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Einrichtung zum Uberziehen oder Tränken eines Kabels mit in der Wärme
flüssigen Massen Bei der Herstellung elektrischer Leitungen und Kabel isst es oft
erforderlich, die Leitungen oder Kabel mit einem Überzug aus einer bei normalen
Temperaturen festen oder zähflüssigen Masse zu überziehen oder die Umhüllung elektrischer
Leitungen und Kabel, insbesondere deren äußere Umflechtung oder Umspinnung mit Faserstoffen,
mit derartigen Massen zu tränken. Dazu wird die Leitung oder das Kabel mittels Führungsnippel
über ein Gefäß geführt, in dem der Überzug oder das Tränkmittel zur Herstellung
eines dünnflüssigen Zustandes erwärmt und aus dem es durch eine Fördereinrichtung
.in kräftigem Strom über das zu überziehende oder zu tränkende Kabel geleitet wird.
Das überschüssige Tränkmittel wird in einem Ablauf aufgefangen und läuft im allgemeinen
durch ein Sieb, welches etwaige Verunreinigungen des Tränkmittels durch Fasern der
Kabelumhüllung od. dgl. auffängt, in das Heizgefäß zurück.
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Die Beheizung des. Tränkmittelgefäßes kann auf die verschiedenste
Weise, z. B. durch Heißwasser, Dampf, erhitztes Öl odAgl., erfolgen, das in einen
das Tränkmittelgefäß umschließenden Heizmantel geleitet wird. Es hat sich nun gezeigt,
daß beii höheren Temperaturdifferenzen zwischen Heizmantel und :dem zu erwärmenden
Tränkmittelbesonders im Endzustand -des Anheizens, häufig in Verbindung mit starker
Qualmbildung, Zersetzungserscheinungen oder auch chemische Veränderungen in dem
Tränkmittel auftreten. Selbst bei günstigsten Verhältnissen zwischen Heizfläche
und Inhalt des Tränkmittelgefäßes reicht die natürliche Umwälzung nicht aus, um
das angestrebte Temperaturgefälle von 5 bis io° zwischen Heizmantel und
Gefäßinhalt
im Endzustand der Erwärmung zu erreichen. Auch bei (Förderung des Tränkmittels durch
ein Schöpfrad oder eine Pumpe werden nur bestimmte Schichten: des flüssigen Tränkmittels
umgewälzt. Man war daher gezwungen, außer der Fördereinrichtung noch ein besonderes
Rührwerk zum Umwälzen des Tränkmittels im Behälter anzuordnen. Ferner war es notwendig,
für die Führungsnippel des Kabels; besonders den Ablaufnippel, der gleichzeitig
zum Abstreifen der überflüssigen Tränkmasse an der Kabeloberfläche :dient. eine
besondere Beheizung vorzusehen, um ein Einfrieren des Kabels bei Stillstand der
Einrichtung zu verhindern.
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,Gemäß ider Erfindung wird eine wesentliche Vereinfachung desA:ufbaues
und eine :größereDetriebssicherheit gegenüber den bekannten Einrichtungen dadurch
erreicht, daß zum Erwärmen des Tränkmittels ein runder Behälter verwendet wird,
dessen Boden und Mantel vorzugsweise durch eine heiße Flüssigkeit möglichst gleichmäßig
und allseitig erwärmt werden, und daß durch eine Förderpumpe, unabhängig von der
im wesentlichen vertikalen, auf .die Förderung der Masse zurückzuführenden Bewegung
zusätzlich eine vorwiegend horizontale, an der heißen Gefäßwandung entlang kreisende
Massebewegüng hervorgerufen wird. Die Pumpe kann über oder unter dem Spiegel der
Imprägnierflüssigkeit angeordnet sein. Die Ansaugöffnung der Pumpe liegt vorteilhaft
in der Nähe des beheizten Dodens des Tränkmittelgefäßes, und in -dem unterhalb des
Tränkmdttelspiegels liegenden Teil des Steigrohres der Pumpe sind eine oder mehrere
Öffnungen vorgesehen, die vorzugsweise mit Leitrohren oder Leitflächen versehen
sind. Diie Öffnungen dieser Leitrohre oder idie Kanten der Leitflächen sind zweckmäßig
so in der Nähe der beheizten Gefäßwandung angeordnet, daß sie einen zur .Gefäßwamid
pariaklelen Tränk mi:ttelstrom erzeugen. Besonders günstig ist es, ein rundes Gefäß
-zu verwenden, weil es dem umzuwälzenden Tränkmittel den geringsten Strömungswiderstand
bietet und keine Stauungen des Tränkmittels hervorruft. Die Förderleistung der Pumpe
muß so reichlich bemessen sein, daß sowohl :die zum Tränken des Kabels notwendige
Menge gefördert als auch ein kräftiger Tränkmittelstrom durch ,die Öffnungen des
Steigrohres zum Umwälzen des Gefäßinhaltes hervorgerufen wird. Durch die im Steigrohr
vorhandenen Öffnungen wird der weitere Vorteil erreicht, daß bei Stillstand der
Pumpe :das Tränkmittel aus den iDrückrohren, Abzweigen usw. oberhalb des Tränkmittelspiegels
von selbst wieder in das Heizgefäß zurückfließt.
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Außerdem kann auch :die Büheizung der Führungsnippel des zu tränkenden
Kabels von dem heißen Tränkmittel in der Weise übernommen werden, daß aus dem Druckrohr
der Pumpe ein oder mehrere Rohre zu den Führungsnippeln geführt siniJ, aus denen
das beiße Trünkmittel entweder in freiem Fall über :die Führungsnippel oder aber
durch Heizkanäle in den Fkihrungsnippeln geführt wird. Zur Erleichterung ides Tränkmi:ttelab:laufes
bei Stillstand der Einrichtung werden ' diese Rohre vorteilhaft mit Steigung oder
Gefälle zu den Nippeln geführt. Ferner werden im Druckrohr der Pumpe eine oder mehrere
Öffnungen oder Düsen so angeordnet, daß aus ihnen heißes Tränkmittel gegen den Ablauf
strömt, welches den Ablauf und das Ablaufsieb dauernd auf einer .die Erstar-` rung
des Tränkmittels verhindernden Temperatur hält.
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Um eine Schädigung des Kabels bei einem etwaigen Stillstand in der
Einrichtung durch die dauernde Einwirkung des heißen Tränkmittels an der Tränkstelle
zu vermeiden, andererseits aber :die ' Beheizung der Nippel und des Ablaufes und
die Umwälzung des Tränkmittels im Gefäß während dieser Zeit aufrechtzuerhalten,
wird gemäß :der Erfindung im Druckrohr der Pumpe, oberhalb der Abzweigungen zu den
beheiztem Stellen, ein Absperrventil vorgesehen, das den Tränkmittelstrom zur Auslauföffnung
an der Tränkstelle unterbricht. Das Ventil dient zur Regelung :des Tränkmittelstromes
und wird, bei Unterbrechung der Kabelbewegung, gegebenenfalls in einer an sich bekannten
Weise selbsttätig geschlossen.
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Als besonders vorteilhaft hat sich für die Einrichtung gemäß der Erfindung
eine iBeheizung des Tränkmittelgefäßes durch eine hocherhitzbare wärmeübertragende
Flüssigkeit erwiesen, z. B. durch Diphenyl oder eine auf Siliconebasis beruhende
Flüssigkeit, die vorzugsweise elektrisch, z. B.,durch eineWiderstandsheizung,erwärmt
wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig.I zeigt die Ansicht der Einrichtung im Schnitt, Fig. 2 die Aufsicht.
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Es ist 1 die beheizte Wandung des Tränkmittelgefäßes, 2 der das Tränkm.ittelgefäß
umschließende Heizmantel mit der elektrischen Widerstandsheizung 3 und der wärmeübertragenden
Flüssigkeit 4., die Pumpe 5 ist in dem :dargestellten Ausführungsbeispiel unterhalb
des Tränkmittelspiegels angeordnet. Sie wird durch den Elektromotor 8 angetrieben
und hat in ihrem Steigrohr 6 mehrere Öffnungen mit den Leitrohren 7 zur Erzeugung
eines Tränkmdttelstromes zum Umwälzen :des Gefäßinhaltes. Durch das Druckrohr 9
wird das Tränkm.ittel zu einem Auslaufmundstück io geführt, aus dem es in kräftigem
Strom über das zu tränkende Kabel 17 fließt. Das Mundstück iö kann durch :das gegebenenfalls
durch die Kabelbewegung gesteuerte Ventil i i gesperrt werden, während der durch
die Leitungen i2 zu :den Führungsnippeln 13 geleitete Tränkmittelstrom weiterfließt.
Ebenso läuft auch der aus dem '(D'ruckrohr 9 durch die Düsen 14. austretende und
den Ablauf 15 mit dein Sieb 16 erwärmende Tränkmittelstrom während des Stillstandes
-des Kabels weiter.
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Die: Einrichtung gemäß der Erfindung hat den besonderen Vorzug, daß
sie nur eine Fremdbeheizung, und zwar für das Tränkrnittelgefäß, erfordert und mit
nur einem angetriebenen Teil, nämlich der besonders ausgestaltetenPumpe, ausgerüstet
werden
muß. Sie läßt sich daher besonders leicht so ausgestalten,
daß sie völlig selbsttätig arbeitet. Es genügt dazu, die Heizeinrichtung .in Abhängigkeit
von der Tränkmitteltemperatur zu steuern und das Absperrventil für das Auslaufmundstück
des Tränkmittels bei Stillstand des Kabels selbsttätig zu schließen. Es hat sich
gezeigt, -daß die Einrichtung gemäß der Erfindung eine das Tränkmittel in jeder
Weise schonende Beheizung ermöglicht und völlig qualmfrei arbeitet, so daß es möglich
.ist, SBitumen, Wachs und ähnliche von gesundheitsschädlichen Lösungsmitteln freie
Tränkmittel ohne Belüftung oder Luftabzug zu verarbeiten.