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Zugregler mit Drosselvorrichtung für zuströmende Frischluft Es sind
Zugregler bekannt, mit denen ein im Übermaß .auftretender natürilicher ,Schornsteiinzug
,bei Hoch- und Niederdruckkessel,anl.agen herabgesetzt wenden kann. DieseZugregler
weissen häufig Bauformen auf, welche einen hohen Wir'kv:nfrad ausschließen. Der
Wirkungsgrad eines Zugreglers ist abhängig von der Rea"ktionsgeschwindigkeit, mit
welcher er auf die stetigen Temperaturschwankungen des Kessels und die stetigen
Unterdruckschwankungen im Schornstein anspricht. Um die Reaktionsgeschwindigkeit
undidamitden Wirkungsgrad eines Zugreglers auf ein Höchstmaß zu steigern, ist erforderlich,
daß a. die Zahl .der Lagerstellen im. Regler möglichst gering sei und die Lagerreibung
kleingehalten werde, a. das Massenträgheitsmoment der bewegten Teile möglichst (klein
sei, 3. der Durchfluß der Frischluft .durch den Regler möglichst widerstandslos
erfolge, q.. die Frischliuft über die ganze Querschnittsbreite des Fudhskanal,s
odler Schornsteins ein, gesteuert «erde, 5. die Vermischung der Frischluft mit den
Rauchgasen .möglichst rasch erfolge, 6. der Ventilkörper des Reglers sich im stabilen
Gleichgewicht befinde.
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Ferner wird der Gesamtwirkungsgrad eines Zugreglers noch dadurch wesentlich
erhöht, -daß dieser zugleich als Zugsperre während der Ietr.iebsruhe benutzt werden,
kann.
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Die bekannten ein- und mehrvarictiligen Zugregler mit kreisruinden
Ventilkörpern zwingen die einströmenide Frischluft innerhalb dies Reglers zu mehrmaliger
Richtungsänderung und !haben somit einen hohen inneren Strömungswiderstand. Auch
tritt,
besonders bei einventiligen Reglern m,it kreisrundem Ventil, häufig ein strömungstechnisch
bedingtes Kleben des Ventiltellers am Sitz auf, das dann ein verzögertes und ruckartiges
Öffnen des Reglers zur Folge hat.
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Beim Geigenstand der Erfindung ist die Lagerzähl stark herabgesetzt,
da gewöhnlich nur ein Lager benötigt wird. Das Lager ist als Pfanne mIt Schneide
ausgebildet. Infolge der senkrecht hän-
genden Anordnung der Ventilklappe
beim Gegenstand der Erfindung kann diese Ventilklappe aus dünnem und leichtem Material
hergestellt werden. `Fegen des dadurch erreichten geringen Ventilgewichts können
auch alle übrigen bewegten Teile sehr leicht gehalten werden. Die einströmende Frischluft
erfährt im Regler nur eine einmalige Umlenkung von etwa 70°. Der Durchflußwi.derstand
ist demzufolge beim Gegenstand der Erfindung außerordentlich gering. Die neue Bauweise
ermöglicht es., die Reglerform der jeweiligen Fuchsbreite anzupassen und somit die
Frischluft im Kreuzstrom im den Rauch tgas strom über dessen ;jesamtquerschnitts.breite
einzusteuern. Infod"-,e der dadurch ausgelösten Wirbelströmung erfolgt eine rasche
und innige Vermischung der Frischluft mit den Rauchgasen, was wiederum zu. einer
raschen Armpassung des Reglers an den jeweiligen Betriebszustand führt.
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Bei Dampfkesseln, weiche mit im Freiem aufgestellten Zugreglern ausgerüstet
sind, wird bei stürmischem Wetter .des öfteren beobachtet, daß das Feuer zur Feuertür
herausschlägt. Die Ursache dieses Überdrucks im Verbrennungsraum liegt nicht an
etwaigen Fallböen., welche in den Scho-rnstein einfallen, sondern erklärt sich aus
-der unmittelbaren Einwiekung der Böen auf .dies Reglerventil. Der hohe, durch Böen
entstehende Staudruck öffnet bei unmittelbarer ;Einwi:nkung auf das Ventil dieses
weit über das normal erforderliche Maß. Die somit einströmende große Frisc"mluftmenge
wirkt sich dann im Feuerungsraum als Überdruck aus und bewirkt so das Herausschlagen
des Feuers aus der Feuertür des Kessels. Beim Gegenstand der Erfindung wird durch
eine Kappe od. dgl., welche vor -dem eigentlichen Regler angebracht wird, eine unmittelbare
Bleaufschlagumg ,desReglerventils verhindert, ohne @daß der Luftzustrom gedrosselt
wird.
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Mit Hilfe eines kleinen Hebels kann b-eiim Gegenstand der Erfindung
wähnend ,der Betriebsruhe die Ventilklappe bis zum Anschlag an die Rückwand des
Reglergehäuses angehoben werden und somit eine wirkungsvolle Zugsperre geschaffen
werden.
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DieVerän:derung der Zugstärke wird :bei bekannten Zugreglern dadurch
erreicht, daß vor dem eigentlichen Reglereine Drosselvorrichtung (Rosette, Jalousie,:S'chi-eber
u. ä.) für .die dem Regler zust:römendieFriso'hlaiftvorgesehen ist. DieBetäbigung
dieser Drossel erfolgt nach Bedarf von Hand aus, um@abhänigig vom Dampfdruck oder,
bei selbsttätiger D:rossel.reglung, durch ein Dampfsteuergläed in Abhängigkeit vom
jeweiligen Dampfdruck. Bei fallendem Dampfdruck im Kessel wird hierbei durch das
Dampfsteuerglied die Drossel stetig ge-
schlossen, und es kann, dann bei völlig
geschlossener Drossel keine Frischluft .meh.rdurch den: Zug-
regler strömen,
so sdaß der volle Schornsteinzug sich auf den Kessel wie. bei einer Anlage ohne
Zugregler auswirken kann. Das gleiche Ergebrni-s kann durch eine von Hand aus het.ätngte
Drossel erzielt werden.
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Die vorgenannten Drosseln haben faber Nachteile. Bedi von Hand aus
betätigten Drosseln öffnet der Heizer bei fallendem Dampfdruck zunächst den Rauchgasschieber
völlig. Reicht der Kesselzug trotz Volloffenstellung des Rauch@gasschiebers noch
nicht aus, so schließt der Heizer die Drossel des Zugreglers von Hand aus. Sobald
der Kessel xvieder den geforderten Dampfdruck erreicht bat, macht der Heizer den
Rauchgasschieber um etwas zu; nun wird häufig übersehen, auch die Drossel des Zugreglers
wieder zu öffnen. Es kann geschehen, daß der Zugregler bis zum Öffnen: der Drossel
stundenlang außer Wi:rkung bleibt. Gegenüber diesem immer wiederbeobachteten Nachteil
bei .der vonHand bedientenDrossel weist,die durc1hD:ampfsteuerglie.der betätigte
Drossel außer dem hohen Gestehu:ngsprels den weiteren Nachteil auf, daß die Steuerung
der Drossel ausschließlich in Abhängigkeit vom Dampfdruck erfolgt, ohne Berücksichtigung
der jeweiligen Rauehgasschieberstellung. iSomit kann ohne weiteres eintreten., daß
beii !halb offenem Rauchgasschieber das Dampfsteuerglied infolge fallenden Dampfdrucks
die Drossel schließt und @damit den Zugregler außer Wirkung setzt., obwohl das Öffnen
des Rauchgasschiebers allein womöglich genügt hätte, um den erforderlnchen Zug zu
erzielen und somit -den benötigten Dampfdruck zu erzeugen. Diese Nachteide werden
bei dem Gegenstand der Erfindung dadurch beseitigt, daß die Dross-elbetätigung mit
der Betätigung des Rauchgasschiebers verbunden wird.
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iSinkt z. B. im Kessel der Druck ab, so wird zunächst der Rauchgasscbdeber
weiter aufgemacht. Isst der Rauchgasschieber ganz geöffnet und das Absinken -dies
Kesseldrucks noch nicht behoben, so wird nun die Drossel teilweise oder ganz geschlossen,
indem über einen Seilzug weg vom Rauchgassch ieberausgleichsgewicht aus die Jalousie
der Drossel entsprechend eingestellt wird. Sobald dadurch wieder der gewünschte
Druck im Kessel erreicht äst, ruß ,der Heizer zur Vermeidung des Abblasens des Kessels
den kauch!gasschieber etwas schließen. Durch @dieseMaßnab,me jedloch wird auch sofort
die Drossel geöffnet, und der Zugregler kann wieder frei arbeiten.
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Die Zeichnung stellt den Gegenstand der Erfindung .in einem ,Ausführungsheispiel
.dar, und zwar zeigt Fig. z eine Seitenans@iclht des Zugreglers im Schnitt, Fig.
2 eine Vorderansicht des Zugreglers, Fig. 3 eine iSeitenansicht des Reglers mit
.Kappe für Einbau im Freien, Fig. q. eine Vorderansicht des Reglers mit Kappe für
Einhau im Freien,
Fig. 5 eine Gesamtübersicht von Zugregler, Kessel
und der mit der Betätigungsvorrichtung für den Raudigasschieber verbundenen Betätigungsvorrichtung
der Reglerdrossel.
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Die Fig. i und 2 zeigen den Regler und seine Teile: die Ventilklappe
h, das einstellbare Belastwngsgewicht G, mit dessen Hilfe der für die Kesselanlage
erforderliche Zug eingestellt werden kann, das Lager L für die Ventilklappe V, .die
Drossel D, deren jialousiekl:appendurch den. Drosselhebel DH verstellt werden können,
und Aden Betätigungshebe,l ZS für die Zugsperre. Diie gestrichelte Linie deutet
die eingeschaltete Zugsperre an..
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Das iSeil. S dient zur mechanischen Betätigung der Drossel und kann
mit der Betätigungsvorrichtung des Rauchgassehtiebers verbunden werden. D,ie Frischluftstromfäden
F stoßen im Kreuzstrom auf die Rauchgasstromfäden R und werden so schnellstens mit,diesen
verwirbelt. D,ie Zugfeder Fd bringt in Normalstellung die Drossel in dieStellung
»offen«. In Fig. 3 und 4 ist der Zugregler mit einer Kappe K versehen, die die Aufgabe
hat, unmittelbaren @Sitaudrudk auf die Ventilklappe des Reglers abzuhalten. Diese
zusätzl,icbe Kappe kommt nur für Einsbauten des Reglers im Freiijen 4n Betracht,
wenn der Schutz des Kesselhauses fehlt.
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In Fig. 5 isst die Giesamtanordnung von Regler, Kessel und Betätigungsgliedern
für Rauchgasschieber und Drossel zu sehen. Der Regler samt Drossel kann sowohl über
dem Fuchskanal als auch unmittelbar am Schornstein montiert werden. Im letzteren
Fall wird zusätzlich .noch ein Umlenkknie Kn benötigt. ZR Ist der Zugregler,
DH -der Drosselhebel, S das Seid zur Bedienung der Drossel. RS ist der Rauchgasschieber
und AG das Ausgleichsgewischt des Raucbgas,schiebers. SP ist eine Stiftplatte,
die am Verbindungsseil VS,des Rauchgasschiebers und des Ausgleichgewichts in uiim:i:ttelbarer
Nähedes letzteren befestigt isst. In die @Stifte dieser (Stiftplatte wird, um die
Drossel teilweise oder ganz zu schließen, ein am Drosselbetätigungssei:l S befindlicher
Ring Ri eingehängt. Dias Ausmaß des Schldeßens der Drossel und .damit der Zugsteigerung
im Kessel hängt davon ,ab, in welchen Stift der Ring Ri eingehängt wird. Wird der
Ring nm untersten Stift eingehängt, dann iist die Drossel völlig ges,chlossen, und
die Kesselanlage arbeitet so, als wäre kein Zugregler vorhanden. In Fig. 5 ist eine
Drosselstellung gezeigt, bei welcher die Drossel teilweise geschlossen ist.
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Aus dem Obigen geht hervor, daß es beim Gegenstand der Erfindung unmöglich
ist, die Drossel teilweise oder ganz zu schließen, ehe nicht .der Rauchgasschieber
völlig geöffnet isst.