Stuttgart, den 15. Juli 1992 3961014
Anmelder:
J. Schmalz GmbH
Aacher Straße 29
D-7296 Glatten
Hebevorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung mit einem einen Sauganschluß aufweisenden Saugkasten mit einer Handhabe, einer
Saugpumpe und einem, insbesondere durch Unterdruck verkürzbaren Saugschlauch, der den Saugkasten mit der Saugpumpe verbindet,
und einer Schaltvorrichtung für die Betätigung der Saugpumpe.
Derartige Vorrichtungen (DE 36 18 704 Cl) werden insbesondere zum Heben von Gegenständen, beispielsweise von Kisten oder
Kartons verwendet, die von der Vorrichtung angesaugt und dadurch gehalten und auf diese Weise transportiert werden können.
Hierfür weist die Hebevorrichtung eine Saugpumpe auf, mit der der erforderliche Unterdruck zum Ansaugen der Gegenstände
erzeugt werden kann. An die Saugpumpe ist über einen flexiblen, insbesondere verkürzbaren Saugschlauch ein Saugkasten
angeschlossen, mit dem der zu transportierende Gegenstand
ergriffen wird. Derartige Hebevorrichtungen sind zum Beispiel aus der US-PS 4,413,853 bekannt. Zum Ein- und Ausschalten der
Saugpumpe weist der Saugkasten, der von der Bedienungsperson zur Manipulation des angesaugten Gegenstandes ergriffen wird, einen
elektrischen Schalter auf, der über Zuleitungen mit einer weiteren Schaltvorrichtung mit der Saugpumpe verbunden ist. In
der Regel besteht diese Schaltvorrichtung aus einem Steuerrelais, das in die Motorsteuerung des Sauggebläses
eingreift. Dieses Steuerrelais ist aufgrund von Sicherheitsbestimmungen (VDE-Bestimmungen) als 24 V-Steuerrelais
ausgebildet. Für den Betrieb dieses Relais bedarf es demnach eines zusätzlichen Trafos zur Erzeugung der Niederspannung. Das
Steuerrelais ist mit dem Ein-Aus-Schalter, der am Saugkasten angeordnet ist, über elektrische Zuleitungen verbunden, die
innerhalb des Hub- oder Saugschlauches angeordnet sind. Aufgrund der flexiblen Ausbildung des Saugschlauches, der bei der Handhabung
der Hubvorrichtung durch Verkürzung bzw. Längung seine effektive Länge beträchtlich verändert, müssen auch die elektrischen
Zuleitungen eine hohe Flexibilität aufweisen und müssen innerhalb des Saugschlauches derart angeordnet sein, daß sie die
Längenänderungen des Saugschlauches nicht behindern und selbst keinen Schaden nehmen. Da der Saugkasten über elektrische
Zuleitungen, die in der Regel als Spezialkabel ausgebildet sind, mit der Saugpumpe verbunden ist, ist die Drehbarkeit des
Saugkastens bzw. des Hub- oder Saugschlauches auf etwa eine volle Umdrehung von 360° beschränkt. Eine weitergehende Drehung
würde zu einer übermäßigen Verdrillung des Kabels und zu dessen Bruch führen. Dadurch daß das Kabel vom Saugkasten innerhalb des
Hub- oder Saugschlauches zur Saugpumpe geführt wird, treten auch Abdichtungsprobleme auf, insbesondere in den Absperrventilen
bzw. Regelventilen für den Unterdruck. In der Regel weist der Hub- oder Saugschlauch eine Länge von bis zu 30 Metern auf, so
daß über diese Entfernung das Kabel innerhalb des Saugschlauches verlegt werden muß. Dies erfordert nicht nur ein erhebliches Maß
an Zeit, sondern führt auch zu einer Gewichtserhöhung des Saugschlauches, wodurch die Effektivität der Hebevorrichtung
vermindert wird. Ein weiterer Nachteil wird darin gesehen, daß Montage, und insbesondere Wartungs- und Reparaturarbeiten aufgrund
der oben genannten Umstände sehr zeitaufwendig sind, und außerdem Undichtigkeiten in den Kabel-Zu- und -Ausleitungen aus
dem Saugschlauch nicht mit Sicherheit vermieden werden können.
Aus der US-PS 3,858,728 ist ein Kran mit einer Vorrichtung zum
Verladen von Containern bekannt. Die Steuerung des Antriebs des Greifers erfolgt über eine Funksteuerung. Als nachteilig hat
sich herausgestellt, daß sich der von dem in der Hand des Arbeitrs sich befindende Bedienpult gesteuerte Antrieb an dem
anzuhebenden Gegenstand befindet. Wird der Gegenstand angehoben, so entfernt sich der zu steuernde Antrieb vom Arbeiter. Ferner
sind Fernsteueranlagen mit parallelen Kanälen z.B. aus dem DE-Prospekt der Firma Theimeg Elektronikgeräte, Viersen, "Digitale
draht- oder funkgesteuerte Sicherheits-Übertragungssysteme", TH-20-SICH,
2000/9.73/GS bekannt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Hebevorrichtung derart auszubilden, daß die Saugpumpe
auf einfache Art und Weise steuerbar ist und Wartungs- und Reparaturarbeiten in kurzer Zeit durchführbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Schaltvorrichtung als Funksteuerschaltung ausgebildet ist, wobei die Funksteuerschaltung einen Sender und einen Empfänger
aufweist und daß der Sender am Saugkasten, insbesondere an der Handhabe des Saugkastens vorgesehen ist.
Mit der Ausbildung der Schaltvorrichtung als Funksteuerschaltung wird der Vorteil erzielt, daß eine kabellose Ansteuerung der
Schaltvorrichtung der Saugpumpe möglich ist, und dadurch das zeitaufwendige und umständliche Einziehen eines Kabels in den
Saugschlauch entfällt. Außerdem werden durch den Wegfall des Kabels undichte Stellen an den Anschlußstellen des Saugschlauches
vermieden bzw. werden aufwendige Abdichtungsmaßnahmen überflüssig. Außerdem spielen größere Entfernungen zwischen dem
Saugkasten und der Saugpumpe nahezu keine Rolle mehr.
Dadurch daß die Funksteuerschaltung einen Sender und einen Empfänger aufweist und der Sender am Saugkasten, insbesondere an
der Handhabe des Saugkastens vorgesehen ist, kann die den Saugkasten bedienende Person ohne zusätzliche Greifbewegungen
sowohl die Handhabe des Saugkastens, das heißt die Handhabe für das Belüftungsventil, als auch den Bedienknopf des Senders für
die Funksteuerschaltung bedienen, ohne umzugreifen. Vorteilhaft ist der Sender am Saugkasten lösbar festgelegt. Dies kann zum
Beispiel durch eine geeignete Einschubvorrichtung, in die der Sender eingeschoben und arretiert wird, erzielt werden.
Bevorzugt ist der Sender mit der Handhabe bewegungsgekoppelt. Dies hat den Vorteil, daß bei bestimmten Stellungen der Handhabe
des Saugkastens, z. B. bei einer Stellung, in der das Belüftungsventil vollständig geöffnet ist, gleichzeitig der Sender
betätigt wird, wodurch dieser einen Impuls aussendet, der das Sauggebläse z. B. außer Gang setzt.
Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ist der Empfänger an der Saugpumpe, insbesondere an deren Motorschutzgehäuse
angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß der Empfänger direkt an der Steuerung des Motors angekoppelt ist und daher keine
größeren Entfernungen bestehen, die über Kabel oder dergleichen überbrückt werden müssen. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß aufgrund der Anordnung des Empfängers innerhalb des Motorschutzgehäuses keine speziellen zusätzlichen Vorrichtungen zum
Erzeugen einer gefahrfreien Niederspannung als Steuerspannung zur Ansteuerung des Motors, bereitgestellt werden müssen. Die
Funksteuerschaltung kann demnach direkt mit der Versorgungsspannung des Motors betrieben werden bzw. direkt in diese eingreifen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der Empfänger ein Steuerrelais schaltet. Dieses Steuerrelais kann direkt in
die Steuerung der Saugpumpe eingreifen und z. B. deren Versorgungsspannung unterbrechen. Dabei kann das Steuerrelais mit der
Betriebsspannung der Saugpumpe betrieben werden.
Bevorzugt weist die Funksteuerschaltung einen Akkumulator als Energiespeicher auf. Dieser ist zum Beispiel im Sender vorgesehen,
so daß dieser völlig unabhängig von Spannungsquellen betreibbar ist. Eine Schutzschaltung sieht vor, daß bei leeren
Akkumulatoren die Funksteuerschaltung in einen Zustand versetzt wird, der ein Abschalten des Sauggebläses verhindert.
Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ist die
Funksteuerschaltung als 1-Kanal-Funksteuerung ausgebildet. Eine
derartige Funksteuerschaltung ist besonders preisgünstig und erfüllt die Aufgabe einer Ansteuerung des Sauggebläses
zuverlässig.
Bei einer anderen Ausgestaltung ist die Funksteuerschaltung als 2-Kanal oder Mehrkanal-Funksteuerschaltung ausgebildet.
Dabei wird beim Betätigen der Funksteuerung ein Impuls nicht von einem Kanal sondern gleichzeitig von zwei oder mehreren
Kanälen ausgesendet. Hierdurch werden zuverlässig Fehlsteuerungen durch Störsignale vermieden, da der Empfänger nur dann
anspricht, wenn der Impulse auf zwei oder mehr Kanälen gleichzeitig empfängt. Eine andere vorteilhafte Möglichkeit zur
Vermeidung von Fehlsteuerungen besteht darin, daß die Funksignale in kodierter Form gesendet werden. Das Funksignal
kann auch moduliert werden, z.B. amplituden-moduliert sein.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hebevorrichtung im einzelnen erläutert ist. Dabei
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer vollständigen Hebevorrichtung mit einem von der Handhabe ergriffenen,
teilweise angehobenen Gegenstand; und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Saugkastens mit an der Handhabe angeordnetem Sender.
In der Fig. 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Hebevorrichtung
wiedergegeben. Diese Hebevorrichtung 1 weist einen stationären, mit dem Untergrund verbundenen Pfeiler 2 auf, an
dessen oberem Ende 3 ein Schwenkarm 4 um den Pfeiler 2 rotierbar aufgehängt ist· Dieser Schwenkarm 4 dient als Träger
für einen insgesamt mit 5 bezeichneten Schlauch, an dessen freiem Ende ein Saugkasten 6 über einen Sauganschluß 7
festgelegt ist. Der Schlauch 5 besteht aus einem druckfesten Schlauch 8 und einem Saug- oder Hebeschlauch 9, der mittels
Unterdruck verkürzbar ist. Der druckfeste Schlauch 8 ist über Laufrollen 10 an der Unterseite des Schwenkarms 4 festgelegt.
Das dem Pfeiler 2 zugewandte Ende des druckfesten Schlauches 8 ist über einen Anschluß 11 mit einer Saugpumpe 12 gekoppelt,
so daß die Saugpumpe 12 über den druckfesten Schlauch 8 und den Hebeschlauch 9 den Saugkasten 6 mit Unterdruck versorgen
kann, und über den Saugkasten 6 ein mit dem Bezugszeichen 13 beispielhaft wiedergegebener Gegenstand angesaugt und durch
Verkürzung des Hebeschlauches 9 angehoben und transportiert werden kann.
In der in der Fig. 1 wiedergegebenen Stellung kann der Gegen-
stand 13 von einem Arbeiter leicht innerhalb des Schwenkbereichs des Schwenkarms 4 transportiert werden, und
durch Betätigen einer Handhabe 14 des Saugkasten 6 kann der Unterdruck im Hebeschlauch 9 derart gesteuert werden, daß sich
der Hebeschlauch 9 längt oder weiter verkürzt, so daß der Gegenstand 13 zum Beispiel an einem bestimmten Platz abgesetzt
werden kann. Durch weiteres Betätigen der Handhabe 14, was zum Beispiel durch Öffnen eines Belüftungsventils erfolgt, kann
der Unterdruck im Inneren des Hebeschlauches 9 so weit abgesenkt werden, daß der Saugkasten 6 den Gegenstand 13
losläßt. In diesem Falle kann auch zusätzlich die Unterdrucker&zgr;eugung gestoppt oder vermindert werden, was durch
geeignete Ansteuerung der Saugpumpe 12 geschieht. Hierfür ist, wie in der Fig. 2 wiedergegeben, an der Unterseite 15 der
Handhabe 14 des Saugkastens 6 ein Sender 16 einer Funksteuerschaltung vorgesehen. Dieser Sender 16 ist zum
Beispiel über eine Einschubvorrichtung 17 an der Handhabe 14 festgelegt und kann gleichzeitig über den Bedienknopf 18 mit
dem Bediengriff 19 der Handhabe 14 bedient werden. Die Funksteuerschaltung weist außerdem einen Empfänger 20 auf, der
an der Saugpumpe, insbesondere am Motorschutzgehäuse der Saugpumpe 12 angeordnet ist. Dieser Empfänger 20 weist ein nicht
dargestelltes Steuerrelais auf, über das in die Steuerung des Motors der Saugpumpe 12 eingegriffen werden kann.
Wird eine Reduzierung des Saugdruckes erwünscht, so betätigt der Arbeiter ohne Loslassen des Bediengriffs 19 den
Bedienknopf 18, wodurch der Sender 16 aktiviert wird und ein Funksignal aussendet. Der Empfänger 20, der dieses Funksignal
empfängt, greift zum Beispiel über das Steuerrelais in die Steuerung bzw. Stromversorgung der Saugpumpe 12 ein, so daß
deren Saugleistung verringert wird bzw. die Saugpumpe 12 abgeschaltet wird. Ein nochmaliges Betätigen des Bedienknopfes
18 versetzt die Saugpumpe 12 wieder in ihren ursprünglichen Zustand, in der sie ihre volle Saugkraft besitzt.
Diese erfindungsgemäße Hebevorrichtung weist den Vorteil auf,
daß der Saugkasten 6 unbegrenzt am unteren Ende des Hebeschlauches 9 drehbar festgelegt werden kann, ohne daß die
Gefahr einer Verdrillung von elektrischen Zuleitungen besteht. Weiterhin ist ein gegen Unterdruck dichtes Festlegen des Saugkastens
6 am unteren Ende des Hebeschlauches möglich, da keine Elemente durch den Hebeschlauch 9 bzw. durch Belüftungsventile
geführt werden müssen, und kann der Anschluß 11 ebenfalls ohne aufwendige Maßnahmen dicht ausgebildet werden. Zudem sind Wartungs-
und Reparaturarbeiten in kürzester Zeit durchführbar, so daß die Stillstandszeiten der Hebevorrichtung auf ein
Minimum begrenzt sind.
Schut &zgr; ansprüche
1. Hebevorrichtung (1) mit einem einen Sauganschluß (7) aufweisenden
Saugkasten (6) mit einer Handhabe (14), einer Saugpumpe (12) und einem, insbesondere durch Unterdruck
verkürzbaren Saugschlauch (8), der den Saugkasten (6) mit der Saugpumpe (12) verbindet, und einer Schaltvorrichtung
für die Betätigung der Saugpumpe,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung als Funksteuerschaltung ausgebildet ist, wobei die
Funksteuerschaltung einen Sender (16) und einen Empfänger (20) aufweist und daß der Sender (16) am Saugkasten (6),
insbesondere an der Handhabe (14) des Saugkastens (6) vorgesehen ist.