DE8915966U1 - Leicht zu öffnender Deckel für Getränkedosen - Google Patents

Leicht zu öffnender Deckel für Getränkedosen

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Description

1 PATENTANWÄLTE; ;:'%. ,. * &iacgr;'**=- ■■ "·>^ „"
DR.-ING. R. DÖRING . 3 . DIPL.-PHYS. DR. J. FRICKE
BRAUNSCHWEIG MÜNCHEN
"Leicht zu öffnender Deckel für Getränkedosen"
V Die Erfindung betrifft einen leicht zu öffnenden Deckel für Getränkedosen mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Solche Deckel sind seit langem im großen Umfange in Gebrauch und in verschiedenartigen Ausführungsformen bekannt. Die Deckel bestehen aus Blech und weisen entweder einen durch Kerblinie begrenzten Aufreißbereich mit einer Grifflasche auf, mit deren Hilfe durch Aufreißen eine Ausgieß- oder Trinköffnung freigelegt wird. Es sind aber auch Aufreißdeckel bekannt, welche eine vorgestanzte Öffnung aufweisen, die dann von der Innen- und/oder Außenseite abdichtend, aber aufreißbar verschlossen ist. Zum Verschließen werden Kunststoffmassen oder Verbundfolien verwendet, die mit dem Rand der vorgestanzten Öffnung verklebt werden. Es ist aber auch bekannt, den ausgestanzten Blechbereich über einen Brückenabschnitt bleibend, aber abbiegbar mit dem Deckelspiegel verbunden zu lassen, und den Rand des ausgestanzten Teils und/oder den Rand der Öffnung so zu verformen bzw. zu verbreitern, daß anschließend der ausgestanzte Blechteil und der Öffnungsrand in gegenseitiger Überlappung aneinander anliegen und durch ein Kunststoffmaterial miteinander verbunden und abgedichtet werden.
L J
Die zuletzt genannten Deckel zeichnen sich durch einen relativ geringen Öffnungswiderstand aus, so daß der Öffnungsvorgang wesentlich erleichtert wird. Dies ist für die Handhabung von mit solchen Deckeln verschlossenen Dosen durch Kinder oder Frauen von großem Vorteil. Jedoch haben sich die Deckel mit vorgestanzter Öffnung in einigen Fällen als nicht ausreichend belastbar erwiesen, da sie, insb. bei Wechselbelastungen, z.B. Wechseln von Temperatur und/oder Druck, undicht werden können.
Es ist Aufgabe der Erfindung einen leicht zu öffnenden Deckel mit den Merkma- : " len des Oberbegriffs des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß einerseits die Gefahr
eines Undichtwerdens auch bei höheren Belastungen oder Wechselbelastungen weitgehend gebannt ist und dennoch ein das Öffnen erleichternder verringerter Öffnungswiderstand vorliegt.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Bei dieser Ausführung liegt eine Durchstanzung des Deckelmaterials nicht vor. Auch in dem Bereich zwischen den beiden Stanzlinien sind die die Belastungen aufnehmenden Schichten auf den entgegengesetzten Seiten des Deckels über eine Haftvermittlungsschicht oder eine weitere Kunststoffschicht oder dgl. fest und abdichtend miteinander verbunden. Dichtigkeitsprobleme können daher auch bei Wechselbeanspruchungen des Deckels nicht auftreten. Dennoch ist der Öffnungswiderstand des Öffnungs- oder Eindrückbereiches gering, da keine Materialschicht oder Materialrestdicke eingebrochen und aufgerissen werden muß. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß durch die Wahl des Materials derjenigen Schicht, bis zu der die Ritz- oder Kerblinien reichen, und/oder durch den gegenseitigen Abstand der Ritz- oder Kerblinien der Öffnungswiderstand des Deckels mit großer Genauigkeit bei der Herstellung des Deckels festgelegt werden kann.
Auch die Auswahl des Materials für die die Belastungen aufnehmenden Schichten des Schichtwerkstoffes vereinfacht sich insoweit, als die Frage des Durchbrechens oder Durchreißens dieser Materialschicht keine Rolle mehr spielt. Die Werkstoffe für diese Schichten können daher unter dem Gesichtspunkt der Kosten und der Festigkeit und der Wechselbelastbarkeit ausgewählt werden.
Der neue Deckel eignet sich zum Öffnen mit Hilfe einer Grifflasche nach außen und Umlegen des Aufreißbereiches auf der Außenfläche des Deckels. Bevorzugt wird jedoch der Deckel als durch Eindrücken zu öffnender Deckel ausgebildet, bei dem der die Öffnung freilegende Bereich in das Innere der Dose gedruckt und umgelegt wird.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungen der Lehre des Anspruchs 1.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
' Es zeigen:
Figur 1 im Ausschnitt das Ende einer mit einem Deckel gemäß der Erfindung versehenen Behälters, wie Getränkedose;
Figur 2 im Ausschnitt und in Draufsicht den Deckel gemäß der Erfindung;
Figur 3 im größeren Maßstabe einen Querschnitt entlang der Schnittlinie III—III der Figur 2;
Figur 4 einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie IV-IV der Figur 2 bei geschlossenem Deckel und
Figur 5 in ähnlicher Darstellung wie Figur 4 den Deckel während des Freilegens der Deckelöffnung.
Der Deckel eignet sich für zwei- oder dreiteilige Dosen. In Figur 1 ist angenommen, daß die Dose 1 aus einem tiefgezogenen und abgestreckten Aluminium- oder Stahlblech besteht. Der Deckel 3 kann in beliebiger Weise, insb. auch, wie gezeigt, über eine Doppelfalznaht 4 mit dem Rumpf 2 des Behälters abdichtend und bleibend verbunden sein. In Figur 1 ist die bevorzugte Ausführungsform des Deckels gezeigt, bei dem der Bereich zum Öffnen des Behälters durch Druck auf eine Erhebung 5 des Eindrückbereiches nach innen eingebrochen und umgelegt werden kann. Die Behälterachse ist mit 6 bezeichnet.
Bei dem Deckel nach Figur 2 ist angenommen, daß er zwei Eindrückbereiche aufweist, nämlich einen Eindrückbereich 8 zur Belüftung von unter Über- oder Unterdruck stehenden Behältern und einen Bereich 9 zum Freilegen einer Aus-(.._ gießöffnung. Der Deckel weist einen Randflansch 4 zur Verbindung mit dem
Rumpf 2 des Behälters 1 auf. Im Deckelspiegel 7 sind in Fluchtung entlang eines Durchmessers die beiden Eindrückbereiche 8 und 9 vorgesehen. Jeder Eindrückbereich ist von zwei in einem vorbestimmten gegenseitigen Abstand parallel zueinander verlaufenden Ritz- oder Kerblinien 13/14 bzw.17/18 begrenzt. Wie aus Figur 2 und 3 deutlich wird, liegen die Kerb- oder Ritzlinien 13, 14 nicht nur nicht in gegenseitiger Fluchtung sondern sie sind auch von entgegengesetzten Seiten des Deckels in das Material des Deckelspiegels 7 eingearbeitet. Das gleiche gilt für den zur Belüftung dienenden Eindrückbereich, der von zwei Kerb-
oder Ritzlinien 17, 18 von kleineren Abmessungen begrenzt ist. Zur Erleichterung des Eindrückens weisen die Eindrückbereiche Vorsprünge 12 bzw. 16 auf, auf die zum Öffnen des Behälters mit dem Finger oder dem Daumen ein entsprechender Druck ausgeübt werden kann.
Um sicherzustellen, daß die beim Öffnen in das Innere des Deckels gedrückten Bereiche nicht in den Behälterinhalt hineinfallen bleiben diese Bereiche einstückig mit dem Deckelspiegel 7 über Biegelinien 15 bzw. 19 verbunden, die bevorzugt jeweils am Ende eines Bereiches 11 von gegenüber dem anderen Bereich 10 geringerer Breite vorgesehen sind.
Der Deckel besteht aus einem Verbund-oder Schichtwerkstoff 20. Dieser weist wenigstens drei Schichten auf, wie dies die Figur 3 zeigt. Die beiden äußeren Schichten 21 und 22 bestehen aus einem Material von ausreichender Festigkeit, um einen etwaigen erhöhten Innendruck im Behälter oder die beim Stapeln der Behälter auftretenden Belastungen ebenso wie durch Temperatur- und/oder Druckänderungen auftretende Belastungswechsel sicher aufnehmen können. Die beiden Schichten 21 und 22 sind über eine mittlere Schicht 23 miteinander { verbunden. Diese dritte Schicht 23 kann aus einem Kunststoff mit hoher Haftung
an den Schichten 21, 22 bestehen, dessen Kohäsionskraft jedoch auf einen vorbestimmten Wert begrenzt ist, so daß bei Auftreten von Scherkräften im Bereich 27 zwischen den beiden Kerblinien 13, 14 oder 17/18 die Kunststoffschicht in sich aufreißt. Die Schicht 23 kann aber auch aus einem Material hoher Kohäsionskraft und Reißfestigkeit bestehen, wenn dafür gesorgt wird, daß die Adhäsionskraft zwischen dieser Schicht 23 und einer der angrenzenden Schichten 21, 22 auf einen vorbestimmten Wert begrenzt ist. Statt einer Kunststoffschicht kann aber auch eine Kleber- oder dgl. Haftvermittlungsschicht mit vorbestimmter Adhäsionhskraft verwendet werden.
Der Verbundwerkstoff kann auch aus mehr als drei Schichten bestehen sofern die Bedingung des Anspruchs 1 eingehalten wird.
Es ist ersichtlich, daß durch die Wahl des Werkstoffes für die Schicht 23 die erforderliche Aufbrechkraft im weiten Umfange beeinflußt werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Beeinflussung besteht darin, daß man den gegenseitigen Abstand 27 zwischen den Kerblinien variiert. Generell sollte dieser Abstand zwischen 0,1 und 8 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 6 mm liegen. Dabei kann es zweckmäßig sein, am Umfang des Eindrückbereiches einen eng begrenzten Bereich vorzusehen, der zum anfänglichen Einbrechen beim Öffnen dient. In diesem Bereich kann der Abstand 27 zwischen den Kerblinien 13, 14 kleiner als in den übrigen Bereichen gewählt werden.
Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform ist ersichtlich, daß bei Auftreten von Innendrücken P eine hohe Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Undichtwerden besteht, da sich die lastaufnehmenden Schichten 21 und 23 so überlappen, daß die äußere Schicht 21 im Bereich 27 zwischen den Kerblinien die innere Schicht 22 gegen den Innendruck P abstützt. Bei Behältern mit einem bei Unter- ·._ druck verpacktem Gut kann die relative Lage der Kerblinien oder Ritzlinen 13,
14 auch entgegengesetzt sein, d.h. die Kerblinie 14 auf der Innenseite des Deckels radial innerhalb der anderen Kerblinie 13 liegen, so daß der Öffnungsbereich mit Hilfe einer daran befestigten Lasche nach außen aufgerissen werden kann.
Nach dem Ritzen oder Kerben des Verbundwerkstoffes wird zweckmäßigerweise die Außenfläche und die Innenfläche des Deckels wenigstens im Bereich der Kerblinien mit einer auch die Kerblinien ausfüllenden und abdeckenden Schutzschicht, wie Lackschicht versehen, wie sie in Figur 3 bei 25 angedeutet ist. Für den Verbundwerkstoff können unterschiedlich kombinierte Werkstoffe ver-
wendet werden. Bevorzugt wird ein Werkstoff, bei dem die lastaufnehmenden Schichten 21, 22 aus Metall, z.B. Aluminium, Stahl oder Weißblech bestehen. Zur Verbindung der lastaufnehmenden Schichten kann eine Schicht 23 aus einem Material auf der Basis von Polyäthylen und/oder Polypropylen verwendet werden.
Zum Öffnen des Deckels nach Figur 2 wird zunächst der Belüftungsbereich durch Druck auf den vorspringenden Bereich 16 eingedrückt. Anschließend wird durch Durck auf den vorspringenden Bereich 12 der andere Eindrückbereich 9 ,- freigelegt, wie dies die Figuren 4 und 5 näher veranschaulichen. Man erkennt aus
Figur 5, daß beim Öffnen keine der lastaufnehmenden Schichten 21, 22 durchbrochen oder aufgerissen wird. Vielmehr erfolgt der Öffnungsvorgang durch Aufspalten der Verbindungsschicht 23 oder durch Lösen dieser Schicht von einer der beiden benachbarten Schichten. Die Öffnungsränder 14a, 13b bzw. die Ränder 13a, 14b des Eindrückteils zeigen deutlich die hierbei entstehende Abstufung.
Der Einbrechwiderstand kann zusätzlich auch durch den geometrischen Verlauf der Ritzlinien oder Kerblinien beeinflußt werden.

Claims (10)

PATENTANWÄLTE· ''■'-" '■" * ' "'-''' DR.-ING. R. DÖRING DIPL.-PHYS. DR. J. FRICKE BRAUNSCHWEIG MÜNCHEN Ansprüche
1. Leicht zu öffnender Deckel für Getränkedosen, der bleibend mit dem Dosenrand verbindbar ist und im Deckelspiegel mindestens einen durch Schwächungslinie begrenzten Aufreiß- oder Eindrückbereich zum Freilegen einer Öffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Verbundwerkstoff besteht und der Öffnungsbereich ClO) durch zwei in einem vorbestimmten gegenseitigen Abstand (27) parallel zueinander verlaufende Ritz- oder Kerblinien (13,14) begrenzt ist, die von entgegengesetzten Flächen des Deckels (3) aus bis in den Bereich einer vorbestimmten Schicht (23) des Verbundwerkstoffes reichen.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (23), bis zu der die beiden parallelen Ritz- oder Kerblinien (13,14) reichen, aus einem Kunststoff mit vorbestimmter Kohäsionskraft besteht.
3. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (23), bis zu der die beiden parallelen Ritz- oder Kerblinien (13,14) reichen, aus einem Kunststoff mit vorbestimmter Adhäsionskraft gegenüber wenigstens einer angrenzenden Schicht (21 bzw. 22) besteht.
4. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden parallelen Ritz- oder Kerblinien (13,14) bis zu einer Haftvermittlungsschicht (23) mit vorbestimmter Adhäsionskraft reichen.
L ■ ... , J
5. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
daß in Draufsicht gesehen die von der Innenfläche des Deckels (3) ausgehende Ritz- oder Kerblinie (14) die von der Außenfläche ausgehende Ritz- oder Kerblinie (13) von außen mit Abstand (27) umgibt.
6. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in Draufsicht gesehen die von der Innenfläche des Deckels (3) ausgehende Ritz- oder Kerblinie (14) mit vorbestimmtem Abstand (27) innerhalb der von der Außenfläche ausgehenden Ritz- bzw. Kerblinie (13) verläuft und der Aufreißbereich (10) mit einer Aufreißhandhabe versehen ist.
7. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichne i}
daß der gegenseitige Abstand (27) der Ritz- oder Kerblinie (13,14) im Einbrech-Startbereich kleiner als in den anderen Bereichen ist.
8. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbundwerkstoff aus zwei äußeren Metallschichten (21,22) und einer zwischen diesen liegenden Kunststoff- oder Klebschicht (23) besteht, bis zu der die Ritz- oder Kerblinien (13,14) reichen.
9. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet
daß die Außenflächen des Deckels (3) wenigstens im Bereich der Ritz- oder Kerblinien (13,14) durch eine Schutzschicht (25), insb. eine Lackschicht, abgedeckt sind, die auch die Ritz- und Kerblinien (13,14) nach außen abdeckt.
10. Deckel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenabstand (27) der Ritzlinien (13,14) zwischen 0,1 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 6 mm liegt.
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