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Schleudertrommel zur Behandlung eines aus Kohlenwasserstoff
, Goudron und Säure bestehenden Flüssigkeitsgemisches Die ununterbrocheneAufteilung
eines aus Kohlenwasserstoff, Goudron und Säure- bestehenden Flüssigkeitsgemisches
in einer Schleudertro-mmel ist #sehr schwierig, besonders weil beim Schleudern auch
feste Stoffe ausgechleudert wer-den. Die festen Stoffe unterscheiden sich nämlich
in ihrem spezifischen Gewicht nur wenig von der schwersten Flüssigkeit und verstopfen
leicht die Austrittskanäle derselben. Auch ungleichmäßige Zusammensetzung des Gemisches
oder Veränderungen im spezifischen Gewicht eines Flüssigkeitsanteils rufen Störungen
hervor. Als halbfeste oder feste Stoffe werden von der Schleuder asphaltische Stoffe,
Sand, Bleicherde und Fasern ausgeschieden.
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Die Schwefelsäure als schwerster Flüssi,-keitsanteil schleudert sich
am Trommelumfang aus. Die Feststoffe dagegen schwimmen meist auf der Schwefelsäure.
Wenn. diese aber durch im Rohöl enthaltenes oder bei der Raffination entstehendes
Wasser verdünnt und dadurch spezifisch leichter wird, werden die Feststoffe mit
der Säure ausgetragen oder an die Trümmelwand geschleudert und verstopfen dann,
die Säureabführungsl-,anü,1e. Es kann auch vorkommen, daß der mittelschwere Stoff,-
der Goudron, die Säureschicht in der Trommel durchbricht und am Austritt für die
schwersten Stoffe austritt.
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Bei den bekannten Schleudertrommeln mit freiem Flüssigkeitsaustritt
liegen die Austritts-Öffnungen für die verschiedenen Stoffe, nach dem Gesetz der
kommunizierenden Röhren in, bestimmtem Abstand. von der Drehachse und sind
meist
als sogenannte Ran-diablä.,nfe ausgebildet. Solche Schleudern sind gegen Änderungender
Gemischzusammensetzung sehr empfindlich. Man, hat deshalb. den, Randablauf für den
schwersten Stelff, die Schwefelsäure, durch Mundstücke am größten Trommelumfang
ersetzt. Derartige Mundstücke haben meist.,die Form eines Ventils mit kapillarartiger
Öffnung, durch welche, Schwefelsäure hindurchfließen! kann, dagegen, nicht der verhältnismäßig
zähflüssige Goudron. Der Nachteil eines solchen Säureventils besteht aiber darin"
daß es sich leicht verstopft oder zu viel durchläßt, so daß die Schleudertrommel
angehalten, entschlammt und wieder von neuem in Betrieb gesetzt werden muß. Außerdem
ist die Haltbarkeit eines Säureventils sehr kurz, und der Öftere Ersatz verursacht
hohe Kosten" weil die Ventilteile aus säurefestem Werkstoff hergestellt seintmüssen,
Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Schleudertrommel zur Behandlung eines
aus Kohlenwasserstoff, Goudron und Säure besteh-#nden Flüssigkeitsigemisches der
Schle.uderraurn vor den Abführungskanälen für die Säure muldenaxtig erweitert ist
und daß sich die Säurekanäle von, der muldenartigen Erweiterung bis! zu. näher der
Drehachst liegenden Abläufen erstrecken-. Eine derartige Erweiterung des Schleuderraumes
vor den Abführungskanälen- des spezifisch schwereren Flüssigkeitsanteils, ist bei
Milchschleudern bereits bekannt, sie erfolgt,dort aber aus anderen Gründen. Da bei
einer Milchtrommel, eine Emulsion von bestimmteni Fettgehalt in zwei Anteile zerlegt
wird, von denen der eine möglichst viel, der andere möglichst wenig Fett enthalten
soll, läßt man die Ableitungska.nüle für Rahm und Magermilch von zwei möglichst
weit voneinander entfernten Zonen des Schleuderraumes ausgehen. Dabei ist es für
den GleichgewIchtszustand, einer Milchtrommel ohne Bedeutung, ob, der Raum für die
Magermilch groß oder klein -ist. Bei der Erfindung wird dagegen mit Hilfe der Mulde
ein möglichst kleiner Säureinhalt der Trommel erreicht und damit eine schnelle Wiederherstellung
des Gleichgewichts der Flüssige keiten ermöglicht. Zwecl<:mäßig liegt die Mulde
auf der der Schleudergutzuführung entgegengesetzten Seite des Schleuderraumes. Die
ausgeschiedenen Feststoffe lagern sich dann auf derdavorliegenden Trommelwand ab,
Um die Feststoffe lwch besser zurückzuhalten und eine Verstopfung der Säurekanäle
zu vermeiden, kann, zwischen Mulde und Schleuderraum ein Wehr oder eine Ab-deckung
angebracht werden, wobei Kanäle in genügender Anzahl die Mulde mit dein größten
Umfang des Schleuderraumes verbinden. Die S#.ure kann restlos in die Mulde abfließen,
während die auf der Säure schwimmenden Feststoffe wirksam zurückgehalten werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn statt einer ringförmigien Mulde eine oder' mehrere
einander gegenülberliegendeAusbuchtungen angebracht sind --und die Abführungskanäle
durch Röhrchen gehildet werden, die in die Ausbuchtungen hineinragen. Der Säureinhalt
der Trommel wird da-durch besonders klein, und Störungen des Gleichgewichts .durch
verdünnte Säure können während des Betriebes durch Zugießen geringer Mengen konze-ntrierter
Säure schnell wieder ausgeglichen werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispieleni
dargestellt, und vwar zeigt 'die linke Seite der Fig. i einen, senkrechten, durch
eines der Säureabführungsröhrchen gelegten Schnitt durch eine Schleudertrommel,
deren innere Trommelwandung mit muldenförmigen Ausbuchtungen versehen ist. Die linke
Seite der Fig. 2 stellt die Dra.,ufsicht hierzu dar. Zum Unterschied von diesem
Ausführungsbeispiel zeigt die rechte Seite der Fig. i einen ebenfalls durch einen
Säureabfühilungskanal gelegten senkrechten Schnitt einer Schleudertrommel, die aber
mit einer ringförmigen Mulde versehen ist und deren Säureabführungskanäle in c-i.,ner
herausnehralbaren, Scheide#Vand, an-,geordnet sind. Die rechte Seite der Fig. 2
stellt die Draufsicht hierzu dar.
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In Fig. i wird- das Flüssigkeitsgemisch von dem Verteiler i in den
Schleuderraum 2 geführt. Die spezifisch leichteste Flüssigkeit, das öl, fließt
durch das Tellerpaket 3 zu den; Kanilen 4 und tritt über den Randablauff
5 aus der Trommel aus. Der mittelschwere Stoff, der Goudron, fließt durch
den Spalt zwischent Wehr 20 und. Scheideteller 6 in den Raum 7 und
wird durch Rippen oder Kanäle zur Abführungskammer 8 geleitet, die mit auswechseltarern
Randablauf 9 versehen ist. Die schwerste. Flüssigkeit, die Schwefelsäure,
gelangt durch Kanälei i o in die Mulde i i (Fi-. i, linke Seite), aus der sie durch
Röhrchen 1:2 und Bohrungen, 13 in die Abführungskammer 14 geleitet wird. Die Kammer
14 hat einen auswechselbaren Randablauf 15. Die Muldei ii hat an ihrem weitesten
Abstand von der Drehachse Entleerungsöffnungen 16, die mit Stopfen 17 verschlossen
sind. Bevor die Trommel - zur, Reinigung auseinandergenommen wird, schraubt
man die StOPfen, 17 heraus und läßt die Sch ' leudertrommel wieder anlaufen.
DieFlüssigkeitsfüllung der Trommel wird. dann restlos ausgeschleudert, so, daß nachher
das Reinigen der Trommel bedeutend- leichter ist, weil insbesondere die Berührung
mit der Schwefelsäure vermieden wird.
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Damit sich die Röhrchen r2 leicht reinigen lassen, sind sie nach innen.
offen und über das freie Flüssigkeitsniveau des, mittelscheren Stoffes hinaus nach
inmn verlängert. Etwa in die Röhrchen eingedrungene Feststoffe können also leicht
herausgestoßen, werden.
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Die muldenförrnige Erweiterung ist in,der linken Seite der Pig. i
eine im Trommeldeckel liegende Ausfräsung i i. Sie kann auch als Ringmulde 18 ausgebildet
sein, wie der auf der rechten Seite der Fig. i dargestellte Schnitt und die zugehörige
Draufsicht zeigen. Dabei sind die Röhrchen iz durch eine herau-snehmbare Scheidewandig
ersetzt, dieKanäle oder Führungsrippen aufweist. Das Wehr zwischen Ringinulde 18
und Schleuderrium, 2 wird durch den abnehrnbaren Ring2o gebildet. Der Säureinhaltder
Trommel ist bei der Ausführung entsprechend der
rechten Seite. der
Fig. i und 2 zwar größer, aber die Reinigung ist hierbei noch einfacher.
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.Die Albführung der verschiedenen Stoffe aus den Abführungskammern
kann statt über Randabläufe au,ch durch Schälein-richtungen, erfolgen, die in verschieden
großem Abstand vonder Drehachse- in die Flüssigkeiten eintauchen. Die muldenartige
Erweiterung der Trommel braucht nicht im Trommeldeckel angeordnet zu sein, sie kann
auch in Höhe der Trennfuge zwischen Trornmelunterteil und Trommeldeckel oder im
Trommelunterteil liegen. Auch braucht das Wehr nicht die Begrenzung des Schletiderraumes
in axialer Richtung zu sein., es kann auch als Abdeck-ung der Säure-mulde eine Begrenzung
des Schleuderraumes in radrialer Richtung sein.