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"Elektropneumatischer Bremskraftregelkreis" Die Erfindung betrifft
einen elektropneumatischen Bremskraftregelkreis für druckmittelgespeiste Bremssysteme,
insbesondere von motorgetriebenen Straßenfahrzeugen, mit einem vom Fahrer betätigbaren
Notorwagenbremsventil, welches ein Relaisventil steuert und dieses seinerseits auf
einen oder mehrere Radbremszylinder einwirkt, mit einem elektronischen Steuergerät,
in d.em die Soll-Geschwindigkeit des Fahrzeuge in einem Entladekreis nachgebildet
wird und in welchem weiterhin die Ist-Verzögerung des Fahrzeugrades mit einer Soll-Verzögerung
verglichen wird und in Abhängigkeit von diesem Größenvergleich MagIetventile für
die Ein- und Auslaßventile des Relaisventils betätigt werden -(Verzögerungsregelung).
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Es sind bereits Bremskraftregelkreise der vorstehend genannten Art
namentlich durch Gleit- und Schleuderschutzvorrichtungen an Radfahrzeugen bekannt-
geworden. Bei diesen tritt die Regelkreiswirkung jedoch erst dann ein, wenn eine
bestimmte Schwelle eines die Bockier- oder Schleudergefahr anzeigenden Kriterium
(z.B. Radbeschleunigung, Differenzgeschwindigkeit verschiedener Räder) überschritten
ist. Bei normalem Bremsbetrieb, bei dem eine Blockiergefahr noch nicht gegeben ist,
wirkt daher auf alle gebremsten Räder ein zentral eingestellter Bremsdruck, der
zumindest achsweise konstant ist. Hierbei kann es jedoch zu Schwierigkeiten kommen,
wenn die Kraftübertragung zwischen Rad und Fahrbahn durch unterschiedliche Radlasten,
dynamische Lastverlagerungen, unterschiedliche Reibwerte zwischen Rad und Fahrbahn
oder auch zwischen Reibbelag und Bremstrommel bzw. -scheibe oder auch Abweichungen
in den tbersetzungselementen, nicht an allen-Rädern gleich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektropneumatischen
Bremskraftregelkreis zu schaffen, bei dem sich der Bremsdruck an den einzelnen Rädern
selbsttätig so einstellt, daß unabhängig von den erwähnten Störeinflüssen die Radverzögerung
aller gebremsten Räder gleich groß ist und nur der durch den Fahrer gewählten Verzögerung
unterworfen ist. Weiterhin sollen periodisch auftretende Störungen, wie Achsschwingungen
oder Störungen, die durch Unebenheiten der Fahrbahn, z.R.
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Schlaglöcher verursacht sind, nicht berücksichtigt werden.
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Da bei Fahrt auf einem Gefälle mit einer gewünschten konstanten Geschwindigkeit
eine über das Bremspedal betätigte Bremskraftregelung zur Erreichung einer konstanten
Verzögerung unbrauchbar ist, - der Fahrer müßte zur Erreichung einer konstanten
Geschwindigkeit die Bremspedalstellung ständig verändern- soll weiterhin eine Einrichtung
vorgesehen sein, die bewirkt, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit bei Gefällefahrt auf
einer vom Fahrergewünschten Geschwindigkeit konstant gehalten wird, ohne daß er
irgendwelche Einrichtungen ständig bedienen muß. Eine Verzögerung oder Beschleunigung
des Bahrzeuges muß natürlich auch auf einem Gefälle zu erreichen sein. Schließlich
soll bei Ausfall des Regelkreises die herkömmliche ungeregelte- Bremse betriebsbereit
sein. Durch Aufteilung der Bremsanlage in voneinander getrennte Regelkreise können
auch die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen erfüllt werden.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die die Sollgeschwindigkeit
des Fahrzeuges darstellende Spannung eines Entladevom Fahrer wählbar ist. Vorteilhafterweise
wird die Spannung kreises/durch einen vom Fahrer verstellbaren Widerstand gesteuert.
Hierdurch wird erreicht, daß ein Kondensator, der durch einen mit dem entsprechenden
Rad gekuppelten Generator aufgeladen ist, bei Betätigen der Bremse über eine durch
den vom Fahrer einstellbaren Widerstand verstellbare Konstantstromquelle entladen
wird. Die Spannung dieses Entladekreises,
die die jeweilige gewünschte
Fahrzeuggeschwindigkeit (Soll-Geschwindigkeit) darstellt, wird differenziert und
mit der differenzierten Generatorspannung, die die Ist-Verzögerung bzw. -Beschleunigung
des Rades darstellt, verglichen. In Abhängigkeit von diesem Vergleich werden Magnetventile
zur Steuerung des Bremsdruckes betätigt.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Widerstand,
durch den die Sollgeschwindigkeit eingestellt wird, direkt über das Bremspedal verstellt.
Zusätzlich kann diesem Widerstand noch ein weiterer Widerstand in Reihe gegeschaltet
werden, der die Steilheit der Entladung auf einen Wert begrenzt, bei dem ein Blockieren
der Räder noch rrerhindert wird. Dieser weitere Widerstand kann durch den Fahrer
oder selbsttätig je nach Ladezustand, Straßenverhältnissen oder Reibwert zwischen
Rad und Fahrbahn verstellt werden.
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Nach der weiteren Erfindung sind mit dem Brems- und dem Gaspedal elektrische
Schalter gekoppelt, die bewirken, daß der o.a. Regelkreis nur dann eingeschaltet
ist, wenn(mindestens) eines der Pedale betätigt ist. Sind beide Pedale in Ruhestellung,
so wird von der o.a. Verzögerungsregelung auf eine Geschwindigkeitsregelung umgeschaltet,
die bewirkt, daß die Geschwindigkeit des Fahrzeuges unabhängig von der Neigung eines
Gefälles konstant gehalten wird. Dies geschieht
dadurch, daß die
Generatorspannung differenziert wird, wodurch man eine der Radbeschleunigungproportionale
Spannung erhält. Ist diese Spannung positiv (Beschleunigung) wird der Bremsdruck
erhöht, ist sie null (Geschwindigkeit konstant), wird der anliegende Bremsdruck
konstant gehalten und ist sie negativ (Verzögerung), so wird der Bremsdruck abgesenkt.
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Weiterhin sind die Ventile der druckmittelbetriebenen Bremsanlage
so ausgestaltet und miteinander verbunden, daß bei Ausfall des elektronischen Regelkreises
bzw. Ausfall der gesamten elektrischen Anlage des Fahrzeuges, ein Bremsen mit einem
dann ungeregelten, herkömlichen Bremssystem weiterhin möglich ist.
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In den Zeichnungen sind weitere Einzelheiten in unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen jeweils einander
entsprechende Bauteile bezeichnen. Es zeigt Fig. 1 Elektromagnetischer Bremskraftreglerkreis
zur Verzögerungsregelung, Fig. 2 elektronische Steuerung der Verzögerungsregelung,
Fig. 3 elektromagnetischer Bremskraftregelkreis umschaltbar zwischen Verzögerungs-
und Geschwindigkeitsregelung, Fig. 4 elektronische Steuerung umschaltbar zwischen
Verzögerungs- und Geschwindigkeitsregelung,
Fig. 5 13 elektropneumatisokerBremskraftregelkreis.
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In Fig. 1 ist beispielshaft für einen Radsatz ein Bremskraftregelkreis
dargestellt. Ein mit einem nicht dargestellten Radsatz gekuppelter Generator 1,
der vorzugsweise eine Wechselspannung abgibt, ist mit einem Frequenz-Spannungs-Umsetzer
2 verbunden, dessen Gleichspannung einer elektronischen Steuereinrichtung 3 zugeführt
wird. Diese Steuereinrichtung 3 wird durch einen mit dem Bremspedal 4 gekoppelten
verstellbaren Widerstand 5 beeinflußt und über einen mit dem Bremspedal gekoppelten
Schalter 6 mit der Versorgungsspannung verbunden. Über das Bremspedal 4 wird weiterhin
ein Notorwagenbremsventil 7, das mit einem Druckluftbehälter 8 verbunden ist, betätigt.
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Im Motorwagenbremsventil 7 befindet sich ein Kolben 9, der mit dem
Bremspedal 4 verbunden ist. Ueber eine Feder 10 wirkt der Kolben 9 auf einen weiteren
Kolben 11, welcher über ein Rohr 12 auf einem Doppelventilsitz 13 endet. Dieser
Doppelventilsitz 13 wird über eine Feder 14 geschlossen. Die Kammer 15 zwischen
dem Kolben 11 und dem Doppelventilsitz 13 ist mit einer Leitung 16 verbunden, die
den Ausgang des Motorwagenbremsventils 7 darstellt. Weiterhin ist noch eine Öffnung
17 zur Atmosphäre vorgesehen.
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Die Leitung 16 ist mit einem Doppelmagnet-Relais-Ventil 18 verbunden
und mündet dort in eine- Kammer 19, die mit den Magnetventilen 20, 21 in Verbindung
steht. Diese Magnet ventile 20, 21 werden über Magnete 22, 23, die von der elek--tronischen
Steuereinrichtung 3 gesteuert werden, betätigt.
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Das Magnetventil 23 steht über ein Rohr 24 in Verbindung mit einer
weiteren Kammer 25, die durch einen Kolben 26 begrenzt wird. Der Kolben 26 weist
eine Auslaßöffnung 36 zur Atmosphäre und einen Ventil sitz 28 auf. ttber diesen
Ventilsitz 28 wird ein weiterer Kolben 29 gegen den Druck einer Feder 30 bewegt
und über dessen Ventil sitz 31 die Kammer 19 mit einer Leistung 32 verbunden. Diese
Leitung 32 ist jeweils mit einem Radbremszylinder 33 verbunden, dessen Kolben 34
mit den Bremsbacken bzw. -scheiben 35 des jeweiligen Rades verbunden ist.
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Die Funktion des Bremskraftregelkreises nach Fig. 1 sei im folgenden
beschrieben: Drückt der Fahrer das Bremspedal 4, so wird der Schalter 6 geschlossen,
wodurch die elektronische Steuereinrichtung 3 an die Versorgungsspannung angeschlossen
wird. Gleichzeitig wird der Widerstand 5, 7 verstellt, wodurch die gewünschte (Soll)-Verzögerung
des Fahrzeuges eingestellt wird. Weiterhin wird der Kolben 9 des Notorwagenbremsventils
7 herabgedrückt. Über die Feder 10 und den Kolben 11 wird der Ventil sitz 13 gegen
den Druck der Feder 14 geöffnet, so daß Druckluft
aus dem Druckluftbehälter
8 in die Kammer 15 strömt und von dort über die Leitung 16 in die Kammer 19 des
Doppel-Magnet-Relais-Ventils 18. Die Magnete 22, 23 seien noch in nicht erregtem
Zustand, so daß das Magnetventil 20 (Einlaßventil) geöffnet das Magnetventil 21
(AuslaBventil) geschlossen ist. Das Druckmittel gelangt daher von der Kammer 19
über das geöffnete Magnetventil 20 und das Rohr 24 in die Kammer 25. Durch den Druck
in Kammer 25 wird der Kolben 26 und damit der Kolben 29 angehoben, so daß der Ventil
sitz 31 öffnet und Druckmittel von der Kammer 19 in die Leitung 32 gelangt.
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Der Radbremszylinder 33 wird mit Druck beaufschlagt und über den Kolben
34 wird die Bremse angezogen, und zwar so lange, bis der Druck in der Kammer 15
des Notorwagenbremsventils 7 dem durch das Bremspedal 4 über die Feder 7 vorgespannten
Kolben 9 das Gleichgewicht hält, worauf sich der Kolben 11 aufwärts bewegt und den
Ventil sitz 13 wieder schließt. Somit wird der Druck in der Kammer 15 bis hin zur
Leitung 32 konstant gehalten, die eingestellte Bremsstufe ist damit festgelegt.
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In der elektronischen Steuereinrichtung wird nun die über den Widerstand
5 bestimmte Soll-Verzögerung mit der Ist-Verzögerung der einzelnen Räder verglichen
und in Abhängigkeit von diesem Vergleich die Magnete 22 und/oder 23 erregt.
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Es sind nun 3 Fälle zu unterscheiden: 1) Die Soll-Verzögerung ist
größer als die Ist-Verzögerung, der Bremsdruck muß erhöht werden.
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Das Einlaßventil 20 muß geöffnet, das Auslaßventil 21 geschlossen
sein. Beide Magnete 22,23 sind nicht erregt.
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In diesem Fall ist aber auch der Bremsmitteldruck in Kammer 15 kleiner
als der Druck der Feder 10. Der Ventilsitz 13 wird geöffnet, Druckmittel strömt
nach und der Bremsdruck wird erhöht.
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2) Die Soll-Verzögerung ist gleich der Ist-Verzögerung, der Bremsdruck
muß konstant gehalten werden. Beide Magnet ventile 20 und 21 müssen geschlossen
sein. Magnet 22 wird erregt, Magnet 23 bleibt unerregt.
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3) Die Soll-Verzögerung ist kleiner als die Ist-Verzögerung, der Bremsdruck
muß abgesenkt werden. Magnetventil 20 bleibt geschlossen, Magnetventil 21 wird geöffnet,
d.h. beide Magnete 22,23 werden erregt. Der Druck in Kammer 25 entweicht über das
geöffnete Magnetventil 21 über die Auslaßöffnung 36 zur Atmosphäre. Der Druck in
Leitung 32 ist grösser als der in Kammer 25, der Kolben 26 bewegt sich abwärts.
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Dadurch wird der Ventilsitz 28 geöffnet, der Druck in Leitung 32
entweicht, um ebenfalls über die Auslaßöffnung 36 zur Atmosphäre, und zwar so lange,
bis der Druck in Kammer
27 und Leitung 32 wieder gleich groß sind,
was erst wieder erreicht wird, wenn das Magnetventil 21 wieder durch den elektronischen
Steuerkreis 3 geschlossen wird.
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Auf diese Weise erfolgt die Betätigung der Bremse unter Berücksichtigung
der tatsächlichen Gegebenheiten, d.h. Störungen durch unterschiedliche Radlasten,
dynamische Lastverlage rungen, Reibwertunterschiede zwischen Reibbelag und Bremsder
trommel etc. werden ausgeglichen, ohne daß/Fahrer die Stellung des Bremspedals verändern
muß.
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Läßt der Fahrer das Bremspedal 4 wieder los, so wird die elektronische
Steuereinrichtung über den Schalter 6 von der Versorgungsspannung abgetrennt. Die
Magnete 22 und 23 werden stromlos, das Magnetventil 20 wird geöffnet, Magnetventil
21 geschlossen. Gleichzeitig wird der Kolben 9 des Motorwagenbremsventils 7 durch
die Feder 10 aufwärts bewegt, da der Gegendruck durch das Bremspedal 4 fehlt. Durch
den Druck in Kammer 15 wird auch der Kolben 11 aufwärts bewegt, wodurch der innere
Teil des Ventilsitzes 13 geöffnet wird und der Druck in Kammer 15 über das Rohr
12 und die Öffnung 17 zur Atmosphäre entweichen kann. Damit werden auch Leitung
16, Kammer 19 und Kammer 25 über die Öffnung 17 entlüftet. Der Kolben 26 bewegt
sich durch den noch vorhandenen Druck in Leitung 32 abwärts, so daß der Ventil sitz
28 öffnet und nun auch die Leitung 32 und damit auch der Bremszylinder 33 über
die
Auslaßöffnung 36 entlüftet werden. Die Bremse wird also gelöst.
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In Fig. 2 ist die elektronische Steuereinrichtung,wie sie bei dem
elektropneumatischen Bremskraftregelkreis nach Fig.1 verwendet wird, beschrieben.
Das Gerät.selbst ist gestrichelt umrandet. Eingangsseitig ist der mit dem Fahrzeugrad
gekuppelte Generator 1, der eine.der Radumfangsgeschwindigkeit:proportionale Wechselspannung
erzeugt1 und der Frequenz-Spannungs-Umsetzer 2> der diese Spannung in eine Gleichspannung
umformt, angeschlossen. Ausgangsseitig sind die beiden Magnete 22,23 des Doppelmagnet-Relais-Ventils
18 angeschlossen.
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Der Frequenz-Spannungsumsetzer 2 ist mit der Anode einer Diode 37
verbunden, deren Kathode mit einem Kondensator 38 und einer einstellbaren Konstantstromquelle
39 verbunden ist.
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Die Anode der Diode 37 ist weiterhin mit einem ersten Differenzierglied
40 , die Kathode mit einem zweiten Differenzierglied 41 verbunden. Der Ausgang des
ersten Differenziergliedes 40 ist mit dem positiven Eingang eines ersten Komparators
42 und dem negativen Eingang eines zweiten Komparators 43 verbunden, während der
Ausgang des zweiten Differenziergliedes 41 mit dem negativen Eingang des ersten
Komparators 42 und dem positiven Eingang des zweiten Komparators 43 verbunden ist.
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Die Ausgänge der beiden Komparatoren 42,43 sind mit einer Logik
schaltung
verbunden,wnd zwar ist der Ausgang des Kompa-Gatters rators 42 jeweils mit dem Eingang
eines ÅMD-44/und eines OR-Gatters 45 verbunden, ijer Ausgang des Komparators 43
ist mit einem Invertierer 46 und dessen Ausgang jeweils mit einem Eingang des AND-44
und des OR-Gatters 45 verbunden.
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Die Ausgänge des OR-Gatters 45 und des AND-Gatters 44 sind jeweils
über Schaltverstärker 47,48 mit den Magneten 22 bzw.
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23 des Doppelmagnet-Relaisventiles 18 verbunden.
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Schließlich ist die Konstantstromquelle mit dem verstellbaren Widerstand
5 verbunden.
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Im folgenden sei die Wirkungsweise der elektronischen Steuereinrichtung
beschrieben.
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Ist das Bremspedal 4 nicht betätigt, so ist der Schalter 6 geöffnet,
die elektronische Steuereinrichtung 3 stromlos.
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Erst wenn der Fahrer das Bremspedal 4 betätigt,wird die elektronische
Steuereinrichtung 2 über den Schalter 6 mit der Versorgungsspannung verbunden.
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Die der Radumfangsgeschwindigkeit proportionale Wechselspannung des
Generators 1 wird im Frequenz-Spannungsumsetzer 2 in eine Gleichspannung umgewandelt.
Diese Spannung, die der Ist-Geschwindigkeit des Rades proportional ist, lädt den
Kondensator 38 auf und wird dort gespeichert. Tritt nun der
Fahrer
das Bremspedal, so wird über den Widerstand 5 die Stromstärke der Konstantstromquelle
39 eingestellt. Der Kondensator wird zeitlinear über die Konstant stromquelle entladen,
und zwar umso schneller, jegrößer der Entladestrom ist, d .h. je kleiner der Wert
des Widerstandes 5 und damit je tiefer das Bremspedal 4 durchgedrückt ist. Die Spannung
am Kondensator 38 nimmt also bei einem Bremsvorgang linear mit der Zeit ab und stellt
somit das Referenzsignal dar, das der gewunschten Sollgeschwindigkeit entspricht.
Diese Spannung wird in dem Differenzierglied 41 differenziert, so daß an dessen
Ausgang ein Signal auftritt, das der eingestellten Soll-Verzögerung entspricht.
Die Ausgangsspannung des Frequenz-Spannungs-Umsetzers, die der tatsächlichen Radgeschwindigkeit
(Ist-Geschwindigkeit) entspricht, wird in dem Differenzierglied 40 differenziert,
so daß an dessen Ausgang eine der Ist-Verzögerung des Rades proportionale Spannung
anliegt.
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Die beiden Spannungen, die der Ist- bzw. Soll-Verzögerung entsprechen,
werden den Komparatoren 42 und 43 zugeführte Hierbei sind wiederum,wie oben angeführt,
3 Fälle zu unterscheiden: 1) Die Soll-Verzögerung ist größer als die Ist-Verzögerung.
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Der Komparator 43 ist durchgeschaltet, d.h. an seinem Ausgang liegt
eine logische "1", der Komparator 4-2 ist gesperrt,
an seinem Ausgang
liegt eine logische "0", 2) Die Soll-Verzögerung ist gleich der Ist-Verzögerung.
Die Ausgangsspannungen beider Differenzierglieder 40,41 sind gleich groß, beide
Komparatoren 42, 43 sind gesperrt, d.h.
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en beide Komparatoren 42, 43 führen an ihren Ausgäng eine logische
"O".
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3. Die Soll-Verzögerung ist kleiner als die Ist-Verzögerung.
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Der Komparator 42 ist durchgeschaltet und führt an seinem Ausgang
eine logische '11"; der Komparator 43 ist gesperrt und führt eine logische "0",
In den Logikbausteinen 44,45,46 werden die Ausgangesignale der Komparatoren 42,43
entsprechend codiert,Staß die Magnete 22 und/oder 23 entsprechend erregt bzw. nicht
erregt werden.
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rund, wie oben angeführt, im Fall 1 der Bremsdruck erhöht, im Fall
2 konstant gehalten und im Fall 3 abgesenkt wird.
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Die Komparatoren müssen(z.B. durch geeignete Rückkopplung) in ihrer
Ansprechempfindlichkeit so eingestellt werden, daß kurzfristige Störungen durch
Fahrbahnstöße, Achsschwingungen etc.
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noch nicht zu einem Ansprechen führen. Dadurch wird für jedes Rad
eine individuell angepaßte Bremskraftregelung erreicht.
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Weiterhin werden sie durch geeignete Rückkopplungen ein Schaltverhalten
entsprechend einer Hysteresekurve aufweisen, wodurch ebenfalls die gewünschte Unempfindlichkeit
gegen kurzfristige
Störeinflüsse erzielt wird.
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Der nach der Theorie nicht mögliche Fall, daß beide Komparatoren 42,
43 eine logische 1 führen (die Soll-Verzögerung müßte gleichzeitig sowohl größer
als auch kleiner als die Ist-Verzögerung sein), kann, bedingt durch die Hysterese
der Komparatoren u.U. einmal auftreten. In diesem Fall stimmen jedoch Soll- und
Ist-Verzögerung annähernd überein, so daß auch in diesem Fall der Bremsdruck konstant
gehalten werden soll, d.h. Magnet 22 ist erregt, Magnet 23 ist nicht erregt zu halten.
Auch auf diesen Fall ist die Logik der Bausteine 44,45,46 angelegt.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung des elektropneumatischen Bremskraftregelkreises.
Gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 beziehen sich teils auf identische teils auf
in ihrer Funktionsweise ähnliche Bauteile. Schaltung und Wirkungsweise des Generators
1, des Frequenzsspannungsteilers 2, des Doppelmagnet-Relais-Ventils 18 und des Radbremszylinders
33 sind gleich wie bei der Ausführung nach Fig. 1.
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Das Notorwagenbremeventil 7 ist als Dreiwegeventil ausgebildet.
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Der Kolben 11 mit Rohr 12 der Fig. 1 ist jetzt geteilt und zu einem
oberen Kolben 49 mit einem Rohr 50 und einem unteren Kolben 51 und Rohr 52 ausgebildet.
Zwischen diesen beiden Kolben 49, 51 befindet sich eine Kammer 53,in die eine Leitung
54 führt.
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Die übrigen Teile des Motorwagen-Bremsventils 7 sind analog dem Notorwagen-Bremsventil
der Fig. 1 ausgebildet. Die, Leitung 54
ist mit einem Magnetventil
55 verbunden. Bei stromlosem Magneten 56 ist ein oberer Ventilsitz 57, der mit einem
Druckluftbehälter 58 verbunden ist, durch eine Feder 59 geschlossen, ein unterer
Ventil sitz 60, der über eine Auslaßöffnung 61 mit der Atmosphäre verbunden ist,
geöffnet. Die Stromzuführung zu dem Magneten 56 erfolgt über eine Leitung 62, in
der in Serie ein Schalter 67, der über das Gaspedal 64 betätigt wird, und der Schalter
6, der über das Bremspedai 4 betätigt wird, liegen. Die Leitung 62 ist über ein
Relais 65 mit dem Pluspol der Versorgungsspannung verbunden. Gesteuert wird dieses
Relais 65 über eine Leitung 66, die mit dem Ausgang des Frequenz-Spannungs-Umsetzers
2 verbunden ist.
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Die elektronische Steuereinrichtung 3 weist einen weiteren Steuereingang
auf, der über die Leitung 67 mit dem Magneten 56 verbunden ist, ihre Versorgungsspannung
wird über eine Leitung 68 zugeführt, die mit dem Relais 65 verbunden ist.
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Die Wirkungsweise des Bremskraftregelkreises nach Fig. 3 sei im folgenden
beschrieben.
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Betätigt der Fahrer das Bremspedal 4,so wird der Schalter 6 geöffnet,
der Magnet 56 ist stromlos, das Magnetventil 55 befindet sich in der gezeichneten
Stellung. Der Bremsvorgang läuft, wie oben unter Fig. 1 beschrieben, ab, die Bremskraft
wird entsprechend der Sollverzögerung geregelt. Soll das Fahrzeug beschleunigt werden
oder in der Ebene oder am Berg mit
konstanter Geschwindigkeit fahren,
so betätigt der Fahrer das Gaspedal 64, wodurch der Schalter 63 geöffnet wird; dadurch
ist der Magnet 56 ebenfalls stromlos. Die Bremsanlage bleibt unbetätigt.
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Befindet sich das Fahrzeug auf einem Gefälle, so soll die Bremskratb
so geregelt werden, daß das Fahrzeug seine jeweilige Geschwindigkeit beibehält,
die es zu dem Zeitpunkt inne hat, zu dem der Fahrer sowohl das Bremspedal 4 als
auch das Gaspedal 64 losläßt. Das Relais 65 sei durchgeschaltet. Die elektronische
Steuereinrichtung 3 liegt an Versorgungsspannung.
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Über die Leitung 62 ist der Magnet 56 erregt. Der Ventil sitz 57 ist
geöffnet,der Ventilsitz 60 geschlossen. Es strömt Druckmittel aus dem Druckluftbehälter
58 durch das Magnetventil 55 und die Leitung 54 in die Kammer 53 des Motorwagen-Bremsventils
7. Der Kolben 51 wird herabgedrückt und öffnet den Ventilsitz 13. Es strömt Luft
aus dem Druckluftbehälter 8 in die Kammer 15 und über die Leitung 16 zu dem Doppelmagnet-Relais-Ventil
18.Über die Feder 10 im Motorwagen-Bremsventil 7 wird gleichzeitig der Kolben 49
heruntergedrückt.
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Ist der Druck in Kammer 53 und Kammer 15 gleich groß, so bewegen sich
die Kolben 49 und 51 wieder nach oben, der Ventil sitz 13 wird wieder geschlossen.
Über die Leitung 67 wird an den Steuereingang der elektronischen Steuereinrichtung
3 eine Spannung gelegt, wodurch auf eine Geschwindigkeitsregelung umgeschaltet wird.
Erhöht sich die Fahrzeuggeschwindigkeit (Beschleunigung
positiv),
so muß der Bremsdruck erhöht werden, die Magnete 22 und 23 bleiben stromlos. Ist
die Geschwindigkeit konstant (Beschleunigung null), muß der Bremsdruck konstant
gehalten werden, Magnet 22 wird erregt, Magnet 23 bleibt stromlos. Erniedrigt sich
schließlich die Geschwindigkeit, so muß der Bremsdruck abgesenkt werden, die Magnete
22 und 23 werden erregt.
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Damit bei stehendem Fahrzeug und nicht betätigtem Bremspedal 4 bzw.
Gaspedal 64 der Magnet 56 nicht ständig erregt ist, wurde das Relais 65 vorgesehen,
welches erst bei einer sehr kleinen Mindestgeschwindigkeit, bei der der Generator
eine bestimmte Spannung abgibt, durchschaltet. Dies hat weiterhin den Vorteil,daß
das auf einem Gefälle abgestellte Fahrzeug ungewollt, etwa wegen-defekter Handbremse,
nur mit dieser Mindestgeschwindigkeit ins Rollen kommen kann, da sich die Geschwindigkeitsregelung
einschaltet und das Fahrzeug selbsttätig gebremst wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nach Abbremsen unter diese
sehr kleine Mindestgeschwindigkeit, die elektronische Steuereinrichtung abgeschaltet
wird, dadurch die Magnete 22 und 23 stromlos werden und somit der volle, ungeregelte
Bremsdruck als Standbremse wirkt.
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Soll nun während der Gefällefahrt die Fahrzeuggeschwindigkeit verändert
werden, so betätigt der Fahrer in gewohnt-er Weise
das Bremspedal
4 oder das Gaspedal 64. Dadurch wird über die Schalter 6 bzw. 63 die Stromzufuhr
zum Magneten 56 und zur Steuerleitung 67 unterbrochen. Dadurch wird von der Geschwindigkeitsregelung
auf die Verzögerungsregelung umgeschaltet.
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Das Bremsen erfolgt wie oben bei Fig. 1 erläutert. Soll das Fahrzeug
beschleunigt werden, muß das Bremsystem entlüftet werden. Durch Betätigen des Gaspedals
64 wird der Schalter 63 geöffnet, der Magnet 56 wird stromlos, der Ventilsitz 57
wird geschlossen, Ventilsitz 60 geöffnet, so daß die Kammer 53 und die Leitung 54
über die Auslaßöffnung 61 des Magnetventils 55 entlüftet werden. Durch den noch
vorhandenen Druck in Kammer 15 werden die Kolben 49 und 51 angehoben, der innere
Teil des Ventilsitzes 13 öffnet und die Kammer 15 wird über die Rohre 52 und 50
zur Öffnung 17 und damit zur Atmosphäre entlüftet.
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Die Entlüftung des Doppelmagnet-Relais-Ventils 18 erfolgt wie bereits
oben beschrieben.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß die wirksamen Kolbenflächen im
Motorwagenbrems-Ventil so dimensioniert werden, daß der für die Geschwindigkeitsregelung
erforderliche Druck auf ein Maximum -beschränkt wird.
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Weiterhin sollte das Fahrzeug bei der Geschwindigkeitsregelung mit
einem übergeordneten Antiblockiersystem ausgestattet sein, das bei Blockiergefahr
z.B. durch Glatteis ein Lösen der Bremsen
bewirkt. Ohne ein solches
Anti-Blockiersystem müßte der Fahrer bei Blockiergefahr auf einem Gefälle zur Vermeidung
des Blockierens das-Gaspedal betätigen, wozu er aufgrund psychologischer Hemmungen
kaum rechtzeitig in der Lage sein wird.
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In Fig. 4 ist die elektronische Steuereinrichtung 3 gezeigt, wie sie
in einem Bremskraftregelkreis nach Fig. 3 verwendet wird.
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Aufbau und Wirkungsweise der Bauteile 37 bis 48,wie sie zur Verzögertzgsregelung
verwendet werden, wurden oben bereits er läutert.
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Zur Geschwindigkeitsregelung sind noch zusätzliche Bauteile vorgesehen,
die wie folgt verbunden sind.
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Der Ausgang des Differenziergliedes 40 ist jeweils mit dem positiven
bzw. negativen Eingang von Komparatoren 69 bzw.
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70 verbunden, deren negativer bzw. positiver Eingang ist mit dem Bezugspotential
des Generators 1 verbunden. Die Ausgänge der Komparatoren 69 bzw. 70 sind mit Schaltern
71 bzw. 72 verbunden. Am Ausgang des Schalters 71 liegt demnach wahlweise der Ausgang
des Komparators 69 oder 421am Ausgang des liegt Schalters 72/der Ausgang des Komparators
70 oder 43. Die Schalter 71 und 72 werden über ein Relais 73, welches über die Leitung
67 gesteuert wird, betätigt. Bei stromführendem
Relais 73 befinden
sich die Schalter 71 und 72 in der gezeichneten oberen Stellung. Die Schalter 71
bzw. 72 sind analog der Schaltung nach Fig. 2 mit den Logikbausteinen 44, 45 und
46 verbunden. Im folgenden sei die Wirkungsweise beschrieben. Hat das Fahrzeug eine
gewisse Mindestgeschwindigkeit erreicht und damit die Spannung am Frequenz-Spannungs-Umsetzer
2 eine gewisse Schwelle überschritten, so schaltet das Relais 65 durch; über die
Leitung 683 wird die elektronische Steuereinrichtung 3 mit der Versorgungsspannung
verbunden. Wird nun vom Fahrer das Bremspedal 4 betätigt, so ist der Schalter 6
geöffnet, die Leitung 67 und das Relais 73 sind/ stromlos, die Schalter 71 und 72/in
der unteren Stellung, so daß die Logik 44,45,46 mit den Komparatoren 42 und 43 Verbunden
ist. Die Verzögerungsregelung nach Fig. 2, deren Wirkungsweise oben beschrieben
wurde, ist in Betrieb. Werden dagegen Bremspedal 4 als auch Gaspedal 64 nicht betätigt,
so sind die Schalter 6 und 63 geschlossen, der Magnet 56 ist erregt und gleichzeitig
das Relais 73 durchgeschaltet, so daß sich die Schalter 71 und 72 in der oberen
gezeichneten Stellung befinden.
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Die Logik 44,45,46 ist jetzt mit den Komparatoren 69 und 70 verbunden.
Ist nun die Spannung am Differenzierglied positiv (Fahrzeug beschleunigt), so führt
der Komparator 69 an seinem Ausgang eine logische "1",der Komparator 70 eine logische
"O" und beide Magnete 22 und 23 sind erregt, der Bremsdruck wird
erhöht.
Ist die Geschwindigkeit des Fahrzeuges konstant, so ist die Ausgangsspannung des
Differenziergliedes null und die Komparatoren 69 und 70 führen beide an ihren Ausgang
eine logische Null, der Magnet 22 ist erregt, Magnet 23 stromlos, der Bremsdruck
wird konstant gehalten. Ist die Spannung am Differenzierglied dagegen negativ (Fahrzeug
verzögert), so führt der Ausgang des Komparators 69 eine logische oder Ausgang des
Komparators 70 eine logische "1", beide Magnete 22 und 23 sind erregt, der Bremsdruck
wird abgesenkt.
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Auch hier sind die Komparatoren 69 und 70 durch geeignete Rückkopplung
mit einem Hystereseverhalten versehen, um kurzfristige Störungen auszugleichen und
ein höherfrequentes Schwingen des Regelkreises zu vermeiden. Die durch das Relais
73 betriebenen Schalter 71 und 72 können selbstverständlich auch elektronische Schaltglieder
aufweisen und müssen auch nicht an der hier gezeigten Stelle angebracht sein. Für
den Fachmann sind viele Arten naheliegend, einen oder mehrere Schalter, die über
ein Signal auf der Leitung 67 betätigt werden, so anzubringen, daß von der Verzögerungsregelung
auf die Beschleunigungsregelung umgeschaltet wird. Auch mittels einer geeigneten
Schaltung von logischen Bausteinen, an die die Ausgänge der Komparatoren 42,43,69
und 70 und die Steuerleitung 67 ständig angeschlossen ist, ist dies erreichbar.
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Tabelle am Ende der Beschreibung/ Die / zeigt in einer zusammenfassenden
Darstellung in Form einer Wahrheitstabelle die Schaltzustände der Komparatoren
42,43,69,70
und der Magneten 22,23 bei den verschiedenen Fahrt- bzw. Verzögerungszuständen,
wie sie oben im Text bereits beschrieben wurden.
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In Fig. 5 ist beispielhaft eine weitere Ausgestaltung des Bremskraftregelkreises
dargestellt, bei dem das Motorwagenbremsventil 7 eine andere Ausgestaltung erfahren
hat und noch ein weiteres, über das Gaspedal bedienbare Ventil vorgesehen ist.
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In Fig. 5 ist beispielshaft eine weitere Ausgestaltung des Bremskraftregelkreises
dargestellt, bei dem das Motorwagenbremsventil 7 eine andere Ausgestaltung erfahren
hat und noch ein weiteres, über das Gaspedal bedienbare Ventil vorgesehen ist.
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Im folgenden werden nur noch die Unterschiede gegenüber den Fig. 1
und 3 erläutert. Die Bezugszeichen stimmen auf denen der anderen Fig. überein.
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Das Motorwagenbremsventil 7 stimmt mit seinen Teilen 9 bis 15 mit
Fig. 1 überein. Zwischen Kammer 15 und Leitung 16 ist ein weiterer Doppelventilsitz
74 geschaltet, bei dem ein Kolben mit Rohr 75 über eine Feder 76 auf den Doppelventilsitz
74 einwirkt. Über einen Stößel 77 der mit dem Bremspedal 4 verbunden ist, wird der
innere Sitz des Doppelventilsitzes 74 betätigt und der Kolben und Rohr 75 bewegt.
Die Leitung IG
ist von der Kammer 19 des Doppelmagnet-Relais-Ventiles
18 durch ein weiteres Ventil 78 getrennt, welches über einen Stößel 79 der über
das Gaspedal 64 betätigt wird, die Verbindung öffnet oder trennt. Ein Kolben 80
der über eine Feder 81 nach oben bewegt wird, wirkt auf einen Doppelventilsitz 82.
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Die Wirkungweise sei im folgenden beschrieben: Über das Relais 65
und die Schalter 6 und 63 wird, wie bereits beschrieben, zwischen Geschwindigkeits-
und Verzögerungsregelung umgeschaltet. Bei einer Bremsung des Fahrzeuges über das
Bremspedal 4 wird, wie beschrieben, in der Kammer 15 ein Druck aufgebaut. Über den
Stößel 77 wird der Kolben mit Rohr 75 herabgedrückt, das Druckmittel strömt von
Kammer 15 in die Leitung 16. Da sich das Gaspedal 64 in oberer Stellung befindet,
ist der innere Teil des Doppelventilsitzes 82 durch das Druckmittel, welches durch
das Rohr des Kolbens 80 strömt, geöffnet und kann in die Kammer 19 gelangen. Der
Bremsvorgang läuft wie oben beschrieben ab. Soll das Fahrzeug wieder beschleunigt
werden, so wird über das Gaspedal 64 der Stößel 79 herabgedrückt, das Rohr des Kolbens
80 wird verschlossen, derwird Kolben 80/gleichzeitig nach unten bewegt, das Druckmittel
entweicht über die Öffnung 83 zur Atmosphäre, wodurch die Bremse gelöst wird.
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Werden bei Gefällefahrt beide Pedale 64 und 4 nicht betätigt, so gelangt
das Druckmittel aus dem Druckluftbehälter 8 über
das Rohr 75 in
die Leitung 16, da der Stößel 77 den inneren Teil des Doppelventilsitzes 74 öffnet.
Ebenso ist das Ventil 78 geöffnet, in Kammer 19 baut sich ein Druck auf, so daß
die Geschwindigkeitsregelung in beschriebener Weise abläuft.
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Die Erfindung ist nicht auf die angeführten Beispiele beschränkt.
Der Fachmann kennt weitere Ausführungen von Verbindungsmöglichkeiten von Ventilen,
mit denen in naheliegender Weise ein Bremskraftregelkreis in Verbindung mit einer
elektronischen Steuerung aufgebaut werden kann.
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Auch sei noch darauf hingewiesen, daß auch andere elektronische Steuereinrichtungen,
wie sie in Antiblockiersystemen verwendet werden über den begrenzten Anwendungsfall
"Antiblockiersystem" hinaus zur Bremskraftregelung verwendet werden können, indem
die Ansprechschwelle nicht von einer maximalen Verzögerung bestimmt wird, sondern
vom Fahrer entsprechend einer gewünschten Verzögerung eingestellt werden kann.
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Die vorstehende Beschreibung sieht als Druckmittel für das Bremssystem
Druckluft vor. Selbstverständlich können auch andere Druckmittel, insbesondere Flüssigkeiten
wie Öl verwendet werden.
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W a h r h e i t s t a b e l l e Verzögerungsregelung Geschwindigkeitaregelung
Bremsdruck Magnetventile (Ist>Soll) (Ist<Soll) (b>0) (b<0) (Einlaß)
(Auslaß Fahrzeu 42 43 Fahrzeu 69 70 22 23 Ist < Soll 0 1 b < 0 0 1 absenken
1 1 J = Soll 0 0 b= 0 0 0 konstant 1 0 J > Soll 1 0 b> 0 1 0 erhöhen 0 0 verboten
1 1 verboten 1 1 konstant 1 0 "O" Spannung auf Null (Magnet stromlos) "l" Spannung
hoch (Magnet erregt) "b" Fahrzeugbeschleunigung "Ist" Rad-Ist-Verzögerung "Soll"
Rad-Soll-Verzögerung