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Schwingungsdämpfer für Freileitungen Freileitungen geraten durch den
Wind leicht in lotrechte Schwingungen, wobei sie besonders an ihnen Stützpunkten
Beanspruchungen ausgesetzt werden, die zu einem Bruch führen können. Zur Vermeidung
dieses Übelstandes ist bereits vorgeschlagen worden, die Schwingungen durch besondere
an den Leitungen aufgehängte .Dämpfer zu mildern. Diese Dämpfer bestehen gewöhnlich
aus einem oder mehreren Gewichten, die lotrecht unter der Leitung aufgehängt und
an dieser unter Vermittlung von Federn, gegebenenfalls in Vereinigung mit federnden
Luftpolstern, befestigt sind. Ein bekannter Dämpfer besteht aus auf einem lotrecht
hängenden Bolzen lose aufgereihten Metallscheiben, die beim Herabschwingen der'
Leitung nacheinander herabfallen und aneinander anschlagen und dadurch das darauffolgende
Hinaufschwingen der Leitung dämpfen. Bei diesem Dämpfer wird die Schwingungsenergie
durch das Anschlagen der Scheiben aneinander vernichtet, indem die Energie zunächst
teilweise in Vibrationen des Metallmaterials übergeht, ehe sie schließlich in Wärme
umgewandelt wird. Hierbei entsteht jedoch ein starkes Geklapper.
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Die Erfindung bezweckt die Verbesserung eines Dämpfers der letztgenannten
Art durch Vernichtung der Schwingungsenergie in einem elastischen Material, das
vorzugsweise eine starke innere Reibung hat, so daß die Energie rasch vernichtet
wird und in Wärme übergeht, ohne eigentliche Schwingungen oder Vibrationen zu veranlassen.
Die (Erfindung betrifft somit einen Schwingungsdämpfer, der aus einem zentral angeordneten
Aufhängungsbolzen, welcher von. einer Freileitung lotrecht
herabhängt
und aus-einer oder mehreren auf dem Bolzen aufgereihten Massen besteht, die durch
lotrechte Schwingungen der Leitung gegenüber dem Bolzen und in der Längsrichtung
.desselben zwecks Dämpfung dieser Schwingungen in Bewegung versetzt werden können.
'Die -Erfindung kennzeichne sich ,dadurch, daß die Masse oder die Massen vor.. Bolzen
unter Vermittlung eines oder mehrerer iii.-folge der lotrechten Schwingungen durch
die Mas#.e oder Massen in der Richtung des Bolzens zusammendriickbarer Körper aus
Gummi oder einem ähnlichen elastischen Material mit verhältnismäßig großer innerer
Reibung getragen werden Geeignete Stoffe für den elastischen Körper sind Kautschuk,
-Naturgummi oder Kunstgummi in't oder ohne Füllmittel und kompakt oder in:t schwammähnlichem
Gefüge. Das Material kann zu sammendrückbar oder auch nur plastisch sein, wobei
es unter Beibehaltung des Volumens verformt wird. Beim Zurückgang in die ursprüngliche
Form ist dabei die vom Material abgegebene Kraft vorzugsweise nur ein Bruchteil
der Kraft. welche die Verformung hervorgerufen hat. Dies bedeutet, daß die Energie
im Material vernichtet und die Neigung zu Schwingungen rasch gedämpft wird. Um die
elastischen Eigenschaften des Materials voll auszunutzen, ist der elastische Körper
so angeordnet, daß eine beträchtliche elastische Verformung desselben mit oder ohne
Änderung seines Volumens möglich ist. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, daß
der elastische Körper in Form eines Ringes oder Rohres mit verhältnismäßig großer
Abmessung in der Druckrichtung ausgebildet -isst und ein Spielraum vorgesehen ist,
so daß das l\Taterial sich weitgehend seitlich ausdehnen kann.
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In der Zeichnung sind in den Fig. i bis 3 drei Ausführungsbeispiele
der Erfindung teilweise im Schnitt dargestellt.
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In Fig. i bezeichnet i den Aufhängungsbolzen und 3 die als flache
Scheiben -ausgebildeten ''-4lassen, die auf dem Bolzen aufgereiht sind. Mit 5 und
7 sind zwei Teile einer Klemme bezeichnet, die mit Hilfe des Bolzens g um die Leitung
i i geklemmt sind und unten schalenförmige Ausnehmungen haben, die um das obere,
kugelförmige Ende 13 des Bolzens i greifen, so daß dieser allseitig beweglich ist.
Zwischen einem Kragen 14 am unteren Ende des Bolzens und der untersten Scheibe 3
ist ein Gummiring 15 vorgesehen. Weitere derartige Gummiringe sind zwischen je zwei
Scheiben 3 angeordnet. Die Scheiben 3 haben unten um die mittlere Öffnung 17 herum
eifre ringförmige Ausnehmung ig, die einen Ansatz bildet, mit dem die Scheiben an
den oberen äußeren Ecken der Gummiringe anliegen und somit von diesen zentriert
werden, so daß sie nicht am Bolzen i anschlagen können. Die Tiefe der Ausnehmung
ist derart im Verhältnis zur Dicke der Gummiringe bemessen, daß die Scheiben 3 beim
Arbeiten des Dämpfers nicht aneinanderstoßen können. Der Durchmesser der Öffnungen
17 der Scheiben ist so groß; daß diese über das kugelförmige Ende 13 auf den I Bolzen
aufgeschoben werden, aber nicht über de: Kragen 14 am unteren Ende des Bolzens gehe
können. Der Bolzen braucht somit nicht für :de Zusammenbau geteilt zu sein, und
die Scheiben können nicht herabfallen, auch wenn die 'Gummi ringe 15 zerstört werden
sollten. Die Gummiring die z. B. durch Abschneiden kurzer Stücke au einem dickwandigen
Gummirohr hergestellt werde können, haben einen Innendurchmesser, der un bedeutend
größer ist als der Durchmesser des mitt leren Teiles des Bl.olzens. und werden beim
Zu sammenbau über das kugelförmige !Ende 13 de Bolzens gezwängt. Da die Öffnungen
17 de Scheiben 3 verhältnismäßig weit sind, entstehe Zwischenräume, in die das Material
der Gummi ringe 15 hineingedrückt wird, wenn die Scheibei infolge der Aufwärtsbewegung
des Bolzens i Bein Hinaufschwingen der Leitung in Richtung zwein ander gedrückt
werden. Ein weiterer Raum für @dii Verformung der Gummiringe 15 in radialer Rich
tung befindet sich zwischen den Scheiden 3 bzw zwischen der untersten Scheibe 3
und dem Krager 14.. Um die Verformungseigenschaften des Gummi materials weitgehendst
auszunutzen, hat es sich ah zweckmäßig erwiesen, die Abmessung der Gummiringe in
der Richtung des Bolzens i verhältni;smäßig groß zu wählen. Der rechteckige Querschnitt
der Ringe 15 hat somit erfindungsgemäß eine Höhe in der Längsrichtung des Bolzens
gemessen, di( mindestens ein Drittel der Breite, in radialer Richtung gemessen,
beträgt. Vorzugsweise ist die Höh( beträchtlich größer als der angegebene Wert,
z..11 gleich der Breite oder noch größer als diese.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 stimmt im wesentlichen mit dem
Beispiel gemäß Fig. i überein und unterscheidet sich davon hauptsächlich dadurch,
daß die Scheiben 3 nichteben, sondern kegelförmig ausgebildet und am Umfang abgerundet
sind. Die kegelförmige Ausbildung erleichtert die Ableitung von Regen und Schnee,
und die Abrundung vermindert die Koronaverluste in einem Dämpfer gemäß
-der Erfindung, der keine besondere Außenhülle benötigt. Als weitere Maßnahme
zum :'Xbleiten von Regenwasser, das am Dämpfer festfrieren und dessen Wirkung stören
könnte, sind im Kragen 14 Rinnen 21 vorgesehen, durch die das längs des Bolzens
i durch die Spielräume der Rinne 15 herabrinnende Wasser abgeleitet wird.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig.3 ist eine einzige Masse 23 vorgesehen,
die im -,wesentlichen die Form einer Kugel mit einer durchgehenden Ausnehmung hat,
deren Durchmesser oben so groß ist, daß die Masse 23 über das kugelförmige Ende
13, aber nicht über den Kragen 14 des Bolzens i geschoben werden kann. Die Länge
des elastischen Körpers 25 in Richtung des Bolzens ist hier noch größer. Der Körper
25 besteht aus einem Gummirohr mit radialen Flanschen oder Wülsten 27, 29, von denen
der obere nach außen gerichtet ist und in eine entsprechende ringförmige Ausnehmung
31 im oberen Teil der Masse 23 eingreift. Der untere Wulst 2g ist radial nach innen
gerichtet und greift in eine entsprechende Ausnehmung 33 im Bolzen i
oberhalb
des Kragens i_@ ein. Das Material des Gummirohres ist so elastisch, daß die Wülste
27, 29 in den entsprechenden Ausnehmungen lediglich durch Zusammendrücken angebracht
werden können, so daß die Masse 23 ungeteilt sein kann. Nachdem das Gummirohr auf
seinen Platz gebracht wurde, besorgt es eine für die praktisch vorkommenden Kräfte
hinreichend starke Verbindung zwischen dem Bolzen i und der kugelförmigen Masse
23. Infolge dieser Verbindung kann ,das Gummirohr 25 in diesem Falle auch gestreckt
werden. Es dämpft somit auch abwärts gehende Schwingungen der Leitung. Beim Hinaufschwingen
der Leitung wird das Gummirohr 25 zusammengedrückt. Besondere Räume 35, 37 sind
sowohl an der Innen- wie auch Außenseite des Gummirohres vorgesehen, um seine Verformung
unter Änderung des Volumens zu ermöglichen. Die Klasse 23 reicht unter .das Gummirohr
25 herab, so daß dieses ganz eingeschlossen ist. Ein Kanal 39 dient zur Ableitung
von Wasser an der dichten Fuge zwischen dem WUlst 29 und dem Bolzen vorbei.
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Die Erfindung ist in ihren Einzelheiten nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So können beispielsweise auch bei Verwendung mehrerer
Massen Gummikörper vorgesehen sein, die in den Massen verankert sind. In Fig. 3
kann z. B. die Ausnehmung 33 auf dem nach oben ragenden Ende einer weiteren Masse
23 vorgesehen -sein. Ferner können die Verbindungen des Gummirohres anstatt durch
die in Fig. 3 gezeigten Wülste durch Festvulkanisieren gebildet sein.