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Vorrichtung zum Aufbewahren und Fördern von aufrecht stehenden Karteizügen
einer Staffelkartei Gegenstand des Patents 892 134 ist eine Vorrichtung zum Aufbewahren
und Fördern von aufrecht stehenden Karteizügcn einer Staffelkartei oder anderen.
Gegenständen durch ein Fördermittel, das allen Zügen gemeinsam ist und mit dem ausgewählten
Karteizug .durch besondere Schaltmittel in Eingriff gebracht werden kann, wobei
gleichzeitig mit dem Anheben des ausgewählten Zuges die vor ihm stehenden abgeschwenkt
werden, so daß der erforderliche Platz zum Bearbeiten der Karten ds gehobenen Zuges
entsteht. Die Auswahl des zu hebenden Zuges erfolgt durch einen einleitenden Einstellvorgang,
.der auch die Schaltmittel auslöst, die den Zug mit dem gemeinsamen Fördermittel
in -Eingriff bringen. Dies-, Vorrichtung wird erfindungsgemäß dadurch vereinfacht,
daß die Wahl des zu fördernden Zuges durch Abschwenken der vor ihm stehenden von
Handerfolgt und durch
diesen Abschwenkvorgang der Eingriff zwischen
dem gewählten Zug und dem gemeinsamen Fördermittel bewirkt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in ihrer Anwendung auf eine
Staffelkartei ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt Abb. 1 ein Schaubild
der Vorrichtung, Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt nach Linie 11-I1 in Abb.
-, Abb.3 einen senkrechten Teillängsschnitt nach Linie I11-III in Abb. i, Abb. .4
ein vergrößertes Teilschaubild eines senkrechten Teilschnittes nach Linie IV-IV
in Abb. 1, Abb. 5 einen in der gleichen Ebene geführten senkrechten Teillängsschnitt
durch eine andere Ausführungsform der Kartei, Abb. 6 einen waagerechten Teillängsschnitt
nach Linie @'I-VI in Abb. 5, Abb. ; ein Schaubild der Übertragungsmittel für den
?4lotorantrieb sowie deren Ausschaltmittel. Der Karteikasten i ruht auf schwenkbaren
Rollen 2. Er ist oben bis auf einen nach innen ragenden Rand 3 offen, unter dessen
Längsleisten je eine Scherenspreize 4 angeordnet ist, die eine Hubschiene 5 trägt.
Die Hubschienen sind vorn und hinten durch je eine Quertraverse 6 bzw. 7 verbunden.
Das Gewicht der Schienen und Traversen ist durch Federn g und iö ausgeglichen. Auf
den Hubschienen sind U-förmige Blechstücke 12 befestigt, deren abstehende Schenkel
13 die Mitnehmer für die Züge 14 bilden. Die Züge liegen zwischen zwei von ihren
U-förmigen Führungsschienen 15 gebildeten, zu den Längswänden des Kastens i parallel
stehenden Wandungen. Die Abstände der Führungsschienen ergeben senkrechte Zwischenräume
16, durch die die Mitnehmer 13 der tlubschietien 5 hindurchfassen. Jeder einzelne
Zug kann mit dem ihm zugeordneten Mitnehmer in Eingriff gebracht werden, wenn er
gehoben werden soll.
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Diesem Zweck sowie auch der Führung der Züge dienen Doppelhebel 17,
in deren unteren Armen 17a die Züge mittels einer Tragachse 18 drehbar gelagert
sind. Die Drehzapfen 1g dieser Hebel werden in den Zwischenräumen 16 der Schienen
15 geführt und stützen sich bei der Ruhelage der Züge auf einer Verbindungsleiste
2o der Führungsschienen ab. Am oberen Ende 17b tragen die Doppelhebel j e einen
Förderzapfen 21, der für den Angriff der zugeordneten Mitnehmer 13 bestimmt ist.
Er kann je nach der Winkellage des "Zuges und der dadurch bestimmten Winkellage
des ihn tragenden Doppelhebels im Raum zwischen den U-Schenkeln 15a einer Führungsschiene
15 oder im Raum 16 zwischen je zwei dieser Schienen liegen. Die erforderliche Schwenkbewegung
gestatten ihin die Durchbrüche 22 der U-Schenkel 15,1. Sobald die Zapfen 21 im Zwischenraum
zwischen zwei Führungsschienen liegen, können sie von den Mitnehmern der Hubschienen
erfaßt und der zugehörige Zug kann gehoben werden. Das Einstellen der Förderzapfen
in diese Wirklage erfolgt selbsttätig, wenn die vor dem gewählten Zug stehenden
Züge nach vorn umgelegt werden. Das kann gemäß Abb. 3 und 4. allein unter dein Eigengewicht
des gewählten Zuges erfolgen. Wie die Abbildungen zeigen, liegen die Zapfen 21 und
1g und die Tragachse iS nicht in einer Ebene, sondern die Achse 18 ist nach vorn
versetzt gelagert. In der Ruhelage der Züge wird jeder Doppelhebel durch den vor
ihm liegenden in nach hinten gekippter Stellung gehalten. Wird jedoch ein Teil der
Züge nach vorn übergelegt, dann werden die Hebel des nächstfolgenden freigegeben
und durch das Gewicht ihres Zuges um die zwischen den Führungsschienen 15 liegenden
Drehbolzen 1g im t hrzeigersinn geschwenkt. Die gegenseitige Lage der Zapfen 21,
19 und der Tragachse 18 ist so gewählt, daß die Schwenkung der Hebel die Förderzapfen
des gewählten Zuges genau in ihre @,#'irklage bringt. Die Förderzapfen der nach
vorn umgelegten Züge dagegen schwingen über diese Lage hinaus und gelangen in den
Raum zwischen den U-Schenkeln der nächstfolgenden Führungsschiene 15. Die entsprechende
Schwenkung der Doppelhebel wird durch eine Verbindungsstange 23 erzwungen, welche
die weitere Aufgabe hat, bei ausgehobenem Zuge das Aufklappen des Schutzdeckels
2.4 der Karteistaffel zu begrenzen.
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Sobald ein Zug ausgehoben ist, liegen die Doppelhebel des nächstfolgenden,
in der Abb. 4 links von ihm liegenden Zuges frei und werden daher unter dem Einfiuß
des Zuggewichtes nach vorn im Uhrzei.gersinn schwingen, so daß ihre Förderzapfen
in einen Zwischenraum zwischen zwei Führungsschienen gelangen. Beim Wiedersenken
der Hubschienen 5 würde daher eines der Mitnehmerpaare auf diesen Förderzapfen aufsetzen
und die weitere Abwärtsbewegung der Hubvorrichtung sperren. Das muß verhindert werden.
Zu diesem Zweck haben die Doppelhebel auf ihrem Rücken Wülste 17 e, die beim Vorübergleiten
gegen die oberen Enden der verschwenkten Hebel drücken und diese wieder in die Ruhelage
kippen.
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Das einwandfreie Arbeiten der in Abb. 3 und 4 gezeigten Ausführungsforen
der Doppelhebel erfordert eine genaue Paßarbeit. Es ist für die :Massenherstellung
der Vorrichtungen jedoch erwünscht, daß die Einstellung der Förderzapfen 1g in ihre
Wirklage zwangsläufig erfolgt. Das kann durch eine Ausführungsform nach Abb. 5 und
6 erreicht werden. Die Wulst 17e ist in diesem Fall am oberen Ende eines jeden Doppelhebels
angebracht. Ihre Wirkung beim Absenken eines gehobenen Zuges ist jedoch die gleiche,
wie sie oben für die Rückenwülste 17c und Doppelhebel nach Abb.4 beschrieben ist.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 haben die Wülste 17a aber außerdem noch,den
Zweck, die Verbindungsstange 23 zu tragen und bei der ruhenden Kartei die Abstände
der einzelnen Züge zu halten. Am unteren Ende haben die Hebel 17 Stützfüße 17d,
welche in Richtung nach der Mitte des Zuges zu abgekröpft sind und deren Enden daher
im Bereich des Rückens des vor ihnen stehenden Zuges 14 liegen. Diese Stützfüße
bewirken, daß beim Vorwärtsschwenken eines Teiles der Züge die Hebel des nächstfolgenden
in
Wirklage der Förderzapfen gebracht werden, denn die Unterkante
des letzten abgeschwenkten Zuges drückt gegen die Füße der Hebel des nächstfolgenden
und schwenkt diese um das erforderliche Maß um deren Drehzapfen 1g.
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Die Hubvorrichtung kann von Hand oder motorisch angetrieben sein,
Da die Hubschienen durch die Scherenspreizen 4 geführt werden, kann die Hubkraft
an einem ihrer Enden angreifen, ohne daß dadurch ein Ecken bei der Bewegung entsteht.
Die Handbetätigung erfolgt an dem Handgriff 25, der durch ein Fenster in der Vorderwand
des Karteikastens hindurchgreift. Der Motorantrieb greift am hinteren Ende der Hubschienen
an, und zwar mittels einer Hülse 26, die auf einer Hubspindel 27 geführt wird. Die
Spindel wird von dem Motor 28 über einen Schwenktrieb 29 in Drehung versetzt. Die
Spindel ist als sogenannte Kreuzspindel ausgebildet, d. h. sie enthält eine rechts
und eine links gewendelte Rille 3o bzw. 31, die durch verbindende Bogen 32 an ihren
oberen und unteren Enden ineinander übergehen. Die Hubhülse 26 trägt auf der Innenseite
eine Führungsnase, die in die Rillen der Spindel eingreift. Sobald die Hülse das
obere oder untere Ende der Spindel erreicht hat, wird daher bei gleichbleibender
Drehrichtung der Spindel ihre Längsbewegung umgekehrt werden. Gegen Verdrehen ist
die Hülse 26 durch zwei Führungstangen 33 und 34 gesichert. Ihre Kraftübertragung
auf die Traverse 7 erfolgt über einen verschiebbaren Anschlag 35, der die Abschaltung
des Motorantriebes gestattet, wenn aus irgendwelchen Gründen der Handantrieb benutzt
werden soll (vgl. Abb. 7, Pfeilrichtung). Die Traverse enthält nämlich oben und
unten je ein Fenster 36, die zur Ausschaltung des Motorantriebes mit entsprechenden
Fenstern 37 der verschiebbaren Hülse in Crbereinstimmung gebracht werden können.
Soll dagegen der Motorantrieb wirksam sein, dann wird die Hülse in die in Abb. 7
gezeigte Lage verschoben, bei der die Fenster der Traverse durch schmale Schlitze
38 der Hülse zum Teil abgedeckt «erden.
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Es ist erwünscht, daß der Motor nicht unter voller Last anläuft. Aus
diesem Grunde ist der lichte Raum der Traverse 7 so groß gewählt, daß die auf der
Hubspindel arbeitende Hülse 26 bei jedem Richtungswechsel zunächst eine tote Strecke
durchläuft, bevor sie an einem ihrer Anschläge zur Wirkung kommt. Damit der Motorantrieb
abgeschaltet wird, wenn die Hubvorrichtung ihre Endlagen erreicht, trägt die Traverse
7 oben und unten je einen Schaltfinger 39 bzw. 40, welche die im Karteikasten
angeordneten Kontakte 41 bzw. 42 betätigen.