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Meßgerät zum Prüfen von Bohrungen, insbesondere dreieckigen und vieleckigen
Bohrungen
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät zum Prüfen von Bohrungen, insbesondere
dreieckigen und vieleckigen Bohrungen, mit einem in einem Gehäuse vom Profil der
zu messenden Bohrung verschie5-baren federbelastenden Bolzen. Dieser Bolzen wird
an einem Ende durch eine Feder gegen den Meßsti:ft einer Normaluhr angedrückt und
trägt am anderen Ende einen Kegel, der auf radial versch.iebbare Taster in der Weise
einwirkt, daß die Taster (beim Eindrücken des Bolzens mittels des Meßstiftes entlgegen
der Wirkung der Feder) ganz in das Gehäuse zurücktreten können, dagegen bei Freigabe
des Meßsti£tes unter der Wirkung der Feder an die Innenwandungen des Prüfstückes
angedrückt werden. Du.rch ein Kugellager wird der Bolzen doppelseitig geführt.
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Diese Ausbildung hat den Nachteil, daß durch die Verwendung von Kugeln
ein Verschmutzen von Gehäuseteilen und bei Verwendung der doppelseitigen Führung
des Bolzens bei einer Exzentrizität zwischen Führung und der zu messenden Bohrung
Meßfehler ermöglicht werden.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile. Hierzu werden
an Stelle der bisher als Taster verwendeten Kugeln zylindrische Stifte verwendet,
die in entsprechenden Bohrungen des Gehäuses dicht gelagert sind und dieses gegen
den die Messung erheblich fteeinträchtigenden Eintritt von Schmutz schützen. Andererseits
wird derFührungs-Bolzen nur an einer Seite, und zwar vorzugsweise an der dem Kegel.
abgewandten Seite, gelagert, so daß Meßkegel und Stifte selbstzentrierend arbeiten
und
Meßfehler, die bei anderen Meßgeräten infolge der Exzentrizität zwischen Bolzen
und der zu messenden Bohnmg eintreten können, bei dem Erfindungsgegenstand ausgeschlossen
sind. Infolge der nur einseitigen Lagerung des Bolzens tritt ferner praktisch keine
Reibungsarbeit ein und ist ein Einpassen des Führungsbolzens bzw. eine sehr genaue
Einführung des Meßkegels bezüglich Rundlauf und Exzentrizität nicht erforderlich.
D'ie Lage rung des Bolzens lediglich auf einer Seite hat weiter den Vorteil, daß
zur Unterbringung der Belastungsfeder des Bolzens der Raum zwischen dem Lager selbst
und dem Meßkegel frei wird und das Gehäuse selbst entsprechend verkürzt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Brfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
i,m einzelnen dargestellt.
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Abb. I ist eine Ansicht des Meßgerätes, Abb. 2 ein Längsschnitt und
Abb. 3 ein Schnitt durch das Gehäuse nach 111-111 der Abb. 2.
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Das Gehäuse I des Meßgerätes ist der Bohrung des Prüflings angepaßt
und hat entsprechend dem gewählten Ausführungsbeispiel dreieckigenl Querschnitt.
Dieses Gehäuse dient als Führung für einen verschiebbaren Bolzen 2, der an einer
Seite in einem Kugellager 3 gelagert ist. Der Bolzen 2 steht unter der Wirkung einer
Feder 4, die sich einerseits gegen das Kugellager 3 und andererseits gegen einen
in das Gehäuse 1 eingesetzten Ring 5 abstützt. Auf der nach der Seite des Kugellagers
3 zu liegenden Seite des Gehäuses ist eine Büchse 6 durch Schrauheu befestigt, die
an ihrem freien geschlitzten Ende mit einem. Gewinde und einer Klemmutter 7 zum
Einspannen einer Normalmeßuhr S versehen ist.
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Unter der Wirkung der Feder 4 legti sich der Kopf 2a des Bolzens
2 an den Meßstift 9 der Meßuhr 8 an. Durch Eindrücken des Kopfes ga des Meßstiftes
kann der Bolzen 2 entgegen der Wirkung der Feder4 verschoben werden. Das andere
Ende des Bolzens 2 ist kegelförmig ausgebildet. Der kleinere Durchmesser des Kegels
10 ist der Meßuhr 8 zugekehrt. An der Stelle des Kegels 10 weist das Gehäuse 1 drei
beispielsweise um I200 gegeneinander versetzte Bohrungen II auf, in die drei entsprechende,
gegen den Kegel 10 sich anlegende (vorzugsweise zylindrische) Stifte 15 eügeführt
sind. Die Achsen der Bohrungen II gehen vorzugsweise durch die am weitesten nach
außen zu liegenden Stellen (Scheitel) des z. B. dreieckförmigen Gehäuses I hindurch.
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In dem Gehäuse I ist eine Bohrung I6 für einen Riegel 17 vorgesehen,
dessen Ende zur Hälfte abgesetzt ist und sich vor den Kopf 2a des Bolzens 2 legt.
Durch Drehen des Riegels I7 kann; der Bolzen 2 einwärts gedrückt werden. In dieser
Lage können die zylindrischen Tasterstifte I5 ganz in das Gehäuse 1 zurücktreten,
so daß dieses -in die zu messende Bohrung eingeführt und als Grohmaß benutzt werden
kann.
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Die Bedienung des Meßgerätes ist folgende: Vor Beginn der Messung
wird der Bolzen 2 mittels des Riegels I7 eingedrückt und in dieser Lage festgelegt.
Die Tasterstifte 15 können dabei ganz in den Käfig zurück geschoben werden. In diesem
Zustand wird das Meßgerät in die Bohrung eingeführt und mittels des entsprechend
gestalteten Gehäuses II die Grobmessung vorgenommen. Das Gehäuse wird etwa um 0,04
mm kleiner als das Fertigmaß der Bohrung ausgeführt. Wenn das Gehäuse sich noch
bequem in die Bohrung einführen'läßt, so ist das ein Beweis dafür, daß das Fertigmaß
nahezu erreicht ist. Der Arbeiter ist jetzt gehalten, die weitere Bearbeitung des
Fertigmaßes der Bohrung mittels des Feinmeßgerätes zu kontrollieren. Dazu wird zunächst
der Riegel I7 gedreht oder aus der Bohrung r6 herausgezogen, so daß der Bolzen 2
sich unter der Wirkung der Feder an den Meßstiftg der Meßuhr 8 anlegt. In dieser
Stellung treten aber die Stifte 15 etwas über die Fläche des Käfigs hervor. Zum
Einführen, des Gerätes in die Bohrung wird daher der Bolzen 2 durch Eindrücken des
Kopfes ga der Meßuhr wieder in eine Lage gebracht, daß die Tasterstifte in den Käfig
zurücktreten können. Wird jetzt der Knopf ga der Meßuhr freigegebfen, so wird der
Kegelbolzen 2 unter der Wirkung der Feder 4 zu rückgeführt. Dabei werden die Tasterstifte
I5 mittels des Kegels IO nach außen bewegt und an die Wandung des Prüflings angedrückt.
Der Schieber der Meßuhr zeigt dann das wirkliche Istmaß der Bohrung an.
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Wenn nun das Gehäuse I nicht genau axial in die zu -messende Bohrung
eingeführt (z. B. seitlich verschoben oder verkantet) wird, so kann der Meßkegel
IO wegen der einseitigen Lagerung des Bolzens 2 sich so lange hin und her verschieben,
bis alle drei Stifte 15 gleichmäßig an der zu messenden Bohrung anliegen. Eine Reibungsarbeit
innerhalb des Gerätes kann dabei nicht eintreten.