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Elektronenmikroskop Es ist bereits vorgeschlagen worden, mit Hilfe
eines 'Elektronenmikroskops Objekte zu prüfen, die während der Untersuchung Temperaturänderungen
unterworfen werden. Temperaturänderungen von zu untersuchenden Objekten kann man
beispielsweise dadurch herbeiführen, daß man den Objektträger mit einer zusätzlichen,
vorzugsweise von außen regelbaren elektrischen Heizeinrichtung versieht. Diese Heizeinrichtung
kann beispielsweise als Heizspirale um eine Objektträgerpatrone herumgewickelt sein.
Eine andere sehr vorteilhafte, wenig Raum beanspruchende Einrichtung, die leicht
so gestaltet werden kann, daß wenig schädliche Gasabgabe bei Erhitzung eintritt
und daß ferner sehr geringe Temperaturträgheit gegeben ist, besteht darin, daß man
-den Objektträger selbst als stromdurchflossenen elektrischen Leiter ausbildet.
Bei Elektronenmikroskopen der eingangs erwähnten Art ist erfindungsgemäß im Vakuumraum
zur Erfassung der bei den Temperaturänderungen auftretenden Bewegungsvorgänge des
Objekts eine Filmkamera so angeordnet, daß der Film unmittelbar von den das Objekt
abbildenden Elektronenstrahlen getroffen wird. Diese Anordnung ist gerade bei beweglichen
Objekten, wie sie beispieIsweise infolge der Temperaturänderungen und/oder infolge
chemischer Reaktionen (Objektreaktionskammerprinzip) sich ergeben, sehr wesentlich,
denn beim Beobachten mit dem bloßen Auge sieht man die Einzelheiten des Objektes
nur mit verhältnismäßig kleinem Auflösungsvermögen, weil die Körnung des Leuchtschirmes
die Wahrnehmung sehr feiner Einzelheiten verhindert. Durch die bei .der Erfindung
verwendete Kombination des Elektronenmilkroskops
mit einer in dem
Vakuumraum in bestimmter Weise eingebauten Filmkamera gelingt es dagegen, die einzelnen
Bewegungsvorgänge bedeutend besser sichtbar zu machen. Das, Auflösungsvermögen steigt
bei Anwendung der Filmkamera gegenüber der Betrachtung mit dem bloßen Auge nämlich
um etwa eine Größenordnung an. Um ein besonders hohes Auflösungsvermögen zu erhalten,
empfiehlt sich die V envendlungdünnschichtiger Filme. Nur durch dein Film gelingt
es somit, diejenigen Bewegungsvorgänge, an denen feinere Strukturen beteiligt sind
und bei denen kleinere Beiivegungsamplituden vorkommen, also z. B. Umwandlungsprozesse,
dem menschlichen Auge sichtbar zu machen.
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Wenn es sich um Elektronenmikroskope handelt, bei dienen der Objektträger,
beispielsweise die Objektpatrone, mit einer elektrischen Heizeinrichtung versehen
ist, so kann man erfindungsgemäß die Regelung -der@Objektbeheizung und .die Regelung
der Filmgeschwindigkeit miteinander in geeigneter Weise kuppelbar machen. Je nach
dem zu untersuchenden Objekt und 'Vorgang wird man bestimmten Temperaturbereichen
auch bestimmte passende Filmgeschwindigkeiten zuordnen. Besonders vorteilhaft istes,ein
dieTemperaturänderungen des Objektes überwachendes Anzeigeinstrument, also beispielsweise
ein Amperemeter im Stromkreis aderelektrischen Heizeinrichtung .des Objektes auf
demselben Film mitzuphotögraphieren. Man kann dann an Hand des Films erkennen, welcher
Temperatur jeeweils der gerade photographierte Bewegungszustand des Objektes entspricht.
Das Überwachungsinstrument kann beispielsweise an einer .Stelle, wo der Film kontinuierlich
läuft, durch periodisches oder willkürlich von Hand ausgelöstes Einschalten einer
Gasentladungsstoßlampe photographiert werden.
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Im Strahlengang vor dem Film wird man eine Bildfensterblende anordnen,
die als Leuchtschirm ausgebildet ist. Diese Blende kann somit während der Aufnahme
beobachtet werden. Auf dieser Blende ist zwar nicht der Objektausschnitt zu sehen,
welcher auf dem Film photographiert wird; die auf der Bildfensterblende sichtbaren,
dem photographierten Bildausschnitt unmittelbar benachbarten Teile des Objektausschnittes
erlauben aber in den meisten Fällen auch schon eine hinreichende Beurteilung, um
beispielsweise feststellen zu können, wenn eine Aufnahmereihe zweckmäßig abgebrochen
wird. Man kann nach einem weiteren wichtigen Erfindungsgedanken auch die Anordnung
so durchbilden, dfaß während der Aufnahme der auf dem Film aufgenommene Obje'ktschnitt
unmittelbar beobachtet werden kann. Das läßt sich beispielsweise dadurch erreichen,
daß die Umlaufblende der Filmkamera als Leuchtschirm ausgebildet wird. Unmittelbar
vor dieser Umlaufblende wird: man dann eine aus gespannten Drähten oder aus der
schon erwähnten Bildfensterblende bestehende Fenstermarkierung verwenden, die den
auf dem Film aufgenommenen Bildausschnitt erkennbar macht. Die Filmkamera wird nach
einem weiteren Erfinidungsgedanken vorzugsweise aus dem (Mikroskop herausnehmbar
eingerichtet, wobei man die zur Filmkamera gehörigen einzelnen Teile vorzugsweise
so bemessen und anordnen wird, daß die herausnehmbare Kamera an die Stelle einer
sonst üblichen Plattenschleuseinrichtung gesetzt werden kann.
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Die Figur zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
den unteren Teil eines Elektronenmikroskops mit einer in den Vakuumraum eingebauten
Filmkamera. Mit i ist in, der Skizze der untere Flanschteil des Mikroskops bezeichnet.
Dieser sitzt auf dem Gehäuse 3 der Filmkamera. Die Filmkamera selbst kann und soll
z. B. so dimensioniert werden, d'aß bei Filmbetrieb das normale Gehäuse der Plattenschleuse
bestehenbleiben ,kann. Auf diese Weise wird bei Übergang zum Filmbetrieb :die langwierige
Ummontage des meist auf dem Kameragehäuse stehenden Mikroskops vermieden. Mit 2
ist in .der Zeichnung eine Verschlußklappe mit Leuchtschirm bezeichnet. Diese Verschlußklappe
wird für die Herstellung :einer jeweils gewünschten Aufnahmereihe geöffnet. Im Strahlengang
hinter der Verschlußklappe 2 liegt eine Billdfenäterblende, die mit einem Leuchtschirm
versehen ist. Durch die Blendenöffnung fallen diejenigen Strahlen, die die Bilder
auf dem Film erzeugen sollen. Da-durch, daß die Blende 4 und die Umlaufblende als
Leuchtschirm ausgebildet sind, kann man während der Filmaufnahme das Objekt im Filmfenster
weiter beobachten, was sich als wichtig erweist, um beispielsweise das Ende der
Filmaufnahme .gut bestimmen zu können. Mit 5 ist der herausnehmbare `.Mechanismus
mit Greifer und! Umlaufblende zur Herstellung der Fifimblildreihen bezeichnet. Mit
6 sind Filmtransporttrommeln bezeichnet. Eine dieser Trommeln, beispielsweise .die
mit 7 bezeichnete, kann mit der Antriebsvorrichtung direkt verbunden sein, Die einzelnen
Rollen 6 können mit dieser Rolle 7 beispielsweise durch Kettentriebe verbunden sein.
Mit 8 ist eine federnde Platte bezeichnet, die den Film anden Teil 5 andrückt. Die
Teile q. und 5 sind von dem Bewegungsmechanismus des Films lösbar, so daß man die
dargestellte Anordnung auch dazu benutzen kann, um bei schrittweiser Fortschaltung
des Films stehende Aufnahmen im Kleinbi:ld,förmat zu machen. Der Filmantrieb selbst
wird bei .der Anordnung nach der Erfindung wahlweise auf selbsttätiges Laufen oder
auf schrittweises handbedientes Weiterschalten umschaltbar eingerichtet.
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Um auf dem gleichen Filmband auch Aufnahmen von .dem Stand des Helzamperemeters
io machen zu können, ist bei 9 ein Objektiv angedeutet. Die Belichtung des Films
erfolgt durch willkürliches Einschalten :der Stoßlampe i i mit Hilfe der Taste 21.
Mit 12 sind, die Magazine zur Aufnahme des unbelichteten bzw. des belichteten Films
bezeichnet. Sie können beispielsweise für die Aufnahme von 6o m Film bemessen sein.
Die Magazine 12 besitzen Eva'kuierlöcher 13, die durch einen von außen bedienbaren
Abdichtungsschieber 1q. abgeschlossen
werden können, um beim Entnehmen
der Magazine eine Belichtung der darin befindlichen Filme zu verhindern. Bei
15 ist eine Trockendichtung angedeutet, durch welche das die Magazine aufnehmende
Gehäuse mit dem Teil 3 verbunden wird. Eine entsprechende Dichtung 16 dient dazu,
den Deckel 23 abzudichten. Mit 17 ist die Projektionslinse des Elektronenmikroskops
bezeichnet. Man kann diese Linse so ausbilden, daß -sie einen verhältnismäßig großen
Strömungswiderstand gegenüber dem darüber befindlichen, in der Zeichnung nicht dargestellten
Teil des Elektronenmikroskop@s bildet. Man kann dann beispielsweise den die Filmkamera
aufnehmenden unteren Teil des Mikroskops gesondert evakuierhar einrichten. Mit 18
ist ein Regelwiderstand, mit i9 eine Batterie und mit ao sind die Anschlußklemmen
für die Heizeinrichtung des Objektträgers bezeichnet. Als Kontrolle für die Filmgeschwindigkeit
kann man mit dem Objektiv 9 auch beispielsweise seitlich auf der Perforation Öe-s
Films eine Signaleinrichtung (Glimmlampe 22) ;mitphotographieren.