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Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung an einem Heizkessel zum Verbrennen
von festen wie auch flüssigen Brennstoffen Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf eine Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung an einem Heizkessel zum Verbrennen von
festen wie auch flüssigen Brennstoffen, wobei diese Einrichtung ein Gebläse aufweist
für das Zuführen von einstellbaren Verbrennungsluftmengen in einen beiden Brennstoffarten
gemeinsamen Verbrennungsraum unter Druck von oben.
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Es sind bereits Heizkessel zum Verbrennen von festen wie auch von
flüssigen Brennstoffen, d. h. sogenannte Mehrzweck-Heizkessel, welche vorzugsweise
der Heizung und Brauchwasserversorgung von Wohnhäusern dienen, bekanntgeworden,
bei welchen in einem diesen beiden Brennstoffarten gemeinsamen Verbrennungsraum
sowohl flüssiger Brennstoff als auch kurzflammige feste Brennstoffe, wie z. B. Koks
und Anthrazit, mit guten Wirkungsgraden verfeuert werden können. Jedoch arbeiten
diese Heizkessel bei Verwendung von langflammigen festen Brennstoffen, wie z. B.
Fettkohle, Briketts, Torf, Holzabfälle, Papier usw., unbefriedigend, weil das Auftreten
von Kohlenmonoxyd in den Rauchgasen, abgesehen von der Unwirtschaftlichkeit der
Verbrennung, auch als bemerkenswert gesundheitsgefährdend zu bewerten ist.
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Die Aufgabe des Erfindungsgegenstandes ist es, einen Heizkessel zu
schaffen, in welchem langflammige als auch kurzflammige feste Brennstoffe neben
flüssigem Brennstoff mit gutem Wirkungsgrad verbrannt werden können. Diese Aufgabe
wird dadurch gelöst, daß in einer Luftzufuhrleitung zwischen Gebläse und Verbrennungsraum
ein Öffnungen an der Wandung dieser Luftzufuhrleitung abdeckender Schieber angeordnet
ist.
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Hierbei kann die Luft alternativ entweder durch den natürlichen Kaminzug
über die Öffnungen in der Luftzufuhrleitung in den Verbrennungsraum hineingesaugt
oder über die gleiche Luftzufuhrleitung unter Druck mittels des Gebläses in den
Verbrennungsraum eingeführt werden.
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Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtungen, bei welchen die Verbrennungsluft
mittels eines Gebläses senkrecht von oben nach unten auf das Brenngut geblasen wird,
sind bereits bekannt, jedoch dienen diese Einrichtungen nicht der Lösung des zuvor
erwähnten spezifischen Problemes, welches der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt.
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Weiterhin sind auch bereits Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtungen an
Dauerbrandöfen und Gliederkesseln bekanntgeworden, bei welchen die Verbrennungsluft
von oben her durch abdeckbare Öffnungen in den Verbrennungsraum angesaugt wird,
jedoch soll hier die Verbrennung lediglich bei kurzflammigen Brennstoffen wie Anthrazit
verbessert werden, d. h., es soll auch hier nicht das spezifische, der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegende Problem gelöst werden, welches darin besteht, in einem
Mehrzweck-Heizkessel nicht nur Heizöl und kurzflammige feste, sondern drittens auch
noch langflammige feste Brennstoffe mit hohem Wirkungsgrad verbrennen zu können.
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Der vorgeschlagenen Maßnahme liegt die funktionelle Überlegung zugrunde,
daß entgegen einem bisher bestehenden technischen Vorurteil der Fachwelt auch langflammige
feste Brennstoffe in einem Mehrzweck-Heizkessel mit sehr gutem Wirkungsgrad dadurch
verbrannt werden können, daß man auch hier unter Druck von oben die Verbrennungsluft
in den Verbrennungsraum einführt und durch diese Maßnahme die Flammen klein hält,
so daß die Verbrennung von langflammigen Brennstoffen derjenigen von kurzflammigen
Brennstoffen angeglichen wird.
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Durch diese Maßnahme, welche eine gute Verbrennung langflammiger fester
Brennstoffe auch ohne irgendeine Zufuhr von Sekundärluft gewährleistet, wird das
bisher bestehende Vorurteil überwunden, daß bei der Verbrennung langflammiger fester
Brennstoffe prinzipiell dem Brennstoff an getrennten Stellen Primär- und Sekundärluft
zugeführt werden müsse.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die weitere, konstruktive Überlegung
zugrunde, daß auf einfache
Weise lediglich durch einen Öffnungen
in der Wand der Luftzufuhrleitung abdeckenden Schieber die von oben zugeführte Verbrennungsluftmenge
bei der Verbrennung von langflammigen Brennstoffen je nach dem Charakter der betreffenden
Art des langflammigen Brennstoffes dosiert und zugleich mittels dieses Schiebers
auch eine Einstellung der bei der Verbrennung von kurzflammigen Brennstoffen erforderlichen,
durch den Kaminzug angesaugten Sekundärluftmenge ermöglicht werden kann, wobei die
Öffnungen in der Luftzufuhrleitung alternativ einmal als Druckluftauslaß bei laufendem
Gebläse und zum anderen als Umgebungslufteinlaß bei stillstehendem Gebläse benutzt
werden.
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Es konnte experimentell nachgewiesen werden, daß durch Anwendung der
jetzt vorgeschlagenen, oben bereits erwähnten Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung
bei Mehrzweck-Heizkesseln der Anteil an Kohlenmonoxyd im den Kessel verlassenden
Abgas insbesondere bei der Verbrennung langflammiger fester Brennstoffe erheblich
reduziert werden kann.
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Diese günstige Wirkung kann durch eine besondere Ausführungsform der
vorgeschlagenen Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung weiterhin noch dadurch erhöht
werden, daß an der Eintrittsstelle der Verbrennungsluft in den Verbrennungsraum
eine Drallscheibe mit geneigten Öffnungen und in an sich bekannter Weise darüberliegendem
Zerstäuberbrenner für den flüssigen Brennstoff angeordnet ist.
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Durch diese Drallscheibe wird die Verbrennungsluft bei ihrem Eintritt
in den Verbrennungsraum derart in Rotation versetzt, daß im Verbrennungsraum ein
Luftwirbel um die Kessel-Hauptachse entsteht, wodurch die Verbrennungsluft sich
im gesamten Verbrennungsraum gleichmäßig verteilt. Dieser vorteilhafte Effekt wird
durch die besondere Anordnung der Drallscheibe hinter dem Zerstäuberbrenner für
flüssigen Brennstoff immer erzielt, d. h. sowohl beim Ansaugen der Verbrennungsluft
aus der Umgebungsatmosphäre über die Öffnungen in der Luftzufuhrleitung in den Verbrennungsraum
hinein als auch beim Einblasen von Verbrennungsluft unter Druck mittels des Gebläses
in den Verbrennungsraum, d. h. bei allen drei Brennstoffen, nämlich sowohl bei der
Verbrennung kurzflammiger fester Brennstoffe, wobei die Sekundärluft vom unter Unterdruck
stehenden Verbrennungsraum über die Luftzufuhrleitung angesaugt wird, als auch bei
der Verbrennung langflammiger fester Brennstoffe, bei welcher die Verbrennungsluft
unter Druck vom Gebläse ausschließlich über die Drallscheibe in den Verbrennungsraum
eingeblasen wird, als auch drittens bei der Verbrennung von flüssigem Brennstoff,
wobei ebenfalls mittels des Gebläses Primärluft über die Drallscheibe in den Verbrennungsraum
eingeblasen wird.
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Es sei noch erwähnt, daß die Form des Verbrennungsraumes bei der Anwendung
der vorgeschlagenen Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung keine Rolle spielt, obgleich
Heizkessel mit einer großen Brennstoffauflagefläche vorzuziehen sind.
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Die vorgeschlagene Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung ermöglicht im
Mehrzweck-Heizkessel eine gute Verbrennung mit hohem Wirkungsgrad auch bei langflammigen
Brennstoffen. Hierbei besteht ein weiterer Vorteil darin, daß die thermostatische
Feinregelung durch Ein- und Ausschalten des Gebläses abhängig von der voreingestellten
Kesseltemperatur nicht noch zusätzlich auf die Art des gerade zu verbrennenden Brennstoffes
eingestellt werden muß. Diese Vereinfachung in der Bedienung und Betriebsweise des
Heizkessels ist besonders wertvoll, weil der Heizkessel, wie bereits erwähnt, vorzugsweise
in Wohngebäuden aufgestellt wird, so bekanntlich ausgebildetes Bedienungspersonal
nicht vorhanden ist.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen
Mehrzweck-Heizkessel mit der Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung in einem Längsschnitt
und F i g. 2 einen anderen Mehrzweck-Heizkessel mit einer auf andere Weise angeordneten
und ausgebildeten Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung in einem Längsschnitt.
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Bei dem in F i g. 1 dargestellten Mehrzweck-Heizkessel ist der Verbrennungsraum
1 von einer Feuerglocke 2 umgeben, die an das Heizwasserzirkulationssystem angeschlossen
ist. Die im Querschnitt vorzugsweise kreisförmige Feuerglocke 2 ist an einer Stelle
3 segmentartig ausgeschnitten, welche neben einer Fülltür 4 und einer Schürtür
5 liegt. Der Verbrennungsraum 1 wird in bekannter Weise unten von einem Rost
6 begrenzt. Die segmentartige Ausnehmung an der Stelle 3 in der Feuerglocke 2 wird
seitlich durch radial angeordnete Abdeckbleche 7 begrenzt, welche außen an eine
die Feuerglocke 2 umgebende Kesselwand 8 angrenzen. Die den Verbrennungsraum 1 verlassenden
Rauchgase strömen über die Abdeckbleche 7 hinweg, wie durch die Richtungspfeile
in F i g. 1 veranschaulicht, in den ringartigen Zwischenraum zwischen der Feuerglocke
2 und der diese in einem gewissen Abstand umgebenden Kesselwand 8 und gelangen schließlich
in einen Rauchgasstutzen 9,
welcher in bekannter Weise mit einer Klappe 10
abschließbar ist.
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Oberhalb des Verbrennungsraumes 1 ist ein nach unten offener Diffusor
11 vorgesehen, oberhalb dessen ein Zerstäuberbrenner 12 für flüssigen Brennstoff
angeordnet ist. Der Zerstäuberbrenner 12 liegt, wie in F i g. 1 dargestellt,
innerhalb eines Hohlzylinders 13, dessen Außendurchmesser etwas kleiner ist als
der Innendurchmesser einer ihn umgebenden Kesselwand 14. Auf der Höhe des Hohlzylinders
13 endet eine Luftzufuhrleitung 15, welche von einem Gebläse 16 mit Verbrennungsluft
gespeist wird. Auf der Saugseite des Gebläses 16 ist ein automatisches Abschlußorgan
vorgesehen, welches bei Stillstand des Gebläses 16 die Saugöffnung abschließt. Die
Luftzufuhrleitung 15 besitzt an ihrem außerhalb des Kessels gelegenen Leitungsteil
einige in der Rohrwand angeordnete Öffnungen (in F i g. 1 nicht sichtbar), welche
durch einen Schieber 17 freigelegt bzw. abgedeckt werden können, wenn der Schieber
17 in Richtung des in F i g. 1 eingezeichneten Doppelpfeiles axial zu der Luftzufuhrleitung
15 verschoben wird.
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Der Diffusor 11 schließt an seinem oberen Ende mit einer Drallscheibe
18 ab, d. h. mit einer Scheibe, welche, wie in F i g . 1 angedeutet ist, mindestens
an ihrem Umfang schräg verlaufende Perforationen aufweist, so daß die durch die
Drallscheibe 18 von oben nach unten durchtretenden Verbrennungsgase bzw.
Verbrennungsluft in Rotation versetzt werden und somit ein zu der Kesselachse konzentrischer
Wirbel in dem Verbrennungsraum 1 entsteht. Die von dem Gebläse 16 über die
Luftzufuhrleitung 15 unter Druck
in den Heizkessel eingeführte
Verbrennungsluft strömt durch den Ringspalt zwischen dem Hohlzylinder 13 und der
diesen konzentrisch umgebenden Kesselwand 14, wodurch der Eintrittswiderstand der
Gebläseluft und ferner deren Geschwindigkeit erhöht wird. Die Luft kann nur durch
die Drallscheibe 18 hindurch in den Verbrennungsraum 1 eintreten, so daß immer die
erwähnte turbulente Luftströmung in dem Verbrennungsraum 1 entsteht.
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Der beschriebene Heizkessel eignet sich sowohl zur Verbrennung von
langflammigen als auch kurzflammigen festen Brennstoffen sowie weiterhin zur Verbrennung
von Heizölen. Bei kurzflammigen Brennstoffen wird der Schieber 17 teilweise geöffnet,
so daß infolge des Zuges im Rauchgasstutzen 9 Sekundärluft von oben über die Öffnungen
in der Luftzufuhrleitung 15 in den Verbrennungsraum 1 eintreten kann. Das Gebläse
16 ist in diesem Falle ausgeschaltet und seine Ansaugseite geschlossen. Die Primärluft
wird dem Verbrennungsraum 1 in üblicher Weise, beispielsweise durch abdeckbare Öffnungen
19 in der Schürtüre 5, zugeführt. Bei langflammigen Brennstoffen hingegen
werden die Fülltür 4 und die Schürtür 5 sowie alle weiteren Öffnungen
des Kessels luftdicht verschlossen, so daß die Verbrennungsluft ausschließlich über
die Drallscheibe 18 in den Verbrennungsraum 1 gelangt. In diesem Fall läuft das
Gebläse 16, wobei der Schieber 17 mindestens teilweise geöffnet ist, so daß
die vom Gebläse 16 erzeugte überschüssige Verbrennungsluft beim Schieber
17 ins Freie austreten kann bzw. der Druck in der Luftzufuhrleitung 15 weitgehend
konstant bleibt. Durch die von oben in den Verbrennungsraum 1 eintretende Verbrennungsluft
wird ein Druck auf die Flammen ausgeübt, so daß diese niedrig bleiben und infolgedessen
auch eine bessere Verbrennung bewirkt wird. Durch die Maßnahme, die eintretende
Luft mittels der Drallscheibe 18 in Turbulenz zu versetzen, wird der Verbrennungsgrad
weiterhin erhöht, weil sich die Luft gleichmäßig im gesamten Verbrennungsraum
1 verteilt. Es hat sich bei praktischen Untersuchungen ergeben, daß bei einer
Verbrennung von langflammigen festen Brennstoffen auf die beschriebene Weise Kohlenstoffmonoxyd
in dem Heizkessel verlassenden Rauchgas kaum noch nachweisbar ist. Die Verbesserung
der Verbrennung durch die Anwendung der beschriebenen Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung
ist somit offensichtlich.
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Der dargestellte Heizofen ist außerdem auch für die Verbrennung von
flüssigen Brennstoffen geeignet. Bei der Verbrennung von flüssigem Brennstoff mittels
des Zerstäubungsbrenners 12 ist das Gebläse 16 eingeschaltet und der
Schieber 17 geschlossen. Gegebenenfalls kann beispielsweise durch die Öffnungen
19 in der Schürtür 5 Sekundärluft zugeführt werden.
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Die Funktionsweise der Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung bei der
alternativen Verbrennung von kurzflammigen oder langflammigen festen Brennstoffen
oder drittens von flüssigen Brennstoffen soll im folgenden kurz erläutert werden:
1. Bei kurzflammigen festen Brennstoffen, z. B. Koks oder Anthrazit, genügt der
Kaminzug. Das Gebläse 16 ist ausgeschaltet und sein Ansaugstutzen abgeschlossen.
Die Primärluft wird durch den Rost 6 in den Verbrennungsraum 1 eingeführt.
Die Sekundärluft wird über die Luftzufuhrleitung 15 angesaugt. Die Öffnungen in
der Luftzufuhrleitung 15 steuern hierbei je nach ihrer Abdeckung durch den Schieber
17 den Eintritt der Sekundärluft, welche dann über die Drallscheibe
18 in Turbulenz versetzt wird, so daß sie in alle Teile des Verbrennungsraumes
1 gelangt. Es bilden sich daher keine Zonen mit CO-Gehalt. Der Zerstäuberbrenner
12 ist hierbei nicht im Betrieb.
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z. Bei langflammigen festen Brennstoffen, z. B. Holz, Fettkohle, Torf,
ist das Gebläse 16 eingeschaltet, so daß die Verbrennungsluft unter Druck über die
Luftzufuhrleitung 15 in den Verbrennungsraum 1 gefördert wird. Das Gebläse 16 wird
hierbei thermostatisch entsprechend der gewünschten Kesseltemperatur im intermittierenden
Betrieb geregelt. Die Öffnungen in der Luftleitung 15 werden mittels des Schiebers
17 je nach dem Luftbedarf der im Verbrennungsraum 1 zur Verbrennung gelangenden
Brennstoffart eingestellt. Zum Beispiel benötigt Holz weniger und Kohle mehr Luft.
Zu den Zeiten, in denen das Gebläse 16 arbeitet, dienen die vom Schieber
17 freigegebenen Öffnungen als Luftauslaß und dosieren so die für die betreffende
Brennstoffart charakteristische Luftzufuhr. In den Zeiten, in welchen das Gebläse
16 ausgeschaltet ist, dienen diese Öffnungen als Lufteintritt, so daß eine gerade
noch notwendige Luftversorgung für die Verbrennung vorhanden ist. Durch das Vorhandensein
dieser Öffnungen wird der Vorteil erreicht, daß das Gebläse 16 in sparsamer Weise
lediglich zur Aufrechterhaltung der vorher eingestellten Kesseltemperatur intermittierend
kurzzeitig eingeschaltet wird. Infolge der Kombination des Gebläses 16 mit
den durch den Schieber 17 abdeckbaren Öffnungen ist eine Feinregelung der
Luftmenge möglich, ohne hierbei Rücksicht auf die gerade zur Verfügung stehende
Brennstoffart nehmen zu müssen. Der Zerstäuberbrenner 12 ist normalerweise ausgeschaltet;
er kann aber bei Bedarf ohne weiteres als Zusatzfeuerung in Betrieb genommen werden.
Die Drallscheibe 18 versezt die einströmende Luft in Turbulenz, womit der
bereits beschriebene Effekt erzielt wird.
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3. Bei Betrieb mit flüssigen Brennstoffen wird das Gebläse 16 zusammen
mit dem Zerstäuberbrenner 12 eingeschaltet. Das Gebläse 16 liefert die erforderliche
Primärluft. Der Schieber 17 hält in diesem Fall die Perforationen der Luftzufuhrleitung
15 geschlossen. In bekannter Weise wird das Gebläse 16 thermostatisch entsprechend
der vorher eingestellten Kesseltemperatur im intermittierenden Betrieb gefahren.
Die Drallscheibe 18 versetzt auch hier die Luft in Turbulenz.
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F i g. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Mehrzweck-Heizkessels,
mit einer anderen Anordnung und Ausbildung der Luftzufuhr-Einrichtung. Der Verbrennungsraum
1, die Feuerglocke 2, der segmentartige Ausschnitt an der Stelle 3 in der Feuerglocke
2, die Fülltür 4 und die Schürtür 5, die an den segmentartigen Ausschnitt an der
Stelle 3 angeschlossenen Abdeckbleche 7 sowie der Rauchgasstutzen 9 mit Klappe
10 sind im wesentlichen identisch ausgebildet wie bei dem in F i g. 1 dargestellten
Heizkessel, so daß sich eine eingehende Beschreibung dieser Teile erübrigt.
Bei
dem Heizkessel der F i g. 2 mündet von oben in den Verbrennungsraum 1 ein Luftzuführungsrohr
20. Dieses Lufzuführungsrohr 20 kann mittels einer in F i g. 2 nicht
dargestellten Drallscheibe abgeschlossen sein, so daß die durch die Luftzuführungsleitung
20 in den Verbrennungsraum 1 eintretende Luft in Rotation versetzt wird.
Die Luftzuführungsleitung 20
ist von einem Wassermantel 21 umgeben, welcher
mit dem Wasser in der Feuerglocke 2 kommuniziert und beispielsweise an das Heizungssystem
eines Hauses angeschlossen ist. In dem Wassermantel 21 sind Leitungen 22
zur Aufbereitung von Warmwasser, d. h. sogenanntem Brauchwasser, vorgesehen. Das
in den Leitungen 22 befindliche Wasser wird somit indirekt durch das in dem Wassermantel
21 befindliche Warmwasser erwärmt.
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In dem Zwischenraum zwischen der Außenwand der Feuerglocke 2 und der
die Feuerglocke 2 umgebenden Kesselwand 8 ist eine Umlenkwand 23 vorgesehen. Durch
diese Umlenkwand 23 wird erreicht, daß die Verbrennungsgase, wie durch den Pfeil
24 angedeutet, zunächst nach unten und anschließend wieder nach oben in den Rauchgasstutzen
9 strömen, so daß praktisch die gesamte Außenwand der Feuerglocke 2 von Rauchgasen
überstrichen wird.
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Im Gegensatz zu dem Heizkessel gemäß F i g. 1 ist der Zerstäuberbrenner
25 bei dem Heizkessel gemäß F i g. 2 seitlich angeordnet und an der Schürtür 5 befestigt.
Ein Gebläse 26 zur Erzeugung der Verbrennungsluft ist, wie dargestellt, mit dem
Zerstäuberbrenner 25 für flüssigen Brennstoff zusammengebaut.
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Mit dem Gebläse 26 ist weiterhin eine Luftzufuhrleitung 27 verbunden,
welche eine Verbindung mit dem Luftzuführungsrohr 20 herstellt. In der Luftzufuhrleitung
27 ist eine Abschlußklappe 28 vorgesehen, sowie ein in Abhängigkeit von seiner Stellung
Öffnungen in der Wand der Luftzufuhrleitung 27 abdeckender bzw. offengelassender
Schieber 29. Der Schieber 29 kann gleich oder ähnlich ausgebildet sein, wie der
Schieber 17 in F i g. 1.
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Dieser Heizkessel kann wie folgt betrieben werden: Bei der Verbrennung
von flüssigem Brennstoff kann entweder die Abschlußklappe 28 geschlossen
oder geöffnet sein. Die Abschlußklappe 28 ist vorzugsweise dann geschlossen, wenn
normales Heizöl verfeuert wird. Die gesamte Verbrennungsluft strömt in diesem Fall
durch die hierfür vorgesehenen Luftzuleitungen (in F i g. 2 nicht dargestellt) zum
Zerstäuberbrenner 25. In diesem Fall muß der Schieber 29 so eingestellt
sein, daß die in der Luftzufuhrleitung 27 vorgesehenen Öffnungen abgedeckt sind.
Bei der Verbrennung von Schweröl ist es hingegen vorteilhaft, die Abschlußklappe
28 wenigstens teilweise zu öffnen, so daß durch die Luftzufuhrleitung 27 und das
Luftzuführungsrohr 20 Luft in den Verbrennungsraum 1 einströmt und
als Sekundärluft die Verbrennung fördert. Es sei noch erwähnt, daß bei der Verbrennung
von flüssigen Brennstoffen in dem Heizkessel der F i g. 2 der Rost 6 vorzugsweise
ausgebaut wird, damit dieser geschont, d. h. vor Flammeneinwirkung bewahrt wird.
Bei der Verbrennung von langflammigen, festen Brennstoffen läuft das Gebläse 26
und die von ihm geförderte, unter Druck stehende Verbrennungsluft gelangt ausschließlich
über die Luftzufuhrleitung 27 und das Luftzuführungsrohr 20 in den Verbrennungsraum
1, so daß, wie an Hand von F i g. 1 erläutert wurde, die Flammen niedrig gehalten
werden und die Verbrennung somit gefördert wird. Ein in F i g. 2 nicht dargestelltes,
am Zerstäuberbrenner 25 vorgesehenes Abschließorgan verhindert bei dieser Betriebsweise,
daß Luft durch den Zerstäuberbrenner 25 in den Verbrennungsraum 1 gelangt.
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Bei Verbrennung von kurzflammigen, festen Brennstoffen ist das Gebläse
26 ausgeschaltet, die Abschlußklappe 28 geschlossen und der Schieber 29 geöffnet,
so daß die Verbrennungsluft durch den im Kamin erzeugten Zug über die vom Schieber
29 frei gelassenen Öffnungen in der Wand der Luftzufuhrleitung 27 angesaugt wird.
In diesem Fall können weiterhin die Öffnungen 19 in der Schürtür 5 geöffnet sein,
so daß auch von unten her Luft in den Verbrennungsraum 1 gelangt.
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Die beschriebene Verbrennungsluft-Zufuhreinrichtung kann auch bei
bereits bestehenden Heizkesseln Anwendung finden. Es ist jedoch in diesem Fall darauf
zu achten, daß bei Einführung der Verbrennungsluft unter Druck alle anderen Öffnungen
in dem Heizkessel, insbesondere die Füll- und Schürtüren luftdicht abgeschlossen
werden, da sonst Flammen durch diese Öffnungen herausgedrückt werden. Wie erwähnt,
findet die Verbrennung in diesem Fall unter überdruck statt. Durch die Anordnung
der einstellbaren Öffnungen in der Wand der Luftzufuhrleitung 27 wird jedoch die
Gefahr vermieden, daß sich ein zu großer Druck im Verbrennungsraum 1 ausbildet,
weil der Druck im Verbrennungsraum 1 unabhängig von der Drehzahl des Gebläses 16
eingestellt werden kann.