DE907333C - Schmiermittel und hydraulische Fluessigkeiten - Google Patents
Schmiermittel und hydraulische FluessigkeitenInfo
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- DE907333C DE907333C DENDAT907333D DE907333DA DE907333C DE 907333 C DE907333 C DE 907333C DE NDAT907333 D DENDAT907333 D DE NDAT907333D DE 907333D A DE907333D A DE 907333DA DE 907333 C DE907333 C DE 907333C
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Description
Die Erfindung betrifft Schmiermittel und Flüssigkeiten, die besonders für die hydraulische Kraftübertragung
in Kraftsystemen verwendbar sind und insbesondere eine nicht entflammbare hydraulische
Flüssigkeit für hydraulische Systeme in Flugzeugen einschließen.
Bisher war eine Anzahl von Flüssigkeiten bekannt, die sich für die Kraftübertragung in hydraulischen
Systemen verwenden ließen, vor allem für hydraulische Systeme in Flugzeugen. Für den Betrieb der
hydraulischen Systeme in Flugzeugen werden an die hierfür verwendeten hydraulischen Flüssigkeiten sehr
hohe Anforderungen gestellt. Die hydraulische Flüssigkeit für Flugzeuge muß nicht nur scharf einzuhaltende
Eigenschaften besitzen, sie muß außerdem auch so wenig wie möglich entflammbar sein, so daß den an
ein Flugzeug zu stellenden Erfordernissen der Feuersicherheit Genüge getan wird. Die Viskositätseigenschaften
der Flüssigkeiten müssen derart sein, daß sie innerhalb eines weiten Temperaturbereichs verwendet
werden können, d. h. sie müssen eine hinreichend hohe Viskosität bei hohen Temperaturen,
eine niedrige Viskosität bei niedrigen Temperaturen und einen geringen Temperaturkoeffizienten der
Viskosität besitzen. Der Fließpunkt muß niedrig liegen, desgleichen die Flüchtigkeit bei höheren
Temperaturen; außerdem darf eine selektive Verdampfung oder Verflüchtigung irgendeiner wichtigen
Komponente bei höheren Temperaturen nicht stattfinden. Sie soll genügende Schmierfähigkeit besitzen
und mechanische Beständigkeit, damit sie für den Gebrauch in selbstschmierenden Pumpen, Ventilen
u. dgl. Verwendung finden kann, wie sie bei den hydraulischen Vorrichtungen in Flugzeugen verwendet
werden, die hinsichtlich der verwendeten Flüssigkeiten sehr hohe Anforderungen stellen. Die Flüssigkeit
muß chemisch stabil sein, so daß sie chemischen Reaktionen gegenüber, wie Oxydation, Zersetzung
usw., widerstandsfähig und unter den Anwendungsbedingungen auch gegen Verlust der gewünschten
Eigenschaften bei großen und plötzlichen Druck- und Temperaturänderungen, bei der Einwirkung
höherer Scherkräfte und der Berührung mit verschiedenartigen Metallen, z. B. mit Aluminium,
Bronze, Stahl usw., beständig ist. Die Flüssigkeit darf auch die Packungen und Dichtungen des hydraulischen
Systems nicht angreifen. Andererseits sollte sie von den Materialien, aus denen das System
konstruiert ist, nicht angegriffen werden, und im ao Fall eines Lecks sollte sie auf die verschiedenen Teile
des Flugzeugs, mit welchen sie zufällig in Berührung kommt, nicht ungünstig einwirken. Sie darf auch
nicht toxisch oder irgendwie schädigend auf das Personal einwirken, das mit ihr in Berührung kommt.
Weiter sollte sie zusätzlich zu allen den Erfordernissen der Benutzung im Flugdienst genügend unentzündbar
sein, um den Erfordernissen des Flugzeugbetriebes Rechnung zu tragen.
Zahlreiche hydraulische Flüssigkeitsmischungen sind vorgeschlagen worden, z. B. Leichtpetroleumfraktionen,
denen geeignete, den Fließpunkt herabsetzende und den Viskositätsindex verbessernde
Zusätze beigefügt werden. Sie gehören bis heute zu den besten für diese Zwecke vorgeschlagenen Stoffen
und wurden in gewissem Umfang für hydraulische Systeme in Flugzeugen verwendet.
Diese Stoffe sind jedoch leicht entflammbar, haben
einen niedrigen Selbstentzündungspunkt, brennen leicht, wenn sie einmal Feuer gefangen haben, und
haben einen großen Wärmeinhalt. Bei Verwendung in Flugzeugen sind diese Eigenschaften natürlich
besonders geeignet, da die hydraulischen Leitungen hier meist in unmittelbarer Nähe von elektrischen
Systemen und Maschinen liegen und Leckagen dann leicht zu gefährlichen Großbränden und zum Absturz
der Maschinen führen. Die bekannten hydraulischen Flüssigkeiten genügen deshalb den heutigen
Sicherheitsvorschriften nicht mehr.
Erfindungsgemäß wurde die Feststellung gemacht, daß hydraulische Flüssigkeiten, die besonders befriedigende
Eigenschaften hinsichtlich der Verwendung in hydraulischen Systemen für Flugzeuge besitzen,
durch Zusammenbringen verhältnismäßig kleinerer Mengen eines geeigneten harzigen oder
polymerisierten Alkylmethacrylats (Polyalkylmethacrylat) mit einer größeren Menge eines oder mehrerer
geeigneter Monoalkyldiarylphosphate hergestellt werden können.
Die Monoalkyldiarylphosphate, die für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen
solche, in welchen die beiden Arylgruppen Phenyl-, Kresyl- oder Xylylradikale sein können, wobei die j
beiden Arylgruppen gleich oder verschieden sein können, und für die Arylgruppen aus einem gesättigten
Alkylradikal mit 1 bis 10 C-Atomen, vorzugsweise
4 bis 8 C-Atomen und vorzugsweise mit einer verzweigten oder Isoalkjdkette, und insbesondere mit
verzweigten Ketten wird für gewisse Zwecke, insi besondere solche, bei denen sehr niedrige Temperaturen
in Frage kommen, ein Monoalkyldiarylphosphat vorgezogen, das entweder erstens ein Monoalkyldiphenylphosphat
ist, in welchem das Alkylradikal eine gesättigte verzweigte Kette mit 1 bis 8 C-Atomen
aufweist, vorzugsweise mit mindestens zwei Zweigen in der Kette, insbesondere für niedrige Viskosität
bei niedriger Temperatur, oder zweitens ein Monoalkyldiarylphosphat ist, in welchem das Alkylradikal
vorzugsweise eine verzweigte Kette mit 1 bis 10 C-Atomen aufweist, vorzugsweise zwei Zweigen in
der Kette, und in welchem die Arylradikale aus Phenyl-, Kresyl- oder Xylylradikalen bestehen und
mindestens eines Kresyl oder Xylyl ist, d. h. mindestens
einArylradikal, das einen Methylsubstituenten enthält, insbesondere zur Verhinderung der Kristallisation
bei sehr tiefen Temperaturen. Weiter wird für diese letztgenannte Gruppe eine Alkylgruppe
vorgezogen mit vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen zur Änderung der Viskosität bei niedrigen Temperaturen.
Phosphate, die für diese Erfindungszwecke geeignet sind, können durch die nachstehende Formel
ausgedrückt werden:
R1-O
R2-O-P= O
R2-O-P= O
R3-O
worin R1 Phenyl, Kresyl oder Xylyl sein kann,
R2 Phenyl-Kresyl oder Xylyl und R3 eine gesättigte
Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, vorzugsweise mit 4 bis 8 C-Atomen, die vorzugsweise eine verzweigte
Kette bilden oder Isoalkyl, insbesondere die verzweigte Kette mindestens zwei Zweige oder
Seitenketten besitzt; wenn R1 und R2 beides Phenylgruppen
sind, so hat R3 vorzugsweise 1 bis 8 C-Atome
für gewisse Zwecke, insbesondere den Verwendungszweck bei niedriger Temperatur, wobei vorzugsweise
die Kette verzweigt ist und insbesondere die Kette mindestens zwei Zweige besitzt. Im allgemeinen
wird für die Verwendung bei extrem tiefen Temperaturen eine Monoalkylgruppe verwendet, die eine
gesättigte verzweigte Kette besitzt, vorzugsweise mit mindestens zwei Zweigen, wobei mindestens eine der
beiden Arylgruppen über R1 oder R2 einen Methylsubstituenten
trägt und wobei beide vorzugsweise Kresyl oder Xylyl sein sollten. Weiter können
Gemische solcher Phosphate verwendet werden, wie insbesondere nachstehend auseinandergesetzt ist.
Um Beispiele zu geben, sei bemerkt, daß Phosphate, die für den Zweck der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, folgende Verbindungen umfassen: Alkyldiphenylphosphate, Alkylphenylkresylphosphate,
Alkyldikresylphosphate, Alkylphenylxylylphosphate, Alkyldixylylphosphate, Alkylkresylxylylphosphate,
10
35 45 55
6ο
worm die Alkylgruppe durch die nachstehenden An | 6. Diäthylmethyl | 7. i, 2-Dimethylpropyl | Ce-Alkylgruppen: | Η« | 7. 2-Methylamyl | CH3 |
gaben erläutert werden mögen: | H | CH3 · CH · CH- | i. n-Hexyl | CH3 · (CH2J2' CH · CH2- | ||
Cj-Alkylgruppe: | I I |
CH3 · (CH2)4 · CH2-— | CH3 | |||
Methyl | ru . ρτΐ . r | 2. i-Methylamyl | 8. i, i-Dimethylbutyl | |||
CH3- | f CH2 · CHg |
CHg CHg | CH3 ■ (CH2J8 · CH- | CH3 | ||
C2-Alkylgruppe: | 8. Tertiäres Amyl | CH3 · (CH2J2 · C- | ||||
Äthyl | CH3 | CH3 3. i-Äthylbutyl |
CH3 | |||
CH3 · CH2— | CH3 · (CH2)2 · CH | 9. i-Äthyl-2-methylpropyl | ||||
C3-Alkylgruppen: | CHg · CH2 · C— I |
CH3 | ||||
i. n-Propyl | CHg | C2H5 | i CH3-CH-CH- |
|||
CH3 · CH2 · CH2— | 4. i, 2, 2-Trimethylpropyl | |||||
2. i-Propyl | (CH3)3 · C ■ CH- | C2H5 | ||||
(CHg)2 · CH- | 10. i, 3-Dimethylbutyl | |||||
C4-Alkylgruppen: | CH3 | CH3 ■ CH2 · CH2 - CH— | ||||
i. n-Butyl | 5. 3, 3-Dimethylbutyl | CH3 | ||||
CIi3 · (CH2)2 · CH2 | (CH3J3 -C-CH2- CH2- | |||||
2. i-Butyl | 6. i, r, 2-Trimethylpropyl CH3 j |
|||||
(CH3J2 CH-CH2- | (CH3J2 -CH-C- | |||||
3. sekundäres Butyl | C | |||||
CHg * CH2 - C— | ||||||
CH3 | ||||||
4. tertiäres Butyl | ||||||
(CHg)3 · C- | ||||||
C6-Alkylgruppen: i. n-Amyl CH3 · (CH2J3 · CH2— |
||||||
2. Isoamyl | ||||||
(CHg)2 · CH · CH2 · CH2- | ||||||
3. 2-Methylbutyl | ||||||
CH3 · CH2 -CH- CH2— | ||||||
CH3 | ||||||
4. 2, 2-Dimethylpropyl | ||||||
CH3 | ||||||
CH3 · C · CH2— | ||||||
CHg | ||||||
5. i-Methylbutyl | ||||||
CH3 · (CH2)2 · CH- | ||||||
CH3 |
70 75 80
85 90 95
105 110
130
5., "'JJfWi; I !:Λ
11. Isohexyl
(CH3)2 · CH · (CH2)2 · CH2-
12. 3-Methylamyl
CH3 * CH2 * CH · CH2 ' CH2
CH3
13. i, 2-Dimethylbutyl
CH3
CH3 · CH2 · CH ■ CH-
CH3
14. i-Methyl-1-äthylpropyl
CH3 20
CH3 · CH2 · C—
C2H5 a5 15. 2-Äthylbutyl
CH3 - CH2
CH2—
C2H
2H5
C7-Alkylgruppen:
1. n-Heptyl
CH3 · (CH2)6 · CH2—
2. i, i, 2, 2-Tetramethylpropyl
CH3 CH3
CH3
* \s
CHo CHo CH1
3 CH3
3. i, 2-Dimethyl-i-athylpropyl
CHo CHo
CH3 · CH · C—
I C2H5
4. ι, ι, 2-Trimethylbutyl
CH3 CH3
CH3 ■ CH2 - CH ■ C—-
CH3
5. i-Isopropyl-2-methylpropyl
CH3
■ 1
CH3-CH-CH-
CH ■ (CHs)2
6. i-Methyl-2-äthylbutyl
CH3
CH8 · CH2 · CH · CH-C2H5
7. ι, i-Diäthylpropyl
C2H5
CH3 · CHa · C—
8. 2-Methylhexyl
CH3*
CH3
9. i, i-Dimethylamyl
CH3
CH3.(CH2)3-C-CH3
10. i-Isopropylbutyl
CH3 * CH2 * CH2 * CH—
CH(CH3)2
11. i-Äthyl-3-methylbutyl
CH3
CH3 * CH * CH2 - CH—
C2H5
12. ι, 4-Dimethylamyl CH3
CH3 * CH ■ CH2
CH2 CH3
13. Isoheptyl
(CH3)2 · CH · (CH2)3 · CH2-
14. i-Metliyl-1-äthylbutyl
CH3
CH3 * CH2 * CH2 - C—
C2H5
15. i-Äthyl-2-methylbutyl
CH3
prr Γ*ΤΤ /"1TT Γ*ΤΤ
C2H6
16. i-Methylhexyl
ίο CH3-(CH2)4-CH—
CH3
17. i-Propylbutyl
CH3 * CH2 * CH2 · CH—
i C3H7
Cg-Alkylgruppen:
i. n-Octyl
CH3 · (CH8J6 · CH2—
2. i-Methylheptyl
CH3 · (CH2)6 · CH-
CH3
3. i, i-Diäthyl-2-methylpropyl
C2H6
CH8 -CH-C-
I I
CH3 C2H6
4. ι, ι, 3, 3-Tetramethylbutyl
CH3 CH3
CH3 ■ C · CH2 · C—
1 I
CH3 CH3
5. i, i-Diäthylbutyl
C2H6
CH2 - CxI2 · C—·
6. i, i-Dimethylhexyl
CH3
CH3 - (CH2J4 · C-
CH3
7. i-MethylTi-ätb.ylainyl
CH3
CH3
C-C2H6
8. i-Methyl-i-propylbutyl
CH3
CHg · CHg · CH2 * C—
C3H7
9. 2-Äthylhexyl
(CH2/3 * CH · CH2—
C2H6
10. 6-Methylheptyl (isooctyl)
ρXJ r*iu /pit \ ΓΤΤ
ρXJ r*iu /pit \ ΓΤΤ
I
I
CH3
Cg-Alkylgruppen:
1. n-Nonyl
CH3 · (CH2)7 · CH2—
2. i-Methyloctyl
CH3 · (CH2)6 · CH-
CH3
3. i-Äthylheptyl
CH3 · (CH2)5 · CH-
C2H6
4. i, i-Dimethylheptyl
CH3
CH3 · (CH2)6 - C-
CH3
5. i-Äthyl-i-propylbutyl
C2H6
CH3 * CxI2 · CH2 * C—
C3H7
6. i, i-Diäthyl-3-methylbutyl
CH3 C2H6
[
CH, · CH · CH, · C—
CH, · CH · CH, · C—
C2H6
7. Di-isobutylmethyl
[(CHg)2-CH-CH2J2-CH-
[(CHg)2-CH-CH2J2-CH-
8. 3. 5. 5-Trimethylhexyl
CH3 · (CH3)2 - C · CH2 - CH · CH2 · CH2-
CH.
9· 3j 5"Dimethylheptyl
CH3
CH3
GH.
GH *
CH3
CH3
C10-Alkylgruppen:
ι. n-Decyl
ι. n-Decyl
CH3 · (CH2)8 · CH2—
2. i-Propylheptyl
CH3-(CH2)5-CH—
CH3-(CH2)5-CH—
C3H7
3. i, i-Diäthylhexyl
C2H8
CH1-(CHe)4-C-
C2H5
4. ι, i-Dipropylbutyl
C3H7
I
GH3- (CH2J2. C-
I
GH3- (CH2J2. C-
C3H7
5. i-Isopropyl-5-methylhexyl
CH3
CH3-CH-(CH2)2· CH-CH-CH
Im vorstehenden bedeutet der Ausdruck Kresyl das Tolyl oder das Methylphenylradikal und Xylyl
das Dimethylphenylradikal. Die Kresylradikale können
o-, m- oder p-Verbindungen oder Gemische hiervon sein, aber im allgemeinen sind es Gemische von
m- und p-Verbindungen, um die toxische Wirkung des o-Isomeren zu vermeiden. Irgendwelche anderen
Isomeren der Xylylradikale oder Gemische derselben können benutzt werden.
Die für den Erfindungsgegenstand brauchbaren Methacrylate sind im allgemeinen die, welche bei der
Polymerisation von Alkylmethacrylaten entstehen, in welchen die Alkylgruppen 4 bis 12 C-Atome enthalten.
Die Alkylgruppen können Gemische sein, wie sie sich von einem Gemisch von Alkoholen ableiten,
in diesem Fall können einige Alkylgruppen vorhanden sein, die wenig, beispielsweise nur 2 C-Atome
enthalten und auch solche mit hohem Kohlenstoffgehalt, beispielsweise mit 18 C-Atomen. Die Zahl der
C-Atome in den Alkylgruppen sollte so bemessen sein, daß das Polymere im Einklang mit dem besonderen
verwendeten Phosphat sich befindet. Im allgemeinen wird man finden, je niedriger die Alk}!-,
gruppen des Phosphats sind, desto niedriger sollte auch die Alkylgruppe des Methacrylats sein. Im
allgemeinen wird es ausreichen, wenn die Alkylgruppe des monomeren Methacrylats 8 bis 12 C-Atome enthält.
Die Alkylgruppe kann in der Kette verzweigt sein oder Isoalkyl sein. Die molekulare Größe des
polymerisierten Alkylmethacrylats sollte groß genug sein, um die Viskosität des Monoalkyldiarylphosphats,
welchem es zugefügt wird, zu erhöhen, aber auch niedrig genug, um mit dem letzteren zu harmonieren.
Im allgemeinen wird das mittlere Molekulargewicht zwischen den Grenzen 8000 und 12 000 liegen. Das
Polyalkylmethacrylat sollte derartig beschaffen und in genügender Menge vorhanden sein, um die Viskosität
bei höherer Temperatur, wie beispielsweise ioo°, genügend zu steigern und zur Erhöhung des
Viskositätsindex dienen, vorzugsweise auf wenigstens 100 und zweckmäßig über 150.
Bei Herstellung der Verbindungen gemäß der Erfindung kann entweder das Alkylmethacrylat als
Polymerisat dem Phosphat oder Phosphatgemisch zugefügt werden oder aber nicht polymerisierter
Alkylmethacrylatester dem Phosphat bzw. Phosphatgemisch zugesetzt und dann an Ort und Stelle bis zum
gewünschten Grad polymerisiert werden.
Im allgemeinen wird ein geringer Anteil, insbesondere etwa o,8 bis 10 Volumprozent des lösemittelfreien
Polyalkylmethacrylats ausreichen, vorzugsweise ein zwischen 1 und 5 % liegender Anteil.
Dieser Anteil des Polyalkylmethacrylats ist so berechnet, daß die Summe der Phosphate und Polymeren
100 °/o beträgt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert:
95 Beispiel 1
Polyoctylmethacrylat zu 30 °/0 in Toluol gelöst mit
einem mittleren Molekulargewicht von ungefähr 10 000, wobei das Einzelgewicht zwischen 5000
und 18 000 schwankt, wurde mit 98 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat gemischt und gelöst.
Das vom Lösungsmittel befreite Polyoctylmethacrylat ist ein außerordentlich schweres, fast festes Material,
dies wurde im Verlauf von etwa 2 Tagen unter Rühren bei ioo° in Actyldiphenylphosphat gelöst. Die Untersuchungsergebnisse
der so hergestellten Flüssigkeit sind in der Tabelle I wiedergegeben,
Ein Palyoctylmethacrylat vom mittleren Molekulargewicht 10 000, beim Schwanken des Einzelmolekulargewichtes
zwischen 5000 und 18 000, wurde
in 45 Volumprozent eines Leichtpetroleumöls vom Flammpunkt 93,2° gelöst und 5 Volumprozent hiervon
mit 95 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat gemischt. In diesem Fall wirkt das Leichtpetroleum
als Lösungsmittel für das Polyoctylmethacrylat und das Octyldiphenylphosphat und erleichtert die Herstellung
der gewünschten flüssigen Lösung. Da nur eine kleine Menge (5 °/0) der Methacrylatlösung zürn
Octyldiphenylphosphat zugefügt wurde, war der Anteil des Leichtpetroleumöls nicht groß genug, um
der als Endprodukt erhaltenen Flüssigkeit unerwünschte Eigenschaften zu geben. Die Tabelle I zeigt
das Prüfungsergebnis, das bei der hergestellten Flüssigkeit
erhalten wurde.
2-Äthylhexyldiphenylphosphat
Flüssigkeit
gemäß
Beispiel 1
Beispiel 1
Flüssigkeit
gemäß Beispiel 2
Dichte 15,5/15,5
Fließpunkt
Neutralisationszahl (mg KOH/g)
Viskosität (Centistokes) — 340
380
99°
Viskositätsindex (ASTM.)
Entzündbarkeit: Selbstentzündungstemperatur
(ASTM. D 286-30)
Sprühtest
Hochtemperaturentzündungstest
Leitungsprüfung brennt nicht in der Röhre ....
1,098
unter —51°
unter —51°
2,167
10,1
2,46
65
10,1
2,46
65
550°
1,083
-5i°
2,440
13,4
3,37
143
13,4
3,37
143
556°
1,076
o,i6 2,290 14,6
163 550°
keine Erhöhung, Abnahme der Brennbarkeit Funkenzündung unter großer Schwierigkeit
ao Die Prüfung der Entzündbarkeit wurde durchgeführt in Übereinstimmung mit den Standardprüfungen,
F- 3 - b - Entzündungssprühtest, F- 3 - c - Brennbarkeitshoch temperaturentzündungstest und F-3-d-Brenn barkeits-Manifold-Test,
wie er auf S. 4 und 5 der Aircraft Industries Association of America, Inc., angegeben
ist für hydraulische Flüssigkeiten von nicht brennbarem Typ, am 21. Juli 1947, am 1. 5. 1948
herausgegeben als SAE-Vorschrift AMS 3150. Die Flüssigkeiten gemäß der vorliegenden Erfindung genügen
alle den Vorschriften der Nichtbrennbarkeit, wie sie von der Aircraft Industries Association, Inc.,
ausgearbeitet worden sind.
Da gewisse Teile des hydraulischen Systems bei Flugzeugen, wie beispielsweise Dichtungen und Diaphragmen
für Akkumulatoren, aus Gummi oder irgendwelchen synthetischen Materialien hergestellt sind, ist
der Quellungseinfluß der auf solchem Gummi- oder elastischem Material stehenden Flüssigkeit besonders
wichtig. Die meisten hydraulischen, nicht brennbaren Flüssigkeiten quellen solche elastischen Stoffe um
ungefähr 20 % oder mehr, was in hohem Maße unbefriedigend ist. Die Flüssigkeiten gemäß Beispiel 2
jedoch quellen Butylgummi, einer der synthetischen elastischen Stoffe, aus welchen Dichtungen und Dia-♦5
phragmen hergestellt werden können, nur um 4,7 %. So ist es möglich, für die erfindungsgemäßen Flüssigkeiten
ein geeignetes elastisches Material zu finden, welches nicht ungebührlich bei Berührung mit der
hydraulischen Flüssigkeit quillt.
Um weiterhin die Brauchbarkeit und die überraschenden Ergebnisse zu zeigen, die mit den Mischungen
gemäß der vorliegenden Erfindung erreicht werden, wurde die Flüssigkeit gemäß Beispiel 2
strengen Prüfungsbedingungen in einem besonders konstruierten hydraulischen System unterworfen,
welches weitgehend dem hydraulischen Kraftsystem in Flugzeugen entspricht und welches mit Ausnahme
der Arbeitseinheiten und der Länge der hydraulischen Leitungen unter außerordentlichen Anforderungen
hinsichtlich Temperatur, Druck, hoher Pumpengeschwindigkeit gestellt wurde, wie sie in den Abnahmebedingungen
enthalten sind, die auch die hohe Kraftbeanspruchung eines hydraulischen Systems bei hoher
Arbeitstemperatur von 71,3° einschließen. Dieses Prüfungssystem umfaßt alle funktionellen Teile, wie
sie in Flugzeugen unter extrem praktischen Arbeitsbedingungen verwendet werden. Es ist in Nr. 4 der
AIA-Vorschrift für nicht brennbare hydraulische Flüssigkeiten vom 21. Juli 1947, auf welches oben
Bezug genommen ist, beschrieben..
37,8 1 der Flüssigkeit gemäß Beispiel 2 wurden in den Behälter eingefüllt und das System auf Dauerarbeit
eingestellt bei einer Pumpenleistung von 210 kg/qcm und einer Arbeitstemperatur von 71,3°.
Die Flüssigkeit zeigte eine ausgezeichnete Beständigkeit und lief die unglaublich lange Zeit von 450 Stunden
(weit über 25 000 Hübe und ungefähr gleichbedeutend mit 4500 Flugstunden). Es stellten sich keinerlei
Schwierigkeiten bei dieser extrem langen Arbeitszeit heraus, und die Prüfung wurde abgebrochen, nicht
wegen irgendeiner Schwierigkeit, sondern nur, weil die befriedigenden Eigenschaften der Flüssigkeit sich
weitgehend erwiesen hatten. Während dieser Prüfung wurden die nachstehenden, in Tabelle II angegebenen
Untersuchungen durchgeführt.
Arbeitszeit | Neutralisations zahl |
Viskosität bei 38° in Centistokes |
O | O,l6 | 14-4 |
5 | 0,17 | 13,2 |
7 | 0,l6 | 12,8 |
16 | 0,17 | 12,7 |
25 | 0,15 | 12,5 |
42 | 0,l6 | 12,4 |
58 | 0,19 | 12,3 |
74 | 0,15 | 12,3 |
90 | 0,17 | 12,2 |
140 | 0,15 | 12,0 |
164 | O,l8 | 12,1 |
243 | 0,15 | 11,9 |
323 | 0,22 | 11,8 |
398 | 0,27 | 11,9 |
450 | o,35 | ii,7 |
Ende der | ||
Prüfung |
Die erfindungsgemäße Mischung hat einen extrem niedrigen Reibungskoeffizienten und eine sehr hohe
Filmfestigkeit, so daß die Schmierwirkung außerordentlich hoch ist und sie in hervorragender Weise
zum Schmieren von beweglichen Teilen in stark beanspruchten hydraulischen Systemen geeignet macht.
Obgleich Vickerspumpen im allgemeinen nach 200 Arbeitsstunden
bei Verwendung gewöhnlicher hydraulischer Flüssigkeiten in ihren wichtigsten Elementen
verschleißen, zeigte sich bei Benutzung der Flüssigkeit gemäß Tabelle II bis zu 200 Arbeitsstunden kein meßbarer
Verschleiß. Die Vickerspumpe war im Gegenteil sogar noch nach 450 Versuchsstunden in einwandfreiem
Zustand. Die außerordentlich geringe Abnutzung der Teile der Vickerspumpe ist aus der nachstehenden
Tabelle ersichtlich.
Vickers- | Gewicht | η Gramm | |
Xr. | pumpenteile Teil |
vor der | nach 450 |
Prüfung | Stunden | ||
83279 | Ventilplatte | 352,5 | 551.8 |
83278 | Zylinderblock | 184,429 | 184,210 |
79 063 | Stoßelement | 5.705 | 5.703 |
59561 | kleines Stoß | ||
element | 2,670 | 2,630 |
95 Volumprozent 6-Methylheptyldiphenylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat 45%ig·
Fließpunkt unter —68°
Viskosität bei ioo° 3,8 cSt
48° 15,2 cSt
340 2100 cSt
Neutralisationszahl 0,28
Selbstentzündungstemperatur (ASTM.) 5500
Obgleich die Flüssigkeiten gemäß den Beispielen x, 2 und 3 sich als hydraulische Flüssigkeiten für Flugzeuge
hervorragend bewähren, ist doch ihre Verwendbarkeit bei extrem tiefen Temperaturen besonders in hydraulischen
Systemen, bei welchem die Pumpe nicht arbeitet und die Flüssigkeit für längere Zeit nicht
bewegt ist, etwas begrenzt infolge der Neigung, bei dieser starken Unterkühlung sich zu verfestigen oder
im Behälter zu kristallisieren. Diese Erscheinung ergab sich insbesondere bei der Flüssigkeit von Beispiel
2, wenn ein dem beschriebenen hydraulischen Testprüfungssystem gemäßer Akkumulator die genannte
Flüssigkeit enthielt und Temperaturen von —340 3 Tage lang ohne Bewegung der Flüssigkeit
ausgesetzt war, wobei die Flüssigkeit unter einem Druck von ungefähr 3,5 kg/qcm stand.
Es wurde die weitere Entdeckung gemacht, daß Flüssigkeiten gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden können, die nicht nur als hydraulische Flüssigkeiten für Flugzeuge sehr gut brauchbar sind,
wie das bei den Flüssigkeiten der Beispiele 1 bis 3 der Fall ist, sondern die außerdem bei extrem tiefen
Temperaturen nicht kristallisieren oder erst bei sehr viel tieferer Temperatur. Es ist ein wichtiges
Merkmal der Erfindung, daß dies für Gemische von bestimmten Monoalkyldiarylphosphaten, die
aus der vorstehend angegebenen Gruppe ausgewählt wurden, zutrifft.
Das oben beschriebene Gemisch von Monoalkyldiarylphosphat kann durch Mischen von zwei oder
mehreren einzelnen Monoalkyldiarylphosphaten erhalten werden, wie z. B. durch Mischen von Isooctyldiphenylphosphat
und Isohexyldiphenylphosphat oder durch Mischen von zwei Isomeren Octyldiphenylphosphaten.
Ein derartiges Gemisch von Monoalkyldiarylphosphaten kann auch durch Herstellung des
Monoalkyldiarylphosphats aus einer Mischung von Alkoholen erhalten werden, insbesondere einer Mischung
von Alkylalkoholen zwecks Lieferung der Alkylgruppen, die ein Gemisch von Monoalkyldiphenylphosphaten,
z. B. mit verschiedenen Alkylgruppen, ergeben. Solche Gemische von Alkoholen können
z. B. aus Erdölen hergestellt werden, z. B. aus Erdölfraktionen
von Olefinen, die durch Reaktion mit Kohlenoxyd und Wasserstoff in ein Gemisch von
Alkoholen übergeführt werden nach dem Oxoverfahren (vgl. z. B. Chemical Industries, Febr. 1947,
S. 232/233 »Alkohole aus C3-01efinen mit Kohlenoxyd und Wasserstoff«). Solch ein Olefinteil von Erdöl
kann beispielsweise Olefine von C3 bis C7 enthalten,
welche bei Überführung in Alkoholgemische nach dem Oxoverfahren ein Alkoholgemisch C4 bis C8 ergeben,
wobei verschiedene isomere Formen erhalten werden. Auch kann eine derartige Olefmfraktion z. B. hauptsächlich
aus C7-Olefinisomeren bestehen, welche bei
Überführung in Alkohole nach dem Oxoverfahren ein Gemisch von isomeren C8-Alkoholen ergeben. Wenn
solche Alkohole zur Erzeugung der Alkyldiphenylphosphate verwendet werden, entsteht ein entsprechendes
Gemisch von Cg-Alkyldiphenylphosphaten.
Man kann jedes derartige Gemisch von Alkylgruppen verwenden, vor allem aber Gemische von C5, C5 und C6,
C6, C6 und C7, C7, C7 und C8, C8, C8 und C9 oder in
weiteren Bereichen.
Die nachstehenden Beispiele geben ein Bild von solchen erfindungsgemäßen Gemischen.
95 Volumprozent eines Gemisches von 50 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 50 Volumprozent
6-Methylheptyldiphenylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45°/oig.
Viskosität bei 100° 3,85 cSt "5
38,2° 15,0 cSt
34° 2256,0 cSt
Viskositätsindex 165
Fließpunkt 570 12Q
Dichte 15,5/15.5 1.079
Selbstentzündungstemperatur (ASTM.).. 5500
Kristallisationsvermögen bis ·—40 ° nicht beobachtet.
Ein Auskristallisieren wurde wie im Beispiel 2 bei Verwendung von 2-Äthylhexyldiphenylphosphat
sowie bei reinem 6-Methylheptyl-(i-octyl)-diphenylphosphat
beobachtet, wenn dieses nicht mit 2-Äthylhexyldiphenylphosphat vermischt war, aber beim
Mischen wie im Beispiel 4 ergab sich überraschenderweise, daß bis zu —400 keine Kristallisation auftrat.
Im folgenden sind Beispiele mit unterschiedlichen Mengenverhältnissen der beiden Alkyldiphenylphosphate
aufgeführt.
95 Volumprozent eines Gemisches von 70 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 30 Volumprozent
6-Methylheptyldiphenylphosphat, 5 Volumprozent
Polyoctylmethacrylat, 45%ig.
Fließpunkt liegt unter —510.
Fließpunkt liegt unter —510.
ao 95 Volumprozent eines Gemisches von 30 Volumprozent
2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 70 Volumprozent 6-Methylheptyldiphenylphosphat, 5 Volumprozent
Polyoctylmethacrylat, 45%ig.
Fließpunkt liegt unter —-51°.
Fließpunkt liegt unter —-51°.
Im folgenden sind Beispiele für die Verwendung eines Gemisches von Alkyldiphenylphosphaten wiedergegeben,
deren Alkylgruppen von einem Alkoholgemisch stammen, das aus Erdölolefinfraktionen nach
dem Oxoverfahren gewonnen war.
95 Volumprozent eines Gemisches von C8-Alkyldiphenylphosphaten,
5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45%ig·
Fließpunkt —57°.
Diese Mischung zeigte keinerlei Kristallisationsneigung, wie es die Flüssigkeit gemäß Beispiel 2 bei
so niedrigen Temperaturen wie —-40° tat.
Die gemischten C8-Alkyle dieses Alkyldiphenylphosphats
waren mit einer Alkoholmischung hergestellt, die aus einer Erdölolefinfraktion mit vorwiegend
C7-Ketten erhalten war, die aber auch C6- und
C8-Anteile enthielt, die nach dem Oxoverfahren in die entsprechenden Alkohole zwecks Erzeugung eines vorwiegend
C8-Anteile, aber auch C7- und C8-Anteile enthaltenden
Alkoholgemisches übergeführt wurden. Die speziellen Alkylgruppen dieses Alkyldiphenylphosphatgemisches
bestanden zu etwa 55 bis 65 °/0 aus i-Octyl (6-methylheptyl), etwa 5 bis 10 % C9-Alkylgruppen
und der Rest vorwiegend aus C8-Isomeren und ein kleiner Anteil aus C7-Isomeren. Dieses C8-AI-kyldiphenylphosphatgemisch
hatte die nachstehenden Eigenschaften:
Viskosität bei ioo° 2,69 cSt
+38° 11,2 cSt
—18° 337 cSt
—400 7,988 cSt
Fließpunkt unter -570.
Die gemäß diesem Beispiel hergestellte Flüssigkeit wies neben sehr befriedigenden Eigenschaften als
hydraulische Flüssigkeit für den Flugzeugbetrieb bei extrem niedrigen Temperaturen keinerlei Kristallisationsneigung
auf infolge der Mischung der Phosphate.
95 Volumprozent eines Gemisches von 50 °/„ 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 50% gemischtes
Cn-Alkyldiphenylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat,
45%ig.
Viskosität bei 100° 3,98 cSt
+38° 15,7 cSt
—34° 2668 cSt
Neutralisationszahl 0,25 cSt
Fließpunkt —57°
Dichte 15,5/15,5 1,080 go
Selbstentzündungstemperatur 5440.
Die Flüssigkeit zeigte bei —400 keinerlei Kristallisationsneigung.
Die gemischten Cg-Alkyldiphenylphosphate waren
die gleichen wie die im Beispiel 7 oben aufgeführten Produkte.
Die Flüssigkeit wurde als hydraulische Flüssigkeit und als Schmiermittel für langer als 650 Flugstunden
in dem Aufladungstriebmechanismus eines DC-6-Flugzeugs benutzt. Ein solches System ist in der Februarnummer
des von der Douglas Aircraft Company veröffentlichten »Douglas Service« beschrieben (Santa
Monica, Californien). In solchen Systemen verwendete
Flüssigkeiten müssen nach mindestens 200 Flugstunden erneuert werden und haben eine viel höhere
Viskosität mit den hierdurch bei tieferen Arbeitstemperaturen auftretenden Schwierigkeiten, die bei
den erfindungsgemäßen Flüssigkeiten vollständig in Wegfall kommen.
95 Volumprozent eines gemischten isomeren Nonyldiphenylphosphats,
5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45%ig.
Dieses Gemisch ergab bei der Prüfung folgende Eigenschaftswerte:
Fließpunkt — 460
Viskosität bei ioo° 4,65 cSt
38,2° 19,3 cSt
— 340 5100 cSt
Selbstentzündungstemperatur _<- 557°·
Die Flüssigkeit zeigte bei so tiefen Temperaturen wie —460 keine Neigung, zu kristallisieren.
Das isomere Nonyldiphenylphosphatgemisch best and aus einer Mischung von Alkyldiphenylphosphaten,
deren Alkylgruppen zu 90 % 3. 5> 5-Trimethylhexyl-
und zu 10 % 3.5-Dimethylheptylgruppen waren.
Weitere Beispiele solcher Gemische sind die folgenden:
95 Volumprozent eines Gemisches von 70 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 30 Volum-
prozent isomeres Gemisch von Nonyldiphenylphosphat,
5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45%ig.
Fließpunkt unter —510
Viskosität bei ioo° 4,06 cSt
38,2° 16,1 cSt
Viskositätsindex .. 177
Die in diesem Beispiel behandelte Flüssigkeit kristallisierte bei —34° nicht wie die Flüssigkeit
gemäß Beispiel 2, aber sie kristallisierte bei —400
unter ähnlichen Bedingungen, wodurch bewiesen ist, daß die Kristallisationstemperatur erniedrigt worden
ist.
95 Volumprozent eines Gemisches von 50 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 50 Volumprozent
eines isomeren Gemisches von Nonyldiphenylao phosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat,
45°/oig-
Fließpunkt unter —51°
Viskosität bei ioo° 4,16 cSt
+38° 16,7 cSt
Viskositätsindex 175
95 Volumprozent eines Gemisches von 30 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 70 Volumprozent
eines isomeren Gemisches von Nonyldiphenylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat^'1. 0 ig.
Fließpunkt unter —510
Viskosität bei 100 ° 4,46 cSt
+38° i8,i cSt
Viskositätsindex 178
Die Mischung von isomerem Nonyldiphenylphosphat in den Beispielen iq, ii und 12 war die gleiche
wie die für das Beispiel 7 benutzte.
Es wurde gefunden, daß im allgemeinen zur Erzielung einer niedrigen Viskosität bei tieferen Temperaturen
die Alkylgruppe, insbesondere die des Monoalkyldiphenylphosphats, nicht mehr als 8 C-Atome,
vorzugsweise weniger als 6 C-Atome, haben sollte.
Weitere gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten, bei extrem niedrigen Temperaturen nicht
kristallisierende Flüssigkeiten sind die unter Ver-Wendung von solchen Monoalkyldiarylphosphaten
hergestellten, bei denen mindestens ein Arylradikal einen Methylsubstituenten aufweist, vorzugsweise
solche, bei denen die beiden Arylgruppen mindestens je einen Methylsubstituenten besitzen oder Gemische
hiervon mit anderen Monoalkyldiarylphosphaten. Diese Flüssigkeiten werden in den folgenden Beispielen
aufgeführt:
95 Volumprozent 2-Äthylhexyldikresylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45°/0ig.
Die so zusammengesetzte Flüssigkeit ergab bei der Prüfung folgende Eigenschaftswerte:
Fließpunkt —48°
Viskosität bei ioo° 4,89 cSt
+38° 25,1 cSt
Viskositätsindex 133
Selbstentzündungstemperatur + 5440
Die in diesem Beispiel behandelten Flüssigkeiten zeigten bei so tiefen Temperaturen wie —460 keine
Kristallisationsneigung.
95 Volumprozent eines Gemisches von 70 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 30 Volumprozent
2-Äthylhexyldikresylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45°/oig.
Fließpunkt —480
Viskosität bei ioo° 4,26 cSt
+38° 18,0 cSt
Viskositätsindex 166
Die in dem vorstehenden Beispiel gekennzeichnete Flüssigkeit kristallisierte bei — 36° nicht, wie es die
Flüssigkeit im Beispiel 2 tat, aber sie kristallisierte bei —400, womit bewiesen ist, daß die Kristallisationstemperatur deutlich erniedrigt ist.
95 Volumprozent eines Gemisches von 50 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 50 Volumprozent
2-Äthylhexyldikresylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45%ig.
Fließpunkt — 480
Viskosität bei ioo° 4,45 cSt
+38° 19,8 cSt
Viskositätsindex 156
95 Volumprozent eines Gemisches von 30 Volumprozent 2-Äthylhexyldiphenylphosphat und 70 Volumprozent
2-Äthylhexyldikresylphosphat, 5 Volumprozent Polyoctylmethacrylat, 45% ig.
Fließpunkt —480
Viskosität bei ioo° : 4,49 cSt
+38° 21,0 cSt
Viskositätsindex 145
Die in den Beispielen 11 und 12 behandelten
Flüssigkeiten zeigten hinsichtlich der Kristallisationstemperatur gegenüber der nach Beispiel 2 beobachteten
eine Verbesserung, und bei Verwendung von mehr als 3O°/0 des isomeren Gemisches von
Nonyldiphenylphosphat, wie in den Beispielen 11, 12, 15 und 16 gezeigt ist, trat die für die Flüssigkeit
gemäß Beispiel 2 beobachtete Kristallisationserscheinung nicht auf.
Das in den vorstehenden Beispielen verwendete 2-Hexyldikresylphosphat stammt aus einem Gemisch
von o-, m- und p-Kresol, aus dem das o-Kresol im
wesentlichen entfernt war, so daß die Kresylradikale
des Phosphats wesentlich und vorwiegend aus m- und p-Radikalen bestehen. Das Verhältnis von m- zur
p-Verbindung ist ungefähr 1: 1, jedoch mit einem
gewissen Überschuß an m-Isomerem. Die Eigen-
schäften dieses Octyldikresylphosphats sind in der Tabelle IV angegeben. Die Tabelle IV gibt auch
die Eigenschaften des isomeren Gemisches von Nonyldiphenylphosphat wieder, das bei Erstellung
der obigen Beispiele verwendet wurde.
Fließpunkt
Viskosität in Centistokes
ioo"
+38°
-34°
Viskositätsindex ..
Selbstentzündungstemperatur
Selbstentzündungstemperatur
Neutralisationszahl
2-Äthylhexyldikresylphosphat
-460
i6,8
9.789
18
18
5560
0,04
0,04
Isomeriegemisch von Nonyldiphenyl
phosphat
phosphat
-51°
2,88
12,3
4.107
86
86
532°
o,O3
o,O3
Das folgende Beispiel zeigt die Ergebnisse an einer Mischung ähnlich der in Beispiel 8 verwendeten, aber
das Alkylmethacrylatpolymere wurde in etwas von dem Gemisch der für die Mischungsherstellung verwendeten
Alkyldiphenylphosphate polymerisiert.
97 Volumprozent eines Gemisches von 50 % 2-Äthylhexyldiphenylphosphat
und 50 % gemischte C8-Alkyldiphenylphosphate, 3 Volumprozent Polymethacrylat.
Dieses Gemisch ergab die nachstehenden Untersuchungsergebnisse :
Fließpunkt —57°
Viskosität bei ioo0 3,54 cSt
+ 38° 14.9 cSt
— 400 8,939 cSt
Viskositätsindex 140
Keine Nebelbildung bis herab auf —570 und kein
kristallisieren bei —40 °.
Das Gemisch der verwendeten Diphenylphosphate
♦5 war das gleiche wie für die Beispiele 7 und 8 oben.
Das Polymethacrylat wurde in 55 °/0 des in diesem Beispiel verwendeten Phosphatgemisches auf ein
mittleres Molekulargewicht von etwa 10 000 polymerisiert. Es enthielt 45 % Polymeren im Phosphatgemisch
gelöst.
Die Gemische dieser Erfindung erwiesen sich als überraschend gut brauchbar zur Kraftübertragung
und für die Schmierung der Flugzeugteile, die mit einer Vickers-Axialkolbenpumpe als Kraftquelle
arbeiten. Außerdem besitzen diese Gemische einen hohen Grad von Nichtentzündbarkeit oder von
Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuer, die sie für die Verwendung als hydraulische Flüssigkeit in Flugzeugen
außerordentlich geeignet erscheinen läßt.
Das umfaßt auch insbesondere die Schmierung von Berührungsflächen von Metall auf Metall und von
Metall auf nichtmetallischen elastomeren Flächen. Diese Schmierung rührt von der Filmbildung und
-erhaltung zwischen den reibenden Flächen her, die den beschriebenen Gemischen eigen ist. Es ist
besonders überraschend, daß beide Wirkungen, die Kraftübertragungsmöglichkeit und die Schmierfähigkeit,
in so befriedigender Weise mittels der beschriebenen Mischungen ermöglicht werden können,
die gleichzeitig auch noch in anderer Hinsicht für den Flugzeugbetrieb hervorragend befriedigende Eigenschaften
aufweisen.
Im vorstehenden wurde die Erfindung beschrieben und an Hand der Beispiele erläutert. Selbstverständlich
lassen sich Abänderungen vornehmen, soweit sie in den Rahmen der Erfindung fallen.
Claims (6)
1. Schmiermittel und hydraulische Flüssigkeiten, bestehend im wesentlichen aus einem
oder mehreren Monoalkyldiarylphosphaten, in welchen die Aryle ein Phenyl-, Kresyl- oder Xylylradikal
sind und die Monoalkylradikale 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 8, z. B. 4 bis 8 C-Atome besitzen,
und polymerisierten Alkylmethacrylaten in untergeordneten Mengen.
2. Schmiermittel und hydraulische Flüssigkeiten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Monoalkylradikale aus verzweigten Ketten bestehen.
3. Schmiermittel und hydraulische Flüssigkeiten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkylradikale der polymerisierten Alkylmethacrylate 8 bis 10 C-Atome besitzen und
die letzteren ein mittleres Molekulargewicht von 8000 bis 12 000 haben.
4. Schmiermittel und hydraulische Flüssigkeiten nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Monoalkyldiarylphosphate Monoalkyldiphenylphosphate sind, wobei eines der
beiden Arylradikale oder beide mindestens einen Methylsubstituenten besitzen können, vorzugsweise
2-Äthylhexylphenylkresylphosphate, 6-Methylphenylkresylphosphate
oder bzw. und 2-Äthylhexyldikresylphosphate oder 6-Methylheptyldikresylphosphate.
5. Schmiermittel und hydraulische Flüssigkeiten nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Monoalkyldiarylphosphate aus Gemischen von Hexyl-, Heptyl- oder Nonyldiphenylphosphaten
oder 2-Äthylhexyldiphenylphosphat mit 6-Methylhexyldiphenylphosphat,
anderen isomeren Octyldiphenylphosphaten oder 6-Methylheptyldiphenylphosphat bestehen, wobei
die Hexyl-, Heptyl-, Octyl- oder Nonylgruppen aus einem Gemisch dieser isomeren Gruppen
zusammengesetzt sein können.
6. Schmiermittel und hydraulische Flüssigkeiten nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge an polymerisierten Alkylmethacrylaten etwa 0,2 bis 10 Volumprozent, berechnet
auf die Gesamtmenge, beträgt.
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- 1949-09-28 CH CH297528D patent/CH297528A/de unknown
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GB681357A (en) | 1952-10-22 |
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