-
Anordnung zur telegrafischen Aufzeichnung direkt lesbarer Schrift
auf einem Blatt Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur telegrafischen Aufzeichnung
direkt lesbarer Schrift auf einem Blatt (Funkblattschreibmaschine), deren Schriftzeichen
durch Bildelementen entsprechende Impulsreihen elektromechanisch übertragen werden,
wobei die Schriftzeichen aus einzelnen senkrecht zur Aufzeichnungsrichtung verlaufenden
Strichen dadurch zusammengesetzt werden, daß zwischen einer Walze mit spiralig verlaufenden
schraubengangähnlichen Erhebungen (Wülsten) und elektromechanisch im Rhythmus der
Schreibimpulse betätigten Andruckschneiden das in der Länge an sich unbegrenzte
Aufzeichnungsblatt geführt wird.
-
Der Vorteil der sogen.annten Fernschreibmaschinen besteht vornehmlich
darin, daß beim sendeseitigen Betätigen einer Schreibmaschinentaste empfangsseitig
der sendeseitig angeschlagene Buchstabe direkt ausgelöst und zum Bedrucken eines
Papierblattes wie bei normaler Schreibmaschinenschrift gebracht wird. Bisher war
es meist nötig, Fernschreibmaschinen über Draht miteinander zu verbinden, da die
Zwischenschaltung des Funkweges wegen der dabei zwangläufig auftretenden Störungen
ausgeschlossen war, denn - selbst minimale Störungen bewirken empfangsseitige Fehlwahl
des sendeseitig angeschlagenen Buchstabens.
-
Dieser Mangel kann dadurch beseitigt werden, daß die Schriftzeichen
sendeseitig in Bildelementen entsprechende Impulsreihen aufgelöst, empfangsseitig
elektromechanisch aufgeschrieben werden, und zwar dadurch, daß ein mit spiraligen
Wülsten versehenes Schreibrad mit im Rhythmus der Sendeimpulse gesteuerten Andruckschneiden
zusammenarbeitet. Dadurch werden die einzelnen Buchstaben empfangsseitig durch Zusammensetzung
langer und kurzer Striche strichrasterartig aufgebaut.
-
Ein derartiges Schreibsystem ist bekannt und hat sich in der Praxis
bewährt, und zwar auch bei
Funkübertragung. Bisher mußte aber ein
Papierstreifen wie beim Morsetelegraf beschriftet werden, so daß die Notwendigkeit
bestand, -den so empfangsseitig erhaltenen Text für redaktionelle Zwecke mit der
Schreibmaschine auf normale Blätter zu übertragen. Hierdurch sind erhebliche Kosten
und Übertragungsfehler bedingt.
-
Die Erfindung gibt die Möglichkeit, ein telegrafisches Aufzeichnungsgerät
zu schaffen, bei dem direkt lesbare Schrift auf dem Papierblatt aufgeschrieben wird,
und zwar unter Vermeidung der bei Fernschreibmaschinen bekannten Nachteile. Die
Anordnung wird bei der Erfindung in der Weise getroffen, daß 'bei konstantem Vorwärtstransport
des! Papierblattes quer zur Bewegungsrichtung des Aufzeichnungsblattes so viele
Andruckschneiden vorgesehen sind, wie Buchstaben in einer Beschriftungszeile unterbringbar
sind, multipliziert mit der Zahl der je Buchstaben vorgesehenen parallelen Striche,
und daß die Schreibwalze als unvollständige Gewindespindel ausgebildet ist, derart,
daß jedem Buchstabenstrich ein spiralig verlaufender Wulstabschnitt zugeordnet ist,
dessen Länge eine Funktion des gewählten Walzendurchmessers und der Walzendrehzahl
ist (beispielsweise bei Umdrehungszahl i je Buchstaben und sieben Strichen je Buchstaben:
Umfang der Walze = 7 ?C Buchstabenhöhe).
-
Im besonderen kann die Anordnung so gewählt werden, daß die einem
Buchstaben zugeordneten Andruckschneiden (z. B. sieben Schneiden) zu einem Schlaghammer
zusammengefaßt sind, derart, daß bei jeder Impulsgabe zur Bildung eines ganzen oder
eines Teiles eines senkrechten Striches der Schlagbammer gegen die Schreibwalze
angeschlagen wird, wobei aber wegen der umfänglichen Vertiefung der Spiralteilerhebungen
nur jeweils diejenige Hammerrippe(-schneide) Beschriftung bewirkt, der eine Walzenerhebung
gegenübersteht.
-
Hierbei kann gegenüber der Schreibwalze ein Schlaghammersteuersystem
angeordnet sein, das für jeden Buchstaben einen eigenen Magnet mit je einem Anker
und daran angelenktem Hammer besitzt, und die Magnete können an einen Kollektor
angeschlossen sein, dessen Kontaktzahl der Buchstabenzahl je Beschriftungszeile
entspricht und dessen die Schriftimpulse zuführende Abtastbürsten während der Beschriftungsdauer
einer Zeile einmal den Umfang des Kollektors umfahren. Bei paralleler Führung des
Papierblattes zur Senkrechten des quer über dem Papierblatt befindlichen Schreibsystems
ergibt sich der Nachteil, daß die Zeilen schräg abwärts gerichtet verlaufen, denn
über den Bereich der Zeile nebst Zeilenabstand hinweg erfolgt während des Beschriftens
der Zeile ein kontinuierlicher Vorwärtstransport des Papierblattes. Dieser Nachteil
kann dadurch vermieden werden, da.ß das Schreibsystem um einen Winkel gegenüber
der Bewegungsrichtung der Papierbahn versetzt angeordnet ist, der dem Winkel entspricht,
dem die Verbindungslinie des obersten Punktes des äußersten linken Buchstabens mit
dem entsprechenden Punkt des letzten Buchstabens einer nächsten Zeile mit der Senkrechten
zur Bewegungsrichtung der Papierbahn einschließt.
-
Erfindungsgemäß ist die Schaffung einer einer Schreibmaschine ähnlichen
Konstruktion möglich. Daher kann die Ausbildung der Schreiborgane so erfolgen daß
Schreibhammer und Anker jeweils eine körperliche Einheit dadurch bilden, daß beide
Gebilde an einem um einen Drehpunkt wippenden Hebel angelenkt sind.
-
Das weitere Organ des Schreibsystems, nämlich die Schreibwalze, kann
in einer zweckmäßigen Ausführungsform in der Weise gestaltet werden, daß die Schreibwalze
aus gestanzten Stahlscheiben zusammengesetzt ist, wobei jede Scheibe im Bereich
eines für alle Scheiben gleich großen Sektors zur Bildung der Teilwülste eine vorstehende
Fahne besitzt und die Größe eines Sektors eine Funktion der Anzahl der senkrechten
Linien je Buchstaben ist (z. B. sieben). Hierbei können die Stahlblechscheiben parallel
nebeneinander aufeinandergepaßt sein, so daß die die Wülste bildenden Fahnen parallel
zueinander verlaufen.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
rein schematisch dargestellt, und :es bedeutet Fig. r eine Seitenansicht der Funkbl:attschreibmaschine
nach der Erfindung,-Fig. 2 eine Längsansicht gemäß Fig. i, Fig. 3 eine schaubildliche
Darstellung der Schreibwalze, Fig. q. eine schaubildliche Darstellung des Schreibhammers,
Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung des Steuermagnetsystems nebst Kollektor,
Fig. 6 ein Schriftbild, Fig.7 einbeschriftetes Papierblatt mit schrägem Zeilenverlauf,
Fig.8 ein Papierblatt mit Schriftbild und senkrecht zur Blattkante verlaufenden
Zeilen. Entsprechend den Fig. i und 2 ist ein Magnetsystem vorgesehen, das so viele
Einzelwicklungen i und dazugehörige Anker z besitzt, wie auf einem Aufzeichnungsblatt
Buchstaben 3 in einer Beschriftungszeile aufgezeichnet werden sollen. Jeder Anker
2 trägt über einen Hebel q. hinweg einen Anschlaghammer 5; der Hebel q. ist auf
einer auf ganze Blattbreite sich erstreckenden Welle 6 drehbar gelagert. Durch eine
Druckfeder 7 wird der Anker --
und damit der Hammer 5 bei Stromlosigkeit der
jeweils zugehörigen Wicklungen i in die Nullstellung zurückgeführt.
-
Das Gesamtmagnetsystem 8 ist zusammen mit dem davor befindlichen Anker
und Hammersystem 9 achsparallel zu einer Walze io so gelagert, daß bei Betätigung
der einzelnen Wicklungen i des Magnetsystems 8 unter der Wirkung der Bewegung des
jeweiligen Ankers 2 der damit verbundene Hammer 5 gegen die Walze to angeschlagen
wird.
-
Die Walze i o besteht gemäß Fig. 3 aus einzelnen Blechen, die im zusammengesetzten
Zustand der Walze i o aus dem Zylindermantel herausragen. Die Größe dieser Fahnen,
insbesondere ihre Zylindermantellinienlänge, ist abhängig von der Zahl der
Linien,
aus denen die einzelnen Buchstaben 3 aufgebaut werden sollen, ferner von der Schreibgeschwindigkeit
und von der Buchstabenbalkenhöhe.
-
Im Beispiel der Fig. 6 für das dort gezeigte Schriftbild wird der
einzelne Buchstabe 3 aus sieben senkrechten parallelen Linien aufgebaut. Im Rahmen
dieses Beispiels müssen also für den Bereich eines Buchstabens 3 sieben Fahnen i
il bis 117 vorgesehen werden, wobei der von jeder Fahne überbrückte Bogenwinkel
ein Siebentel des Gesamtumfanges ist. Der Abstand von Fahne I 11 bis i 17
entspricht dem Breitenmaß b eines Buchstabens 3 gemäß Fig. 6. In gleicher Art sind
weitere Blechscheiben mit den Fahnen 121 bis I27, 131 bis 137 usw., wie in Fig.3
dargestellt, vorgesehen, so daß jeweils ein Blechscheibenpaket, aus welchem die
Fahnen i il bis 117, 121 bis 127 usw. herausschauen, der Bildung jeweils eines Buchstabens
dient.
-
Sinngemäß ist der Einzelschlaghammer 5, dessen Breite der Buchstabenbreite
b entspricht, mit Rillen versehen, durch die sieben Erhebungen 14 gebildet werden.
Außerdem ist die Schlagoberfläche konkav ausgebildet, wobei der Höhlungsdurchmesser
dem Durchmesser des Außenumfanges der Fahne i i, 12, 13 usw. entspricht. Die Höhe
h des Hammerkopfes 5 entspricht der Höhe /t des Einzelbuchstabens 3.
-
Zwischen der Walze i o und dem Hammerkopf 5 des Anker-Hammer-Systems
9 wird das Papierblatt 15 durch die Rädelrädchen 16 bewegt. Die Transportgeschwindigkeit
wird hierbei so gewählt, daß nach erfolgtem Aufdruck des letzten Buchstabens 3 einer
jeden Zeile 17 entsprechend Fig. 7 oder 8 das Papierblatt 15 mindestens um eine
Buchstabenhöhe zuzüglich des gewünschten Zeilenabstandes vorwärts bewegt worden
ist. Auf diese Weise entsteht ein Beschriftungszeilenbild entsprechend Fig. 7, bei
dem die einzelnen Zeilen 17 gegenüber der Blattkante schräg verlaufen. Dieser Nachteil
kann dadurch behoben werden, daß das gesamte Schreibsystem 18, bestehend aus dem
Magnetsystem 8, dem Anker-Hammer-System 9 und der Schreibwalze i o, schräg zur Papierkante
angeordnet wird, wie in Fig.8 angedeutet. Der Winkel, den das Gesamtsystem 18 mit
einer Senkrechten auf die Blattkante einschließt, ist so groß zu wählen, daß nach
erfolgter Auftragung des letzten Buchstabens einer Zeile der erste Buchstabe derselben
Zeile gegenüber dem Anfangspunkt des Systems 18 um das nötige Abstandsmaß entfernt
sich befindet. Auf diese Weise entstehen Zeilen 17', die mit der Blattkante einen
rechten Winkel einschließen.
-
Die Walze i o wird durch einen Motor 19 mit gleichförmiger Geschwindigkeit
angetrieben, und zwar mit einer solchen Drehzahl, daß in Abhängigkeit von der Schreibgeschwindigkeit
jedes Fahnenpaket i il bis 117, 121 bis 127 usw. sich für die Zeitdauer der sendeseitigen
Telegrafiezeichenabgabe für einen Buchstaben einmal gedreht hat. Für das gewählte
Beispiel möge die Drehzahl der Welle 20 der Walze i o n = 210o pro Minute sein.
-
Während je einer Umdrehung der Welle 2o werden der Reihe nach dem
Magnetsystem i über einen Kollektor 21 hinweg die Aufzeichnungsimpulse zugeführt.
Dieser Kollektor kann beispielsweise entsprechend Fig. 5 aus einem feststehenden
Ring mit zwei Kontaktreihen 22 und 23 bestehen, den zwei rotierende Bürsten 24 und
25 überstreichen. Diesen Bürsten können die Impulse über Bürsten 27 und 28 unter
Verwendung je eines Schleifringes 29 zugeführt werden. Jeder der sich gegenüberliegenden
Kontakte der Kontaktringe 22 und 23 ist mit Eingang und Ausgang der jeweils zugehörigen
Wicklung i des Magnetsystems 8 galvanisch verbunden.
-
Um den Synchronismus zwischen der Drehung der Schreibwalze io und
der jeweiligen Stellung der Abnahmebürsten 24 und 25 rund damit das in richtiger
Reihenfolge erfolgende Ansprechen der einzelnen Magnetsysteme und damit wiederum
der Anker 2 mit den Schlaghämmern 5 sicherzustellen, werden über eine Schnecke
30 und Schneckenrad 31 hinweg die Bürsten 24 und 25 des Kollektors 21 zwangläufig
angetrieben, wobei die Schnecke 3o auf der Welle 2o sitzt. Das Übersetzungsverhältnis
der Schnecke 30 und des Schneckenrades 31 ist so zu wählen, daß bei einer Umdrehung
der Welle 20 sieben Kontakte überstrichen werden. Dabei ist wiederum sicherzustellen,
daß das Bürstenpaar 24 und 25 eine Umdrehung für die Dauer einer Zeilenbeschriftung
zu vollführen hat. Die Zahl der Kontakte jeder der beiden Kontaktringe 22 und 23
entspricht also der Anzahl der Buchstaben 3 je dev Zeile 17 bzw. 17'.
-
Die Schreibwalze io stellt entsprechend der schematischen Darstellung
nach Fig.3 gewissermaßen eine unvollkommene Gewindespindel dar, also eine Schraube,
deren Gänge immer nur über einen kleinen Bereich existieren, und zwar derart, daß
der jeweils stehengebliebene Gangausschnitt, um eine Ganghöhe versetzt, die Fortsetzung
des vorangegangenen Ausschnittes darstellt. Der Umfang der Walze io entspricht in
dem weiter oben geschilderten Beispiel der Verwendung von sieben Parallelstrichen
zur Bildung eines Buchstabens nebst Zwischenraum zwischen zwei Buchstaben siebenmal
der Höhe eines Buchstabens. Die Ganghöhe der unvollständigen Gewindespindel i o
entspricht sieben Gängen je Buchstabenbreite. Die Herstellung der Schreibspindel
io kann an sich als Drehteil im Sinne der Herstellung einer Gewindespindel erzeugt
werden. Da eine solche Fertigungsart aber nicht einfach ist, dürfte sich eine Art
Paketierung durch Aufeinanderschichtung von einzelnen Blechen mit vorkragenden Fahnen
im Sinne der Prinzipdarstellung nach Fig.3 empfehlen. Um die das Schriftbild 3 erzeugenden
Linien nicht zu breit bzw. zu dick zu erhalten, können die Umfangskanten der vorkragenden
Fahnen abgeschrägt, also angeschärft werden.
-
Die erfindungsgemäße Maßnahme gibt die Möglichkeit, bei völlig stationärer
Anordnung aller Konstruktionselemente und bei bloßer Anwendung einer rotierenden
Schreibwalze io ein kontinuierliches Beschriften eines in der Länge an sich unbegrenzten
Papierblattes 15 zu ermöglichen, und zwar bei Anwendung einer Schrifttechnik, hei
der eine
bildrasterähnliche Telegrafieimpulsauflösung eines Schriftbildes
erfolgt, wodurch die Möglichkeit geschaffen ist, trotz der bei Funkübertragung unvermeidlichen
Störungen mit einem Minimum an Schriftbildstörerscheinungen die Aufzeichnung direkt
lesbarer Schrift zu bewirken. So stellt die Erfindung praktisch ein als Funkblattschreibmaschine
bezeichenba.res Nachrichtenübermittlungsgerät dar, das vornehmlich im Pressenachrichtendienst
wertvoll ist.
-
Die Buchstabenschwärzung für die Blattbeschriftung kann ebenso wie
bei normalen Schreibmaschinen durch Zwischenfügung eines Schreibmaschinenfarbbandes
32 zwischen Schlaghämmer 5 und Papierblatt 15 erzielt werden. Dadurch wird
direkt lesbare Schrift erzeugt. Durch Zwischenfügung von Kohlepapier und Einfügung
mehrerer Schreibblätter können im direkten Anschlagverfahren, wiederum wie bei Schreibmaschinen,
mehrere Durchschläge .erzielt werden. Will man Vervielfältigungen in größerer Zahl
unter Einschaltung eines Vervielfältigungsverfahrens bei Schaffung eines Negativs
als Druckmatrize herstellen, kann ein entsprechend präpariertes Farbband oder Papierblatt
verwendet werden mit der Maßgabe, daß walzenseitig die Negativschrift erscheint.
Wenn das Farbband 32, wie in Fig. i angedeutet, zwischengefügt ist, wird gleichzeitig
auf der "Hammerseite auch Positivschrift erzielt.