DE894003C

DE894003C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus Kunststoffen

Info

Publication number: DE894003C
Application number: DEM6493D
Authority: DE
Inventors: Herbert Witzenmann
Original assignee: PFORZHEIM METALLSCHLAUCH; Metallschlauch Fabrik Pforzheim Vorm HCH Witzenmann GmbH
Current assignee: PFORZHEIM METALLSCHLAUCH; Metallschlauch Fabrik Pforzheim Vorm HCH Witzenmann GmbH
Priority date: 1942-05-15
Filing date: 1942-05-15
Publication date: 1953-10-22

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus Kunststoffen Die Herstellung von langen, insbesondere dünnwandigen Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen war bisher nicht möglich. Ebenso konnten bisher durch Runden von Kunststoffbändern quer zu ihrer Längsrichtung und Verbindung der stumpf aneinanderstoßenden oder überlappten Kanten verhältnismäßig dünnwandige Rohre nicht gewonnen werden, wie sie in größerer Länge zum Beispiel zum Weiterverarbeiten zu Faltenrohren benötigt werden, vor allem weil das Bandmaterial beim Durchgang durch die Rundungs-und Verbindungseinrichtungen Überreckungsbeanspruchungen ausgesetzt ist, die zum Reißen des Bandes oder infolge seines verformbaren Zustandes zu großen Unterschieden in den Wandstärken der Rohre führen können.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun möglich, Rohre beliebiger Länge und Wandstärke aus entsprechend bemessenen Kunststoffbändern in einem Arbeitsgange herzustellen und dem Rohr die gewünschte gleichbleibende zylindrische Form zugeben.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird wie folgt verfahren: Das Kunststoffband wird mittels eines Rundungswerkzeuges quer zu seiner Längsrichtung zum Schlitzrohr mit stumpf gegeneinander oder sich überlappenden Rändern geformt, hierauf chemisch verklebt oder gegebenenfalls unter Zugabe von Material thermoplastisch verschweißt und im Bereich des verformbaren Zustandes durch ein den Vorschub bewirkendes Werkzeug überreckungsfrei fortbewegt. Hierbei können, insbesondere beim Ver- arbeiten dicker Bänder, die Rundungswerkzeuge oder die Ziehmatrize sowie gegebenenfalls das Transportwerkzeug erwärmt werden. Das den Vorschub bewirkende, die verformbare Strecke des Rohres überbrückende Werkzeug kann hierbei ein zum Beispiel parallel zum Rundungswerkzeug axial verschiebbar geführter Schlitten sein, der mit der Band- bzw. Rohrform angepaßten Greifern oder Klemmen versehen ist und zusammen mit einem Dorn, der das auf ihm aufliegende Schlitz- bzw. längsnahtverbundene Rohr von innen stützt, einen arbeitsleistenden Vorschub und anschließend einen Leer- bzw. Rückhub ausführt.
Die Steuerung der Bewegungsrichtungen des Werkzeuges kann hierbei durch auf Umschaltorgane wirkende Anschläge bewirkt werden.
Eine zur Ausübung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist als Ausführungsbeispiel in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. I die Vorrichtung in Seitenansicht und Abb. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Abb. t (vergrößert).
Das von einer Haspela ablaufende Kunststoffbandb durchläuft nacheinander das Rundungswerkzeug c, eine Ziehmatrize d und die Schweißvorrichtung e.
Unterhalb des Rundungswerkzeuges c ist in Böcken c die Vorschubeinrichtung f axial verschiebbar gelagert, die durch Antriebsmittel eine Vor- und Rückhubbewegung ausführt. Die Länge der Vorschubeinrichtung f ist derart bemessen, daß diese eine vor dem Rundungswerkzeug c verbleibende freie Strecke des Bandes b und die Verformungs- und Schweißvorrichtungen überbrückt.
An beiden Enden der Vorschubeinrichtung f sind Greifer oder Klemmen g, h angeordnet, die das Band b und das fertiggeschweißte Rohr bl am Beginn des Arbeitshubes selbsttätig erfassen, so daß die zu verarbeitende Bandstrecke und die Breite y der Fertigungswerkzeuge von der Vorschub einrichtung f überbrückt wird. Die Strecke x bezeichnet hierbei den jeweiligen Arbeitshub der Vorschubeinrichtung f, der zum Beispiel durch Anschläge i, k begrenzt werden kann, die zweckmäßig auf die Umkehrung der Bewegungsrichtung veranlassende Schaltorgane I wirken, so daß ein selbsttätiger Vorschub des Bandes b erzielt wird. Zur Führung des Bandes b können ober- und unterhalb desselben Gegenlagen m, n angeordnet sein, von denen die obere m am Vorschub des Bandes teilnimmt. Hierbei kann die obere Gegenlagem zugleich den Innendorn des Rundungswerkzeuges c bilden und den auf die Rohrwandungen ausgeübten Außendruck aufnehmen.
Durch die Überbrückung der Verformungsstrecke y des Bandes b durch die Vorschubeinrichtung f wird es möglich, sowohl äußerst dünne als auch sehr dicke Kunststoffbänder zu Rohren zu verarbeiten, ohne daß Überreckungen des Bandmaterials auftreten können.
Die Verschweißung der stumpf gegeneinanderstoßenden oder sich überlappenden Bandränder kann gegebenenfalls unter Verwendung von Zugabematerial erfolgen. Auch können beiderseits der Schweißstelle zum Beispiel walzenförmig ausgebildete beheizte oder gekühlte Führungsbacken el angeordnet werden, die, wie dies insbesondere bei Stumpfschweißung von Bedeutung ist, die Bandkanten mit entsprechendem Flankendruck zusammendrücken. Bei sich überlappenden .Bandrändern können die Bandkanten im Bereich der Überlappung abgeschrägt werden, wobei die Abschrägung zum Beispiel durch zwischengeschaltete Werkzeuge auf thermoplastischem Wege bewirkt werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen von Rohren, insbesondere großer Längen, aus Kunststoffen, z. B.

Polymerisaten oder Mischpolymerisaten od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ein aus Kunststoff bestehendes Band mittels eines Rundungswerkzeuges (c) quer zu seiner Längsrichtung zum Schlitzrohr mit stumpf gegeneinanderstoßenden oder sich überlappenden Rändern geformt, hierauf chemisch verklebt oder, gegebenenfalls unter Zugabe von Material, thermoplastisch verschweißt und im Bereich des verformbaren Zustandes (y) durch ein den Bandvorschub bewirkendes Werkzeug (f) überreckungsfrei fortbewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundungs- bzw. Verformungswerkzeuge und gegebenenfalls das Vorschubwerkzeug beheizt sind.
3. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus einem an sich bekannten, gegebenenfalls beheizten Rundungswerkzeug (c) mit Matrizen (d), einer chemischen oder thermoplastisch wirkenden Schweißvorrichtung (e) und einer diese überbrückende Vorschub einrichtung (f) besteht.
4. Vqrrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung (f) aus einem das Band (b) und das Rohr (bl) mit entsprechend geformten Klemmen oder Greifern (g, h) erfassenden Schlitten (f) besteht, dem durch eine Antriebskraft eine hin und her gehende Bewegung erteilt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsstrecke (x) des Schlittens (f) durch Anschläge (i, k) begrenzt ist, die auf ein entsprechendes Umschaltorgan (1) wirken.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zu rundende Band (b) auf der Vorschubstrecke (x) durch von oben und unten wirkende, sich gegebenenfalls mit der Vorschub einrichtung (f) bewegende Gegenlagen (m,n) geführt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendorn des Rundungswerkzeuges (c) die obere Gegenlage (m) bildet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Innendorns derart bemessen ist, daß dieser die innere Gegenlage- für die auf die Rohrwandung (bl) wirkenden äußeren Klemmittel (h) bildet.