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Anordnung zur planmäßigen Leistungsregelung von Generatoren beim Parallelbetrieb
Beim Parallelbetrieb elektrischer Netze sind verschiedene Regler bekannt, die von
den Verhältnissen im zu regelnden Netz beeinflußt werden. Jene sind beispielsweise
als Leistungsregler ausgebildet, die ihren Impuls von Lastschwankungen im zu regelnden
Netz erhalten. Ferner ist es möglich, die Drehzahlregler der Maschinen, die die
einzuhaltende Leistung erzeugen sollen, auf einen höheren Ungleichförmigkeitsgrad
einzustellen als die Regler der parallel arbeitenden Maschinen auf der Abnehmerseite.
Die Einrichtungen haben aber den Nachteil, daß sie entweder zu träge arbeiten, d.
h. daß sie trotz Anwendung von Leistungsreglern die im Abnehmernetz auftretenden
Laststöße nicht abfangen, oder .bei Anwendung von Drehzahlreglern mit großem Ungleichförmigkeitsgrad
eine so große Steifheit in der Regelung erfordern, daß die mit diesen Drehzahlreglern
wersehenen Maschinen für andere Zwecke ohne zeitraubenden Umbau nicht mehr verwendet
werden können.-Es ist ferner bekannt, parallel arbeitende Stromerzeuger mittels
Leistungs- und Geschwindigkeitsregler zu steuern, indem bei den Grundlastmaschinen
die Leistung unabhängig von der Drehzahl und bei den Spitzenmaschinen die Drehzahl
unabhängig von der Leistung geregelt wird. Hierzu ist aber die Anordnung von. Relaisgruppen
notwendig, die nach dem Leistungsplan zu steuern sind und die der Stromerzeugung
entsprechenden Faktoren dauernd einstellen.
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Zur Regelung parallel arbeitender Stromerzeuger ist ferner bekannt,
den Drehzahlregler außer Wirksamkeit zu setzen, wobei die Drehzahlsteuerung von
den übrigen Maschinen ausgeführt wird. Diese Einstellung ist jedoch nur möglich,
wenn ein besonderer, von der Wirklast gesteuerter Leistungsregler in die Steuerung
eingeordnet ist.
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Die Erfindung beseitigt die erwähnten Nachteile und ermöglicht dadurch
eine genaue Leistungsregelung, daß der Drehzahlregler der das Netz speisenden Maschinen
nach eingestellter Füllung der Turbinen gemäß vorgeschriebenem Leistungsplan außer
Wirkung gesetzt wird. Die Drehzahlsteuerungen müssen in diesem Falle also die mit
dem Netz parallel arbeitenden Maschinen ausführen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine Leistungsregelung nach einem
bestimmten Plane auch bei sehr stark schwankender Belastung im parallelen Netz ganz
genau eingehalten werden kann.
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Mit der neuen Einrichtung können ferner die nach Kurzschlüssen im
Netz oft auftretenden Pendelerscheinungen zwischen den Maschinen durch vorübergehendes,
kurzzeitiges Einschalten der Absperrvorrichtung an einer der beteiligten Maschine
von der Schaltwarte
aus gedämpft werden. Die Erfindung ist ferner
höchst einfach und ermöglicht einen leichten Einbau in allen Arten von Gestänge-Steuerungen.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch den in die an sich bekannte
Geschwindigkeitsregulierung eingebauten Erfindungsgegenstand.
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Der Drehzahlregler io ist mit einem zu einer Rückführungskulisse i
i führenden- Gestänge verbunden. Der Teil i2 dieses Gestänges ist bei 13. an die
Kolben 14 eines Steuerschiebers angeschlossen. Das Gehäuse des Steuerschiebers wird
bei i5 von einer Druckölquelle versorgt. Neben dem Gehäuse des Steuerschiebers befindet
sich eine Ab-
sperrvorrichtung 16, die mit dem Kern 17 eines Elektromagneten
18 verbunden ist. Der Kern 17 dieses Elektromagneten 18 steht unter der Wirkung
einer Feder i9. An das Gehäuse der Absperrvorrichtung 16 sind die zum Drehkolben
2o führenden Ölleitungen 21 angeschlossen. Der Drehkolben 2o bedient eine Ventilnockenwelle
22 und beeinflußt gleichzeitig die Rückführungskulisse ii.
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Die Leistungsregelung nach einem vorher bestimmten Plan erfolgt in
der Weise, daß nach Einstellung des Drehkolbens 2o auf eine bestimmte Leistung die
Absperrvorrichtung 16 von der Maschinenwarte des Netzes geschlossen wird. Infolgedessen
ist die Ölzufuhr durch die Leitungen 21 zum Drehkolben 2o abgesperrt.
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Tritt im Netz eine Entlastung der Maschinen ein, so schwingt der Drehzahlregler
io stärker aus und seine Muffe 23 hebt sich infolgedessen, wobei der Punkt 2q. als
Drehpunkt dient. Damit werden die Steuerschieberkolben 14 gehoben, doch veranlaßt
dieses Heben der Kolben 14 keine Weiterleitung des im Gehäuse des Steuerschiebers
zur Wirkung kommenden Drucköles, weil die beiden Kolben der Absperrvorrichtung 16
den Durchtritt des Drucköles zu den Leitungen 21 absperren. Ein Übertritt von Drucköl
in die Leitungen 21 ist nur dann möglich, wenn durch entsprechende Einstellung von
der Maschinenwarte oder bei sonstigem Stromloswerden des Magneten 18 die Kolben
der Absperrvorrichtung 16 unter der Wirkung der den Kern 17 beeinflussenden Feder
19 nach abwärts bewegt werden und gleichzeitig die Kolben 14 des Steuerschiebers
den Druckölübertritt von der Zuleitung 15 zu den Leitungen 21 freigeben. Bei Wiederauftreten
stärkerer Belastung im Netz senkt sich der Drehzahlregler io und bewegt um 24 als
Drehpunkt die Kolben 14 des Steuerschiebers in die gezeichnete Stellung und darüber
hinaus. Diese Bewegungen der Kolben 1.4 des Steuerschiebers durch noch so plötzlich
auftretende Betriebsschwankungen im Netz veranlassen aber keine Änderung der Füllung
der Turbine. Tritt dagegen eine Veränderung in der Stellung der Kolben der Absperrvorrichtung
16 gleichzeitig mit einer Veränderung in der Kolbenstellung des Steuerschiebers
ein, dann kann von der Zuleitung 15 aus Drucköl in die Leitungen 21 übertreten und
den Drehkolben 2o beeinflussen. Alsdann wird durch den Drehkolben 2o -die Nockenwelle
22 in der einen oder anderen Richtung gedreht und durch die Unrundscheibe 25 der
das Darnpfzuleitungsventil 26 zur Turbine bewegende Hebel 27 entsprechend bewegt.
Durch die Drehung der Ventilnockenwelle 22 wird aber nicht allein die Unrundscheibe
25 bewegt, sondern ebenfalls die Kulisse ii. Dieses wirkt durch das Rückführungsgestänge
28, 29, 12 auf die Stellung der Kolben 14 des Steuerschiebers im abschließenden
Sinne, wobei der Punkt 24 als Drehpunkt für den Gestängeteil 12 dient.
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Die Leistungsregelung nach einem vorher bestimmten Plan erfolgt, wie
geschildert, in der Weise, daß nach Einstellung des Drehkolbens 2o auf eine bestimmte
Leistung die Absperrvorrichtung 16 geschlossen und damit die Ölzufuhr über die Leitungen
21 zum Drehkolben 2o abgesperrt wird.
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Diese in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellte - Absperrvorrichtung
16 hat den Vorteil, daß sie ohne Änderung des Drehzahlreglers io und des zugehörigen
Gestänges auch bei vorhandenen Maschinen verwendet werden kann. Wird der Elektromagnet
18 entweder von der Maschinenwarte aus oder infolge Störung im Netz stromlos, so
wird die Absperrvorrichtung 16 durch die Kraft der Feder i 9 geöffnet, und der Drehzahlregler
io gewinnt sofort seinen Einfluß auf den Drehkolben an der Nockenwelle 22 mit dem
Dampfeinlaßventil 26 wieder.
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Es ist somit möglich, die planmäßig vorgesehene Leistung von der Maschinenwarte
aus einzustellen und durch Schließen der Ölzuleitungen 2 i durch die Absperrvorrichtung
16 aufrechtzuerhalten. Der Drehzahlregler io kann bei geschlossener Absperrvorrichtung
16 keine Einwirkung auf den Drehkolben 2o der Ventilnockenwelle 22 erhalten, so
daß auch eine noch so kurzzeitige Leistungsschwankung im Abnehmernetz nicht auf
die durch den Drehkolben 2o gewollt eingestellte Füllung der Antriebsmaschinen übertragen
werden kann.