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Betäubungsapparat, insbesondere für Schlachtvieh DieErfindung bezieht
sich auf einenBetäubungsapparat, der insbesondere für Schlachtvieh Verwendung findet.
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Die bekannten und dem gleichen Zweck dienenden Apparate zeigen eine
Reihe von Mängeln, die sich bei deren Handhabung wie auch allgemein als sehr nachteilig
auswirken. So besteht der Mangel, daß diese Apparate sämtlich nach dem Abschuß die
neuerliche Ladung erfordern, wodurch eine umständliche Handhabung sowie ein entsprechender
Zeitverlust gegeben sind, die gerade bei den heutigen Massenschlachtungen in den
großstädtischen Schlachthöfen besonders nachteilig ins Gewicht fallen.
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Ein weiterer Nachteil ist der, daß die bekannten Apparate keine vollkommene
Sicherung im geladenen Zustand aufweisen. Bei den üblichen Apparaten wird der Schuß
in umständlicher Weise durch Druck auf den am Verschlußkopf befestigten und den
gespannten Schlagbolzen haltenden Abzugshebel ausgelöst, und zwar durch den Finger
jener Hand, die gleichzeitig den verhältnismäßig schweren Apparat zu halten hat.
Dabei kann durch eine leichte und unvorsichtige Berührung des gespannten Abzugshebels
oder durch den Fall des bei fettigen Händen leicht entgleitenden Apparates der Schuß
vorzeitig ausgelöst und so ein Unfall verursacht werden. Als weiterer Mangel muß
auch die Art und Weise der Handhabung und Bedienung dieser Apparate angesprochen
werden. Die vollkommen axiale Gestaltung der bekannten Apparate bedingt meist die
Einnahme einer anomalen
Stellung der den Schuß auslösenden Person,
wobei die Gefahr besteht, daß letztere bei Abgabe des Schusses durch das fallende
Tier verletzt oder gar umgeworfen wird. Neben diesen offensichtlichen .Nachteilen
zeigen die bekannten Apparate aber noch konstruktive Mängel, die zu Unsicherheiten
bei der Anwendung und daneben auch zu hohen Gestehungskosten führen.
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Aus diesen Gründen wurde bei der Erfindung von demGedanken ausgegangen,
einenBetäubungsapparat zu schaffen, der die Abgabe einer Reihe von Schüssen gestattet,
dabei eine wirklich vollkommene Sicherung des geladenen Apparates gewährleistet
und außerdem die Beschießung des zu betäubenden Schlachtviehes stets von vorn und
in normaler aufrechter Stellung zuläßt.
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Dies wird der Erfindung entsprechend im wesentlichen dadurch erreicht,
daß der Verschlußkopf des Apparates eine queraxial verlaufende Kammer zur Aufnahme
eines Patronenmagazins aufweist und der Apparat mit einem nach Pistolenform gestalteten
Handgriff ausgestattet ist, in den eine den Abzugshebel in seiner Schwenkbarkeit
beeinflussende, von außen betätigbare Druckknopfsicherung eingebaut ist. Die einzelnen
Kennzeichnungsmerkmale sind aus den am Schluß aalgeführten Patentansprüchen ersichtlich.
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Die Zeichnung gibt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
wieder, das nachfolgend auch beschrieben ist, ohne dabei aber die Erfindung auf
dasselbe zu beschränken. Es zeigt Abb. i den verkleinert wiedergegebenen Apparat
in Seitenansicht, Abb. 2 denselben in Stirnansicht von hinten gesehen, Abb. 3 die
hintere Hälfte des in etwa natürlicher Größe wiedergegebenenApparates imLängsschnitt,
Abb. 4. den Handgriff im Schnitt der Linie A-B in Abb. 3, Abb. 5 den verkleinert
in Seitenansicht wiedergegebenen Apparat, dessen vordere Hälfte im Längsschnitt
dargestellt ist, Abb. 6 das Magazin in Längsansicht von hinten gesehen, Abb. 7 dasselbe
in der Draufsicht.
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Das Laufrohr i trägt in an sich bekannter Weise den unter der Spannung
der Schraubenfeder 2 stehenden Betäubungsbolzen 3, dessen Kolben 4 im Laufinnern
und dessen vorderes Ende innerhalb des in dem Laufrohr eingeschraubten Kopfnippels
5 Führung erhält. Letzterer weist eben wie der Kolben besondere Gasaustrittsbohrungen
6 auf. Für den abgedämpften Aufschlag des Kolbens beim Schuß ist im Laufrohr hinter
dem Nippel eine Pufferbüchse 7 aus elastischem Werkstoff, wie Gummi od. dgl., angeordnet.
Auf der Gegenseite des Kolbens läuft der Bolzen in den Druckzapfen 8 aus. An dem
hinteren Laufrohrende ist der nach dem Vorbild einer Pistole gestaltete Handgriff
g angebracht, der sich aus dem mit dem- Laufrohr fest verbundenen Griffblech io
und den beiderseits aufgesetzten Schalen i i zusammensetzt. Das Griffblech, welches
am unteren Ende einen für die Aufhängung geeigneten Ring 12, trägt, weist im oberen
Teil die schlitzartige Ausnehmung 13 auf, in der ein nach vorn hin mit der
üblichen Druckfläche 14 versehener Abzugsbügel 15 um den Bolzen 16 schwenkbar gelagert
ist. Die Drucknase 17
dieses Bügels wirkt gegen den um die Achse 25 schwenkbaren
Druckhebel 18, dessen Ausschlag durch einen im Griffblech queraxial geführten Sicherungsbolzen
ig begrenzt ist. Dieser weist einen Druckknopf 2o auf, der unter dem Einfluß der
Schraubenfeder 21 steht. Das andere Ende des Bolzens ig trägt den Sicherungsnocken
22, der im Sicherungszustand auf seine halbe Länge in einer seinem Profil entsprechenden
Ausnehmung 23 des Griffbleches gelagert ist, während die andere Hälfte gegen das
stumpfe Ende des unter dem Druck der Schraubenfeder 24 stehenden Druckhebels 18
wirkt und so dessen Verschwenkung verhindert.
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Die Schwenkachse 25 befindet sich in dem in das Laufrohr von rückwärts
eingeschraubten Verschlußkopf 26, in dessen nach dem Laufrohr hin gelegener Bohrung
27 sich der am rückwärtigen Ende des Betäubungsbolzens 3 vorgesehene Druckzapfen
8 führt. Hinter diesem befindet sich der Verbrennungsraum Ir, an den sich die queraxial
verlaufende und rechteckig profilierte Kammer 28 zur Aufnahme des Magazins 29 anschließt.
Letzteres weist die auf gleicher Achse angeordneten Bohrungen 30 zur Aufnahme
der Patronen 3 1 auf. Außerdem sind an der unteren Magazinschubfläche der
Patronenzahl entsprechende kalottenartige Ausnehmungen 32 vorgesehen, in welche
beim Verschub des Magazins eine in der unteren Kammerfläche unter Federdruck stehende
Fixierkugel 33
einrastet. Daneben sind auf der unteren Schubfläche des Magazins
noch quer verlaufende seichte Arretierschlitze 34 vorgesehen, in welche zur genauen
zentrischen Einstellung der Patronen gegenüber dem Druckzapfen und damit in die
eigentliche Schußachse die Schneide 35 des auf der Fläche 36 des Verschlußkopfes
nach oben hin unter Federspannung stehenden Arretierbügels 37 eingreift. Das freie
Ende des um den Bolzen 38 schwenkbaren Bügels ist als Handhabe 39 ausgebildet.
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In der zentrisch hinter der Kammer 28 vorgesehenen, also in der Schußachse
liegenden Zündbohrung 40 ist in an sich gleichfalls bekannter Weise der Schlagbolzen
41 gelagert, der von der Schraubenfeder 42 umgeben ist. Diese stützt sich einerseits
gegen den Bund 43 des Bolzens und andererseits gegen den durch einen Federring 44
gesicherten, im rückwärtigen Ende des Verschlußkopfes gelagerten Druckring 4.5,
dessen Bohrung mit 46 bezeichnet ist. Das rückwärtige Ende des Schlagbolzens trägt
eine weitere Gegendruckfeder 47, die zwischen dem Druckring 45 und der Mutter 48
gelagert ist, welche auf dem Bolzengewinde 49 aufgeschraubt ist, das außerdem den
durch eine weitere Mutter 5o fixierten Boden 51 der mit ihrer Bohrung 53 über den
zylindrischen Stutzen 54 des Verschlußkopfes 26 gleitend geführten Spannhülse 52
trägt. Um den Schwenkpunkt 25 des Druckhebels
18 herum ist in dem
Verschlußkopf noch ein Schlitz 55 eingearbeitet, in welchen der kürzere Arm 56 dieses
Hebels ragt. Er ist mit einer Nase 57 versehen, die in die Führungsbohrung des Schlagbolzens
ragt und zu dessen Arretierung dient.
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Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende: Je nach der Viehart sowie
der Zahl des zu betäubenden Schlachtviehes wird das Magazin 29 mit der erforderlichen
Munition bestückt, was durch Eindrücken der Patronen 31 in die Bohrungen 3o des
Magazins geschieht. 1Tunmehr wird der Apparat mit einer Hand an seinem Handgriff
9 erfaßt, während mit der anderen Hand das Magazin in die Kammer 28 seitlich eingeschoben
wird, bis der Arretierbügel 37 in die vordere Schneide 34 des Magazins einrastet.
Während nun die eine Hand weiterhin den Griff hält, zieht die freie Hand die Spannhülse
52 und damit den Schlagbolzen 41 so weit nach hinten, bis die Nase 57 des Druckhebels
18 hörbar vor dem Bund 43 des ausgezogenen Schlagbolzens einrastet. Damit ist der
Apparat schußbereit, sein ungewollter Abzug aber unmöglich gemacht, weil der Sicherungsnocken
22 innerhalb des Handgriffes noch gegen das Ende des Druckhebels 18 wirkt und so
dessen für die Schußauslösung erforderliches Ausschlagen verhindert. Der schußbereite
Apparat wird nun mit seinem Kopfnippel s an die schwächste Stelle des Tierschädels
aufgesetzt. Durch Ausübung eines durch den Daumen der den Handgriff umschließenden
Hand ausgelösten Druckes gegen den Druckknopf 2o erfolgt die Entsicherung, weil
sich der Sicherungsnocken 22 über den Sicherungsbolzen 1g von seiner gegen das Ende
des Druckhebels 18 wirkenden Stellung innerhalb der im Griffblech to vorgesehenen
Ausnehmung 23 verschiebt. Damit kann dann beim Druck auf den Abzugsbügel 15 der
vordere Arm des Druckhebels nach oben ausschlagen, was ein Lösen der Nase 57 vom
Bund 43 des Schlagbolzens und damit denAufschlag derSchlagbolzenspitze gegen die
jeweils in der Schußachse liegende Patrone 31 zur Folge hat, wobei der durch die
ausgelöste Explosion entstehende Druck den Betäubungsbolzen 3 schlagartig nach außen
und gegen den Tierschädel treibt.