DE895140C

DE895140C - Verfahren zur Herstellung von Buersten und aehnlichen Erzeugnissen

Info

Publication number: DE895140C
Application number: DEB6615D
Authority: DE
Inventors: Hans Dipl-Ing Beck; Fritz Schaupp
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1941-06-05
Filing date: 1941-06-05
Publication date: 1953-11-02

Description

Verfahren zur Herstellung von Bürsten und ähnlichen Erzeugnissen Es ist bekannt, daß zur Herstellung von Bürsten Borsten in eine geschlossene Form gegeben werden und in der Form ein Stiel bzw. eine Fassung durch Aufblasen von Celluloid oder ähnlichen Stoffen erzeugt wird, wdbei die Borsten in die Celluloidmasse fest eingebettet werden.
Es sind auch bürstenälinliche Erzeugnisse bekannt, deren Fassung und Borsten aus dem gleichen Material bestehen. So können z. B aus den Wurzeln von PaLmettopalmen Bürsten hergestellt werden, indem aus einem Wurzelstück die iwischen harten Fasern eingebettete leichte Zellmasse bis auf einen gewissen Teil entfernt wird, so daß ein bürstenähnliches Erzeugnis ülbrigbleilbt, das aus einem ursprünglichen festen Stück der Wurzel mit den daraus hervorragenden harten Fasern der Wurzel besteht. Ferner können Kratzen und ähnliche Erzeugnisse auis Kautschuk in einer Form hergestellt werden, die eine Siebplatte enthält, durch die der Kautschuk in warmplastischem Zustand hineingepreßt wird. Dabei bilden sich aus der übrigen Masse, die die Fassung für den Körper bildet, herausragende Zähne oder borstenähnliche Gebilde. Die Herstellung von Bürsten mit feinen Borsten, wie sie für Kleiderbürsten, Zahnbürsten u. dgl. verwendet werden, dürfte auf diese Weise auf erhebliche Schwi,erigskeiten stoßen.
Es ist weiterhin bekannt, daß aus Superpolyamiden Bor,sten hergestellt werden können, die sich für Bürsten eignen.
Es wurde nun gefunden, daß man Bürsten und ähnliche tExrzeulgnisse mit Borsten aus Super- polyamiden oder Superpolyurethanen in technisch besonders einfacher Weise und mit geringem Zeitaufwand herstellen kann, wenn man die Borstenbündel aus Superpolyamiden oder Supeirpolyurethanen in eine Spritzgußform für den Bürstenkörper bringt, in der dieser ebenfalls aus Superpolyamiden oder Sup erp olynrethanen oder beiden gebildet wird. Man erhält so eine sehr feste Verbindu(ng von Stiel und Borstenbündeln ohne weitere Verbindungselemente. Die Einzelteile verschweißen bei dieser Arbeitsweise außerordentlich fest miteinander.
Man kann bei dieser Arbeitsweise auch endlose Borstenbündel verwenden. Man führt dann den Anfang des Borstenbündels in die Spritzgußform, schneidet nach jedem Spritzvorgang die erforderliche Borstenlänge ab und führt das übrige Stück wieder entsprechend tiefer in die Form ein. Auf diese Weise kann Man kontinuierlich arbeiten, ohne die Borsten vorher zu ordnet und zurechtzuschneiden, während dies bei tierischen Borsten unumgänglich nötig ist.
In ähnlicher Weise lassen sich auch andere Gebrauchsgegenstände herstellen, - b eispi.el;swei se andere Bürsten, wie Aufrauhbürsten zum Reinigen von Wildlederschuhen oter sogenannte Kratzer zum Auskämmen von Tierfellen.
Es ist bekannt, Superpolyamide nach dem Spritzgußverfahren zu verarbeiten und ganz allgemein mehrteilige Körper herzuzustellen, indem man Einzelteile durch Spritzguß miteinander zu einem festen Ganzen vereinigt. Es ist demgegenüber aber überraschend, daß so dünne Einzelteile wie Borsten bei dieser Arbeitsweise nicht zerstört werden, obwohl sie mit dem flüssigen Superpolyamid oder Superpolynrethan während des Spritzvorgangs in Berührung kommen. Offenbar tritt in der Spritzgußform die Abkühlung des Spritzgußmaterials nur so schnell ein, daß noch eine feste Verschweißung stattfindet, aber doch rasch genug, daß die eingelegten fertigen Einzelteile selbst noch nicht durchschmelzen.
Das Spritzgußverfahren wurde zur Herstellung von Bürsten und ähnlichen Erzeugnissen bisher nicht herangezogen, da es an einem geeigneten gemeinsamen Matenal sowohl für die Borsten als auch für den Bürstenkörper mangelte. Gummi z. B. ist nicht nach dem Spritzgußverfahren verarbeitbar.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Bürsten und ähnlichen Erzeugnissen durch Einführen auf die Gebrauchslänge zugeschnittener oder endloser Borstenbündel in eine Spritzgußform und Erzeugen des Bürstenkörpers darin durch Spritzguß aus thermoplastischen Kunststoffen, durch gekennzeichnet, daß sowohl für die Bürsten als auch für den Bürstenkörper Superpolyamide oder Superpolyurethane verwendet werden.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 472.677, 352 I,S2; schweizerische Patentschrift Nr. 192 634; französische Patentschriften Nr. 858964, 8448I7; USA.-Patentschriften Nr. 1 455 932, 2 130 948.