DE909349C

DE909349C - Bremse mit Haftvermehrer fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE909349C
Application number: DEK16742D
Authority: DE
Inventors: Dr Ernst Moeller
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1942-11-05
Filing date: 1942-11-05
Publication date: 1954-04-15

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremse für Schienenfahrzeuge, die in Verbindung mit Haftvermehrern wirkt, um bei Schienenfahrzeugen, die mit sehr hoher Fahrgeschwindigkeit verkehren, praktisch brauchbare Bremswege einzuhalten.
Haftvermehrer stellen Einrichtungen dar, die das Fahrzeug mit einer zum Eigengewicht zusätzlich hinzutretenden Kraft auf die Schiene ziehen oder drücken, wobei diese nur beim Bremsen in die Erscheinung tretende Kraft durch Elektromagnete oder durch Windleitflächen erzeugt werden kann.
Der durch die Wirkung der Haftvermehrer erhöhte Raddruck läßt eine erhöhte Abbreinsung zu. Um bei Anwendung dieser erhöhten Abbremsung der Gefahr zu entgehen, bei plötzlichem Ausfall der Zusatzhaftkraft oder bei deren willkürlicher Senkung ein Überbremsen und Feststellen des Rades eintreten zu sehen, wird gemäß der Erfindung die auf die Räder wirkende Bremskraft von der Größe der Zusatzhaftkraft abhängig gemacht. Diese Abhängigkeit kann auch selbsttätig sein. Damit bei beginnendem Schlüpfen der Bremsräder kein Festbremsen eintritt, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung die diese Bremsung am Rade erhöhende Wirkung des Haftvermehrers durch eine an sich bekannte Gleitschutzeinrichtung ausgeschaltet.
In der Zeichnung ist in Fig. i das Schema einer gemäß der Erfindung ausgestattetenDruckluftbremse veranschaulicht;die Fig. 2 und 3 zeigen Abänderungsbeispiele einer solchen Vorrichtung.
An die Bremsleitung i der Druckluftbremsanlage ist das bekannte Steuerventil 2, der Bremsluftbehälter 3, der Druckübersetzer q., der Bremszylinder 5, angeschlossen. An geeigneter Stelle des die Achsen vereinigenden Drehgestelles ist ein Haftvermehrer 6 etwa in Gestalt eines Elektromagneten angeordnet. Der Druckübersetzer ¢ steht etwa mittels eines elektromagnetisch gesteuerten Ventils unter dem Einfluß des Erregerstromes des Elektromagneten 6. Dieser Erregerstrom beeinflußt das elektromagnetisch gesteuerte Ventil des Druckübersetzers q. in der Weise, daß bei steigender Erregung des Elektromagneten der Druck im Bremszylinder 5 über den Druckübersetzer d. erhöht, bei sinkender Erregung vermindert wird.
An Stelle des Erregerstromes kann auch die Haftkraft des Haftvermehrers unmittelbar zur Einstellung der Bremskraft benutzt werden, indem der Haftvermehrer in der in Fig. 2 angedeuteten Weise auf Meßfedern 7 abgestützt wird, deren Zusammendrückung beim Bremsen ein Maß für die Haftkraft abgibt. Die Übertragung der Hubbewegung des Haftvermehrers auf den Druckübersetzer kann mechanisch oder elektrisch erfolgen. An Stelle der Feder 7 kann auch eine in Fig. 3 angedeutete Meßdose ä verwendet werden.
Sobald die Haftkraft nachläßt, wird auch die Bremskraft am Rade verringert. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um eine Druckluftbremse oder um eine Bremse anderer Art, etwa um eine elektrische Bremse handelt, bei welcher durch die Änderung der Haftkraft die Erregung geändert wird. Selbst bei der Verwendung von Kurzschlußbremsen oder Wirbelstrombremsen, deren Bremsmoment mit sinkender Drehzahl abnimmt, ist eine solche Steuerung der Bremskraft in Abhängigkeit von der Haftkraft des Haftv ermehrers von Vorteil, weil es dann eben nicht erst durch die durch den Haftvermehrer veranlaßte Überschreitung des bremsenden Momentes zum Schlüpfen des Rades zu kommen braucht. Das ist um so wichtiger, als schon durch das Schlüpfen ein Absinken des Haftwertes zwischen Rad und Schiene eintritt.
Die Wirkung des Haftvermehrers wird zweckmäßigerweise durch einen Gleitschutzregler g an sich bekannter Bauart mit überwacht (Fig. i).

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Bremse mit Haftvermehrer für Schienenfährzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Räder wirkende Bremskraft von der Haftkraft des Häftvermehrers derart gesteuert wird, daß mit steigender Haftkraft eine Erhöhung, mit sinkender Haftkraft eine Verringerung der Bremskraft eintritt. z. Bremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß für die Haftkraft durch den Erregerstrom für den Haftvermehrer bestimmt wird. 3. Bremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß für die Haftkraft aus einer zusätzlichen Einrichtung, einer Meßfeder oder auch einer Meßdose entnommen wird, die sich z. B. über das Rad auf die Schiene stützt. 4.. Bremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung eines Druckübersetzers bei Druckluftbremsen dieser der Wirkung des Erregerstromes des Haftverrnehrers unterliegt. 5. Bremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei elektrischen Bremsen, z. B. Kurzschlußbremsen oder Wirbelstrombremsen, die Erregung gesteuert wird. 6. Bremse nach Anspruch i oder einem der anderen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem ein Gleitschutzregler bekannter Art vorhanden ist, der den steuernden Einfluß des Haftvermehrers ausschaltet, sobald ein Schlüpfen bnv. Gleiten der Räder eintritt.