwenkt und in
dieser gehalten. Wird die Rolle 3 in der dem Pfeile R entgegengesetzten Richtung gedreht, wird sie in die Ruhelage geschwenkt und in dieser gehalten.
Ist die Rolle 3 in ihrer Applikationslage, wird aber nicht mehr in Applikationsrichtung
gedreht, was unmittelbar nach dem Applizieren der Fall ist, wird sie durch die Oberflächenspannung der Präparateoberfläche im Spalt C
gegen die Ruhelage zurückgezogen. Es werden also zum Wiederschliessen des Spaltes C nach der Applikation die physikalischen Eigenschaften des Präparates
ausgenützt. Die Oberfläche steht unter einer Spannung, die die Oberfläehe
auf ein Minimum zu reduzieren versucht. Sind nun die Lager 23 derart ausgestaltet, dass die Lagerkräfte, die für eine Schwenkung der Rolle 3 überwunden
werden müssen, kleiner als die aus der Oberflächenspannung resultierenden Kräfte, wird die Rolle gegen die Ruhelage bewegt, sobald sie nicht
durch die Applikationsbewegung in die entgegengesetzte Richtung gedrückt wird. Wird der Applikator nach dem Schliessen des Spaltes C durch die
Oberflächenspannung sich selber überlassen, bildet sich durch Eintrocknen der Präparateoberfläche im Spalt C eine Haut, die das restliche Präparat im
Zufuhrsystem gegen aussen abschirmt. Diese Abschirmung ist genügend, um eine weitere Eintrocknung des Präparates zu verhindern und um das Präparat
zum Beispiel gegen Oxydantien und Bakterien zu schützen. Bei einer erneuten
Applikation wird die Haut, die den Spalt C bedeckt, sofort zerrissen und
stört die Applikation in keiner Weise.
Versuche haben gezeigt, dass die physikalischen Eigenschaften einer grossen
Zahl von handelsüblichen Hautpräparaten für das Rasieren den Anforderungen, die durch den beschriebenen Abschirmmechanismus gestellt werden,
entsprechen, also für eine Anwendung im erfindungsgemässen Applikator
geeignet sind.
Dadurch dass der Spalt A zwischen der Lippe 33.1 und der Rolle 3 in jeder
Schwenkposition der Rolle 3 sehr klein ist, ist der Kanal 32 der Seite der Lippe 33.1 immer gegen aussen abgeschlossen. In Ruhelage und in Applikationslage
der Rolle 3 kann dadurch kein Präparat in dieser Richtung nach aussen gelangen, in Applikationslage kann keine Verschmutzung, die die
Rolle von der Haut mitträgt an der Lippe 33.1 vorbei in den Kanal 32 gelangen.
Für zusätzlichen Schutz und Abschluss des Applikators kann er auch einen
Deckel besitzen, der nach Beenden der Applikation auf den Applikator gesetzt wird und der derart geformt ist, dass er die Rolle 3 gegen die beiden
Lippen 33.1 und 33.2 presst. Ebenso können an Stelle einer Schutzkappe zusätzliche mechanische Anpressmittel, bspw. Federn vorgesehen sein, um die
Applikationsrolle 3 gegen die Verschlusslippe zu pressen. Dies kann nötig sein, wenn bspw. ein solches Rasiergerät in Reiseausführungen starken
Druckschwankungen ausgesetzt wird und man eine zusätzliche Verschlusskraft
an der Vorrichtung wünscht.
Fig 3b zeigt einen Schnitt durch eine weitere Ausfuhrungsform des erfindungsgemässen
Applikators. Er zeigt dieselben Teile wie der in Fig. 3a dargestellte Applikator, auf seinem Kopfteil 21 ist aber ein Klingenträger 34 mit
Klingen 2 mittels beispielsweise einer Schiebe- und Schnappbefestigung aufgesetzt.
Die Rolle 3 ist vorteilhafterweise so lang wie die Breite der Klinge
oder Klingen 2. Der Klingenträger 34 ist derart auf dem Kopfteil 21 aufgesetzt, dass die Rolle parallel zu den Klingen verläuft und, wenn der Rasierkopf
in Rasierrichtung (gleich Applikationsrichtung) über die Haut geführt
wird, in der Richtung des Pfeiles R, gedreht und dabei in die Applikationslage
geschwenkt wird.
Die Applikationsvorrichtung mit Applikationsrolle 3, dem Lagerteil 23 und
einem Zuführungsteil 34 für das Medium kann auch in einem auswechselbaren Klingenträger 34 integriert sein, der so als ganzes auf einen Rasierkopf
aufgesetzt bzw. ausgetauscht werden kann. Diese Lösung hat hygienische Vorteile, da die mit der Haut jeweils in Berührung kommende Applikationsrolle
periodisch erneuert wird. Durch geeignete Massnahmen wird der auf dem Klingenträger angeordnete Zufuhrungsteil mit dem am Rasiergerät angeordneten
Zufuhrungsteil verbunden.
3 925.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur flächigen Applikation eines dünnen Filmes eines
kosmetischen oder pharmazeutischen Präparates, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine drehbar und schwenkbar gelagerte Applikationsrolle
(3) und einen parallel zur Applikationsrolle (3) zwischen zwei Lippen (33.1 und 33.2) verlaufenden Zuführkanal (32) umfasst,
der von der Rolle (3) abgedeckt ist, dass die Rolle derart schwenkbar gelagert ist, dass sie durch Abrollen in einer Richtung in die
eine, durch Abrollen in der anderen Richtung in die andere extreme Schwenklage gedrückt wird, dass die Rolle (3) in der einen extremen
Schwenklage (Ruhelage) auf den Lippen (33.1 und 33.2) aufliegt und
den Kanal (32) gegen aussen abschirmt, in der anderen extremen Schwenklage (Applikationslage) jedoch eine spaltförmige Öffnung
(C) zwischen der einen Lippe (33.2) und der Rolle (3) besteht.
2. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er Befestigungsmittel
umfasst, mit deren Hilfe auf seinem Kopfteil (21) ein Klingenträger (34) befestigt werden kann, oder dass er in einen
Rasierkopf (1) eines Rasierers integriert, oder an einem solchen befestigt ist. ■
3. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er Befestigungsmittel
umfasst, mit deren Hilfe die Applikatorrolle (3) auf mit seinem Lagerteil (22) auf einen KJingenträger (34) befestigt
werden kann.
4. Applikator nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkachse der Rolle (3) derart parallel zur Spalte (A) zwischen der Rolle (3) und der Lippe (33.1) liegt, dass
die Spalte (A) in jeder Schwenkposition der Rolle (3) eine minimale Breite hat.
5. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der durch die Schwenkung der Rolle (3) von der Ruhelage in die Applikationslage zwischen der Lippe (33.2) und der Rolle (3)
entstehende Spalt (C) in seiner Breite der für die Applikation erwünschten Austrittsmenge des Präparates entspricht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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ID=4203227
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1991
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