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Förderer mit an einer endlosen Kette schwenkbar angebrachten Mitnehmern
Um
beim Betreiben des Steinkohlenbergbaues zu. einer möglichst hohen Förderung zu gelangen,
muß angestrebt werden, Arbeit sekundärer Art auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Namentlich soll bei der Konstruktion des Ausbaues und beim Transportmittel dafür
gesorgt werden, daß der Zeitverlust möglichst gering wird, der beim Voranschreitet
der Gewinnung durch die erforderliche Umlegung Ides Förderers und dadurch bedingt
wird, daß man die Kdhle, die sich gelockert hat, in den Förderer Ihineinschaufeln
muß.
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Um den mit der Umlegung des Förderers verbundenen Zeitverlust herabzusetzen,
hat man Ausbaumethoden entwickelt, die die Möglichkeit schaffen, den Förderer zwischen
der vordersten Stempelreihe und der Strebfront aufzustellen. Dadurch erübrigt es
sich, den Förderer beim Umlegen auseinanderzunehmen, und dieser kann beim Voranschreiten
der Gewinnung als ein Ganzes aufgeschoben werden. Das Hangende des Strebes, unterhalb
dessen sich der Förderer befindet, wird in Idiesem Falle nicht von Stempeln, sondern
von an einem Ende eingeklemmten Kappen unterstützt, die am anderen Ende auskragen.
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Aus Sidherheitsgründen empfiehlt es sich, den von den Kappen gesicherten
Teil nicht zu breit zu wählen, und dies kann man dadurch erreichen, daß die Breite
des Förderers möglichst gering gehalten wir,d. Die geringste Breite weisen diejenigen
Förderer auf, bei denen der zurückgehende Teil sich
unterhalb des
tragenden Teiles bewegt. Unter den besagten Verhältnissen wohnt dieser Konstruktion
aber der Nachteil inne, daß der tragende Teil sich in einer gewissen Höhe über dem
biegenden befindet, was mit sich bringt, daß die Kohle, die sich xgelockert hat,
in den Förderer hineingeschaufelt werden muß. Wenn Förderer verwendet werden, bei
denen der tragende und der zurückgehende Leerlaufteil nebeneinander herlaufen, so
ist dies nicht erforderlich. Bei Verwendung derartiger Förderer kann man den Rutschenboden,
über den die Mitnehmer weiterrücken, unmittelbar auf das Liegende stellen, so daß
die Kohle, die sich gelookert hat, direkt in den Förderer hineingelangt, ohne daß
zur Einschaufelung geschritten zu werden braucht, Förderer dieses Typs haben jedoch
eine Breite, die nicht zuläßt, daß das angestrebte Ziel erreicht wird. Es sind demnach,
um eine geringere Breite zu ermöglichen, Förderer konstruiert worden, deren endlose
Ketten sich in einer zum -Rutschenboden parallel gestellten Ebene bewegen und deren
Mitnehmer in ihrer wirksamen Stellung senkrecht zum Kettenteil stehen, an dem sie
befestigt sind, während sie beim Rücklauf eine parallele Stellung zur Kette einnehmen.
Trotz der in dieser Weise erhaltenen Verminderung der Breite übersteigt diese immer
noch bedeutend diejenige eines Förderers, dessen tragender Teil über dem Rücklaufventil
angeordnet ist.
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Ferner ist ein Förderer bekannt, bei dem die Kette in einer Ebene
läuft, die zu der Ebene des Rinnenbodens unter einem Winkel von 301 bis 600 geneigt
ist. Wegen dieser schrägen Stellung muß man bei-diesem Förderer im Antriebsmechanismus
Kegelräder verwenden.
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Gemäß der Erfindung steht die Ebene, in der sich die in wirksamer
Stellung befindlichen Mitnehmer bewegen, in der Hauptsache senkrecht zu der Ebene,
in der sich die Kette bewegt.
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Man bezweckt hiermit, daß die Breite des Förderers nicht die eines
Förderers jenes Typs übersteigt, bei dem sich der tragende Teil über dem Leerlaufteil
befindet, während dennoch der Rutschenboden auf dem Liegenden ruht, sodaß ein Hochbringen
der Kohle sich erübrigt. Neben seiner geringen Breite weist der Förderer gemäß der
Erfindung auch eine einfache Antriebsordnung auf, da der Antriebsmotor unmittelbar
an das Kettenrad gekuppelt werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand; eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es stellt in dieser Zeichnung die Fig. I eine Draufsicht und die
Fig. 2 eine Seitenansicht des Förderers dar, der im Streb die Beförderung der Kehle
besorgt. In Fig. 3 ist ein Querschnitt des Förderers gezeichnet. In Fig. 4 ist ein
in wirksamer Stellung befindlicher, in Fig. 5 ein gegen die Kette eingesdhwenkter
Mitnehmer dargestellt.
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In der Rutsche I bewegt sich eine Gallsche Kette 2 über die Kettenscheiben
3 und 4. Die Kettenscheibe 3 wird von einem in der Figur nicht dargestellten Motor
angetrieben; die am anderen Ende des Förderers vorhandene Kettenscheibe 4 übernimmt
die Funktion einer Kelhrscheibe. Die Kette wird mittels der Spannvorrichtung 5 gestreckt.
Die Rutsche baut sich aus mehreren Gliedern auf, die bei 6 mittels an anderer Stelle
beschriebener Verbindungen, die eine Verstellung der Rutsche glieder gegeneinander
gestatten, aneinander befestigt sind. An der Kette sind in regelmäßigen Abständen
Mitnehmer 7 befestigt, die u!miGelenke 8 schwenkbar angeordnet sind. Die Ebene,
in der sich die Mitnehmer bewegen, wenn sie sich in wirksamer Stellung befinden,
stellt sich in der Hauptsache senkrecht zur Ebene, in der die Kette sich bewegt.
Am Mitnehmer ist ein Arm g vorhanden, in welchem ein Stift 10 angebracht ist. Die
Mitnehmer des tragenden (unteren) Teiles verbleiben in der von ihnen eingenommenen,
in der Hauptsache senkrecht zur Kette befindlichen Stellung da ihre Stifte 10 in
tdie Öffnungen I1 eines der nachfolgenden oder der vorangehenden Kettenglieder hineingreifen.
Beim Umleiten der Kette über die Kettenscheibe 3 erfolgt selbsttätig die Aushebung
der Stifte aus den Öffnungen ii (val. Bezugszeichen I2 in Fig. 2). Die Mitnehmer
schwenken dann infolge der Sch-werkraft bereits teilweise ein.
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Für den Fall, daß das Einschwenken irgendeines Mitnehmers nicht leicht
vonstatten geht, kann durch Anbringung eines Anschlagnockens, der die Aufgabe hat,
das Einschwenken einzuleiten, vorgesorgt werden.
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Eine Führung 13 bewirkt sodann, daß die Mitnehmer eine in der Hauptsache
parallel zur Kette befindliche Stellung erlangen.
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Zwecks Abfuhr der Kohle ist dort, wo sich die Kettenscheibe 3 befindet,
der Boden dier Rutsche teilweise weggenommen; die Kohle fällt infolgedessen auf
das in der Abfuhrstreck vorhandene Transportmittel 14.
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Der zurücklaufende obere Fördererteil läuft über einen Streifen 15,
der von den an der aufrecht stehenden Rutsohenwand I7 befestigten - Konsolen I6
getragen wird. Diese Konsolen tragen zugleich die im Streb zu -verwendenden Leitungen,
z. B. die Luftleitnng IS; weiterhin haben sie die Aufgabe, die den oberen Fördererteil
und die Leitungen umgebende Schutzkappe 19 zu unterstützen. Die Schutzkappe wirid
mittels der angeschweißtenStifte 20, die in die Öffunugen der auf recht stehenden
Wand der Rutsche hineinpassen, in ihrer Lage gehalten. Die Kappe ist mit Bolzen
2I an der Rutsche befestigt. Unter der Kappe ist ein die Führung des unteren Kettenteils
besorgender Streifen 22 angebracht. In regelmäßigen Abständen sind durch die aufrecht
stehende Wand hindurch Anschlüsse 23 zur Ankupptung der Hilfswerkzeuge an den Leitungen
angebracht.
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Bei der Kehrscheibe 4 stellen sich die Mitnehmer wieder in der Hauptsache
senkrecht zur Kette. Dies erfolgt, indem tdie Mitnehmer mittels des Armes 9 gegen
einen Stift 24 anstoßen, der das Ausschu-enken der Mitnehmer einleitet. Um zu erzielen,
daß der Ausschwenkungsv,organg allmälhlich verläuft, ist der Stift mittels der Verbindungsstange
25 mit
einer Welle 25 in einer solchen Weise verbunden, die ein
Ausschlagen über einen bestimmten Winkel entgegen der von einer im Zylinder 27 angebrachten
Feder ausgeübten Kraft zuläßt. Ist das Ausschwenken nun so weit fortgeschritten,
daß der Mitnehmer sich von dem Stift 24 löst, so besorgt die Führung 281 das Weitere,
um den Mitnehmer in die gewünschte senkrechte Stellung zurückzuversetzen. In dem
Augenblick, in demydie Mitnehmer die Kehrscheibe 4 verlassen, gleiten die Stifte
10 selbsttätig in die entsprechenden Öffnungen II der Kettenglieder zurück. Die
Stange 25 mit ihrem Stift 24 wird im Anschluß an den Hindurchgang eines Mitnehmers
jeweils durch die Feder in ihre Anfangsstellung zurückversetzt.
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Die Stifte 10 können auch statt an den Mitnehmern an den Kettengliedern
angebracht werden und greifen in diesem Falle in entsprechende Öffnungen des Mitnehmers
hinein. Auch vermag man die Mitnehmer des tragenden Teiles in ihrer richtigen Stellung
zu halten, indem man sie an einer in der Rutsche angebrachten Führung entlang fortgleiten
läßt. Die Stifte sind dann hinfällig.
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Beim Voranschreiten der Gewinnung wird der Förderer in der Richtung
zur Strebfront geschoben.
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Zu diesem Zwecke ist die Rutsche an der unteren Seite mit Schlitten
29 ausgerüstet. Um den Förderer sowohl für mechanische wie auch für nichtmechanische
(Gewinnung herzurichten, ist die der Strebfront zugewendete Flanke der Rinne mit
einer Führung 30 versehen, in der eine Nut 31 angebracht ist. Bei mechanischer Gewinnung
der Kohle wird ein Kohlenhobel 32 mit Hilfe von zwei innerhalb der Nut 31 laufenden
hammerkopfförmigen Führungsnoaken 33 an der Führung 30 entlang hin und her bewegt,
eine Bewegung, die durch die von Winden gezogenen Kabel 34 und 35 besorgt wird.
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Die Führungsnocken sind zur Beseitigung von in die Nut 31 hineingelangender
Gruskohle nach zwei Seiten pflugförmig ausgeführt. Der Hobel ist weiterhin, um das
Schrämen in beiden Richtungen zu besorgen, symmetrisch ausgeführt. Die unterschrämte
Kohle fällt zum größten Teil unmittelbar in die Rutsche, während der vor der Rutsche
auf das Liegende des Strebes hinunterkommende Teil der Kohle durch den Hobel in
die Rutsche hineingestoßen wird.
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Es liegt bei Verwendung von Förderern besagter Bauart die Notwendigkeit
des Kohleh ineinscha'ufelns nicht mehr vor.
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Der Aufbau des beschriebenen Förderers und des sich an ihm entlang
bewegenden Kohlenhobels ergibt eine mit einer hohen Kapazität verbundene sehr gedrängte
Konstruktion.