DE894327C - Drehviskosimeter - Google Patents
DrehviskosimeterInfo
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Description
fWiGBI.S.175)
AUSGEGEBEN AM 22. OKTOBER 1958
D 388 IXb/421
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung- bezieht sich auf Drehviskosimeter zum Messen der Viskosität von Flüssigkeiten,
Halbflüssigkeiten oder ähnlichen flüssigen Stoffen, die nachstehend einfachheitshalber als Flüssigkeiten
'bezeichnet sind, und zwar im besonderen auf elektrisch betätigte Viskosimeter mit einem von
einem Elektromotor angetriebenen Drehkörper, wobei der von dem Elektromotor aufgenommene
Strom gemessen wird und ein Maß für die Viskosität 'der Flüssigkeit abgibt, in welcher der Drehkörper
umläuft.
Erfindungsgemäß ist ein derartiges Drehviskosimeter aufgebaut aus einem Drehkörper, der in einer
zu untersuchenden Flüssigkeit umlaufen soll, einem elektrischen Zweiphasenmotor, der aus einem Einphasennetz
gespeist wird und den Drehkörper antreibt, einem in einer Phase des Elektromotors
liegenden scheinbaren Widerstand von solcher Größe, daß in dieser Phase bei angenäherter synchroner
Motordrehzahl Stromresonanz eintritt, und aus Mitteln, zum Messen des Stromes in der anderen
Phase, die nachstehend als Leitphase bezeichnet wird.
Der Drehkörper kann dabei entweder in die zu untersuchende Flüssigkeit eingesetzt werden, oder
die Flüssigkeit wird durch einen Raum geleitet, in dem sich der umlaufende Drehkörper befindet.
Gegebenenfalls können der Stator und der Rotor des Elektromotors selbst einen Durchlaß begrenzen,
durch den die zu untersuchende Flüssigkeit fließt.
Die Zeichnungen, zeigen Beispiele für die Ausführung
von Drehviskosimetern. nach der Erfindung, und zwar zeigt
Fig. ι ein Schaltbild der elektrischen Teile eines
derartigen Viskosimeters,
Fig. 2 einen Längsschnitt nach Linie II-II von
Fig. 3 eines Viskosimeters, bei dem der Elektromotor mit seinem Stator und Rotor einen Durchlaß
für die zu untersuchende Flüssigkeit begrenzt,
Fig. 3.' einen ,rechtwinklig zu Fig. 2 liegenden
Längsschnitt nach Linie-III-III von Fig. 2,
Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht des Gerätes nach Fig. 2 und 3 in teilweisem Schnitt,
Fig. 5 eine schaubildliche Gesamtansicht eines Drehviskosimeters,
• Fig. 6 einen axialen Schnitt durch den Stator
-■ dieses Viskosimeters,
Fig. 7 eine schaubildliche Ansicht eines Viskosimeters anderer Ausführung mit teilweise im Schnitt
dargestellten Teilen,
Fig. 8 den Drehkörper dieses Viskosimeters nach Fig. 7 im axialen Schnitt,
Fig. 9, und 10 Diagramme zur Veranschaulichung der Wirkungsweise des Schaltschemas nach Fig. 1
und
Fig. 11 ein ähnliches Schaltschema wie in Fig. i,
bei dem jedoch das Viskosimeter mit Mitteln zur selbsttätigen Änderung der' Drehgeschwindigkeit
in einem gegebenen Bereich vereinigt ist, um eine gleichmäßige Leistungsaufnahme zu erzielen.
In Fig. ι soll 11 den Rotor des Elektromotors
bezeichnen. Die Statorwindungen 12 und 13 liegen
in zwei Phasen, mit 900 Phasendifferenz, wobei die Windung 12 mit einem Kondensator 14 in' Reihe
geschaltet ist. Diese Motorphase wird daher nachstehend als Kondensatorphase bezeichnet. Die
Windung 13 liegt mit einem Strommeßinstrument 15 in Reihe in der anderen Phase, die die Leitphase
bildet. Diese beiden Phasen werden von einem Einphasennetz 16 über einen Transformator 17
gespeist.
In bezug auf die Bewegung eines Körpers durch eine Flüssigkeit soll nach Definition die Viskosität
der Flüssigkeit unmittelbar proportional sein der Scherkraft des Körpers, geteilt durch die Scberzahl.
Das Produkt aus der Scherkraft und dem Hebelarm des Drehmomentes gibt die Größe des Drehmomentes
an, während die Scherzahl in sekundliehen Umdrehungen des Körpers (UmI./see) ausgedrückt
werden kann. Bei jedem Elektromotor ist nun die Stromaufnahme eine Funktion dfes Verhältnisses
zwischen dem Drehmoment und der Umlaufgeschwindigkeit, oder dieses Verhältnis ist
gleich der Viskosität, multipliziert mit einer Konstante.
. Hieraus folgt, daß die Viskosität der Flüssigkeit eine 'Funktion oder ein Maß der Stromaufnahme
ist. Nach der vorliegenden Erfindung wird der Strom in der Leitphase 13, 15 gemessen, und hieraus
ergeben sich gewisse wichtige Vorteile, die nachstehend erläutert sind.
Die synchrone Geschwindigkeit des Motors ist durch die Netzfrequenz und die Polzahl des Motors
bestimmt. Dies vorausgeschickt, wird die Kapazität des Kondensators 14 so gewählt, daß der Strom
eine natürliche Peribdenzahl erhält, die dieser synchronen Geschwindigkeit entspricht, wobei bei der
Synchrongeschwindigkeit oder in deren Nähe in dem Strom Resonanz auftritt.
Fig. 9 zeigt ein Beispiel einer Stromkurve / in Abhängigkeit von dem Verhältnis aus dem Drehmoment
T, geteilt durch die Umlaufzahl pro Sekunde. Die Kurve MTU entspricht der Kondensatorphase
und die Kurve ABS der Leitphase. Die senkrechte Achse Y entspricht der Synchrongeschwindigkeit
oder maximalen Resonanz bei geringstem Strom wert in der Leitphase und maximalem
Stromwert in der Kondensatorphase. Die Resonanzkurve ist durch die Widerstände des
Rotors und des Stators etwas gedämpft.
Wenn die volle Stromaufnahme beider Phasen gemessen wird, so würde dies eine Kombination
der Kurveniki T U und ABS sein, die eine mehr
oder weniger gerade Linie ergeben würde. Der in der Leitphase gemessene Strom ändert sich nämlich
etwa im gleichen Maße, jedoch in umgekehrter Richtung wie der Strom in der Kondensatorphase
innerhalb des Wirkbereiches. Die beiden Kurven sind jedoch nicht vollständig symmetrisch, und
daher ist die effektive Änderung in dem von den beiden Phasen zusammen· aufgenommenen, Gesamtstrom
geringer als diejenige in der Leitphase allein. Durch Messen des Stromes in der Leitphase allein
wird eine beträchtliche Vergrößerung im oder nahe bei dem Resonanzbereich der Kurve erreicht,
während der Arbeitsbereich dem Kurventeil AB
entspricht, der angenähert eine gerade Linie ist. Eine geringe Änderung der Viskosität kann daher
eine verhältnismäßig große Änderung ,des ge- go
messenen. Stromwertes ergeben.
Fig. 10' zeigt für die gleichen Koordinatenachsen
bei ABS, ABQ ηηά,ΑΒΡ typische Kurven für die
Leitphase entsprechend den angewendeten Spannungen in einer Variation von angenähert ± 20 °/o,
wobei A B P einem Spannungswert entspricht, der ungefähr 20% unter ABS liegt, und ABQ einer
Spannung von etwa 20°/o über ABS entspricht.
Durch Anwendung normaler Darstellungsmethoden läßt sich erreichen, daß eine Anzahl derartiger
Kurven im Arbeitsbereich AB zusammenfallen, so
daß der Strom in der Leitphase von kleineren Änderungen der angelegten Spannung unabhängig
ist. Dies läßt sich z. B. durch eine entsprechende Wahl der Windungszahl auf dem Stator erreichen
und durch entsprechende Widerstandsbemessung für den Rotor und für den Stator.
Im Gegensatz hierzu ändert sich der Strom in der Kondensatorphase bei Veränderungen der angelegten
Spannung über den ganzen Bereich, d.h. die Kurve MTU wird dann nach oben, oder nach
unten verlagert. Der Strom in der Kondensatorphase würde also innerhalb des Wirkbereiches
nicht von der angelegten Spannung unabhängig sein.
Mit der Schaltung nach Fig. 1 ist es möglich, einzelne Teile des Stromkreises nach normalen
Methoden zu ändern, beispielsweise den Spalt des Magnetfeldes, den Widerstand des Rotors und die
Anzahl von Magnetpolen, um dadurch die folgenden besonderen Ergebnisse zu erreichen:
1. Der Wirkbereich A B der Leitphase wird eine
im wesentlichen gerade Linie.
2. Die Steigung des Kurvenastes AB kann im voraus bestimmt werden und wird recht steil gehalten,
um bei verhältnismäßig kleiner Viskositäts-
änderung eine verhältnismäßig große Änderung des Stromwertes zu erzielen.
3. Der Abstand OA kann klein gehalten werden. Für das Meßinstrument 15 können elektrische oder
mechanische Rückstellmethoden angewendet werden, um die volle Meßskala auszunutzen, d. h. um
den Betrag der nicht zu verwertenden Bewegung des Zeigers bis zu demjenigen Punkt möglichst
klein zu halten,, an dem der Mindeststrom angezeigt wird. Zur Erzielung eines guten Wirkungsgrades
sollte diese Rückstellung auf einem kleinen Prozentwert der vollen Skalenanzeige gehalten werden.
Gemäß Fig. 9 entspricht der zum Messen in der Leitphase erforderliche Rückstellbetrag der Strecke
OA, die der anfänglichen Bewegung des Zeigers bis zu der dem Mindeststrom entsprechenden Stelle
entspricht. Für die Kondensatorphase liegt die Stelle des geringsten Stromwertes innerhalb des
Wirkbereiches bei T, wobei die Rückstellung der Höhe NT entspricht, die viel größer ist.
Durch Messen des Stromverbrauches in der Leitphase werden daher wichtige Vorteile sowohl
gegenüber einer Messung der gesamten Stromaufnahme beider Phasen als auch gegenüber einer
Messung des Stromes nur in der Kondensator phase
erzielt, weil in erster Linie eine erhebliche Vergrößerung erreicht wird; zweitens ist der Strom
von Veränderungen der angelegten Spannung unabhängig; und drittens ist nur ein verhältnismäßig
kleiner Rückstellbetrag erforderlich.
Bei Gebrauch des Gerätes steht der Motor unter ständigem Antrieb. Nimmt die Viskosität zu, so
sinkt die Motorgeschwindigkeit, bis die veränderte Viskosität durch das Drehmoment des Motors ausgeglichen
ist. Liest man dann den Stromwert ab, so erhält man damit ein Maß für die Viskosität. In
ähnlicher Weise nimmt bei fallender Viskosität die Motorgeschwindigkeit zu, bis wieder ein Ausgleich
eintritt, bei dem der Stromwert erneut abgelesen wird.
Gemäß Fig. 2, 3 und 4 ist das Viskosimeter in einem Gehäuse 17 untergebracht und enthält den
Stator 18 sowie den Rotor 19 eines Zweiphasenmotors.
Die zu untersuchende Flüssigkeit durchfließt die Leitungen 20, 21 in der durch die Pfeile
kenntlich gemachten: Richtung. Ein Teil davon, wird durch Leitungen 22, 23, die" mit Ventilen 22B, 23°
ausgerüstet sind, abgeleitet und strömt ständig durch den Spaltraum 24 zwischen dem Rotor und
Stator des Motors.
Während Fig. 2 und 3 nur eine mehr schematische Darstellung sind, gibt Fig. 4 die äußeren Einzelheiten
einer tatsächlichen Ausführung wieder. Das Ventil 22a entspricht dem schematisch dargestellten
gleichen Ventil nach Fig. 2 und 3. Es ist wasserdicht in das Gehäuse 17 eingebaut und außen mit
einem Handgriff für seine Betätigung versehen.
Die Rotorwelle ist mit 25 bezeichnet. Sie ist gleichfalls wasserdicht in das Gehäuse eingebaut
und läuft an beiden Enden in Lagern 26, die nach außen durch eine Kappe 27 abgedeckt sind.
Die Lager für den Rotor sollen eine möglichst geringe Reibung und Flüssigkeitsreibung haben
und können, wie dargestellt, durch kegelige Enden oder Spitzen der Rotorwelle gebildet sein, die in
entsprechend eingesenkten Lagerschrauben des Gehäuses laufen. Die Lagerschrauben sind dicht eingezogen,
so daß kein Durchtreten der Flüssigkeit durch die Lagerstellen stattfinden kann; wahlweise
können jedoch auch Kugelstützlager oder Doppelkugellager verwendet werden.
Die elektrischen Zuführungen für die Statorwicklungen
sind durch eine Stopfbuchse 28 in das Gehäuse eingeführt und können zusätzlich Leitungen
zur Temperaturbeeiniflussung enthalten, z. B. zum Messen, der Flüssigkeitstemperatur und/oder
zur thermostatischen Kontrolle der Flüssigkeitstemperatur in dem Spaltraum zwischen dem Rotor
und dem Stator des Elektromotors. Soweit erforderlich, können die Leitungen zum Erzielen eines
flüssigkeitsdichten Verschlusses in Dichtmasse eingebettet sein.
Ein Viskosimeter nach Art von Fig. 1 bis 4 kann für unterschiedliche Zwecke benutzt werden, z. B.
zum Messen der Viskositätsänderung einer durch eine Hochdruckleitung strömenden Flüssigkeit, wobei
diese Veränderung eine Änderung des an der Außenseite gemessenen, Stromes in der Leitphase
des elektrischen Motors hervorruft und diese wiederum benutzt werden kann, um eine anschließende
Kontrollvorrichtung zu betätigen.
Das Viskosimeter nach Fig. 5 ist mit einem Elektromotor 29 ähnlicher Art ausgerüstet, der sich
in senkrechter Richtung längs einer Führung 30 einstellen läßt. Der Rotor weist eine nach unten
verlängerte Welle 31 auf, an der sich ein zylindrischer Drehkörper 32 befindet, der in die zu untersuchende
Flüssigkeit eingetaucht wird. Die Veränderung des Stromes in der Leitphase wird mittels
eines Fernmeßgerätes ermittelt, und diese Anordnung kann z. B. dazu benutzt werden, einen bestimmten
chemischen, oder physikalischen Zustand einer Flüssigkeit anzuzeigen.
In der Regel empfiehlt es sich, die Stator- und Rotorwicklungen, gegen Berührung durch die Flüssigkeit
zu schützen. Hierfür können die Wicklungen zunächst gut imprägniert und dann mit einem nichtleitenden,
unmagnetischen Stoff überzogen werden, z. B. mit Kunstharzmasse. Das Innere des Stators
und die Außenfläche des Rotors werden dann auf no das richtige Maß geschliffen. Hierdurch werden
glatte Arbeitsflächen erzielt. Gegebenenfalls kann auch eine Schicht aus nichtmagnetischem korrosionsfestem
Stoff von hohem elektrischem Widerstand, z.B. Glas, oder ein Legierungsmetall auf
den Rotor, bei Bedarf auch auf den Stator aufgebracht werden, wobei es sich dann empfiehlt, die
Überzüge durch eine Einbettungsmasse zu versteifen. So. zeigt Fig. 6 den Stator 33 des Motors,
der mit einem Überzug 34 versehen ist und dessen Windungen 35 in einer hitzebeständigen Bettungsmasse 36 liegen. Dabei ist in Fig. 6 nur die eine
Statorhälfte im Schnitt dargestellt. Die andere Hälfte ist in gleicher Weise ausgeführt.
Nach Fig. 7 ist der Motor 37 in senkrechter Riehtung
längs einer Führung 38 verstellbar. Der in der
Leitphase fließende Strom wird mittels eines Leiters
39 ferngemessen. Beim Niederdrücken eines Hebels 40 nach unten' wird die verlängerte Rotorwelle
41 mit der lösbar angebrachten Hülse 42 nach unten bewegt und in die zu untersuchende Flüssigkeit
43 eingetaucht, die sich in einem Behälter 44 befindet. Bei dieser Ausführung kann der Spalt
zwischen dem Rotor bzw. Drehkörper 41 und der Hülse 42 durch Verwendung von Wechselhülsen
unterschiedlichen Innendurchmessers verändert werden, womit sich die Verwendbarkeit des Viskosimeters
in Abhängigkeit davon ändern läßt, ob Flüssigkeiten, von hoher oder niedriger Viskosität
zu untersuchen, sind.
Der Drehkörper kann jede geeignete Form aufweisen und z. B. statt des Zylinderkörpers aus einem Flügelrad oder aus einer Festscheibe und einer daran beweglich gelagerten Drehscheibe bestehen, zwischen denen sich die zu untersuchende Flüssigkeit in dünner Schicht befindet.
Der Drehkörper kann jede geeignete Form aufweisen und z. B. statt des Zylinderkörpers aus einem Flügelrad oder aus einer Festscheibe und einer daran beweglich gelagerten Drehscheibe bestehen, zwischen denen sich die zu untersuchende Flüssigkeit in dünner Schicht befindet.
Der Rotor wird üblicherweise als Käfiganker ausgeführt, kann jedoch auch gewickelt sein.
Der Meßbereich des· Viskosimeter kann durch
Änderung seiner mechanischen oder elektrischen Aueführung verändert werden, beispielsweise durch
Änderung der Spaltbreite zwischen Rotor und Stator, durch Änderung ihrer Längen oder des Rotordurchmessers;
auch die Zahl der Statorpole kann verändert werden, und zwar ist der Meßbereich um
so höher, je größer die Polzahl ist. Weiterhin kann ein Teil der den Stromverbrauch kenntlich machenden
Anzeigeskala ausgewählt und elektrisch verstärkt werden, oder die Netzfrequenz kann verändert
werden.
Bei Bedarf können auch Wechselgetriebe zwischen der Motor welle und dem Drehkörper vorgesehen
werden. Da dann die Viskositätsablesung ungefähr proportional dem Quadrat der Getriebeübersetzung
ist, hat es sich als am zweckmäßigsten herausgestellt, die Getriebeübersetzungen 1 : 1
10: r, 1001: ι und 1000: 1 zu machen. Dies bedeutet,
daß die Skalenablesungen für jeden Getriebewechsel ungefähr mit 100 zu multiplizieren
sind.
4*> Es ist natürlich möglich, das Milliamperemeter
oder das sonstige Viskositätsanzeigegerät innerhalb vernünftiger Grenzen in. jeder gewünschten
Schaltlage anzuschließen und jede gewünschte Anzahl von Milliamperemertern in unterschiedlichen
Lagen in den Stromkreis einzuschalten. Der Getriebewechsel kann bei Bedarf mittels eines Relais
betätigt werden, um den Meßbereich von entfernter Stelle aus zu ändern.
Eine automatische Steuerung des Gerätes läßt sich erreichen, wenn man die Veränderung des gemessenen· Stromwertes benutzt, um unter Anwendung
von Servogetrieben od. dgl. geeignete Änderungen hinsichtlich des Flüssigkeitsdurchflusses im
Viskosimeter einzuleiten.
So In industriellen Anlagen kann die Viskositätsableseskala
farbig markiert sein, wobei sich dann, der Zeiger, solange die Anlage richtig arbeitet, über
einem gewissen farbig markierten Teil der Skala "befindet. "Überschreiten die Zeigerausschläge diesen
Bereich, so kann eine automatische Alarmgebung stattfinden.
Bei Bedarf können auch Registriergalvanometer angeschlossen werden, um eine klare Aufzeichnung
der Viskositätsänderungen zu erhalten, die dann entweder einen Nachweis für die gleichmäßige Beschaffenheit
eines Erzeugnisses liefert oder eine Kontrolle und Messung der bei einer chemischen
Reaktion zu erwartenden Viskositätsänderungen ermöglicht.
Das Gerät kann als stationäre Meßeinrichtung in Laboratorien benutzt werden, doch ist es im
besonderen für industrielle Anwendungen bestimmt, z. B. zum Einbau in Fässer, Rohrleitungen oder in
daran angebrachte seitliche Meßleitungen. Um eine Schnellanzeige der Viskositätsänderungen sicherzustellen,
kann der in die Flüssigkeit einzutauchende Drehkörper an seiner Oberfläche geriffelt,
genutet oder mit Leisten besetzt sein, um ein gleichmäßiges Durchfließen der Flüssigkeit durch das
Viskosimeter zu gewährleisten.
Ändert sich z. B. in einer industriellen Anlage die Flüssigkeitstemperatur in einer Rohrleitung, so
können die Temperaturunterschiede kompensiert werden, wenn man Thermometer,z.B. einen Platinwiderstand,
oder Thermoelemente in das Viskosimeter oder in eine dicht dabei gelegene Stelle des
Flüssigkeitsstromes einbaut. Die Anzeigemittel dieser zusätzlichen Meßgeräte werden vorzugsweise
neben der Viskositätsskala angeordnet. Um eine Anzeige einer berichtigten Viskosität für eine
Temperatur zu erhalten, die von der Prüftemperatur abweicht, können, die Ausgangsklemmen des
Thermometers und Viskosimeter elektrisch verbunden werden.
Ist die Flüssigkeitsschicht im Viskosimeter nur dünn, die Flüssigkeitsmasse nur klein, so kann eine
den Zylinder umgebende, thermostatisch gesteuerte Einrichtung geringe Temperaturänderungen ausgleichen,
und zwar auch dann, wenn die Durchflußgeschwindigkeit ziemlich hoch ist.
Wird eine besonders große Anzeigegenauigkeit verlangt, so wird die Schaltung so eingerichtet, daß
ein kleiner Teil der Skala des Milliamperemeters verwendet und entsprechend vergrößert wird. Dies
läßt sich erreichen durch eine geeignete Erhöhung der Empfindlichkeit des Milliamperemeters und
durch Anwendung einer . geeigneten Rückstellspannung, die unmittelbar vom Netz oder von einer
Batterie geliefert wird, um den erweiterten Meßbereich auf der Skalades Milliamperemeters unterzubringen.
Für eine wahre Flüssigkeit ist das Scherverhältnis, geteilt durch die Scherzahl, bei Veränderung
der an den Motor angelegten Spannung für unterschiedliche Drehgeschwindiigkeiten konstant. Unter
einer wahrenFlüssigkeit versteht man eine Newton-Flüssigkeit. Für andere Arten von. Flüssigkeiten,
die man als Nicht-Newtonische Flüssigkeiten bezeichnet, z. B. Emulsionen, Suspensionen oder
Kolloide, ändert sich dagegen die mit dem Viskosimeter gemessene scheinbare Viskosität mit der Ver-
änderung del Scherzahl, was durch den Einfluß der Drehung des Viskosimeters auf die Flüssigkeitsteilchen, bedingt ist, obwohl die physikalischen
Eigenschaften .der Flüssigkeit außerhalb des Viskosimeters unverändert bleiben.
Es wurde festgestellt, daß die Viskositäten solcher Nicht-Newtonischen Flüssigkeiten mit einer
Standardviskosität verglichen werden können oder mit ihrer eigenen Viskosität bei einer gegebenen.
ίο Scherzahl durch Vergleich ihres Fließdiagramms,
d. h. des Diagramms, das die Veränderung der scheinbaren, Viskosität in Abhängigkeit von der
Veränderung der Scherzahl, d. h. von der Geschwindigkeit des Viskosimeters. anzeigt.
Nach der Erfindung kann daher ein Drehviskosimeter der beschriebenen Art mit Mitteln zur selbsttätigen
Veränderung der Drehgeschwindigkeit über einen gegebenen Bereich und weiterhin mit Mitteln
zum Erzielen einer fortlaufenden Aufzeichnung der
Änderung der gemessenen Scheinviskosität bei Veränderung der Geschwindigkeit ausgestattet werden.
Hierdurch läßt sich ein fortlaufendes Fließdiagramm erreichen. Man kann daher die Viskosität der zu
untersuchenden Flüssigkeit mit irgendeiner Standardflüssigkeit bei irgendeiner Geschwindigkeit
vergleichen, wobei es gleichgültig ist, ob es sich um eine Newtonische oder Nicht-Newtonische Flüssigkeit
handelt.
Für eine solche Anordnung wird zweckmäßig ein Synchronmotor verwendet, der ein Potentiometer
verstellt, das die Netzspannung des Viskosimeters steuert. Auf diese Weise wird die Netzspannung
des Viskosimeters zwischen Größt- und Kleinstwerten selbsttätig verändert; die Veränderung kann
gleichmäßig sein oder in Übereinstimmung mit irgendeiner vorher bestimmten Gesetzmäßigkeit erfolgen.
Die in Fig. 11 dargestellte Schaltung entspricht
derjenigen nach Fig. 1, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf die gleichen Teile beziehen. In den, Sekundärkreis des Transformators 17 ist jedoch ein
Potentiometer 45 eingeschaltet, dessen Stellhebel 46
durch einen Synchronmotor 47 über ein nicht dargestelltes Übersetzungsgetriebe ständig angetrieben
wird. Auf diese Weise wird eine ständige Aufzeichnung der Veränderung der gemessenen Viskosität
gegenüber der Veränderung der Drehgeschwindigkeit des Viskosimeters in der beschriebenen Weise erreicht.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Drehviskosimeter mit einem in die zu untersuchende Flüssigkeit eingetauchten, eIek-> trisch angetriebenen Drehkörper, dessen Leistungsaufnahme für den Antrieb ein Maß für die Viskosität der Flüssigkeit liefert, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkörper von einem aus einem Einphasennetz gespeisten Zweiphasenelektromotor angetrieben wird, wobei die eine Motorphase einen Blindwiderstand von solcher Größe enthält, daß bei angenähert synchroner Motordrehzahl Stromresonanz in dieser Phase eintritt, während die andere Motorphase (Leitphase) ein Strommeßgerät enthält, aus dessen Anzeige die Viskosität der Flüssigkeit bestimmt wird.
- 2. Drehviskosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor des Elektromotors, den Drehkörper des Viskosimeters bildet und die zu untersuchende Flüssigkeit den Spaltraum zwischen dem Stator und Rotor des Elektromotors durchfließt.
- 3. Drehviskosimeter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Elektromotor aufnehmende Gehäuse des Viskosimeters eine aus der Hauptdurchflußleitung (20) abgezweigte ■ Nebenleitung (22, 23) aufweist, die einen Teil der das Gehäuse durchfließenden Flüssigkeit in den Spaltraum zwischen dem Stator und Rotor des Motors ableitet.
- 4. Drehviskosimeter nach Anspruch '2. und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator und/oder der Rotor des Elektromotors an ihren von der Flüssigkeit berührten Flächen mit einem äußeren Schutzüberzug versehen sind.
- 5. Drehviskosimeter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorwelle des Elektromotors einseitig über den Stator so weit herausragt, daß sie sich mit dem Ende als Drehkörper in einen die zu untersuchende Flüssigkeit enthaltenden. Behälter einsetzen läßt.
- 6. Viskosimeter nach Anspruch 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der als Drehkörper dienende Rotor des Motors zusammen mit dem Stator oder für sich allein zum Einsenken in die Flüssigkeit und zum Herausziehen axial beweglich ist.
- 7. Drehviskosimeter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der in die zu untersuchende Flüssigkeit einzutauchende Teil des Rotors ganz oder teilweisevon einer imAbstand von dem Drehkörper liegenden Hülse (42) umschlossen ist.
- 8. Drehviskosimeter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die den Drehkörper umgebende Hülse (42) abnehmbar und zur Veränderung des Spaltraumes zwischen der Hülse und dem Drehkörper gegen andere Hülsen unterschiedlicher Weite auswechselbar ist.
- 9. Drehviskosimeter nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät mit Mitteln zur selbsttätigen Änderung der Drehgeschwindigkeit in einem gegebenen Bereich und mit Mitteln zur fortlaufendenAufzeichnung der Veränderung der gemessenen Viskosität der Z.U untersuchenden Flüssigkeit gegenüber der Geschwindigkeitsveränderung ausgerüstet ist.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen© 5480 10.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1097348A GB643552A (en) | 1948-04-21 | 1948-04-21 | Improvements relating to rotational viscometers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE894327C true DE894327C (de) | 1953-10-22 |
Family
ID=9977711
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED388A Expired DE894327C (de) | 1948-04-21 | 1949-11-18 | Drehviskosimeter |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE894327C (de) |
GB (1) | GB643552A (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034396B (de) * | 1954-05-22 | 1958-07-17 | Haake Kommanditgesellschaft Ge | Plastometer |
DE1119006B (de) * | 1954-01-25 | 1961-12-07 | Edward Wilson Merrill | Rotationsviskosimeter |
DE1188327B (de) * | 1959-02-23 | 1965-03-04 | Krohne Fa Ludwig | Kontinuierlich arbeitender Dichtemesser fuer unter Druck stehende, stroemende Fluessigkeiten |
DE1208525B (de) * | 1958-04-15 | 1966-01-05 | Hartmann & Braun Ag | Rotationsviskosimeter |
DE102007040563B4 (de) * | 2007-08-28 | 2014-05-28 | Continental Automotive Gmbh | Rotationsviskosimeter |
-
1948
- 1948-04-21 GB GB1097348A patent/GB643552A/en not_active Expired
-
1949
- 1949-11-18 DE DED388A patent/DE894327C/de not_active Expired
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DE102007040563B4 (de) * | 2007-08-28 | 2014-05-28 | Continental Automotive Gmbh | Rotationsviskosimeter |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB643552A (en) | 1950-09-20 |
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