DE894479C

DE894479C - Sicherheitseinrichtung fuer Brennkraftmaschinen, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge, durch welche die Drehzahl der Brennkraftmaschine bei ungenuegendem Schmieroeldruck beschraenkt wird

Info

Publication number: DE894479C
Application number: DEM4200D
Authority: DE
Inventors: Karl Dr-Ing E H Maybach; Willy Scheuerle; Richard Seifert
Original assignee: Maybach Motorenbau GmbH
Current assignee: Rolls Royce Solutions GmbH
Priority date: 1942-11-24
Filing date: 1942-11-24
Publication date: 1953-10-26

Description

Sicherheitseinrichtung für Brennkraftmaschinen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, durch welche die Drehzahl der Brennkraftmaschine bei ungenügenden. Schmieröldruck beschränkt wird Die, Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für Brennkraftmasehlinen, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
Sicherheitseinrichtungen für Brennkraftmaschinen bekannter Art, die lediglich bei fallendem Öldruck die Brennkraftmaschine außer Betrieb setzen, haben den Nachteil, daß das Fahrzeug bis zum Wiedererreichen des Betriebsdruckes des Öls bewegungsunfähig stehenble:i.ben muß. Andererseits sind Sicherheitseinrichtungen bekannt, die auch bei Ölmangel noch das Fahren mit entsprechend niedrigerer, für die Brenukraftmaschine ungefährlicher Drehzahl bei beschränkter Leistung zulassen. Dabei besteht die Gefahr, -daß die Brennkraftmaschine und damit das Fahrzeug zum Stehen kommt, wenn beim Auftreten größerer Fahrwiderstände die zur Verfügung stehende Maschinenleistung zur Fortbewegung des Fahrzeugs nicht genügt.
Nach der Erfindung wirken. sowohl ein Fliehkraftregler als auch ein von dem Schmieröldruck beaufschlagtes Glied auf ein Regel- oder Abstellglied derart ein; daß .beim Absinken des Schmieröldrucks der Fliehkraftregler nur bei höheren Drehzahlen der Maschine das Schließen des Regel- oder Abstellgliedes .zuläßt, wogegen er bei niedrigerer Drehzahl dasselbe geöffrnet hält. Durch die Erfindung wird. erreicht, daß unterhalb der für die Brennkraftmaschine gefährlichen Drehzahl mit vollständig geöffnetem Leistungsregelglied gefahren werden kann., während andererseits beim Überschreiten der erwähnten Drehzahl safort das Abdrosseln der Maschine erfolgt. Das Fahrzeug kann also auch bei ungenügendem Schmieröldruck bei größeren Fahrwiderständen noch fortbewegt werden, ohne daß die Brennkraftmaschine Schaden leidet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß beim Anlassen der Brennkraftmaschine, wenn noch nicht genügend Schmieröldruck vorhanden ist, unterhalb der für die Brennkraftmasch-ine gefährlichen Drehzahl keine Hemmung in der Leistungseinstellung besteht. Die Brennkraftmaschine kann angelassen werden, ohne das .die Sicherheitseinrichtung für diesen. Fall besonders beeinflußt werden muß.
Die erfin@durngsgemäße Sicherheitseinrichtung schützt also die Brennkraftmaschine vor Schäden, die durch Ölmangel entstehen, und erlaubt andererseits, das Fahrzeug auch bei Ölmangel mit kleiner Geschwindigkeit bzw. mit niederer Drehzahl der Brennkraftmaschine, jedoch. ausreichender Maschinenleistung von der Straße zu entfernen, in eine Werkstätte zu fahren oder notdürftig irgendwelche Wege zurückzulegen:.
Erfindungsgemäß wird als Abstell-glied in an sich bekannter Weise ein Zündungskurzschlußscha.lter angeordnet.
Vorteilhafterweise wird die Sich'erheitsei.nrich-" tung so ausgebildet, da3 der durch eine Feder in Schließrichtung belastete Zürndungskurzschlußschalter bei Stillstand der Maschine und :bei niederen Drehzahlen durch den Fliehkraftregler gegen diie Kraft der Schalterfeder durch Einwirkung auf einen Anschlagteil des Schalters offengehalten wird und das auf den gleichen Anschlagteil der vom Schmieröldruck beaufschlagte Kolben derart einwirkt, das er beim Vorhandensein des Schmieröldruckes den Schalter geöffnet hält, so -das die R@eglerbewegung auf,ihn ohne Einffluß ist, beim Absinken des Schmieröldrucks, jedoch den Anschlagteil freigibt, so, das bei dessen weiterer Freigabe durch den Fliehkraftregler der Schalter durch die Feder in die Schließstellung .gebracht werden, kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
Es bedeuten, i ein kleiner Fliehkraftregler mit den Fliehgewichten z und der Reglerfeder 3. Die Bewegung des Fliehkraftreglers wird über den Winkelhebel q. auf die Platte 5 eines Schalters übertragen. Die Feder 6 drückt auf den Schalter im Schließsinn, so das ohne Gegenkraft die Kontaktplatte g die Kontaktstellung 8 und 7 kurzschließen würde. io. ist ein Kolben, der durch eine Feder.ii ständig nach links gedrückt wird. An dem Kolben befindet sich ein An@schlagi2. Durch die Leitunigi3 wird der zu überwachende Öldruck in den Zylinderraum 17 geführt. Über dieWellei4 wird der Fliehkraftregler von der Brennkraftmaschine über Zahnräder oder sonstige Übertragungsorgane angetrieben. r5 und 16 sind Leitungen, die zu denn Zündapparaten und zu dem Schaltkasten der Brennkraftmaschine führen.
Die Regelfeder 3 ist so bemessen, daß die Fliehkraft erst bei einer bestimmten- Drehzahl überwiegt, so daß das Anlassender Brennkraftmaschine, wenn noch kein Öldruck vorliegt, unbehindert erfolgen kann. Die Drehzahl, bei. der der Fliehkraftregler anspricht, ist davon abhängig, mit welcher Drehzahl die Brennkraftmaschine bei Ölmangel noch notdürftig betrieben werden darf.
Wenn der Öldruck erreicht ist, wird der Kolben io entgegen der Kraft der Feder ii nach rechts verschoben., so daß die Kontaktplatte g jetzt durch die Kraft des Öldrucks, die auf den. Kalben wirkt, von den Kontaktstellen 7, 8 abgehoben, wird. Nun können höhere Drehzahlen eingestellt werden, da der Kurzschlußschalter durch die Feder 6 nicht mehr geschlossen werden kann. Tritt nun Ölmangel ein, so wird der Kolben io durch die Feder i i nach links geschoben, so daß bei höheren Drehzahlen, bei denen. der Fliehkraftregler i schon ausgeschlagen hat, der Kurzschlußschalter durch die Feder 6 geschlossen wird. Dadurch wird. die Leistungszufuhr der Brenmkraftmaschine unterbrochen, und diese sinkt in ihrer Drehzahl auf den Wert, bei welchem der Fliehkraftregler mit der Kraft der Regelfeder 3 den Kurzschlusschalter wieder öffnet, so das notdürftig mit ,der Brennkraftmaschine unterhalb der Ansprechdreh.zahl des Fliehkraftreglers gefahren. werden kann,, auch wenn kein Öldruck vorliegt.
Der Fliehkraftregler und der vom Öldruck beaufschlagte Kolben können auch auf ein Schaltorgan einwirken, durch welches mit Hilfe einer mechanischen oder anderen Hilfskraft ein Leistungsregelorgan, z. B. die Drosselklappen von Vergasern, oder die. Mengenverstelleinrichtung einer Einspritzpumpe so beeirnflußt werden, das die Maschine auf die gewünschte Leistung gedrosselt wind.
Die Sicherheitseinrichtung nach der Erfindung ergibt mit einfachen. Mitteln eine ausgezeichnete Sicherung der Brennkraftmaschine gegen Schäden, .die durch Ölmangel entstehen, und erlaubt doch andererseits, die Brennkraftmaschine bzw. das Fahrzeug notdürftig mit geringer Geschwindigkeit bzw. Drehzahl zu betreiben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Sicherheitseinrichtung für Brennkraftmaschinen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, durch welche die Drehzahl der Brennkraftmaschine bei ungenügendem Schmieröldruck beschränkt wird, dadurch gekennzeichnet, das ein Fliehkraftregler (2) und ein von dem Schmieräldruck beaufschlagtes Glied (io) auf ein Regel- oder Albstellglied (5 bis g) derart einwirken, das beim Absinken des Schmieröldruckes der Fliehkraftregler nur bei höheren Drehzahlen der Maschine das Schließen. des Regel- oder Abstelfgliedes zuläßt, wogegen er bei niederer Drehzahl dasselbve geöffnet hält.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Abstellglied in an sich bekannter Weise ein Zündungskurzschlußschalter angeordnet ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der durch ein.-. Feder (6) in Schließrichtung belastete Zündungskurzschlußschalter (5 bis 9) bei Stillstand der Maschine und bei niederen Drehzahlen ,durch den Fliehkraftregler (i bis. 3) gegen die Kraft der Schalterfeder durch Einwirkung auf einen Anschlagteil (5) des Schalters offen gehalten wird und daß auf den gleichen An.schlagte-il der vom Schmieröldruck beaufschlagte Kolben (io) derart einwirkt, daß er beim Vorhandensein des Schmieröldrucks den Schalter geöffnet hält, so. zzdaß die Re.glerbewegung auf ihn ohne Einfluß ist, beim Absinken des Schmnieröldrucks jedoch der Anschlagteil freigibt, so daß bei dessen weiterer Freigabe durch den. Fliehkraftregler der Schalter durch die Feder (6) in die Schließstellung gebracht werden kann.