DE896544C - Schmiermittel bzw. Schlichten fuer Glasformen - Google Patents

Schmiermittel bzw. Schlichten fuer Glasformen

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DE896544C
DE896544C DEST1839A DEST001839A DE896544C DE 896544 C DE896544 C DE 896544C DE ST1839 A DEST1839 A DE ST1839A DE ST001839 A DEST001839 A DE ST001839A DE 896544 C DE896544 C DE 896544C
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DE
Germany
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water
glass
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graphite
lubricants
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Expired
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DEST1839A
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English (en)
Inventor
Karl Dr Stephan
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B40/00Preventing adhesion between glass and glass or between glass and the means used to shape it, hold it or support it
    • C03B40/02Preventing adhesion between glass and glass or between glass and the means used to shape it, hold it or support it by lubrication; Use of materials as release or lubricating compositions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)
  • Lubricants (AREA)

Description

  • Schmiermittel bzw. Schlichten für Glasformen Die Herstellung von Hohlglas erfolgt fast durchweg durch Einblasen der geschmolzenen Glasmasse in Formen von Holz oder Eisen. Ausgenommen hiervon ist die Herstellung von Preßglas, das zwar auch in Formen erzeugt wird, allerdings nicht durch Einblasen, sondern durch Einpressen der geschmolzenen Glasmasse.
  • Das Einblasen erfolgt unter Verwendung von Holz- und Eisenformen. Das Pressen geschieht unter Verwendung von Eisenformen. Beim Einblasen unterscheidet man Einblasen in feste Formen ohne Drehen der Glasmasse, z. B. wie bei der Erzeugung von eckigen Flaschen aller Art, wobei ja ein Drehen nicht möglich ist. Das Einblasen unter Drehen der Glasmasse geschieht bei allen Rundkörpern, wie Glühlampenkolben, Lampenzylinder usw. Bei Glasautomaten und Halbautomaten werden fast durchweg nur Eisenformen verwandt, da die Holzform hier nicht widerstandsfähig genug ist. Eine Fertigung unter Drehen fällt hier infolge der Konstruktion der Automaten weg.
  • In allen Fällen der Herstellung ist eine Zwischenschicht zwischen der Form und der Glasmasse erforderlich, um einerseits eine Trennung der glühenden Glasmasse von der Formenwand herbeizuführen und andererseits eine Kühlung und Schmierung der Form zu gewährleisten, was besonders bei der Herstellung von Hohlglas unter Drehen erforderlich ist. Von dieser Zwischenschicht hängt auch der Glanz (Lüster) der Erzeugnisse weitgehend ab. Während bei der Holzform bisher eine Zwischenschicht sich durch Erzeugung einer Wasserdampfschicht bildete, die derart zustande kommt, daß das poröse Holz bei der Kühlung der Form in Wasser sich mit Wasser vollsaugt, das unter dem Einfluß der heißen Glasmasse verdampft und so eine Dampfschicht zwischen der Form und der Glasmasse bildet, ist dies bei Eisenformen nicht möglich. Bei der Holzform ermöglicht diese Dampfschicht zwar ein Drehen des Glases, aber die Verkohlung der Holzform kann auf die Dauer nicht verhindert werden. Dadurch wird ein relativ hoher Verbrauch an Holzformen erforderlich, was die Erzeugungskosten ungünstig beeinflußt.
  • Bei Eisenformen liegen die Verhältnisse ganz anders. Hier ist es unmöglich, wie bei der'-.Holzform eine Wasserdampfschicht zu bilden, da ja die Porosität, die als Wasserspeicher dient, wegfällt. Es muß also hier eine besondere Zwischenschicht gebildet werden, die natürlich an der Eisenfläche fest haften muß. Man hat bisher die Lösung dieser Frage dadurch versucht, daß man die Formen mit tierischen oder pflanzlichen Fetten oder auch mit Mineralölen einschmierte.. Infolge- der höheren Verdampfungstemperatur dieser Stoffe konnte sich wohl eine Dampfschicht bilden, aber unter sehr unangenehmen Nebenerscheinungen. Die Hauptmenge dieser Schmiermittel verdampfte unter Bildung eines lästigen Ölqualms, der von der Belegschaft sehr ungünstig empfunden wird, weil durch denselben bei der in einer Hütte stets herrschenden hohen Temperatur eine außerordentlich ungesunde Atmosphäre geschaffen wird. Weiterhin bilden sich infolge der thermischen Zersetzung dieser Mittel festhaftende Kokskrusten, die von Zeit zu Zeit entfernt werden müssen, um maßhaltige Gläser zu erzielen. Besonders bei Automaten sind diese Ölkrusten in der Erzeugung sehr hinderlich, da durch die Reinigung und den Einsatz neuer Formen eine Stillegung des Automaten für einige Tage erforderlich wurde, was einen erheblichen Produktionsausfall bedingt. Nebenbei ist festzustellen, daß die Eisenformen mit der Zeit rissig werden und verzundern.
  • Auch bei Preßglas ist eine Zwischenschicht erforderlich, um das Loslösen des Preßstückes von der Form zu erleichtern und gegebenenfalls dadurch eine Steigerung in der Erzeugung herbeizuführen.
  • Zweck der vorliegenden Erfindung war nun der, alle Übelstände durch ein geeignet zusammengesetztes Präparat zu beheben. Es mußte angestrebt werden, mit diesem Präparat haltbare Zwischenschichten zu erzeugen, die einerseits sowohl für Holz als auch für Eisenformen sowie auch für die Preßformen geeignet waren. Es mußte ferner berücksichtigt werden, daß auch ein Einblasen unter Drehen des Glases ermöglicht wurde. Bei Holzformen sollte auch die Verkohlung der Form weitgehend verhindert werden, um so den Fromenverbrauch wesentlich zu senken. Bei Eisenformen mußte ebenso eine weitgehende Schonung der Formen durch Schutz vor Verzunderung und Korrosion angestrebt werden. Gleichzeitig mußte auch der Glanz des Glases nach Möglichkeit erhöht werden, was bei der Qualitätsbeurteilung von Bedeutung ist. Bei Automaten sollte die lästige häufige Reinigung zwecks Produktionsteigerung möglichst entfallen. Ein geeignetes Präparat mußte also eine ganze Reihe von Eigenschaften aufweisen, wenn es den umfangreichen Anforderungen entsprechen sollte.
  • Ein solches . Präparat wird durch die Erfindung geschaffen. In der Praxis hat sich dasselbe für alle Glasarbeiten bereits hervorragend bewährt. Die Grundlage bildet der Graphit, der mit noch anderen geeigneten Zusätzen, wie Bindemitteln, wasserlöslichen Mineral- oder anderen fetten Ölen, zu einem wasserlöslichen, bzw. in Wasser suspendierbaren Präparat verarbeitet wird. Das Wasser dient hier in der Hauptsache als Kühlmittel, während die anderen Beimischungen zur Erzeugung der erforderlichen Zwischenschicht dienen. Besonders interessant ist dabei die Feststellung, daß der Graphit infolge seiner überaus starken Oleophilie die gesamten beigemengten Mineral- und/oder. bzw. fetten Öle vollständig auf seiner Oberfläche adsorbiert, was in diesem Ausmaße bisher noch nicht beobachtet worden ist.
  • Als Graphit kommt entweder ein sehr feinpulveriger Graphit oder auch Kolloidgraphit zur Verwendung. Zwar hat man schon Kolloidgraphit früher zur Schmierung der Formen verwandt, doch konnte derselbe bei Drehformen und auch bei Preßglas den Anforderungen nicht genügen.
  • Als Bindemittel können nun alle bekannten organischen Ouellsubstanzen, wie Methylzellulose, Stärkekleister, Kirschharz usw., sowie auch Emulsionen von Kunststoffen verwandt werden.
  • Als wasserlösliche Öle kommen die bekannten Mineralölemulsionen, sog. Bohröle, in Betracht. Als fette Öle können Olivenöl, Mohnöl, Leinöl beigemischt werden.
  • In allen Fällen entstehen Pasten, die sich in Wasser sehr leicht zu einer Suspension verteilen lassen, die je nach dem Verwendungszweck in geeigneter Verdünnung zur Anwendung kommt. Die Auftragung der Lösung kann auf verschiedene Art erfolgen, entweder durch Anstreichen mit einem Pinsel oder auch durch Aufsprühen mit einer Spritzpistole oder auch durch Tauchen der Formen. Bei Automaten wird man das Einsprühen bevorzugen. Zweckmäßig ist es oft, mit der nur gering verdünnten Paste erst eine Grundschicht zu erzeugen und dann während des Arbeitsvorganges mit einer stark verdünnten Pastensuspension nachzuschmieren. Bei Preßglas genügt häufig die Grundschicht für längere Arbeitszeit.
  • Beispiel i 6 1 Wasser, 3 1 wasserlösliches Bohröl, i kg wäßrige Kolloidgraphitlösung eines 2oo/oigen Präparates werden unter gutem Umrühren gut miteinander vermischt. Es entsteht eine graue milchige Flüssigkeit, die sowohl als solche wie auch in weiterer Verdünnung mit Wasser zur Anwendung kommt.
  • Beispiel e 4 1 Wasser, i kg einer ioo/aigen Methylzelluloselösung, 4 kg eines feinpulverigen Graphites und 0,5 kg Bohröl werden unter gutem Umrühren gut miteinander vermischt. Es entsteht eine dunkelgraue Paste, die sowohl als solche wie auch in Verdünnung mit Wasser verwendet werden kann. Beispiel 3 41 Wasser, i kg einer Kunststoffemulsion, 4 kg Graphit, feinpulverig, 0,25o kg Bohröl und o,25o kg eines fetten Öles werden gut miteinander vermischt. Es entsteht eine graue dicke Paste, die sowohl für sich wie auch in Verdünnung mit Wasser zur Verwendung gelangt.
  • Beispiel 4 4 1 Wasser, i kg einer Dextrinlösung, 4 kg Graphit, feinpulverig, 0,2oo kg Bohröl und o,2oo kg einer Wachsemulsion werden gut miteinander vermischt. Es bildet sich eine dicke Paste, die sowohl für sich wie auch in Verdünnung mit Wasser verwendet werden kann.
  • Alle nach diesen Beispielen hergestellten Pasten lassen sich mit Wasser verdünnen. Zweckmäßig werden die Pasten mittels Pinsel auf die Formenwandung dünn aufgetragen und durch Erwärmen zum Trocknen gebracht. Auf diese Grundschicht trägt man dann je nach Bedarf die verdünnte Lösung vor den Arbeitsgängen durch Einpinseln, Tauchen oder durch Einsprühen auf.
  • Es bildet sich eine fest haftende Schicht, die den Einwirkungen der heißen Glasmasse standhält und ein fortlaufendes Arbeiten gestattet, was besonders bei Automatenbetrieb zur Steigerung der Produktion erheblich beiträgt. Auch der Lüster der Erzeugnisse wird beachtlich gehoben. Bei Preßformen insbesondere kann eine erhebliche Steigerung der Arbeitsleistung erzielt werden. Ein Einblasen unter Drehen der Glasmasse. ist ohne weiteres möglich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Schmiermittel bzw. Schlichten- für Glasformen aller Art, bestehend aus Gemischen von Wasser, organischen Bindemitteln oder deren Emulsionen, Graphit in kolloidaler oder pulveriger Form unter Zusatz von Emulsionen von Wachsen; Mineral- oder fetten Ölen und ähnlichen Stoffen.
DEST1839A 1950-07-14 1950-07-14 Schmiermittel bzw. Schlichten fuer Glasformen Expired DE896544C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE964981C (de) * 1954-06-02 1957-05-29 Rudolf Rothe Dr Ing Schmier- und Trennmittel bei der Glasverformung
DE1121758B (de) * 1960-05-10 1962-01-11 Inst Glastechnik Trenn- und Entformungsmittel fuer die Herstellung von Schaumglas in der Metallform
DE1265904B (de) * 1961-09-25 1968-04-11 Exxon Research Engineering Co Emulsion zum Schmieren von Metallformen zum Formen von geschmolzenem Glas

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