DE558649C - Mit Hoch- und Niederdruckkessel zusammenarbeitende Zweidruck-Dampfkraftanlage - Google Patents

Description

• Mit Hoch- und Niederdruckkessel zusammenarbeitende Zweidruck-Dampfkraftanlage Bei einer mit einem Hochdruck- und einem Niederdruckkessel zusammenarbeitenden Zweidruck-Dampfkraftanlage werden im allgemeinen die Verhältnisse so liegen, daß der Hochdruckkessel eine geringere Speicherfähigkeit besitzt als der N iederdruckkessel, der im übrigen auch durch einen reinen Dampfspeicher ersetzt sein kann. Die Zweidruckmaschine wird dabei so ausgelegt, daß sie unter normalen Betriebszuständen ihre Leistung voll aus dem Hochdruckkessel decken kann. Die in zwei Gruppen eingeteilten Regelorgane der Turbine, die durch ein gemeinsames Verstellgestänge bewegt «-erden können, sind so bemessen, daß durch die dem Hochdruckkessel zugeordneten Ventile die gesamte innerhalb des Leistungsbereiches erforderliche Dampfmenge verarbeitet werden kann. Bei derartigen Zweidruckanlagen kann nun der Fall eintreten, daß aus irgendeinem Grunde die Dampflieferung des Hochdruckkessels nicht zur Deckung des Leistungsbedarfes ausreicht. Dieser Fall kann z. B. eintreten, wenn an der Kesselanlage irgendeine Störung eintritt. In einem solchen Falle muß der N iederdruckkesse1 zur Deckung des Dampfbedarfes herangezogen werden, und er könnte das auch ohne weiteres, denn wenn die 1laschinenleistung nicht mehr gedeckt «-erden kann, so öffnen auch die dem Niederdruckkessel zugeordneten Regelventile, so daß Dampf über diese Ventile in die Maschine einströmen könnte. Hierbei würde aber eine Gefahr entstehen, denn da die Hochdruckventile voll offen sind, so würde der Hochdruckkessel nach und nach leergefahren werden, d. h. der Druck würde immer weiter absinken, und es wären Beschädigungen der Hochdruckheizfläche usw. zu befürchten.
• Um in derartigen Betriebsfällen den Hochdruckkessel unbedingt vor einer Vergrößerung des Schadens zu bewahren, wird gemäß der Erfindung folgende Anordnung getroffen: In derHochdruck-Frischdampfleitung und in der Niederdruck-Frischdampfleitung werden vor den Regelorganen der Maschine Absperrventile eingebaut, die durch ein Gestänge miteinander gekuppelt sind. Im normalen Zustande wird das Hochdruckventil durch das Gestänge offen gehalten und das Niederdruckventil z. B. durch eine Feder geschlossen gehalten. Bei Störungen im Hochdruckkessel wird das Kupplungsgestänge von Hand so verstellt, daß das Niederdruckventil geöffnet und das Hochdruckventil freigegeben wird, so daß es beim Sinken des Druckes im Hochdruckkessel z. B. unter der Wirkung einer Feder sich von selbst schließt. Es wird also bei der Zuschaltung des Niederdruckkessels gewissermaßen zwangsläufig die Dampfentnahme aus dem Hochdruckkessel eingeschränkt, und zwar so weit, wie es zur Aufrechterhaltung des Druckes im Hochdruckkessel erforderlich ist. Sollte die Aufrechterhaltung des Druckes bei diesem Vorgang sich als unmöglich erweisen, so schließt das Hochdruckventil vor der Maschine völlig ab, d. h. es schaltet den Hochdruckkessel von der Leistungserzeugung überhaupt aus.
• Die Erfindung ist irr den Abbildungen schematisch an dem Ausführungsbeispiel einer Turbine dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den allgemeinen Aufbau der Anordnung, Abb. z eine besondere Ausführungsmöglichkeit der Kupplung der beiden Zuströmventile. Die einzelnen Düsen der Turbine sind in eine Gruppe i für Hochdruckdampf und in eine Gruppe 2 für Niederdruckdampf unterteilt. Regelventile 3, 4 bzw. 5, 6 regeln die Dampfzufuhr zu den Düsenkästen 7 bis io. Sie werden in bekannter Weise durch Nockenscheiben ii bis 14 gesteuert, die auf einer gemeinsamen Welle 15 sitzen und durch einen Drehservomotor 16 verstellt werden. Dieser wird in bekannter Weise vom Leistungsregler 17 über eine Hilfssteuerung 18 gedreht. Der Hochdruckfrischdampf wird durch eine Leitung ig und der Niederdruckdampf durch eine Leitung 2o den Düsen zugeführt. Die Steuerung ist so aufgebaut, daß zunächst die Ventile 3, 4 durch die Nocken i i, i2 nacheinander geöffnet werden, während die Bewegung der Ventile 5 und 6 erst einsetzt, wenn die durch die Ventile 3 und 4 gesteuerte Dampfzufuhr aus der Hochdruckkesselanlage zur Deckung des Leistungsbedarfes der Maschine nicht mehr ausreicht. In die Leitungen ig und ao sind gemäß der Erfindung die Ventile 21 und 22 eingebaut, die über ein Gestänge 23 miteinander gekuppelt sind und durch eine Einrichtung 24 in folgender Weise verstellt werden können. Das Ventil 2i wird von einem Kolben 25 getragen, der durch eine Leitung 26 unter dem Druck des Hochdruckkessels steht und der durch eine Feder 27 gegenbelastet ist. Das Niederdruckventi122 wird durch eine Feder28 in seinerSchließlage gehalten. Die Spindeln 29 und 3o der beiden Ventile besitzen Anschläge 31 und 32 und dienen außerdem zur Führung der Hülsen 33 und 34, die mit der Stange 23 verbunden sind. Die Stange 23 ist um den Drehpunkt 35 schwenkbar.
• Es sei angenommen, daß die Lieferung des Hochdruckkessels zur Deckung desLeistungsbedarfes ausreiche. Dann befindet sich die Stange 23 in ihrer Mittellage, und zwar derart, daß das Ventil 22, durch die Kraft der Feder 28 auf seinen Sitz gedrückt wird, so daß also die Zufuhr von Niederdruckdampf zur Maschine abgesperrt ist, während das Hochdruck-Frischdampfventil offen gehalten wird. Reicht jetzt die Dampflieferung des Hochdruckkessels nicht mehr aus, um den Dampfbedarf der Maschine zu decken, so muß Niederdruckdampf zugegeben werden. Es soll aber dabei, wie bereits erwähnt, verhindert werden, daß der Hochdruckkessel etwa leergefahren wird. Um dies zu vermeiden, wird durch Verstellen der Spindel 24 die Stange 23 entgegengesetzt demUhrzeigersinne verschwenkt. Die Hülse 34 legt sich gegen den Anschlag 32 und hebt das Ventil 22 an, während gleichzeitig die Hülse 33 den Anschlag 3 i freigibt. Der Kolben 25 kann sich jetzt je nach dem Gegendruck des Hochdruckkessels, der durch die Leitung 26 abgenommen wird, in einer bestimmten Stellung einstellen, die eine Schließbewegung des Ventils 21 bedeutet. Je weiter der Druck im Hochdruckkessel abzusinken droht, um so weiter schließt sich das Ventil 21, und es wird völlig zum Abschluß kommen, wenn der Druck seinen unteren Grenzwert erreicht hat. Der Leistungsbedarf der Kraftmaschine wird dann ausschließlich durch Niederdruckdampf gedeckt. Erst wenn die Feuerung des Hochdruckkessels dem erhöhten Bedarf nachgekommen ist und sein Druck den unteren Grenzwert überschritten hat, öffnet auch das Ventil --i wieder und gibt Hochdruckdampf zu.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:. Mit Hoch- und Niederdruckkessel zusammenarbeitende Z-#veidrurk-Dampfkraftanlage mit getrennten Regelorganen für Hoch- und Niederdruckdampf, bei der die gesamte innerhalb des Leistungsbereiches der Maschine erforderliche Dampfmenge von den Hochdrucksteuerorganen der Maschine allein verarbeitet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß ein in der Hochdruck-Frischdampfleitung (ig) und ein in der Niederdruck-Frischdampfleitung (2o) vor den Regelorganen angeordnetes Absperrventil (2i, 22) durch ein Gestänge (23) so miteinander gekuppelt sind, daß im normalen Zustand das Hochdruckventil (2i) durch das Gestänge (23, 34 33) offen gehalten und das Niederdruckventil (22) z. B. durch eine Feder (28) geschlossen gehalten wird, und daß bei Störungen im Hochdruckkessel das Kupplungsgestänge (23) von Hand so verstellt wird, daß das Niederdruckventil (22) geöffnet und das Hochdruckventil (2i) freigegeben wird, so daß es bei sinkendem Druck im Hochdruckkessel z. B. unter der Wirkung einer Feder (27) sich von selbst schließt.