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Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff und Kohlenoxyd durch Umsetzen
von Kohlenwasserstoffen Es ist bekannt, Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf umzusetzen
in Wasserstoff, Kohlenoxyd bzw. Wasserstoff und Kohlensäure. Sämtliche Kflhle?iwa.sserstoffe
lassen sich auf diese Weise in chemischindustriell vcrwertbare Gase verwandeln.
Die Reaktion selbst ist jedoch sehr stark endotherm, so daß alle technischen Verfahren
dafür besorgt sein müssen, die hohe Reaktionswärme in den Prozeß einzubringen. Weiterhin
ist es möglich, Köhlenwasserstofe auch mit Sauerstoff umzusetzen, und zwar mit die
für die vollständige Verbrennung zu Kohlensäure und Wasserdampf unzulänglich sind.
Diese Reaktionen laufen ab, falls man die Sauerstoffmenge so vorsieht, daß sich
nur Kohlenoxyd bildet für die ersten drei Kohlenwasserstoffe nach folgenden Reaktionsgleichungen:
CH4 ' 0,5 0z = C 0 -E- 2 Hz C,H6 -f- 02 = 2 CO + 3H2 (2) C,Hs + 1,5 0, = 3 CO -!-
4 H, (3) Ganz allgemein ergibt sich bei beliebigen gesättigten Kohlenwasserstoffen
Die Reaktionen (i bis 4) sind nun im Gegensatz zu der Umsetzung mit Wasserdampf
nicht en.do.-therm, sondern exotherm, und zwar bei Raumtemperatur je Molumsatz
bei Gleichung (i) mit 7,85 Kal. |
_ _ (2) - 3235 - und |
_ - (3) - 54,2 - |
d. h. also je Kohlenstoffatom ist erst eine stärkere und dann eine
immer schwächer werdende Zunahme der Wärmetönung vorhanden, die je Kohlenstoffatom
bei den ersten drei Kohlenwasserstoffen 7,85, 16,17 und 18,1 Kal. beträgt.
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Bei der industriellen Durchführung der Umsetzung von Kohlenwasserstoffen
mit-Sauerstoff zu Wasserstoff und Kd'hlenoyd ist es im Interesse einer guten Wärmewirtschaft
nötig, die Reaktionsteilnehm:-r, soweit angängig, vorzuwärmen. Nimmt man beispielsweise
an, daß der betreffende Kohlenwasserstoff und der Sauerstoff auf eine Reaktionstemperatur
von iooo° vorgewärmt werden und erst dann zusammenkommen, um zu reagieren, und zwar
auch bei konstanter Temperatur von iooo°, -so muß also die exotherme Reaktionswärme,
um diese Bedingung einzuhalten, abgeführt werden. Es ist daher zweckmäßig, die exotherme
Reaktionswärme im Prozeß irgendwie zu verwerten., also möglichst im Interesse einer
weiteren Spaltung von Kohlenwasserstoffen. Hierbei bietet sich .die Möglichkeit,
die Reaktion der Umsetzung. .des betreffenden Kohlenwasserstoffes mit Sauerstoff
zu kombinieren mit einer Umsetzung des Kohlenwasserstoffes mittels Wasserdampf,
weil diese Reaktion stark exotherm ist, und zwar derart, daß die Exothermie der
Sauerstoffumsetzung die Endothermie der Umsetzung mit Wasserdampf gerade ausgleicht.
Nun betragen die en.dothermen Wärmetönungen zur Umsetzung von i m3 Methan, Äthan
oder Propan mit Wasserdampf bei Raumtemperatur 221o WE bzw. 376o WE bzw.
5320 WE. Da andererseits je i m3 umgesetzter Kohlenwasserstoff mit Sauerstoff
gemäß den Gleichungen i bis 3 bei den ersten Kohlenwasserstoffen die Exothermie
350. WE, 1445 WE bzw. 2420 WE ausmacht, so können also bei der Kupplung des exothermen
Prozesses der Sauerstoffumsetzung mit dem endothermen Prozeß der Wasserdampfumsetzung
bei den drei betrachteten Kohlenwasserstoffen folgende zusätzliche Kohlenwasserstoffmengen
mittels Wasserdampf umgesetzt werden, wenn die Reaktion isotherm durchgeführt wird:
i. bei Methan 225Ö = 0,158m3, |
2. bei Äthan 3 60 1445 - 0,384 Tn3, |
3. bei Propan 542p = 0,455 m3, |
oder anders ausgedrückt, die Sauerstoffmenge, die nötig ist, um i m3 des betreffenden
Kohlenwasserstoffes umzusetzen, beträgt in den drei betrachteten Fällen 1. o,432
m3@ 2.
0,748 m3, 3. 1,0.3 ms.
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Da nun .die Sauerstoffmengen, die bei .der Umsetzung nur mit Sauerstoff
angewendet werden müssen, die Größe von o,5 bzw. 1,0 bzw. 1,5 m3 bei den
drei Kohlenwassersto51-n haben, so ersieht man daraus, daß bei der Kupplung des
endothermen Prozesses mit dem exothermen .der Sauerstoffbedarf auf 86,3 bzw. 74,8
bzw. 68,70/9 desjenigen Wertes herabsinkt, der sich bei der ausschließlichen Umsetzung
mit Sauerstoff ergibt.
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Wenn man wieder das theoretische Beispiel betrachtet, daß die Reaktionsteilnehmer
auf iooo' vorgewärmt werden und die Reaktionsprodukte auch mit iooo° austreten und
daß ferner nur diejenige Wasserdampfmenge .angewendet und dem Sauerstoff zugesetzt
wird, .die gerade für die Umsetzung eines Teils des Kohlenwasserstoffes mit Wasserdampf
benötigt wird, so ist ersichtlich, daß eine erheblich größere Gasmenge mit iooo°
den Reaktionsraum verläß.t, als hereingegeben worden ist. Man kann nun gedanklich
die austretenden Reaktionsprodukte in zwei Ströme teilen entsprechend Fig. i, von
denen der eine gerade dieselbe Größe hat wie die eintretenden Reaktionsteilnehmer,
und zwar entsprechend ihrem Wasserwert und also auch ungefähr entsprechend ihrem
Rauminhalt, und der zweite Strom den restlichen Teil der Reaktionsprodukte darstellt,
der also durch die Volumausdehnung sich neu gebildet hat. Benutzt man nun den ersten
Teilstrom a, dazu (s. Fig. i), um in einem idealen Wärmeaustauschapparat w die eintretenden
Reaktionsprodukte Kohlenwasserstoff, Sau#--rstoff und theoretische Wasserdampfmenge
auf i0000 vorzuwärmen, so stände also indem Strom cal noch die fühlbare Wärme einerGasmenge
mit iooo' zur Verfügung, .die noch irgendwie ausgenutzt ,werden könnte. Dabei entspricht
also der Strom ungefähr der Volumvermehrung während der Reaktion.
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Die Volumvermehrung während der Reaktion, immer bezogen auf i m3 eingesetztenKohlenwasserstoff,
der mit Sauerstoff und Wasserdampf umgesetzt wird, ist nun in den -drei Fällen folgende:
1. 1,5 + 2 ' o,i 58 =1,8i6 m3, 2. 3 + 4 0,384 = 4536 m3, 3- 45 + 6 ' 0,455 = 7230
m3. Dementsprechend sind bei einer mittleren spezifischen Wärme von 0,32
Kal./° C der Reaktionsprodukte und einer Temperaturspanne von (iooo-o)1 C folgende
Wärmemengen verfügbar: 1. 1,816 - 0,32 1000 = 582 WE, 2- 4,536 ' 0.32 1000
= 1450 WE, 3. 7,23 ' 0,32 ' 1000 = 2315 WE. Nun ist es zweckmäßig, die überschießende
Wärme, herrührend aus der starken Volumvermehrung während der Reaktion., ebenfalls
für den Prozeß nochmals auszunutzen. Es wird ja praktisch erheblich mehr Wasserdampf
in Mischung mit dem Kohlenwasserstoff angewendet, als zur Umsetzung gebraucht wird,
was schon deshalb erforderlich ist, um die Umsetzungen rein gleichgewichtsmäßig
zum Ablauf zu bringen. Das bedeutet aber andererseits, daß es gelingen müßte, noch
weitere Mengen Kohlenwasserstoffe über die bisher gerechneten Mengen hinaus mit
Wasserdampf umzusetzen, w:nn
man eine Möglichkeit findet, die Wärme
aus der Volumvermehrung des Gases nutzbar zu machen. Da im praktischen Betrieb die
Reaktionstemperatur über iooo° liegt und sich bei dieser Temperatur di"e Umsetzung
des betreffenden Kohlenwasserstoffes mit Wasserdampf bereits mit ausreichender Geschwindigkeit
vollzieht, so kann man durch entsprec.hende Führung des Prozesses erreichen, daß
tatsächlich noch eine zusätzliche Menge an Kohlenwasserstoffen mit Wasserdampf reagiert.
Zu diesem Zweck wird grundsätzlich vorgegangen entsprechend Fig. 2. Der Kohlenwasserstoff,
als solcher soll hier Äthan angenommen werden, wird zusammen mit Wasserdampf in
einem Regenerator w1 vorgewärmt und dann bei b der Sauerstoff bzw. die sauerstoffhaltigen
Gase, z. B. Sauerstoff mit Wasser dampf oder Stickstoff oder Kohlensäure zugergeben.
Dann durchströmen die Gase; nachdem sie ausrcagiert haben, den Regenerator w2, geben
an diesen ihre Wärme ab und treten -bei c aus dem Apparat, der den regenerativen
Wärmeaustausch und @dieUrn-. Setzungen bewirkte, aus und nunmehr in einen weiteren
rekuperativen Wärmeaustauscher h ein, der dazu dient, den Sauerstoff oder die sauerstoffhaltigen
Gase, die bei b in den Reaktionsraum eintreten, vorzuheizen. Nach einer gewissen
Zeit wird umgeschaltet, so daß -dann die Kohlenwasserstoffgase zusammen mit Wasserdampf
in den soeben aufgeheizten Regenerator w2 eintreten und nach Zusatz der sauerstoffhaltigen
Gase und Beendigung der Reaktion in dem Regenerator w1 ihre fühlbare Wärme soweit
wie möglich wieder abgeben. Es ist nun ersichtlich, daß sich folgende Teilreaktionen
abspielen. Wenn der Kohlenwasserstoff, also im Beispiel das Äthan, zusammen mit
Wasserdampf in den Regenerator w1 bzw. w2 eintritt und ihn durchfließt, so wird
die Mischung aus Äthan und Wasserdampf zunächst vorgewärmt, und nach einem gewissen
Weg, wenn die entsprechende Temperaturhöhe erreicht ist, beginnt auch bereits die
Umsetzung C2 HE +.2 H20 = 2 C O + 5H2, d. h. also, ein Teil der fühlbaren Wärme
der Abgase, und zwar gedeckt aus derjenigen Wärme, die enthalten ist in der Volumvermehrung
der Gase und mit im Reg,1nerator gespeichert wurde, dient schon dazu, zusätzliche
Mengen an Äthan in Kohlenoxyd und Wasserstoff zu verwandeln. Wenn nun nach Austritt
aus dem Regenerator w1 bzw. w, der Sauerstoff bzw. die sauerstoffhaltigen Gase hInzutreten,
so läuft einmal die Reaktion der Umsetzung des Äthans mit Sauerstoff ab und gleichzeitig,
da diese Reaktion exotherm ist, nochmals eine Umsetzung von Äthan mit Wasserdampf.
Das stark vergrößerte Gasvolumen wärmt dann wieder den im Austritt gelegenen Regenerator
vor und .die Gase, auf eine gewisse Temperatur abgekühlt, verlassen den Apparat,
um dann in den Wärmeaustauscher k zu gelangen, der die sauerstoffhaltigen Gase vorheizt.
Der Austauscher k ist dabei zweckmäßigerweise als Rekuperator vorgesehen, da die
Gase hier keine hohen Temperaturen mehr haben und es auf eine Wärmespeicherung wie
bei den Re-;@eneratoren ze,i und ze,2 nicht mehr ankommt. Der Ablauf der Reaktion
entsprechend Fig.2 setzt aber voraus, daß genügend Wasserdampf im Reaktionsgas enthalten
ist. Die Umsetzung des Äthans mit Sauerstoff erfordert ja keinen Wasserdampf, wohl
aber die Vorreaktion im Regenerator, die mit Wasserdampf abläuft, und die endotherme
Begleitreaktion bei der Einleitung des Sauerstoffes, die ebenfalls Wasserdampf benötigt.
Bei beiden Wasserdampfreaktionen muß der Wasserdampf im Überschuß vorhanden sein,
damit das Gleichgewicht sich entsprechend günstig einstellt. Dies ist zumal dann
wichtig, wenn der Prozeß unter höherem Druck ablaufen soll, was bekanntlich wegen
der starken Volumvermehrung während der Reaktion mit einer Verschlechterung der
Gleichgewichtslage verbunden ist. Es muß also, wenn man nicht allzu hohe Reaktionstemperaturen
in Kauf nehmen will, eine möglichst große Wasserdampfkonzentration erreicht werden.
Wollte man nun dien für die Reaktion nötigen Wasserdampf immer von neuem aufwenden,
so würde .der Prozeß wegen .der hohen Dampfkosten verhältnismäßig teuer werden.
Es ergibt sich nun die bekannte Möglichkeit, die austretenden, mit überschüssigem
Wasserdampf beladenen Gase und die eintretenden Gase, die Wasser-@dampf enthalten
sollen, in einen feuchten Wärmeaustausch zu bringen, indem man die austretenden
Gase zur Vorwärmung von Heißwasser benutzt, und zwar in einem direkten Wäscher,
und das heiße Wasser dazu verwendet, um das eintretende Gas zu befeuchten, also
mit Wasserdampf zu beladen. Bei näherer Untersuchung dieses Vorganges sieht man
jedoch, .daß wegen der starken Volumausdehnung -desGases dieses Verfahren in dem
vorliegenden Fall nicht sehr wirkungsvoll ist. Denn wenn sich die reagierenden Gase
beispielsweise auf das dreifache ihres Volumens während der Reaktion ausdehnen,
so kann man theoretisch höchstens ein Drittel der im Abgas enthaltenen Wass,lcrdampfmenge
dem frischen Gas wieder zuführen, also zwei Drittel des Wasserdampfes wären auf
jeden Fall verloren. Erfindungsgemäß kann man nun ,diesen Übelstand beseitigen,
indem man entsprechend Fig.3 vorgeht. Es wird nämlich ein Teil des austretenden
Gases entweder bei ei oder bei e2, also vor dem Wärmeaustauscher oder nach dem Wärmeaustauscher
k durch ein Gebläse ä abgesaugt und bei f dem eintretenden frischen Gas wieder zugesetzt.
Das zurückgef'ü'hrte Gemisch besteht ja aus Kohlenoxyd, Wasserstoff und Wasserdampf.
Man bringt also, - wenn man nur genügend zurücksaugt, diejenigen Dampfmengen in
das eintretende Gas zurück, die zum Umsetzen nötig sind. Durch Rückfi'ihrung einer
genügend großen Abgasmenge erreicht man eben, daß beispielsweise das Verhältnis
von eintretendem zu austretendem Gas nicht mehr 1: 3 ist, sondern nur etwa 1: 1,5
oder 1: 1,3 usw., je nachdem welche Gasmenge zurückgeführt wird. Daraus ist ersichtlich,
daß nunmehr ein erheblich größerer Prozentsatz des restlichen Wasserdampfes in den
Anfang des Prozesses zurückgebracht wird. Bringt man nun noch die bei x die Apparatur
endgültig verlassenden Gase in feuchten Wärmeaustausch
mit dem
eintretenden Äthan, so kann praktisch dzr ganze Wasserdampf in den Prozeß wieder
zurückgeführt werden, und es sind nur geringe Zusatzdampfmengen nötig, einmal um
die nicht vermeidbaren Verluste zu .decken und andererseits um denjenigen Wasserdampf
zu ersetzen, der für die Umsetzung des Äthans nur mit Wasserdampf verbraucht worden
war.
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Die praktische Durchführung geschieht nun entsprechend Fig. q.. An
jedem kalten Ende der Regeneratoren w1 und w., befindet sich je ein Einlaß -ventil
zti bzw. 2t2 für das umzusetzende Gasgemisch und ein Austrittsventil v, und v2 für
das austretend umgesetzte Gasgemisch. Das Gas .durchfließt dann wieder den Austauscher
k, in dem die sauerstoffhaltigen Gase vorgeheizt werden, und gelangt .dann in einen
Wäscher s1, der mit einem Befeuchter s2 in .direktem Wärmeaustausch vermöge des
vorgewärmten Wassers steht. Das Äthan tritt in s2 ein, befeuchtet sich hier soweit
es geht und wird dann gemischt mit einem Teil des umgesetzten Gases, das beispielsweise
bei e2 entnommen und durch das Gebläse g gefördert wird. In der Fig. 4 ist die gerade
in Betrieb befindliche Gasrichtung stark ausgezogen. Nach einer gewissen Zeit, wenn
der Regenerator w, sich genügend abgekühlt und .der Regenerator w2 sich genügend
erwärmt hat, wird umgeschaltet, und Eintritts- und Austrittsseiten wechseln. Die
Regeneratoren werden vorzugsweise aus feuerfesten Steirnen bzw. hochfeuerfesten
Steinen hergestellt. Es ist aber auch möglich, vor k noch einen weiteren Rekuperator
zu schalten, derart, daß der letzte Teil des Wärmeaustausches zwischen eintretendem
und austretendem Gas rekuperativ vorgenommen wird. Dies ist vor allein beimArbeitenuriterDruckzweckmäßig,
wenn die Wärmedurchgangszahlen sich vermöge des höheren Druckes erheblich vergrößert
haben. Verfahrensmäßig ist dies angängig, da im unteren Teil des Wärmegefälles,
also unterhalb 5oo°, Reaktionen .der Kohlenwasserstoffe kaum eintreten können, also
hier auch keine Wärme gespeichert zu werden braucht.
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Die Betriebsweise entsprechend der Erfindung ergibt nun einen weiteren.
Vorteil von erheblicher Wichtigkeit. Es ist ja ersichtlich, daß wegen der regenerativen
Wärmespeicherung, die verfahrensmäßig bedingt ist, nach gewissen Zeiten, die vorzugsweise
zwischen 5 und zo Minuten liegen, aber kürzer oder länger sein können, die Stromrichtung
in .dem eigentlichen Reaktionsapparat p sich ändert. Dies würde aber bedeuten, daß
kurz nachdem Umschalten diejenigen Gase, die sich noch in dem kegenzzrator befinden,
der zuerst Eintrittsregenerator und nachherAustrittsregeneratorwird, die sich also
nur zu -einem kleinen Teil umgesetzt haben, nunmehr in .das produzierte Gas gelangen
würden und damit den Gehalt an urizersetztem Äthan stark erhöhen würden. Um dies
nun zu vermeiden, wird erfindungsgemäß folgendermaßen vorgegangen: Eine gewisse
Zeit, bevor die Umschaltung der Ventile Up u21 v1 und v2 geschieht, wird
bereits das Ventil y geschlossen, das das befeuchtete Äthan in den Prozeß einbringt.
Auf .diese Weise gelangt nunmehr während einer gewissen Zeit, die je nach der Größe
der Räume in der Apparatur zo bis 30 Sekunden, aber auch mehr oder weniger
betragen kann, nur..das:Gas in den Eintritts regenerator, das umgewälzt wird und
das bereits vollständig bezüglich seines Äthangehaltes umgesetzt worden war. Wenn
nun umgeschaltet wird und die Strömungsrichtung im Apparat p sich umdreht, wenn
also beispielsweise bisher entsprechend der stärken Linie in Fig.4 gefahren worden
war, so ist der Regenerator w1 nach Schließen von y bald vollständig mit umgesetztem
Gas erfüllt und ebenfalls selbstverständlich w2. Tritt das Rohgas, also das Äthan,
nunmehr in u2 ein, so ist also gerade u, .geschlossen und u2 geöffnet worden und
entsprechend v1 geöffnet und v2 geschlossen worden. Nach einigen Sekunden wird das
Ventil y durch die Steuerautomatik wieder geöffnet und, mit dem Umwälzgas durch
g gefördert, tritt wieder frisches Äthan bei 7t, in den Apparat mit ein und wird
im Regenerator w2 teilweise umgesetzt, dann durch den Sauerstoff vollends umgesetzt
und die fühlbare Wärme wieder in zul abgegeben. Da eine gewisse Zeit vergeht, bis
nach der Umschaltung wieder äthanhaltiges Gas in die Reaktionszone des Sauerstoffes
kommt, wird .das Sauerstoffventil z kürz nach der Umschaltung für einige Sekunden
unterbrochen, also beispielsweise eine Zeit von etwa 5 bis 2o Sekunden oder etwas
länger oder kürzer, bis mit Sicherheit wieder äthanhaltig; s Gas bis zur Sauerstoffzuleitung
geströmt ist.
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Die Einleitung des Sauerstoffes oder der sauerstoffhaltigen Gase bringt
nun oft eine gewisse Schwierigkeit an den Einleitungsstellen mit sich, weil in gewissen
Teilen .des Raumes, 'in denen ein Überschuß an Sauerstoff herrscht, unzulässigeTemperaturerhöhungen
eintreten können, die das feuerfeste Mauerwerk beschädigen. Diesem Übelstand kann
man erfindungsgemäß abhelfen durch eine, auseinandergezogerie Einleitung des Sauerstoffes
(s. Fig.5). Wenn beispielsweise die Strömungsrichtung so ist, daß das Gas von links
nach rechts fließt, also das umzusetzende Gas in den Regenerator w1 eintritt, so
wird die Einleitung der sauerstoffhaltiggen Gase vorgenommen .durch eine Anzahl
Rohrleitungen mit einstellbaren Ventilen q1, q2, qs, q4 und q5, die vorzugsweise
in der Strömungsrichtung hintereinanderliegen. Hierbei geschieht die Einleitung
in die Räume t1, t2, t3, t4 und t5, die gebildet werden, indem kleinere Stapel zusätzlicher
Regeneratoren rl, 721 r3 und r4 in Abständen eingebaut werden. Weiter wird
vorzugsweise so vorgegangen, daß bei der gerade herrschenden Strömungsrichtung der
Fig. 5 der größte Teil des Sauerstoffes oder der sauerstoffhaltigen Gase in den
ersten Raum, also in t1, zugegeben wird, und zwar durch Rohrleitungen und Ventil
ql. Eine etwas kleinere Menge wird .durch q2 in den nächsten Raum in t2 gebracht,
und die Mengen, die in die Räume t3, t4 und t5 zugeleitet werden, sinken noch weiter
ab. Beispielsweise würde man von der gesamten Sauerstoffmenge in den Raum t. 6,5%
bringen, in den Raum t2 ao °/o, in den Raum t3 8 %, in den Raum t4
5
% und 2 % in den Raum t5. Durch diese Art der Sauerstoffeinführung wird erreicht,
daß im Anfang, wenn die Gase noch nicht die höchste Temperatur erreicht haben und
noch viel Äthan vorhanden ist, also nicht die Gefahr besteht, daß örtliche Überhitzungen
eintreten können, die größte Menge Sauerstoff zugesetzt wird. In dem Maße, wie nun
die Gastemperatur weiter steigt und das umzusetzende Äthan geringer wird, nimmt
die Sauerstoffmenge weiter ab, wobei die dazwischen vorgesehenen Stapel den Zweck
haben, das Gas gut zu durchmischen und Wärme entweder abzugeben bzw. aufzunehmen,
je nachdem wie die Sauerstoffeinleitung gerade geschieht. Wenn die Strömungsrichtung
im Apparat p sich umkehrt, so geschiCht die Einleitung durch Rohre und Vei:-tile
q1', q2', q3" q4 und q5', aber jetzt so, daß dann die größte
Menge an Sauerstoff im Raum t5 zugegeben wird und im Raum t1 die kleinste Menge.
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Das Verfahren läßt sich ganz besonders gut anwenden für das Arbeiten
unter Druck, also z. B. mit Überdrucken in der Größenordnung von 5 bis 3o atii.
Es ist nicht zweckmäßig, noch -erheblich höhere Betriebsdrücke zu wählen, weil dann
die Gleichgewichte der Gasumsetzungen durch den höheren Druck zu ungünstig verschoben
«erden.
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Nach dem Verfahren können alle Kohlenwasserstoffe v:rarbeitet werden,
die gasförmig sind, aber auch diejenigen Kohlenwasserstoffe flüssiger Natur, die
sich bei der Austrittstemperatur der Gase aus dem regenerativen Teil des Apparates
bei dem betreffenden Betriebsdruck noch gerade verdampfen lassen. Man kann also
z. B. ein Leichtöl, wie z. B. Benzin, oder bei entsprechender Temperatur des rezirlculi@erten
Gases auch ein Dieselöl noch ohne weiters nach dem Verfahren umsetzen. Es ist immer
nur Bedingung, .daß das Öl in der Mischung aus rezirlculiertem Gas und Öldampf wirklich
in Dampfform vorliegt.
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Das Verfahren läßt sich besonders gut anwenden für die Erzeugung von.
Synthesegas für die Ammoniaksynthese aus irgendwelchen Kohlenwasserstoffen. In diesem
Fall wird an Stelle von Sauerstoff eine mit Sauerstoff angereicherte Luft für den
Prozeß benutzt. Vorteilhaft arbeitet man in diesem Fall auch unter Druck, wobei
man dann einen Teil der Komprimierungskosten für die Komprimierung des Wasserstoff-Stickstoff-Gemisches
sparen kann. Ganz besonders vorteilhaff ist dies, wenn Erdgas unter Druck zur Verfügung
steht, weil man .dann mit dem Erdgasdruck oder einem Druck, der nicht viel :geringer
ist als der Erdgasdruck, das Verfahren durchführen kann, was eine erhebliche Ersparnis
an Komprimierungskosten bedeutet.