DE891992C

DE891992C - Turbinen^ anlage mit Vorschalt- und Nachschaltteil

Info

Publication number: DE891992C
Application number: DENDAT891992D
Authority: DE
Inventors: Mülheim/Ruhr. Iinh.: Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Berlin-Grunewald Düpl.-Iag. Werner Guilihaumanm
Publication date: 1953-08-20

Description

Bei Dampfkraftanlagen mit Vorschalt- und Nächschaltturbinen oder mit Vörschalt- und Nachschaltteil entstehen in den Regelventilen Drosselverluste, die ungünstig den spezifischen Dampfverbrauch der Turbinen beeinflussen. Diese von der Einstellung der Regelventile ubhängigen Verluste lassen sich, wie festgestellt wurde; wesentlich verringern, wenn ein Teil der Regelventile völlig offen, der übrige Teil dagegen, völlig geschlossen ist.
Daher wird vorgeschlagen, durch Einwirken auf den Zwischendruck diese günstige Stellung der Regelventile zu erreichen, wobei angenommen ist, daß z. B. eine aus einer Vorschaltturbine und einer oder zwei Nachschaltturbinen bestehende Maschinengruppe nur über die Frischdampfleitung und elektrisch mit den anderen Gruppen parallel fährt.
Die Erfindung besteht darin, daß bei einer derartigen Anlage der Sollwert des Zwischendruckes so verstellt wird, daß ein Teil der Regelventile völlig offen, der übrige Teil dagegen völlig geschlossen ist oder, mit anderen Worten, daß die Regelventile »ausgesteuert« sind. In dieser Stellung nimmt keines der Ventile eine Zwischenstellung zwischen völlig offen und völlig geschlossen ein. Dies kann unabhängig von dem Leistungsbedarf der Kraftanlage selbsttätig durch den Zusatzregler zum Druckregler erreicht werden, wobei als Impuls für die Regelung die Stellung der Regelventile der Nachschaltturbine benutzt wird.
Die neue Anlage setzt voraus, daß eine genügende Anzahl von Regelventilen vorhanden ist, damit nicht der Vorteil der ausgesteuerten Regelventile durch den Nachteil eines besonders ungünstig liegenden Zwischendruckes wiederaufgehoben wird.
Die erfindungsgemäße Regelung kann für sich allein durchgeführt werden, aber auch mit einer Regelung der verschiedenen Maschinengruppen derart vereinigt werden, daß nur bei einer Maschinengruppe die Regelventile der Vorschaltturbine nicht ausgesteuert sind.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Kraftanlage enthält einen Hochdruckkessel i für etwa vio atü, eine Vorschaltturbine 2 und gewöhnlich einen Zwischenüberhitzer 3 sowie eine Nachschaltturbine q. Die Stromerzeuger 5 und 6 der Vorschalt- und Nachschaltturbine 2 und q. sind elektrisch parallel geschaltet. Der Zwischendruck von beispielsweise 2o atü wird im allgemeinen durch einen Gegendruckregler 7 unabhängig von dem Leistungsbedarf der Kraftanlage gleichgehalten. Der Nachschaltturbosatz q: wird in üblicher Weise mit dem Drehzahlregler nach dem Leistungsbedarf auf gleichbleibende Drehzahl geregelt, wogegen der Drehzahlregler der Vorschaltturbine nur als Grenzregler wirksam ist und bei der normalen Regelung mit dem Gegendruckregler 7 nicht in die Regelung eingreift.
Die Nachschaltturbine hat z. B. drei Düsengruppen, die in der Zeichnung durch einzelne Düsen 8, 9 und io dargestellt sind. Ferner gehören dazu drei Regelventile, die von Leerlauf bis Vollast nacheinander geöffnet werden. Hierzu kann z. B. eine vom Drehzahlregler beeinflußte Nockenwelle i i verwendet werden. Diese Nockenwelle ist mit einem Zeiger i2 verbunden, der auf einer Kontaktbahn 13 schleift. Die Stellen der Kontaktbahn, die der Zeiger berührt, wenn die Ventile ausgesteuert sind, d. h. die Stellena¢, 15, 16 und 17, sind kontaktfrei. Befindet sich der Zeiger an diesen obengenannten Stellen, so wird kein Kontakt gegeben. Ist der Zeiger dagegen an einer anderen Stelle, so wird über das Relais z9 der Verstellmotor 18 eingeschaltet, der über eine Schraubenspindel den Sollwert des Gegendruckreglers 7 so lange verstellt, bis alle Ventile 8, 9, io ausgesteuert sind und damit der Zeiger eine kontaktfreie Stelle der Schleifbahn erreicht hat. Im allgemeinen setzt diese Regelung eine größere Anzahl von Regelventilen, als in der Zeichnung dargestellt, voraus. Die Nachregelung wird so eingestellt, daß der Verstellmotor 18 den Sollwert in derjenigen Richtung verstellt, die am schnellsten zu einer Aussteuerung der Regelventile führt. Wenn z. B. der Zeiger 12 zwischen den kontaktfreien Stellen 15 und 16 steht, so wird der Sollwert so verstellt werden müssen, daß die am nächsten liegende kontaktfreie Stelle erreicht wird.
Für die kontaktfreien Stellen ergeben sich z.. B. folgende Regelventilstellungen: Bei der Stellung 1q. sind alle Ventile geschlossen, bei der Stellung 15 sind zwei Ventile geschlossen, ein Ventil dagegen ist vollkommen offen. Bei der Stellung 16 sind zwei Ventile völlig offen und eines geschlossen. Bei der Stellung .17 schließlich sind alle Ventile völlig offen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Turbinenanlage mit Vorschalt- und Nachschaltteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert des Zwischendruckes so verstellt wird, daß die Regelventile des Nachschaltteiles ausgesteuert sind.
2. Turbinenanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussteuerung der Regelventile des Nachschaltteiles selbsttätig erfolgt, wobei als Impuls für die Regelung die Stellung der Regelventile des Nachschaltteiles benutzt wird.