DE895854C - Unabhaengige Radaufhaengung, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents
Unabhaengige Radaufhaengung, insbesondere fuer KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine unabhängige Radaufhängung, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit zwei am Rahmen des Fahrzeugs angelenkten, quer zur Fahrtrichtung schwingenden Lenkerarmen,
mit denen ein das Rad tragender und steuernder Radträger über Zapfen mit kugelförmigen
Abschnitten verbunden ist.
Die Erfindung besteht darin, daß das den einen Arm mit dem Radträger verbindende Lager zwei
Wälzlager und das den anderen Arm mit dem Radträger verbindende andere Lager ein Gleitdrucklager
enthält.
Durch diese Anordnung wird die auf die Radaufhängung durch die Bremswirkung und das Gewicht
des Fahrzeugs hervorgerufene Belastung angemessen durch die Wälzlager des einen Lagers
übernommen, während Stöße, Bremsbelastungen und Schwingungen in dem Hebelgetriebe durch ein
Gleitdrucklager aufgenommen werden, das in dem anderen Traglager angeordnet ist. Durch diese Anordnung
wenden daher viele der bisher notwendigen Teile, wie Drehzapfen usw., entbehrlich.
Dabei ist das obere, die Stoßbelastung aufnehmende Lager als Reibungsgelenk ausgebildet, während
das untere, die Hauptlast aufnehmende Traglager einen ungefähr halbkugelförmigen Lagerteil
mit einer Mittelbohrung hat, die den Schaft des einen Lenkerzapfens aufnimmt.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht:
Fig. ι ist ein senkrechter, teilweise weggebrochener
Teilschnitt einer erfindüngsgemäßen vorderen Radaufhängung;
Fig. 2 zeigt in einem Teilschnitt in größerem Maßstabe eine abgeänderte Ausfuhrungsform des
oberen, in der vorderen Radaufhängung verwendeten Kugelgelenks.
In Fig. ι ist eine Radaufhängung des rechten
Vorderrades, von der Rückseite das Wagens gesehen, dargestellt. Die Erfindung wird in Verbindung
mit der rechten Seite der Vorderradaufhängung beschrieben. Eine gleiche Aufhängung
liegt auch auf der linken Seite des Fahrzeugs. ■ Die Bremstrommel io eines Laufrades ist in
üblicher Weise auf einem Achsschenkel 11 drehbar gelagert. Der Achsschenkel 11 besteht vorzugsweise
aus einem Stück mit einem Radträger 12, der zur Ausführung einer Schwing- und Steuerbewegung
an seinem oberen bzw. unteren Ende in .Kugelgelenken
oder Traglagern 14 bzrw. 15 unterstützt
ist. Die Steuerbewegung des Radträgers 12 wird durch einen nach hinten verlaufenden Lenker 13
bewirkt, der von dem Führersitz aus durch die üblichen Verbindungs- und Lenkstockhebel gesteuert
wird.
Das obere Lager 14 läßt ein Schwingen des Radträgers
12 und gleichzeitig eine Schwenkung eines oberen. Lenkerarmes 16 in einer im wesentlichen
lotrechten Ebene zu. Der Lenikerarm 16 besitzt an
seinem äußeren Ende ein kastenförmiges .Gehäuse 16°j in dem das iKugelende 17s eines Zapfens 17 gelagert
ist, und einen inneren Arm iö6, der an einem
Stoßdämpfer 19 angeordnet und mit den gegenüberliegenden Enden der sich drehenden Welle 20
des Stoßdämpfers verbunden ist. Eine Anzahl Schraubenbolzen ai. befestigen den Stoßdämpfer
auf einem Quer rahmen 22 des Fahrzeugs. Ein elastischer Kopf 23 auf dem äußeren Abschnitt des
Rahmens 22 unmittelbar unter dem oberen Arm 16 begrenzt die Abwärtsschwenkung des Armes. Der
Zapfen 17 hat einen kegelförmigen Schaft, der in einer im oberen Teil des Radträgers 12 befindlichen
Bohrung durch eine Mutter befestigt ist, die auf das Ende des Zapfens geschraubt wird.
Das untere Kugelgelenk oder Traglager 15 ermöglicht die Schwing- und Steuerbewegung eines
Lenkerzapfens 26, dessen kegelförmiger Schaftabschnitt in einer Bohrung des unteren Flansches
des Radträgers 12 durch eine Mutter 27 befestigt ist, die auf das Ende des Zapfens aufgeschraubt
wird. Dias Lager 15 gestattet ebenfalls eine Drehung
eines kastenförmigen Gehäuseabschnittes 28°
eines unteren Armes 28 in einer im wesentlichen lotrechten Ebene. An seinem inneren Ende besitzt der
Arm 28 zwei Arme 28& und 28C, die auf einem rückliegenden
Abschnitt 22° des Rahmens 22 sitzen und mit den beiden Enden eines drehbaren Stiftes 30
verbunden sind, der durch die Arme hindurchgeht. Der nach oben erfolgenden Schwenkbewegung des
Armes 28 wirkt eine Schraubenfeder 31 entgegen, deren unteres Ende in einer ringförmigen Nut 28**
eines elastischen Sitzes 28e angeordnet ist, der mit
dem Arm 26 in Verbindung steht. Das obere Ende der Feder liegt um einen abwärts ragenden zylindrischen
Teil 22* des Rahmens 22. Ein auf dem
federnden Sitz 28* befestigter Dämpfer 313 kommt
mit einem Vorsprung 22C des Rahmens 22 in Berührung
und begrenzt hierdurch die Aufwärtsbewegung des Armes 28.
■ Das untere Traglager 15 nimmt die durch das
Gewicht des Fahrzeugs hervorgerufene Hauptlast auf und soll gleichzeitig eine leichte Steuerbarkeit
des Rades ermöglichen. Der offene Boden des Gehäuses
28ff des Traglagers 15 wird durch eine Kappe 35 verschlossen, die an dem 'Gehäuse durch
Umbördeln eines Bandflansches 35« der Kappe
unter eine an der Stirnseite des Gehäuses befindliche Schulter befestigt-wird. Eine Feder 37 ist zwischen
der Bödenwand der Verschlußkappe 35 und einem Halter 3*8 angeordnet, dessen obere kugelförmige
Fläche den kugelförmigen Kopf des Zapfens 26 aufnehmen kann·. ...
Eine leichte Steuerung wird durch getrennte Wälzlager geschaffen, die aus einer Anzahl von
Nadellagern 40, die um den Zapfen 28 innerhalb einer mittleren öffnung eines im wesentlichen halbkugelförmigen
Lagertei'ls 42 angeordnet sind, und aus einem Rollen- oder Kugellager 44 bestehen, das
um das untere Ende des Zapfens 26 herumliegt. Dieses Lager 44 besitzt eine obere Lauffläche, die
in einer Aussparung in der unteren Fläche des halbkugelförmigen Lagerteils 42 gebildet ist, und eine
untere Lauffläche, die an eine Schulter 26° des unteren· Endes des Zapfens 26 anstößt. Der halbkugelförmige Lagerteil 42 kann in einer dazu
passenden kugelförmigen Fassung in dem kastenförmigen Gehäuse 28° des unteren Lenkerarmes 28
schwingen und schwenken. Daher gestatten die Wälzlager 40 und 44 eine leichte Drehung des
Zapfens 26 um seine eigene Achse. Das Wälzlager 44.nimmt die lotrechten Druckbelastungen auf, die
von dem Zapfen 26 über den halbkugelförmigen Lagerteil 42 auf das Gehäuse 280 und den Lenkerarm
28 übertragen werden.
Um das Eindringen von Schmutz in das Traglager zu verhindern, sind zwei Abschlußscheiben
46 mit einer zwischenliegenden Filzscheibe 47 um den Zapfen 26 über der oberen öffnung in dem Gehäuse
26 angeordnet, durch das der Zapfen 26 vorragt. Eine Schraubenfeder 48 ist ferner um den no
Zapfen 26 zwischen <der oberen Scheibe 46 und dem Radträger 12 angeordnet, um die Scheiben 46 in
ihre Dichtungslagen zu drängen.
Das obere Lager 14 ist dazu bestimmt, Schwingungen in dem Hebelgetriebe zu dämpfen und eine
Drehung des Radträgers 12 zuzulassen. Dieses Lager 14 besteht aus dem äußeren kastenförmigen
Gehäuse i6a des oberen Lenkers 16, das einen mittleren
zylindrischen Hohlraum 50 hat, in dem das kugelförmige Ende oder der Kopf 117" des mit der
Kugel ein Stück bildenden Zapfens 17 angeordnet ist. Die untere Hälfte der Kugel 17° ist durch einen
Metallagerring 51 umschlossen, dessen äußerer Rand fest in den Hohlraum 50 paßt. Eine innere
segmentförmige Höhlung nimmt die Kugel 17« auf. Das obere Ende der Kugel 17° ist von einem Lager-
ring 53 umgeben, der einen aus elastischem Material, beispielsweise Gummi, hergestellten äußeren
Teil 54 hat und in dem Hohlraum 50 unmittelbar über den unteren Lagerteil 51 angeordnet werden
kann. Der elastische Teil 54 hat eine innere kugelförmige Höhlung mit einem gegen Verschleiß
widerstandsfähigen Kunststoff utter 55 von kugelförmiger
Form·. Der Teil 54 nimmt die obere Hälfte der Kugel iy" auf. Schmieröl wird in das
Gehäuse über einen Schmiernippel 57 zugeführt, der auf einer in den oberen Teil des Gehäuses i6°
eingedrehten oberen Verschlußplatte 58 befestigt ist.
Das untere Ende des Traglagers 14 ist gegen den
Eintritt von Staub durch mehrere Unterlagscheiben 60 mit einer zwischenliegenden Filzscheibe abgeschlossen,
die um den Zapfen 17 liegen, und gegen das untere Ende des Traglagers durch eine Feder
61 gedrückt werden.
Das Kugelgelenk oder Traglager 14 bildet daher richtige Lagerflächen, um Schwenk- und Drehbewegungen
des Zapfens 17 zu ermöglichen. Da ferner eine der Lagerflächen durch einen belasteten elastischen
Teil 54 abgestützt ist, nimmt das Gelenk Schwingungen auf oder dämpft diese Schwingungen.
In Fig. 2 ist eine abgeänderte Form des oberen schwingungsdämpfenden Kugelgelenks oder Traglagers
dargestellt. Das kastenförmige Endgehäuse 16" des Armes 16 hat einen mittleren Hohlraum 65,
dessen kugelförmige Höhlung einen ungefähr halbkugelförmigen Lagerteil 66 aufnehmen kann. Ein
Zapfen 68, dessen schräg verlaufende Wandung in eine Bohrung des Radträgers 112 durch eine Mutter
69 gezogen wird, tritt durch eine mittlere Öffnung des Lagerteils 66 hindurch und ist in diesem Teil
auf einer Anzähl Nadeln 70 gelagert. Eine ungefähr kreisförmige bronzene Verschleißplatte 72 mit
einer mittleren Bohrung liegt lose um den Zapfen 68 und paßt in eine an der oberen Fläche desLagerteils
66 vorgesehene Aussparung 66^. Ein oberer
Halsabschnitt 6·8α des Zapfens 66 legt sich mit
seiner Unterseite auf die obere Fläche der bronzenen Verschleißplatte 72. Sollte daher das Rad in
eine in der Straßendecke befindliche Vertiefung fallen, so wird eine plötzliche Stoßbelastung von
dem Radträger 12 und dem Zapfen 68 durch die bronzene Verschleißplatte 72 und das kugelförmige
Lager 66 auf die Fassung ιό" und den Arm 16
übertragen.
Das in Fig. 2 dargestellte abgeänderte Traglager ist in seinem unteren Teil gegen den Zutritt von
Staub durch eine Anzahl von Unterlagscheiben 74 umschlossen, die gegen die Fläche durch eine zwischen
den Unterlagscheiben und dem Steuerglied 12 angeordnete Feder 76 gedrückt werden.
Der obere Kopfabschnitt 68a des Zapfens 68 hat
die Form einer !Kugelkappe und paßt in eine kugelförmige Halterung 77, die von einer oberen Verschlußplatte
79 durch eine Schraubenfeder 78 elastisch auf Abstand gehalten wird.
Daher kann das Traglager der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform eine Drehung und
Schwenkung des Radträgerzapfens 68 ermöglichen. Die Drehung wird durch Wälzlager aufgenommen.
Das durch die federnde, bronzene Verschleißplatte gebildete Gleitlager dämpft dagegen fortlaufend die
Schwingungen und nimmt die durch die Schwingungen hervorgerufene Stoßbelastung auf. Die
Schwingungsregelung wird unmittelbar durch die Belastung der Feder 79 beeinflußt, wobei durch
Einstellungen der Federbelastungen die giewünschte Dämpfungscharakteristik erhalten wird.
Durch die Erfindung ist eine unabhängige Radaufhängung geschaffen, die viele der bisher üblichen
Teile entbehrlich macht, z. B. Drehzapfen, Stoßstangenträger und Drehzapfenlager, und die
eine leichte Steuerung und eine angemessene DrehungsmögMchkeit für die Steuerungsvorrichtung ergibt.
Die auf die Radaufhängung wirkende, durch die Bremswirkung und das (Gewicht des Fahrzeugs
hervorgerufene Belastung wird angemessen durch ein unteres Lager nach Art eines Wälzlagers aufgenommen,
während Stöße, Bremsbelastungen und Schwingungen in dem Hebelgetriebe durch belastete
Gleitdrucklager aufgenommen werden, die in dem oberen Traglager angeordnet sind.
Claims (4)
1. Unabhängige Radaufhängung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit zwei am Rahmen
des Fahrzeugs angelenkten, quer zur Fahrtrichtung schwingenden1 Lenkerarmen, mit denen ein
das Rad tragender und steuernder Radträger über Zapfen mit kugelförmigen Abschnitten
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das eine den einen Arm (28) mit dem Radträger
(12) verbindende Lager (15) Wälzlager (40, 44) und das andere den anderen Arm (16) mit
dem Radträger verbindende Lager (14) ein Gleitdrucklager (53) enthält.
2. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Stoßbelastung aufnehmende
obere Lager (14) als Reibungsgelenk (53-55) ausgebildet' ist.
3. Radaufhängung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Hauptlast aufnehmende untere Traglager (15) einen ungefähr
halbkugelförmigen Lagerteil (42) mit einer Mittelbctirung hat, die den Schaft des einen
Lenkerzapfen's (26) aufnimmt.
4. Radaufhängung nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das die Hauptlast tragende Wälzlager (44) sich unmittelbar
am halbkugelförmigen Lagerteil (42) um den Schaft des Lenkerzapfens (26) und mit
einer Schulter (260) gegen den Kopf des Lenkerzapfens abstützt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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- 1950-09-29 DE DET2881A patent/DE895854C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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